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Welthungerhilfe
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Gründung 1962
Sitz Bonn
Schwerpunkt Hilfsorganisation
Vorsitz Till Wahnbaeck
Website www.welthungerhilfe.de
DBP 1987 1345 Deutsche Welthungerhilfe

25 Jahre Welthungerhilfe: Deutsche Briefmarke von 1987

Datei:Stamp Germany 2002 MiNr2271 Deutsche Welthungerhilfe.jpg

40 Jahre Welthungerhilfe: Deutsche Briefmarke von 2002

Die Deutsche Welthungerhilfe e. V., kurz Welthungerhilfe, ist eine konfessionell und politisch unabhängige, gemeinnützige und nichtstaatliche Hilfsorganisation der Entwicklungszusammenarbeit und der Nothilfe. Seit ihrer Gründung im Jahr 1962 hat sie mit rund 2,84 Milliarden Euro über 7733 Hilfsprojekte in 70 Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Asiens durchgeführt.[1] Die Welthungerhilfe trägt das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Im Dezember 2014 wurde die Welthungerhilfe gemeinsam mit der Hilfsorganisation World Vision als transparenteste Organisation in Deutschland ausgezeichnet.[2] 2012 feierte die Welthungerhilfe ihr fünfzigjähriges Jubiläum.

Ziele und Prinzipien[]

Die Welthungerhilfe hat sich zum Ziel gesetzt, Hungersnot und Armut aus der Welt zu schaffen. Nach dem Grundprinzip Hilfe zur Selbsthilfe unterstützt sie gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen Menschen in Entwicklungsländern dabei, sich aus Hunger und Armut zu befreien und nachhaltig zu versorgen.[3]

Geschichte[]

Die Welthungerhilfe wurde 1962 auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke als Deutscher Ausschuß für den Kampf gegen den Hunger gegründet. Sie bildete die deutsche Sektion der Freedom From Hunger Campaign, die 1961 vom Generaldirektor der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO von engl. Food and Agriculture Organization) Binay Ranjan Sen ins Leben gerufen worden war. Vorstandsvorsitzende der Organisation waren:

  • 1962–1965: Fritz Dietz
  • 1965–1968: Hans-Joachim von Merkatz
  • 1968–1973: Heinrich Kraut Präsident der Organisation.[4]
  • 1973–1984: Claus W. Broicher
  • 1984–1995: Helga Henselder-Barzel
  • 1996–2008: Ingeborg Schäuble
  • 2008–2015: Bärbel Dieckmann (Amtsbezeichnung nach Änderung der Führungsstruktur: Präsidentin)

Struktur[]

Seit ihrer Gründung ist der jeweilige Bundespräsident Schirmherr der Organisation. Im Jahr 2008 gab sich der Verein eine neue Führungsstruktur. Präsidentin der Welthungerhilfe wurde im November 2008 die damalige Bonner Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann; ihr Stellvertreter ist der Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn Joachim von Braun. Ihre Vorgängerin als Vorstandsvorsitzende war zwölf Jahre lang Ingeborg Schäuble. Organisatorisch wird der Verein von einem siebenköpfigen ehrenamtlichen Präsidium geleitet, das einen dreiköpfigen hauptamtlichen Vorstand einsetzt.[5][6]

Finanzierung[]

Trotz eines schnell anwachsenden privaten Spendenaufkommens seitens der Bevölkerung (2014: 37,5 Millionen Euro) finanziert die Welthungerhilfe ihre Arbeit weiterhin mehrheitlich aus öffentlichen Zuwendungen (2014: 116,6 Millionen Euro).[1] Die größten öffentlichen Geldgeber sind das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP), die EU-Kommission, Auswärtiges Amt und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Abgesehen von diesen Haupteinnahmequellen werden zudem Erträge aus den Posten „Stiftung Welthungerhilfe“ (2014: 0,7 Millionen Euro) und „Zinsen und übrige Erträge“ (2014: 4 Millionen Euro) erzielt. Der Verwaltungsanteil der Organisation betrug 2014 1,8 %.[1] Weitere 4,2 % flossen 2014 in Werbung und Öffentlichkeitsarbeit.[1]

Aktivitäten[]

Neben der unmittelbaren Katastrophenhilfe unterstützt die Welthungerhilfe Menschen in Entwicklungsländern hauptsächlich in den Bereichen ländliche Entwicklung und Ernährungssicherung. Darüber hinaus werden Projekte für die Wiederherstellung der Basisinfrastruktur (Schulen, Straßen etc.), die soziale Integration und Bildung, den Aufbau der Zivilgesellschaft und der Gesundheitsvorsorge durchgeführt.

Millennium Village Project managed by Welthungerhilfe , Pravah and CWS in Jharkhand, India ⇒ Film-Camera playlist

In Deutschland und Europa setzt sich die Welthungerhilfe gemeinsam mit anderen Organisationen kritisch mit der gegenwärtigen Entwicklungspolitik auseinander und wirkt entsprechend auf die staatlichen Stellen ein. Im Jahr 2014 wurde in Deutschland durch 24 verschiedene Projekten das Bewusstsein für globale Probleme in der deutschen und europäischen Öffentlichkeit und Politik gestärkt. Außerdem veröffentlicht sie z. B. regelmäßig gemeinsam mit dem Kinderhilfswerk terre des hommes einen Bericht zur Wirklichkeit der Entwicklungshilfe.[7] Die Welthungerhilfe ist Mitglied im deutschen Dachverband der entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisationen VENRO. Gemeinsam mit dem Netzwerk Alliance2015, einem Verbund von sieben europäischen Hilfsorganisationen, betreibt sie politische Lobbyarbeit auch auf europäischer Ebene. Sie fördert zudem eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit entwicklungspolitischen Themen im Schulunterricht durch eine Reihe eigener Materialien und bietet eine Reihe von Mitmachaktionen an.[8]

Ehrenamtliche Helfer unterstützen die Welthungerhilfe mit Veranstaltungen, in denen Spenden für die Hilfsprojekte eingeworben werden.[9]

Der Welthunger-Index wird seit 2006 jeweils im Oktober von der Welthungerhilfe, dem Internationalen Forschungsinstitut für Ernährungspolitik (IFPRI) und seit 2007 der Organisation Concern Worldwide herausgegeben.[10]

Transparenz[]

Das Analysehaus Phineo führte im Jahr 2014 eine Transparenz-Studie durch und testete 50 Spendenorganisationen in verschiedenen Kategorien. Es wurde ermittelt wie transparent die Organisationen über ihre Strategie, Aktivitäten und Wirkung informierten. Die Welthungerhilfe legt ihre Arbeit auf ihrer Website transparent dar[11] und wurde daraufhin im Dezember 2014 gemeinsam mit der Hilfsorganisation World Vision als transparenteste Organisation in Deutschland ausgezeichnet.[12]

Einzelnachweise[]

Weblinks[]


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