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Viktoria Rebensburg Ski Alpin
Viktoria Rebensburg im Januar 2018
Viktoria Rebensburg im Januar 2018
Nation DeutschlandDeutschland Deutschland
Geburtstag 4. Oktober 1989 (34 Jahre)
Geburtsort Kreuth, Deutschland
Größe 170 cm
Gewicht 67 kg
Beruf Zollwachtmeisterin
Karriere
Disziplin Riesenslalom, Super-G, Abfahrt
Verein SC Kreuth
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Gold 0 × Silber 1 × Bronze
Weltmeisterschaften 0 × Gold 1 × Silber 0 × Bronze
Junioren-WM 3 × Gold 1 × Silber 1 × Bronze
Olympische Ringe Olympische Winterspiele
Gold Vancouver 2010 Riesenslalom
Bronze Sotschi 2014 Riesenslalom
FIS Alpine Skiweltmeisterschaften
Silber Vail/Beaver Creek 2015 Riesenslalom
FIS Alpine Ski-Juniorenweltmeisterschaften
Gold Formigal 2008 Super-G
Silber Formigal 2008 Riesenslalom
Bronze Formigal 2008 Abfahrt
Gold Garmisch-Partenk. 2009 Super-G
Gold Garmisch-Partenk. 2009 Riesenslalom
Platzierungen im alpinen Skiweltcup
 Debüt im Weltcup 15. Dezember 2006
 Weltcupsiege 16
 Gesamtweltcup 3. (2015/16)
 Abfahrtsweltcup 7. (2015/16, 2016/17)
 Super-G-Weltcup 5. (2015/16)
 Riesenslalomweltcup 1. (2010/11, 2011/12)
 Slalomweltcup 33. (2012/13)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Abfahrt 0 2 3
 Super-G 2 1 1
 Riesenslalom 14 10 7
letzte Änderung: 9. März 2018

Viktoria Rebensburg (* 4. Oktober 1989 in Kreuth[1]) ist eine deutsche Skirennläuferin. Sie ist besonders im Riesenslalom erfolgreich, in dieser Disziplin wurde sie 2010 Olympiasiegerin und 2015 Vizeweltmeisterin. Außerdem entschied sie in den Saisonen 2010/11 und 2011/12 die Riesenslalom-Disziplinenwertung für sich. Rebensburg ist Zollwachtmeisterin und Mitglied des Zoll-Ski-Teams.

Biografie

Viktoria Rebensburg ist die Nichte des Komponisten Thomas Rebensburg.[2] Schon in ihrer Jugend machte Viktoria Rebensburg auf sich aufmerksam. Durch ihre Leistungen in Kinder- und Jugendrennen wurde sie 2003 in den C-Kader des Deutschen Skiverbandes aufgenommen. Dort fuhr sie schon als 14-jährige gegen internationale Konkurrenz um Siege.

Viktoria Rebensburg wurde 2006 im Alter von 16 Jahren erstmals Deutsche Meisterin im Super-G. Ihr Weltcup-Debüt feierte Viktoria Rebensburg im Dezember 2006 auf der Reiteralm in der Kombination. Wenige Wochen nach ihrem Debüt erreichte sie beim Riesenslalom in Zwiesel als Siebte ihre erste Platzierung unter den besten Zehn. Aufgrund starker Resultate im Europacup in den Disziplinen Super-G und Riesenslalom wurde sie vom Deutschen Skiverband (DSV) für die Weltmeisterschaft 2007 in Åre im Riesenslalom nachnominiert, wo sie einen überraschenden achten Rang belegte.

Einen großen Erfolg feierte Viktoria Rebensburg im Februar 2008, als sie in Formigal Juniorenweltmeisterin im Super-G wurde. Ferner holte sie Silber im Riesenslalom und Bronze in der Abfahrt. Im nächsten Monat wurde sie Deutsche Meisterin im Riesenslalom und im Super-G. Anfang März 2009 wurde sie in Garmisch-Partenkirchen Juniorenweltmeisterin im Riesenslalom und im Super-G. - Am 16. Oktober 2009 wurde sie als Juniorsportlerin des Jahres 2009 ausgezeichnet.

