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'''Wolf-Dieter Hasenclever''' (* [[19. November]] [[1945]] in [[Remscheid]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] Politiker ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], [[Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher|AUD]], [[Bündnis 90/Die Grünen]], [[Freie Demokratische Partei|FDP]]) und Pädagoge. Bekannt wurde er als Vorsitzender der ersten grünen Landtagsfraktion im [[Landtag von Baden-Württemberg]] (1980–1983) sowie 1998 als [[Oberbürgermeister]]-Kandidat in [[Tübingen]]. Zuletzt arbeitete er als Präsident des [[Niedersächsisches Landesamt für Lehrerbildung und Schulentwicklung|Niedersächsischen Landesamtes für Lehrerbildung und Schulentwicklung]] in [[Hildesheim]]. Seit 2010 ist er im [[Ruhestand]].
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'''Wolf-Dieter Hasenclever''' (* 19. November 1945 in [[Remscheid]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] Politiker ([[SPD]], [[Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher|AUD]], Grüne, zuletzt [[Freie Demokratische Partei|FDP]]) und Pädagoge. Bekannt wurde er als Vorsitzender der ersten Parlamentsfraktion der [[Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg|Grünen]] im [[Landtag von Baden-Württemberg]] (1980–1983) sowie 1998 als Oberbürgermeister-Kandidat in [[Tübingen]]. Bis 2010 war er Präsident des [[Niedersächsisches Landesamt für Lehrerbildung und Schulentwicklung|Niedersächsischen Landesamtes für Lehrerbildung und Schulentwicklung]] in [[Hildesheim]].<ref name="wodihawe">[http://www.hasenclever-consulting.de/zur_person/cv/ ''CV Prof. Wolf-Dieter Hasenclever – Werdegang''], lt. eigenen Angaben. Auf hasenclever-consulting.de, abgerufen am 17. Juni 2016</ref>
   
 
== Leben ==
 
== Leben ==
 
=== Studium und Berufseinstieg ===
 
=== Studium und Berufseinstieg ===
Nach dem Abitur am [[Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Bonn]] studierte Hasenclever zwischen 1965 und 1970 [[Mathematik]] und [[Physik]] an der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn]] sowie an der [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg]]. Er schloss sein Studium mit dem Ersten [[Staatsexamen]] für das Lehramt an Gymnasien ab. 1966 trat Hasenclever in die SPD ein, wurde 1967 [[Allgemeiner Studierendenausschuss|Asta]]-Vorsitzender in Freiburg und später Landesvorsitzender des [[Sozialdemokratischer Hochschulbund|Sozialdemokratischen Hochschulbundes]] in [[Baden-Württemberg]]. Außerdem gehörte er dem Landesvorstand der baden-württembergischen [[Jusos]] an. Nach seinem Studienabschluss arbeitete Hasenclever bis 1980 als Gymnasiallehrer in [[Tübingen]] sowie nebenberuflich beim [[Leibniz Kolleg]]. Im benachbarten [[Ammerbuch]] wurde er SPD-Ortsvereinsvorsitzender, trat aber im Dezember 1977 aus Protest gegen die [[Umweltpolitik|Umwelt-]] und Atompolitik der Bundesregierung unter [[Helmut Schmidt]] aus der SPD aus<ref>Austrittsschreiben abgedruckt in Wolf-Dieter und Conny Hasenclever, Grüne Zeiten: Politik für eine lebenswerte Zukunft, München 1982, S. 11–14.</ref> und der [[Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher]] (AUD) bei.
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Nach dem Abitur am [[Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Bonn]] studierte Hasenclever zwischen 1965 und 1970 Mathematik und Physik an der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn]] sowie an der [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg]]. Er schloss sein Studium mit dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. 1966 trat Hasenclever in die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] ein, wurde 1967 [[Allgemeiner Studierendenausschuss|Asta]]-Vorsitzender in Freiburg und später Landesvorsitzender des [[Sozialdemokratischer Hochschulbund|Sozialdemokratischen Hochschulbundes]] in Baden-Württemberg. Außerdem gehörte er dem Landesvorstand der baden-württembergischen [[Jusos]] an. Nach seinem Studienabschluss arbeitete Hasenclever bis 1980 als Gymnasiallehrer in Tübingen sowie nebenberuflich beim [[Leibniz Kolleg]]. Im benachbarten [[Ammerbuch]] wurde er SPD-Ortsvereinsvorsitzender, trat aber im Dezember 1977 aus Protest gegen die Umwelt- und Atompolitik der Bundesregierung unter [[Helmut Schmidt]] aus der SPD aus<ref>Austrittsschreiben abgedruckt in Wolf-Dieter und Conny Hasenclever, Grüne Zeiten: Politik für eine lebenswerte Zukunft, München 1982, S. 11–14.</ref> und der [[Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher]] (AUD) bei.
   
