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Walter Rütt Paris 1901

Walter Rütt (1901)

Rütt Mayer Tandem

Rütt auf dem Tandem hinter Henry Mayer (1904)

Walter Rütt (* 12. September 1883 in Morsbach; † 23. Juni 1964 in Berlin) war ein deutscher Radrennfahrer.

Walter Rütt gehörte zusammen mit Thaddäus Robl, Willy Arend und August Lehr zu den Radsport-Stars der ersten Stunde. Mit 17 Jahren begann er seine Sportkarriere als Flieger (heute: Sprinter). 1906 nahm Rütt gemeinsam mit dem niederländischen Fahrer John Stol am Sechstagerennen im Madison Square Garden in New York teil, das sie im Jahr darauf gemeinsam gewannen. Insgesamt konnte Rütt 933 Siege in 25 Jahren als Berufsfahrer verbuchen, darunter neun Siege bei Sechstage-Rennen, aber auch 173 schwere Stürze. 1904 und 1909 gelangen dem vielseitigen Rütt Siege beim Grand Prix de l’UVF und 1913 ein Sieg beim Sprint-Klassiker Grand Prix de Paris. Am 12. Januar 1926 fuhr Rütt im Berliner Sportpalast seine Abschiedsrunde.

Nur wenige Monate später erfüllte sich Rütt mit der Eröffnung einer eigenen Radrennbahn in Berlin-Hasenheide, der „Rütt-Arena“, einen Lebenstraum, der allerdings im Jahre 1931 den Flammen zum Opfer fiel. Am 1. Mai 1937 trat der finanziell ruinierte Rütt der NSDAP bei. Durch die Mitgliedschaft erhielt er eine Anstellung als Reichssportlehrer, die seinen Unterhalt sicherte und ihm ermöglichte, im Radsport tätig zu bleiben. Zudem schrieb er in den 1940er und 1950er Jahren regelmäßig Kolumnen mit Tipps für Radrennfahrer („Jetzt spricht Rütt“).

Wie populär Rütt auch im Ausland war, kann man an der Tatsache erkennen, dass die Autoren des 1927 erschienenen französischen Tour-de-France-Romans Giganten der Landstraße dessen deutsche Ausgabe ihm widmeten mit den Worten: „André Reuze und Fred A. Angermayer widmen die deutsche Ausgabe dieses Werkes dem Weltmeister Walter Rütt, der durch das Beispiel seines sportlichen Lebens und durch die Schöpfung der Rütt-Arena den deutschen Rennfahrer-Nachwuchs entscheidend gefördert und der internationalen Klasse ebenbürtig gemacht hat.“[1]

Im Jahre 2000 wurde in Morsbach, heute ein Stadtteil von Würselen, eine Sporthalle nach Walter Rütt benannt. Sein Grab auf dem Friedhof Steglitz in Berlin ist seit 2001 ein Ehrengrab der Stadt Berlin.

Literatur[]

  • Walter Rütt im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Hans Borowik: 300 Rennfahrer in einem Band, Berlin 1937
  • Renate Franz: Fredy Budzinski, Köln 2007 ISBN 978-3-939390-43-5

Einzelnachweise[]

  1. zitiert nach: Wolfgang Schoppe, Werner Ruttkus: Im Glanz und Schatten des Regenbogens. Eigenverlag, 2005, ISBN 3-00-005315-8, S. 92

Weblinks[]


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