Olympiasieg 2010

Am 28. Dezember 2009 fuhr Viktoria Rebensburg im Riesenslalom von Lienz erstmals unter die schnellsten fünf in einem Weltcuprennen, nachdem sie zuvor schon achtmal unter die besten Zehn gekommen war. Der erste Podestplatz folgte am 24. Januar 2010, als sie in Cortina d’Ampezzo – wiederum im Riesenslalom – auf den zweiten Platz fuhr.[3] Sie konnte sich durch diese guten Ergebnisse für die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver qualifizieren, bei denen sie die Goldmedaille im Riesenslalom gewann.[4] Im Super-G erreichte sie zuvor Rang 28. Ihre gute Form bestätigte sie am 11. März 2010 mit dem 4. Platz im Riesenslalom beim Weltcupfinale in Garmisch-Partenkirchen, wodurch sie auch in der Riesenslalom-Wertung des Weltcups Platz 4 belegte. Am 30. April 2010 verlieh ihr Bundespräsident Horst Köhler für ihre Leistungen das Silberne Lorbeerblatt.[5]

Erste Weltcupsiege

Zum Auftakt der Saison 2010/11 gewann Rebensburg den Riesenslalom auf dem Rettenbachferner in Sölden. Sie schaffte damit ihren ersten Weltcupsieg; der zweite folgte drei Monate später in Zwiesel. Die drei dazwischen liegenden Weltcup-Riesenslaloms gewann die auf den Tag gleichaltrige Französin Tessa Worley. Bei der Ski-WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen konnte sie, als Nr. 12 ausgelost, zur Abfahrt am 8. Februar wegen einer Grippe nicht antreten, im Riesenslalom kam sie danach auf den fünften Platz. Mit zwei Laufbestzeiten gewann Rebensburg den Riesenslalom in Špindlerův Mlýn, womit sie ihren dritten Weltcupsieg erzielte und die Führung in der Riesentorlaufwertung von der im ersten Lauf ausgeschiedenen Tessa Worley übernahm. Da der letzte Riesenslalom in Lenzerheide abgesagt werden musste, stand Regensburgs Sieg in der Disziplinenwertung fest. Einen weiteren Erfolg verzeichnete sie außerdem am selben Ort am 20. März 2011, als sie mit dem deutschen Team den nur zum Nationencup zählenden Teambewerb vor Italien und Österreich gewann.

In der Saison 2011/12 erwies sich Rebensburg erneut als beste Riesenslalomläuferin. In sieben von neun ausgetragenen Rennen stand sie auf dem Podest, davon vier Mal als Siegerin. Am 15. März 2012 gewann sie in Schladming den letzten Super-G der Saison, gleichbedeutend mit ihrem ersten Sieg in einer Speed-Disziplin. In der Weltcupsaison 2012/13 konnte sie je einen Super-G und einen Riesenslalom für sich entscheiden, hinzu kamen drei weitere Riesenslalom-Podestplätze. Zum Auftakt der Saison 2013/14 gelang Rebensburg ein Podestplatz, sie konnte aber in der Folge nicht an das Niveau des Vorwinters anknüpfen. Grund dafür war eine Lungenentzündung, die sie zu einer fünfwöchigen Pause zwang. Erst Mitte Januar hatte sie sich weitgehend von dieser Krankheit erholt.[6] Bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi gewann sie die Bronzemedaille im Riesenslalom.

Verbesserung in den schnellen Disziplinen

Vor der Saison 2014/15 vollzog Rebensburg einen Materialwechsel von Nordica zu Stöckli. Seitdem ist sie in den Speed-Disziplinen oft besser unterwegs als in ihrer eigentlichen Spezialdisziplin Riesenslalom. Unter anderem gelang ihr am 20. Dezember 2014 in Val-d’Isère die erste Podestplatzierung in einer Abfahrt, als sie zeitgleich mit Elisabeth Görgl auf Rang zwei fuhr.[7] Bei der Ski-WM 2015 in Vail/Beaver Creek belegte sie im Riesenslalom den zweiten Platz und gewann damit ihre erste Medaille bei einer Weltmeisterschaft. Am 4. März 2015 zog sie sich beim Training in Bad Wiessee einen Innenbandanriss im linken Knie zu, womit die Saison für sie frühzeitig beendet war; eine Operation war jedoch nicht notwendig.[8]

