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Version vom 24. Juni 2014, 07:37 Uhr

Bundesarchiv Bild 183-L0614-040, Berlin, Fidel Castro an der Grenze

Werner Lamberz (2.v.l.) mit Fidel Castro am Brandenburger Tor, Juni 1972

Werner Lamberz (* 14. April 1929 in Mayen; † 6. März 1978 am Wadi Suf al-Jin in Libyen, ungeklärt) war Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der SED in der DDR.

Leben

NS-Zeit

Werner Lamberz war der Sohn des KPD-Politleiters Peter Lamberz. Von 1939 bis 1943 war er Mitglied des Deutschen Jungvolks und bis 1945 der HJ. Ein Jugendfreund von Werner Lamberz war der ebenfalls in Mayen aufgewachsene Schauspieler Mario Adorf.[1] Von 1941 bis 1944 war Lamberz Zögling der Adolf-Hitler-Schule in Sonthofen. Bürgerliche Verwandte hatten der Frau des „Volksfeindes Lamberz“ zu diesem Schritt geraten, um sich und ihre beiden Kinder Werner und Liane vor Sippenverfolgung zu schützen.[2]

SBZ und DDR

Von 1945 bis 1948 absolvierte Lamberz eine Ausbildung als Heizungsbauer und Monteur in Mayen und Luckenwalde. 1947 trat er der FDJ und der SED bei und wurde FDJ- und SED-Funktionär für den Kreis Luckenwalde und 1949–1952 für das Land Brandenburg.

1950 studierte er an der Landesparteischule Schmerwitz und 1952–1953 an der Komsomol-Hochschule in Moskau. Danach war er bis 1963 Mitglied und Sekretär des Zentralrates der FDJ, zunächst für Agitation und Propaganda, dann für Kulturarbeit und – nach einem Aufenthalt 1955–1959 als Vertreter des Zentralrates der FDJ im Exekutivkomitee des Weltbundes der demokratischen Jugend in Budapest – für Internationale Verbindungen, Westarbeit und Studentenangelegenheiten.

1963 wurde Lamberz Kandidat des Zentralkomitees der SED und zunächst (unter Albert Norden) Mitglied, 1966–1971 Leiter der Kommission für Agitation und Propaganda. Seit 1967 war er Mitglied des Zentralkomitees der SED und Abgeordneter der Volkskammer, 1970 wurde er Kandidat und 1976 Mitglied des Politbüros des ZK der SED. 1971 regelte er beim Sturz Walter Ulbrichts im Auftrag Erich Honeckers die Abstimmung mit der sowjetischen Parteiführung.

Als Leiter der Abteilung Agitation war es Lamberz’ Aufgabe, die DDR-Presse auf die politische Linie der SED einzuschwören. Die Chefredakteure der DDR-Presse mussten sich zu diesem Zweck wöchentlich zu „Argumentationssitzungen“ in der Parteizentrale der SED einfinden. Teilweise wurde auf diesen Sitzungen der Wortlaut von Überschriften und einzelner Formulierungen vorgegeben.

Lamberz galt als Hoffnungsträger und künftiger Nachfolger von Erich Honecker.

Werner Lamberz wurde 1964 mit dem Vaterländischen Verdienstorden und 1968 mit dem Orden Banner der Arbeit ausgezeichnet.

Tödliches Unglück in Libyen

Werner Lamberz besuchte im Rahmen einer Afrika-Reise im März 1978 Libyen. Dabei ging es um Verhandlungen mit der libyschen Regierung über die Gewährung von Krediten und ein Abkommen, das die Finanzierung von Technikexporten der DDR in Drittländer durch Libyen vorsah. Dabei verhandelte er auch mit Muammar al-Gaddafi in einem Zeltlager. Durch seinen Unfalltod wurden die Vereinbarungen nie konsequent umgesetzt.

Auf dem Rückweg vom Zeltlager bei Wadi Suf al-Jin (Wādī Sawfajjīn), etwa 45 km südlich von Bani Walid, nach Tripolis geriet nach libyschen Angaben der Hubschrauber Super Frelon mit der Delegation an Bord ins Trudeln und stürzte ab. Kein Besatzungsmitglied überlebte.[3] Vermutlich war die Ursache ein Defekt am Rotor. Ob es ein Anschlag oder ein Unfall war, ließ sich bis heute nicht genau klären. Möglicherweise galt der Anschlag – wenn es denn einer war – Gaddafi selbst, denn weder Flugzeit noch Hubschrauber standen bis kurz vor der Abreise fest. Mit Lamberz starben der ZK-Abteilungsleiter für internationale Verbindungen Paul Markowski, der Dolmetscher Armin Ernst (* 1951) und der Fotoreporter Hans-Joachim Spremberg (1943–1978).

Die Opfer des Hubschrauberabsturzes wurden in der Berliner Charité obduziert. Unter ihnen sollte sich auch die Leiche von Werner Lamberz befinden, deren Überreste jedoch nach Aussagen des Rechtsmedizers Wolfgang Keil nicht gefunden werden konnten.[4] Trotzdem gab es ein Staatsbegräbnis und die Urne von Werner Lamberz wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.

Einzelnachweise

Literatur

Weblinks