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Der Musicalsommer Winzendorf findet seit 2017 jährlich auf der Bühne neben dem stillgelegten Kalksteinbruch bei Winzendorf-Muthmannsdorf nahe Wiener Neustadt statt. Mit seinen 800 Sitzplätzen zählt der Steinbruch zu den größten Musical-Spielstätten Niederösterreichs.[1] Der Musicalsommer wurde 2016 von den Produzenten Benedikt Karasek und Jérôme Berg ins Leben gerufen. Die Intendanz hat Marika Lichter inne. Gemeinsam mit den Festspielen Winzendorf wird die Bühne den ganzen Sommer bespielt.[2]

Geschichte[]

Festspielkultur Niederösterreich[]

Niederösterreich

Karte Niederösterreich

Sommerfrische Trebishain

Sommerfrische Trebishain

Seit den 1970er Jahren hat sich in Niederösterreich vermehrt eine eigene Festspielkultur herausgebildet. Viele der Festspiele finden in ehemaligen Sommerfrische-Orten statt und stehen so in der Nachfolge der Kurtheater: Schon im 19. Jahrhundert folgten die Wiener Theaterleute im Sommer ihrem Publikum aufs Land.

In den 1970ern entwickelten sich die ersten Festspiele, die vor allem von Wienern im Sommer besucht wurden. Der Slogan des Donaufestivals "Ganz Niederösterreich ist Bühne" von 1988 wirkte über das Donaufestival hinaus auf die touristische Ausrichtung des Bundeslandes.

Verstärkt wurde diese Entwicklung mit dem neuen Sitz der niederösterreichischen Landesregierung in St. Pölten im Jahr 1997, die bis dahin in Wien positioniert war. Bis dahin stand Wien als kulturelles Zentrum Niederösterreichs nicht in Frage, ab den 90ern entwickelten sich viele Festspiele mit Bezug auf das "nicht mehr vorhandene" Zentrum Wien.

Es ging bei den Festspielen nicht um "Musterinszenierungen" sondern vielmehr u eine "Steigerung des Lebens ins Festliche"QUELLE. In diesem Zeitrahmen entwickelten sich auch die Karl May Festspiele in Winzendorf, die erstmals den dortigen Steinbruch als Bühne nutzten, was seit 2016 auch der Musicalsommer Winzendorf tut. Der Musicalsommer tritt mit seinem Motto "Erlebnistheater für alle Sinne"[3] diese Tradition der Festspiele an.

[4]

Geschichte des Steinbruchs[]

Das Gebiet um Winzendorf-Muthmannsdorf weist schon urgeschichtliche Spuren von Besiedelung nach, so bestand ein Straßennetz der Römer für den Raum Wiener Neustadt. Der Steinbruch selbst wurde 1698 das erste Mal urkundlich erwähnt. Im 19. Jahrhundert gewann er weiter an Bedeutung, als die Kalkwerke Curti als zweites Winzendorfer Industrieunternehmen gegründet wurden. Touristisch war Winzendorf auch bereits früh interessant: schon 1914 wurden 300 Sommergäste gezählt, was stark mit dem Ausbau der [[Schneebergbahn]] zusammenhing. Diese wurde am 14. April 1897 mit der Fahrt von Wiener Neustadt nach Puchberg eröffnet. [5]

Der rötliche Kalkstein, Engelsberger Marmor oder auch Helenenmarmor genannt, findet sich in regionalen Bauten sowie in Wiener Prestigeprojekten wie dem Stephansdom, dem Kunsthistorischen Museum und dem Wiener Südbahnhof. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der kommerzielle Abbau eingestellt, heute findet der Stein noch bei Bildhauersymposien Verwendung. Der Steinbruch gilt als technisches Denkmal und damit als beliebtes Ausflugsziel, wird von einigen auch als Kraftplatz[6] besucht. Für die Musicalbühne ist vor allem seine rötliche Farbe mit den weißen Aderung atmosphärisch interessant.

Festspiele Winzendorf: Karl May Festspiele[]

Festspiele Winzendorf, Bühne 2012

Festspiele Winzendorf, Bühne 2012

Im Jahr 1994 riefen 13 Darsteller der Karl-May-Spiele Gföhl die Karl May Festspiele Winzendorf ins Leben und adaptierten den stillgelegten Steinbruch zu einer Bühne. Seitdem wird dort jährlich das Publikum von Intendant, Regisseur und Darsteller Martin Exel mit Reit-Stunts, Action und Spezialeffekten gefesselt. Als Festivalgründerin ist Brigitte Flechl im Vereinsregister eingetragen. Als eines der größten Festivals in Niederösterreich sind die [[Festspiele Winzendorf]] ein wichtiger Faktor für die kulturelle Regionalentwicklung. Exel verließ die Bühne in den 90ern für einige Zeit, kehrte 2004 jedoch als kaufmännischer Leiter zurück und produzierte gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter Thomas Koziol Karl-May- und Westernstücke. In den ersten Jahren gab es noch keine Intendanz oder künstlerische Leitung, sondern wechselnde Regisseure. Von 2007 bis 2011 war die Bühne an den Gföhler Veranstalter Dr. Anton Rohrmoser verpachtet. Martin Exel kaufte das Gelände im Jahr 2012 und ließ es generalsanieren, Zuschauerraum und Bühne überdachen und die Westernstadt erneuern. Das neue Konzept erwies sich mit [ 12 000&nbsp[; Besuchern als erfolgreich. [7]