 
=== Karriere bei den Grünen ===
 
=== Karriere bei den Grünen ===
Im September 1979 gehörte Hasenclever zu den Gründungsmitgliedern der [[Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg|baden-württembergischen Grünen]] und wurde deren erster Landesvorsitzender. Im selben Jahr wurde Hasenclever in den [[Kreistag]] des [[Landkreis Tübingen|Landkreises Tübingen]] gewählt, wo er Fraktionsvorsitzender der Grünen wurde. Hasenclever war ebenfalls Gründungsmitglied der grünen Bundespartei und hielt beim Gründungsparteitag der Grünen am 12. Januar 1980 in [[Karlsruhe]] die Eröffnungsrede.<ref>http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Die-Dritte-Seite;art705,2030495 Der Tagesspiegel vom 13. Januar 2005</ref> 1980 zog er als Abgeordneter des Wahlkreises Tübingen in den [[Landtag von Baden-Württemberg]] ein. Dort wurde er Vorsitzender der grünen Landtagsfraktion und Mitglied des Finanzausschusses. 1983 trat er vom Fraktionsvorsitz zurück und kandidierte 1984 weder für Land- noch Kreistag. Als Grund für seinen Rückzug aus der Politik nannte er das [[Rotationsprinzip]], das die baden-württembergischen Grünen nach der Neuwahl des Landtags im März 1984 verankern wollten.<ref>http://www.zeit.de/1983/28/ein-personelles-opfer/komplettansicht Interview in [[Die Zeit]] (1983)</ref> Sein Nachfolger als Fraktionsvorsitzender wurde [[Winfried Kretschmann]].
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Im September 1979 gehörte Hasenclever zu den Gründungsmitgliedern der baden-württembergischen Grünen und wurde deren erster Landesvorsitzender. Im selben Jahr wurde Hasenclever in den Kreistag des [[Landkreis Tübingen|Landkreises Tübingen]] gewählt, wo er Fraktionsvorsitzender seiner Partei wurde. Hasenclever war ebenfalls Gründungsmitglied der Bundespartei und hielt beim [[Bündnis 90/Die Grünen#Gründung erster Landesverbände 1979 und der Bundespartei 1980|Gründungsparteitag der Grünen]] am 12. Januar 1980 in Karlsruhe die Eröffnungsrede.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Die-Dritte-Seite;art705,2030495 | wayback=20080605152821 | text=Der Urknall – Wie Pazifisten, Kommunisten, Vogelschützer und Punks 1980 um eine Parteigründung stritten: die Geburt der Grünen aus dem Chaos}} Der Tagesspiegel vom 13. Januar 2005</ref> 1980 zog er als Abgeordneter des Wahlkreises Tübingen in den [[Landtag von Baden-Württemberg]] ein. Dort wurde er Vorsitzender der grünen Landtagsfraktion und Mitglied des Finanzausschusses. 1983 trat er vom Fraktionsvorsitz zurück und kandidierte 1984 weder für Land- noch Kreistag. Als Grund für seinen Rückzug aus der Politik nannte er das [[Rotationsprinzip]], das die baden-württembergischen Grünen nach der Neuwahl des Landtags im März 1984 verankern wollten.<ref>[http://www.zeit.de/1983/28/ein-personelles-opfer/komplettansicht „Ein personelles Opfer“] Interview in [[Die Zeit]] (1983)</ref> Sein Nachfolger als Fraktionsvorsitzender wurde [[Winfried Kretschmann]].
   