Der Winter 2015/16 begann für Rebensburg recht verhalten; erst Ende Dezember erzielte sie im Riesenslalom von Lienz ihren ersten Podestplatz. Danach stieg ihre Form kontinuierlich an, sodass sie schließlich am 17. Januar 2016 mit großem Vorsprung den Riesenslalom in der Flachau für sich entschied und damit ihren ersten Weltcupsieg seit fast genau drei Jahren einfuhr. Zwei Wochen später gewann sie auch den Riesenslalom von Maribor. In den Speed-Disziplinen konnte Rebensburg nach Jahreswechsel ebenfalls an ihre Leistungen aus dem vorangegangenen Winter anschließen. Nach dem dritten Platz im Super-G von Cortina d’Ampezzo beendete sie auch die beiden Heimrennen in Garmisch-Partenkirchen auf dem Podest. Außerdem klassierte sich Rebensburg in 15 von 20 bisher bestrittenen Weltcuprennen unter den schnellsten Zehn und schied nur ein einziges Mal aus. Den Gewinn der Riesenslalom-Disziplinenwertung verpasste sie knapp: Trotz eines weiteren Sieges beim Weltcupfinale in St. Moritz lag sie letztlich zwei Punkte hinter Eva-Maria Brem.[9]

Die Weltcuprennen der Saison 2016/17 und die Weltmeisterschaft 2017 in St. Moritz verliefen für Rebensburg nicht nach Wunsch. Am 1. Oktober war sie beim Riesenslalomtraining auf dem Pitztaler Gletscher gestürzt und hatte dabei einen unverschobenen Schienbeinkopfbruch am rechten Knie erlitten, der sie zu einer Pause zwang[10], so dass sie beim Auftaktsrennen am 22. Oktober in Sölden nicht teilnehmen konnte. Am 26. November bestritt sie den Riesenslalom in Killington, wo sie sich, noch rekonvaleszent, auf Rang 19 klassierte. In weiterer Folge gelangen ihr zwar neun Ränge in den Top 10 (darunter dritte Plätze beim Riesenslalom am Semmering am 28. Dezember und in der Abfahrt von Garmisch-Partenkirchen am 21. Januar), es gab aber auch zwei Ausfälle im Super-G und einen in der Abfahrt. In Val-d’Isère verzichtete sie auf die Kombination, danach konnte sie wegen eines Virus zur Abfahrt am 17. Dezember nicht antreten.[11][12] Bei den Weltmeisterschaften fehlten ihr am 7. Februar im Super-G als Vierte 17 Hundertstelsekunden auf die Bronzemedaille. In der Abfahrt am 12. Februar war sie auf der schattig gewordenen Engiadina-Piste mit Startnummer 13 deutlich im Nachteil, so dass sie mit 1,25 Sekunden Rückstand auf Siegerin Ilka Štuhec Rang 11 belegte. Der Riesenslalom am 16. Februar war für sie schon nach rund 20 Sekunden zu Ende, als sie bei einem Linksschwung aus der Balance geriet.

Erfolge

Olympische Winterspiele

  • Vancouver 2010: 1. Riesenslalom, 28. Super-G
  • Sotschi 2014: 3. Riesenslalom, 9. Super-G, 15. Abfahrt
  • Pyeongchang 2018: 4. Riesenslalom, 9. Abfahrt, 10. Super-G

Weltmeisterschaften

  • Åre 2007: 8. Riesenslalom
  • Val-d’Isère 2009: 9. Riesenslalom, 10. Super-G
  • Garmisch-Partenkirchen 2011: 5. Riesenslalom
  • Schladming 2013: 8. Super-G, 11. Riesenslalom
  • Vail/Beaver Creek 2015: 2. Riesenslalom, 5. Super-G, 10. Abfahrt
  • St. Moritz 2017: 4. Super-G, 11. Abfahrt

Weltcupwertungen

Saison Gesamt Abfahrt Super-G Riesenslalom Slalom City Event
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
2006/07 83. 56 25. 56
2007/08 56. 93 49. 2 16. 91
2008/09 43. 161 29. 41 18. 120
2009/10 16. 415 28. 62 21. 82 4. 271
2010/11 8. 656 23. 78 10. 128 1. 435 9. 15
2011/12 7. 947 11. 165 19. 117 1. 650 9. 15
2012/13 6. 787 23. 90 6. 246 3. 411 33. 40 10. 40
2013/14 19. 352 30. 49 14. 106 12. 197
2014/15 11. 573 7. 269 13. 122 9. 182
2015/16 3. 1147 7. 264 5. 293 2. 590
2016/17 9. 651 7. 221 11. 153 7. 277
2017/18 7. 219

