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Bundesarchiv Bild 183-1982-1124-019, Werner Felfe

Werner Felfe, 1982

Werner Felfe (* 4. Januar 1928 in Großröhrsdorf; † 7. September 1988 in Ost-Berlin) war Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der SED in der DDR und Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Halle.

Leben[]

Bundesarchiv Bild 183-1988-0413-032, LPG Beeskow, Besuch durch Werner Felfe

Felfe informiert sich über die Frühjahrsarbeiten auf den Feldern des Bezirks Frankfurt (Oder), 1988.

Felfe absolvierte eine kaufmännische Ausbildung. Er trat 1945 der KPD bei und wurde mit der Zwangsvereinigung von SPD und KPD 1946 Mitglied der SED. 1946 trat er der FDJ bei. Bis 1953 war er bei den SED-Kreisleitungen Kamenz und Flöha und der Landesleitung Sachsen tätig. Er besuchte 1953 die Parteihochschule und war bis 1957 Zweiter Sekretär des Zentralrates der FDJ. 1954 bis 1958 war er Vorsitzender des Jugendausschusses der Volkskammer, 1954 bis 1963 Kandidat und danach Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der SED.

1957 bis 1960 arbeitete Felfe als stellvertretender Vorsitzender und Vorsitzender des Rates des Kreises Zschopau und bis 1963 als Vorsitzender des Rates des Bezirkes Karl-Marx-Stadt. Er absolvierte 1963–1965 ein Studium am Industrie-Institut der Technischen Universität Dresden. Danach war er stellvertretender Abteilungsleiter und ab 1966 Sekretär für Agitation und Propaganda beim ZK der SED.

1968 wurde Felfe Zweiter Sekretär, 1971 als Nachfolger von Horst Sindermann Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Halle. Seit 1973 war er Kandidat und seit 1976 Mitglied des Politbüros des ZK der SED und des Nationalen Verteidigungsrates. Als Sekretär des ZK der SED für Landwirtschaft leitete er ab 1981 eine Kurskorrektur in der Landwirtschaft ein, die auf eine Aufhebung der Trennung von Tier- und Pflanzenproduktion, Abbau von Bürokratie und Einsparung von Ressourcen zielte.

Am 8. August 1988 erschien im westdeutschen Nachrichtenmagazin Der Spiegel ein Artikel, in dem über mögliche Nachfolger von Erich Honecker spekuliert wurde. Als Zeitpunkt des Wechsels nahm man den Herbst 1989 an, indem man vermutete, dass der 40. Jahrestag der DDR-Gründung ein geeignetes Datum sei. Als mögliche Kandidaten für die Nachfolge Honeckers wurde in dem Artikel neben Egon Krenz, Siegfried Lorenz und Günter Schabowski auch Werner Felfe genannt. Felfe wurde in dem Artikel (sinngemäß) zitiert: „Die politische Perestroika darf vor der DDR nicht haltmachen.“[1] Knapp einen Monat nach Erscheinen des Artikels starb Werner Felfe im Alter von 60 Jahren an akutem Herzversagen. Seine Urne wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.

Ehrungen[]

Berlin Friedrichsfelde Zentralfriedhof, Gedenkstätte der Sozialisten (Urnenwand) - Felfe

Grabstätte

Veröffentlichungen[]

  • Die Aufgaben bei der weiteren Verwirklichung der Beschlüsse des X. Parteitages der SED und des XII. Bauernkongresses der DDR in der Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft. Berlin 1983
  • Unsere marxistisch-leninistische Agrarpolitik in Durchführung der Beschlüsse des X. Parteitages der SED. Auf dem Weg zum 35. Jahrestag der DDR. Berlin 1984
  • 40 Jahre demokratische Bodenreform – 40 Jahre erfolgreiche Agrar- und Bündnispolitik der SED. Berlin 1985
  • Alles mit den Menschen – alles für die Menschen. Ausgewählte Reden und Aufsätze. Berlin 1987

Literatur[]

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1.  Verändern, was Veränderung bedarf. In: Der Spiegel. Nr. 32, 1988 (Online).


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