Nach seinem Ausscheiden aus dem Landtag zog Hasenclever nach [[Schelklingen]], wo er bis 1986 als Studienleiter an der [[Urspringschule]] arbeitete. Zwischen 1986 und 1999 war er Leiter des Internats [[Schule Marienau]] in [[Dahlem (Niedersachsen)]], die als [[Landerziehungsheim]] vom Reformpädagogen [[Max Bondy]] 1923 gegründet wurde. Er etablierte den ''Ökologischen Humanismus''<ref>Wolf-Dieter Hasenclever (Hrsg.): ''Reformpädagogik heute: Wege der Erziehung zum ökologischen Humanismus.'' Peter Lang Verlag Frankfurt am Main 1993</ref> in der reformpädagogischen Erziehungsausrichtung des Internats. 1998 kandidierte er als gemeinsamer Kandidat der Grünen und der Alternative Liste (AL) Tübingen als Oberbürgermeister in Tübingen. Im ersten Wahlgang konnte er mit 28 % vor [[Brigitte Russ-Scherer]] (SPD, 26,6 %) die meisten Stimmen auf sich vereinigen. Im zweiten Wahlgang setzte sich Russ-Scherer hingegen mit 42 % gegen Hasenclever durch, der 40,5 % erhielt.<ref>[{{Toter Link|inline=ja|date= 2014-06-24|url=http://www.tuebingen.de/25_2674.html}}]</ref>
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Nach seinem Ausscheiden aus dem Landtag zog Hasenclever nach [[Schelklingen]], wo er bis 1986 als Studienleiter an der [[Urspringschule]] arbeitete. Zwischen 1986 und 1999 war er Leiter des Internats [[Schule Marienau]] in [[Dahlem (Niedersachsen)]], die als [[Landerziehungsheim]] vom Reformpädagogen [[Max Bondy]] 1923 gegründet wurde. Er etablierte den ''Ökologischen Humanismus''<ref>Wolf-Dieter Hasenclever (Hrsg.): ''Reformpädagogik heute: Wege der Erziehung zum ökologischen Humanismus.'' Peter Lang Verlag Frankfurt am Main 1993</ref> in der reformpädagogischen Erziehungsausrichtung des Internats. 1998 kandidierte er als gemeinsamer Kandidat der Grünen und der Alternative Liste (AL) Tübingen als Oberbürgermeister in Tübingen. Im ersten Wahlgang konnte er mit 28 % vor [[Brigitte Russ-Scherer]] (SPD, 26,6 %) die meisten Stimmen auf sich vereinigen. Im zweiten Wahlgang setzte sich Russ-Scherer hingegen mit 42 % gegen Hasenclever durch, der 40,5 % erhielt.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.tuebingen.de/25_2674.html | wayback=20081220021307 | text=Stadtchronik 1998}}</ref>
   