Bühne und Lage[]

Die Bühne liegt eingebettet am Fuße des Steinbruchs und integriert die beeindruckende Atmosphäre der Naturkulisse in das Bühnenbild. Besonders der Widerschein des rötlichen Kalksteins trägt zur Atmosphäre bei. Der Steinbruch verfügt über eine 1500m2 große Freiluftbühne, 797 Sitzplätze und 200 Parkplätze. 2012 wurde die Spielstätte von Martin Exel übernommen, unter dessen Leitung wurde die Anlage generalsaniert, der Zuschauerraum und die Bühne überdacht und die Westernstadt erneuert. Das Fassungsvermögen wurde damit von  11 000  auf 800 Personen reduziert. Seit dem Umbau ist die Spielstätte die einzige wetterunabhängige [[Open Air-Bühne]] Niederösterreichs. Die moderne Licht- und Tontechnik erlaubt Inszenierungen, die einer Musicalbühne gerecht werden. Eine weitere Besonderheit der Spielstätte ist die exklusive Kinobestuhlung die einen einzigartigen Komfort bei einer Open Air Bühne darstellt.[8][9]

Westernstadt und Rahmenprogramm[]

Die Bühne im Steinbruch Winzendorf war, Besitzer Martin Exel zufolge, die erste Bühne mit Westernstadt. Hier werden zahlreiche Aktivitäten für Kinder angeboten wie Kinderschminken, Zeichnen, Zielschießen, Bogenschießen etc. und teils auch ein Vorprogramm auf der Saloon-Bühne. Die Gastronomie der Westernstadt richtet sich beim Musicalsommer sowohl nach Auswertungen von Publikumsbefragungen der vorherigen Spielzeiten als auch nach dem jeweiligen Stückinhalt, um unter dem Schlagwort "Erlebnisgastronomie" das Publikum verpflegen zu können. Damit stellt sich die Bühne mit Westernstadt in die Tradition der niederösterreichischen Festspiele, die großen Wert auf ein Gesamtkonzept anstelle eines reinen Repräsentationstheaters stellen. Vom Bahnhof aus sind Bühne und Westernstadt in 5 Minuten erreichbar.

Kooperationen mit Mohr-Sederl Fruchtwelt, dem Schneebergland und den Wiener Alpen ermöglichen ein umfassenderes Angebot für Musicalbesucher.

Publikumsforschung und Qualitätssicherung[]

Die Produzenten Berg und Karasek richten sich bei ihrem Programm nach Angebot und Nachfrage der Kultur. So kommen beim Musicalsommer Qualitätsmanagementprozesse zu tragen und Methoden der Publikumsforschung werden eingesetzt, um für die Aufrechterhaltung der Qualität Sorge tragen zu können.

Inszenierungen[]

Zorro - Das Musical[]

"Zorro - das Musical" erzählt die Geschichte des jungen Diego, der als Zorro zum Rächer des Volkes wird, auf der Vorlage des Romans von [[Isabel Allende]] und zur Musik der [[Gipsy Kings]]. Das Stück wurde 2017 in Winzendorf inszeniert.

3 Musketiere - Das Musical[]

"3 Musketiere - Das Musical", basierend auf dem Abenteuerroman von Alexandre Dumas "Die drei Musketiere", zeigt zur Musik der Brüder Bolland (bekannt u.a. für den Falco-Hit "Rock me Amadeus") wie der junge d'Artagnan mit Mut und Hilfe der drei Musketiere für Liebe, Ehre und Frankreich kämpft.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1.  Doris Hotz: Festspiele in Niederösterreich 1945 - 2009. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar Januar 2010, ISBN 978-3-205-78300-8, S. 225-227.
  2. Jerome Berg, Benedikt Karasek: Musicalsommer Winzendorf. In: Musicalsommer Winzendorf Homepage. Verein zur Förderung von jungen Nachwuchskünstlerinnen im modernen Musiktheater, 1. Juli 2017, abgerufen am 16. Januar 2018 (deutsch).
  3. Musicalsommer Winzendorf - Das Erlebnis der besonderen Art. Abgerufen am 17. Januar 2018 (deutsch).
  4.  Doris Hotz: Festspiele in Niederösterreich 1945 - 2009. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar Januar 2010, S. 32-58.
  5.  This site requires a frames-compliant browser.: Geschichte bis 1945. In: Winzendorf-Muthmannsdorf. (http://www.winzendorf.at/Gemeindeamt/Wissenswertes/Geschichte/Geschichte_bis_1945).
  6.  Marmorsteinbruch Engelsberg & Helenasteinbruch - Muthmannsdorf. In: kULT.kRAFT.pLATZ. 18. Oktober 2007 (https://kultkraftplatz.com/marmorsteinbruch-engelsberg-helenasteinbruch-muthmannsdorf/).
  7. Martin Exel: [www.festspiele-winzendorf.at/geschichte Der Bösewicht von Gföhl und die Geschichte der Karl May Festspiele.] Abgerufen am 16. Januar 2018.
  8. Musicalsommer Winzendorf - Das Erlebnis der besonderen Art. Abgerufen am 17. Januar 2018 (deutsch).
  9.  Festspiele Winzendorf. In: Wikipedia. 24. Mai 2017 (https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Festspiele_Winzendorf&oldid=165790107).


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