Weltcupsiege

Rebensburg errang bisher 40 Podestplätze, davon 16 Siege:

Datum Ort Land Disziplin
23. Oktober 2010 Sölden Österreich Riesenslalom
6. Februar 2011 Zwiesel Deutschland Riesenslalom
11. März 2011 Špindlerův Mlýn Tschechien Riesenslalom
26. November 2011 Aspen USA Riesenslalom
2. März 2012 Ofterschwang Deutschland Riesenslalom
3. März 2012 Ofterschwang Deutschland Riesenslalom
15. März 2012 Schladming Österreich Super-G
18. März 2012 Schladming Österreich Riesenslalom
19. Dezember 2012 Åre Schweden Riesenslalom
20. Januar 2013 Cortina d’Ampezzo Italien Super-G
17. Januar 2016 Flachau Österreich Riesenslalom
30. Januar 2016 Maribor Slowenien Riesenslalom
20. März 2016 St. Moritz Schweiz Riesenslalom
28. Oktober 2017 Sölden Österreich Riesenslalom
25. November 2017 Killington USA Riesenslalom
23. Januar 2018 Kronplatz Italien Riesenslalom

Europacup

  • Saison 2006/07: 10. Gesamtwertung, 6. Riesenslalomwertung, 14. Super-G-Wertung
  • 4 Podestplätze, davon 2 Siege:
Datum Ort Land Disziplin
29. Januar 2007 Bansko Bulgarien Riesenslalom
20. Februar 2007 La Molina Spanien Riesenslalom

Juniorenweltmeisterschaften

  • Québec 2006: 6. Riesenslalom, 14. Super-G
  • Altenmarkt-Zauchensee/Flachau 2007: 5. Super-G, 10. Abfahrt
  • Formigal 2008: 1. Super-G, 2. Riesenslalom, 3. Abfahrt
  • Garmisch-Partenkirchen 2009: 1. Riesenslalom, 1. Super-G

Weitere Erfolge

  • 3-fache Deutsche Meisterin (Super-G: 2006, 2008, Riesenslalom: 2008)
  • 2-fache deutsche Jugendmeisterin (Abfahrt: 2006, Super-G: 2007)
  • 2 Podestplätze im Australian New Zealand Cup, davon 1 Sieg
  • 5 Siege in FIS-Rennen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Über mich. www.viktoria-rebensburg.com, abgerufen am 1. Februar 2016.
  2. „Tegernseer Tal – da kenn i mi aus, da bin i dahoam“: Petra Schwarzenberg im TS-Interview. tegernseerstimme.de, 5. Februar 2015
  3. Riesenslalom – Rebensburg und Hölzl auf Podest. In: Frankfurter Rundschau, 24. Januar 2010.
  4. Riesenslalom Frauen Rebensburg rast sensationell zu Gold. In: olympia.ard.de, 26. Februar 2010.
  5. Olympioniken erhalten Silbernes Lorbeerblatt. Deutscher Olympischer Sportbund. Abgerufen am 17. Mai 2010.
  6. Der Spiegel: Bronze für Rebensburg: Glückliches Ende einer Talfahrt, abgerufen am 20. Februar 2010
  7. Viktoria Rebensburg holt Platz zwei hinter Lindsey Vonn. www.rp-online.de, 20. Dezember 2014, abgerufen am 20. Dezember 2014.
  8. Innenbandanriss: Vize-Weltmeisterin Rebensburg muss Saison vorzeitig beenden. Focus, 4. März 2015, abgerufen am 31. März 2015.
  9. Achim Dreis: Spätstarterin Rebensburg fehlen zwei Punkte. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. März 2016, abgerufen am 31. März 2015.
  10. Verletzt: Skirennläuferin Viktoria Rebensburg verpasst Saisonauftakt. Münchner Merkur, 2. Oktober 2016, abgerufen am 16. März 2017.
  11. Weltcup in Val d'Isère: Rebensburg verzichtet auf Kombination. Abendzeitung, 14. Dezember 2016, abgerufen am 29. Mai 2017.
  12. Magen-Darm-Grippe stoppt Rebensburg - Stuhec gewinnt wieder. Süddeutsche Zeitung, 17. Dezember 2016, abgerufen am 20. Februar 2017.
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