=== Selbstständigkeit, Professur und aktuelles Engagement ===
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=== Selbständigkeit, Professur und aktuelles Engagement ===
Nach der verlorenen Oberbürgermeisterwahl 1999 zog er nach [[Berlin]], wo er Partner in einer [[Unternehmensberater|Unternehmensberatung]] wurde. Im Jahr 2001 trat er bei den Grünen aus und der FDP bei. Seinen Schritt begründete er mit der mangelnden Reformkraft der Grünen in der [[Bildungspolitik]] und der Zusammenarbeit der Berliner Grünen mit der PDS.<ref>[{{Toter Link|inline=ja|date= 2014-06-24|url=http://www.fdp-bb.de/berichte/Hasenclever-SZBZ300607.pdf}} Bericht in der Böblinger Zeitung vom 1. Juli 2007]</ref> Im April 2002 wurde er zum bildungspolitischen Referenten und Berater der [[FDP-Fraktion|FDP-Bundestagsfraktion]] berufen. Im Dezember 2006 wechselte er in das [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]-geführte [[Niedersächsisches Kultusministerium|Niedersächsische Kultusministerium]] und arbeitete vom September 2008 bis zum Oktober 2010 als Präsident des [[Niedersächsisches Landesamt für Lehrerbildung und Schulentwicklung|Niedersächsischen Amtes für Lehrerbildung und Schulentwicklung]] in [[Hildesheim]]. Seit November 2010 ist er als Beamter im Ruhestand. Er arbeitet derzeit als Politik- und Projektberater in Berlin und ist Inhaber von hasenclever-consulting. Er ist seit August 2013 geschäftsführender Vorsitzender von [http://NFTE.de NFTE Deutschland e.V.].
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Nach der verlorenen Oberbürgermeisterwahl 1999 zog er nach Berlin, wo er Partner in einer Unternehmensberatung wurde. Im Jahr 2001 trat er bei den Grünen aus und der [[Freie Demokratische Partei|FDP]] bei. Seinen Schritt begründete er mit der mangelnden Reformkraft der Grünen in der [[Bildungspolitik]] und der Zusammenarbeit der Berliner Grünen mit der PDS.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/berlin/ex-gruener-hasenclever-trommelt-fuer-die-fdp/264588.html Ex-Grüner Hasenclever trommelt für die FDP] Der Tagesspiegel vom 18. Oktober 2001</ref> Im April 2002 wurde er zum bildungspolitischen Referenten und Berater der [[FDP-Fraktion|FDP-Bundestagsfraktion]] berufen. Im Dezember 2006 wechselte er in das [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]-geführte [[Niedersächsisches Kultusministerium|Niedersächsische Kultusministerium]] und arbeitete vom September 2008 bis zum Oktober 2010 als Präsident des [[Niedersächsisches Landesamt für Lehrerbildung und Schulentwicklung|Niedersächsischen Amtes für Lehrerbildung und Schulentwicklung]] in [[Hildesheim]]. Seit November 2010 ist er Beamter im Ruhestand und [[Selbständigkeit (beruflich)|selbständiger]] Politik-, Projekt- und Unternehmensberater.<ref name="wodihawe"/>
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Hasenclever unterrichtet seit 2008 als Honorarprofessor, seit 2011 als ordentlicher [[Professor]] angewandte [[Wirtschaftsethik]], [[Entrepreneurship]] und [[Nachhaltigkeit]] am [[Baltic College]], [[Fachhochschule des Mittelstands]] (FHM) in [[Schwerin]]. Zuvor hatte Hasenclever Lehraufträge u.a. an der [[Universität Hamburg]] inne. Er ist Mitglied der [[Bildung für nachhaltige Entwicklung|BNE]]-Agentur Niedersachsen, Mitglied des Kuratoriums der Tübinger [http://www.integrata-stiftung.de Integrata-Stiftung] sowie wissenschaftlicher Beirat der Akademie für [[Rechtspädagogik]] . Außerdem gehört er dem [[Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik|Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik]] an und ist Mitherausgeber des Jahrbuchs für [[Nachhaltige Ökonomie]].
 
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Hasenclever, der 2008 schon als Honorarprofessor am [[Baltic College]] unterrichtete, wurde 2011 ordentlicher Professor für angewandte [[Wirtschaftsethik]], [[Entrepreneurship]] und [[Nachhaltigkeit]] an der [[Fachhochschule des Mittelstands]] (FHM) in Schwerin.<ref name="wodihawe"/> Zuvor hatte er Lehraufträge u.&nbsp;a. an der [[Universität Hamburg]] inne.
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Er ist Mitglied des Kuratoriums der Tübinger [[Integrata]]-Stiftung<ref> {{Webarchiv|text=''Mitglieder des Kuratoriums'' |url=https://www.integrata-stiftung.de/stiftungsorgane/kuratorium/mitglieder-des-kuratoriums/ |wayback=20160617143612 |archiv-bot=2018-03-25 05:05:13 InternetArchiveBot }}. Auf integrata-stiftung.de, abgerufen am 17. Juni 2016</ref> und Mitherausgeber der „Jahrbücher für Nachhaltige Ökonomie“.<ref name="hacoeh">[http://www.hasenclever-consulting.de/projekte_und_partner/ehrenamter/ ''Ehrenämter''], lt. eigenen Angaben. Auf hasenclever-consulting.de, abgerufen am 17. Juni 2016</ref> Außerdem engagiert Hasenclever sich in zahlreichen [[Verein#Eingetragener Verein|Vereinen]]. So gehört er den Vorständen des „[[Network for Teaching Entrepreneurship|Networks for Teaching Entrepreneurship]]“,<ref>[http://www.nfte.de/wer/team/vorstand/ ''Vorstand'']. Auf nfte.de, abgerufen am 17. Juni 2016</ref> der „Gesellschaft der Freunde Marokkos“ und der „Akademie für Rechtskultur und Rechtspädagogik“ an,<ref>[http://rechtspaedagogik.eu/akademie/traegerverein/vorstand-traegerverein/ ''Vorstand Trägerverein'']. Auf rechtspaedagogik.eu, abgerufen am 17. Juni 2016</ref> ist Beirat des „Förderkreises Gründungs-Forschung“<ref>[http://www.fgf-ev.de/organe/beirat/ ''Beirat'']. Auf fgf-ev.de, abgerufen am 17. Juni 2016</ref> und Mitglied des „Deutschen Netzwerks Wirtschaftsethik“.<ref name="hacoeh"/>
   
 
=== Persönliches ===
 
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* [{{Toter Link|inline=ja|date= 2014-06-24|url=http://www.deutscheumweltstiftung.de/ueberuns/hasenclever.htm }} Vorstellung von Hasenclever bei der Deutschen Umweltstiftung]
 
 
* [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14320763.html Spiegel-Porträt Hasenclevers (1980)]
 
* [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14320763.html Spiegel-Porträt Hasenclevers (1980)]
   
 
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Aktuelle Version vom 19. Juli 2018, 13:03 Uhr

Wolf-Dieter Hasenclever (* 19. November 1945 in Remscheid) ist ein deutscher Politiker (SPD, AUD, Grüne, zuletzt FDP) und Pädagoge. Bekannt wurde er als Vorsitzender der ersten Parlamentsfraktion der Grünen im Landtag von Baden-Württemberg (1980–1983) sowie 1998 als Oberbürgermeister-Kandidat in Tübingen. Bis 2010 war er Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Lehrerbildung und Schulentwicklung in Hildesheim.[1]

Leben[]

Studium und Berufseinstieg[]

Nach dem Abitur am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Bonn studierte Hasenclever zwischen 1965 und 1970 Mathematik und Physik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sowie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Er schloss sein Studium mit dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. 1966 trat Hasenclever in die SPD ein, wurde 1967 Asta-Vorsitzender in Freiburg und später Landesvorsitzender des Sozialdemokratischen Hochschulbundes in Baden-Württemberg. Außerdem gehörte er dem Landesvorstand der baden-württembergischen Jusos an. Nach seinem Studienabschluss arbeitete Hasenclever bis 1980 als Gymnasiallehrer in Tübingen sowie nebenberuflich beim Leibniz Kolleg. Im benachbarten Ammerbuch wurde er SPD-Ortsvereinsvorsitzender, trat aber im Dezember 1977 aus Protest gegen die Umwelt- und Atompolitik der Bundesregierung unter Helmut Schmidt aus der SPD aus[2] und der Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher (AUD) bei.

Karriere bei den Grünen[]

Im September 1979 gehörte Hasenclever zu den Gründungsmitgliedern der baden-württembergischen Grünen und wurde deren erster Landesvorsitzender. Im selben Jahr wurde Hasenclever in den Kreistag des Landkreises Tübingen gewählt, wo er Fraktionsvorsitzender seiner Partei wurde. Hasenclever war ebenfalls Gründungsmitglied der Bundespartei und hielt beim Gründungsparteitag der Grünen am 12. Januar 1980 in Karlsruhe die Eröffnungsrede.[3] 1980 zog er als Abgeordneter des Wahlkreises Tübingen in den Landtag von Baden-Württemberg ein. Dort wurde er Vorsitzender der grünen Landtagsfraktion und Mitglied des Finanzausschusses. 1983 trat er vom Fraktionsvorsitz zurück und kandidierte 1984 weder für Land- noch Kreistag. Als Grund für seinen Rückzug aus der Politik nannte er das Rotationsprinzip, das die baden-württembergischen Grünen nach der Neuwahl des Landtags im März 1984 verankern wollten.[4] Sein Nachfolger als Fraktionsvorsitzender wurde Winfried Kretschmann.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Landtag zog Hasenclever nach Schelklingen, wo er bis 1986 als Studienleiter an der Urspringschule arbeitete. Zwischen 1986 und 1999 war er Leiter des Internats Schule Marienau in Dahlem (Niedersachsen), die als Landerziehungsheim vom Reformpädagogen Max Bondy 1923 gegründet wurde. Er etablierte den Ökologischen Humanismus[5] in der reformpädagogischen Erziehungsausrichtung des Internats. 1998 kandidierte er als gemeinsamer Kandidat der Grünen und der Alternative Liste (AL) Tübingen als Oberbürgermeister in Tübingen. Im ersten Wahlgang konnte er mit 28 % vor Brigitte Russ-Scherer (SPD, 26,6 %) die meisten Stimmen auf sich vereinigen. Im zweiten Wahlgang setzte sich Russ-Scherer hingegen mit 42 % gegen Hasenclever durch, der 40,5 % erhielt.[6]

Selbständigkeit, Professur und aktuelles Engagement[]

Nach der verlorenen Oberbürgermeisterwahl 1999 zog er nach Berlin, wo er Partner in einer Unternehmensberatung wurde. Im Jahr 2001 trat er bei den Grünen aus und der FDP bei. Seinen Schritt begründete er mit der mangelnden Reformkraft der Grünen in der Bildungspolitik und der Zusammenarbeit der Berliner Grünen mit der PDS.[7] Im April 2002 wurde er zum bildungspolitischen Referenten und Berater der FDP-Bundestagsfraktion berufen. Im Dezember 2006 wechselte er in das CDU-geführte Niedersächsische Kultusministerium und arbeitete vom September 2008 bis zum Oktober 2010 als Präsident des Niedersächsischen Amtes für Lehrerbildung und Schulentwicklung in Hildesheim. Seit November 2010 ist er Beamter im Ruhestand und selbständiger Politik-, Projekt- und Unternehmensberater.[1]

Hasenclever, der 2008 schon als Honorarprofessor am Baltic College unterrichtete, wurde 2011 ordentlicher Professor für angewandte Wirtschaftsethik, Entrepreneurship und Nachhaltigkeit an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in Schwerin.[1] Zuvor hatte er Lehraufträge u. a. an der Universität Hamburg inne.

Er ist Mitglied des Kuratoriums der Tübinger Integrata-Stiftung[8] und Mitherausgeber der „Jahrbücher für Nachhaltige Ökonomie“.[9] Außerdem engagiert Hasenclever sich in zahlreichen Vereinen. So gehört er den Vorständen des „Networks for Teaching Entrepreneurship“,[10] der „Gesellschaft der Freunde Marokkos“ und der „Akademie für Rechtskultur und Rechtspädagogik“ an,[11] ist Beirat des „Förderkreises Gründungs-Forschung“[12] und Mitglied des „Deutschen Netzwerks Wirtschaftsethik“.[9]

Persönliches[]

Wolf-Dieter Hasenclever ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Berlin.

Fußnoten[]

  1. 1,0 1,1 1,2 CV Prof. Wolf-Dieter Hasenclever – Werdegang, lt. eigenen Angaben. Auf hasenclever-consulting.de, abgerufen am 17. Juni 2016
  2. Austrittsschreiben abgedruckt in Wolf-Dieter und Conny Hasenclever, Grüne Zeiten: Politik für eine lebenswerte Zukunft, München 1982, S. 11–14.
  3. Der Urknall – Wie Pazifisten, Kommunisten, Vogelschützer und Punks 1980 um eine Parteigründung stritten: die Geburt der Grünen aus dem Chaos (Memento vom 5. Juni 2008 im Internet Archive) Der Tagesspiegel vom 13. Januar 2005
  4. „Ein personelles Opfer“ Interview in Die Zeit (1983)
  5. Wolf-Dieter Hasenclever (Hrsg.): Reformpädagogik heute: Wege der Erziehung zum ökologischen Humanismus. Peter Lang Verlag Frankfurt am Main 1993
  6. Stadtchronik 1998 (Memento vom 20. Dezember 2008 im Internet Archive)
  7. Ex-Grüner Hasenclever trommelt für die FDP Der Tagesspiegel vom 18. Oktober 2001
  8. Mitglieder des Kuratoriums (Memento vom 17. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis). Auf integrata-stiftung.de, abgerufen am 17. Juni 2016
  9. 9,0 9,1 Ehrenämter, lt. eigenen Angaben. Auf hasenclever-consulting.de, abgerufen am 17. Juni 2016
  10. Vorstand. Auf nfte.de, abgerufen am 17. Juni 2016
  11. Vorstand Trägerverein. Auf rechtspaedagogik.eu, abgerufen am 17. Juni 2016
  12. Beirat. Auf fgf-ev.de, abgerufen am 17. Juni 2016

Weblinks[]


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