Uwe Seeler | ||
Uwe Seeler (1975)
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Personalia | ||
---|---|---|
Geburtstag | 5. November 1936 | |
Geburtsort | Hamburg, Deutschland | |
Größe | 168 cm | |
Position | Stürmer | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1946–1953 | Hamburger SV | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1953–1972 | Hamburger SV | 476 (404) |
1978 | Cork Celtic | 1 | (2)
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1953–1954 | Deutschland U18 | 10 | (15)
1958 | Deutschland U23 | 1 | (0)
1954–1970 | Deutschland | 72 | (43)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele. |
Uwe Seeler (* 5. November 1936 in Hamburg) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Er galt in seiner aktiven Zeit als einer der besten Mittelstürmer der Welt. Als Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft wurde er 1966 Vizeweltmeister und erreichte bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1970 den dritten Platz. Aufgrund seiner Verdienste um den deutschen Fußball ernannte ihn der DFB 1972 als zweiten Spieler überhaupt zum Ehrenspielführer der A-Nationalmannschaft. Seit 2003 ist Seeler Ehrenbürger seiner Heimatstadt Hamburg.
Jugend[]
Uwe Seeler wurde in Hamburg als drittes Kind von Anny und Erwin Seeler geboren und ist der jüngere Bruder von Dieter Seeler. Er stammte aus einer Sportlerfamilie, denn bereits sein Vater, der als Hafenarbeiter sein Geld verdiente, zählte in den 1920er bis in die 1940er Jahre zu den populärsten Fußballern der Hansestadt. Da er zuletzt beim Hamburger SV spielte, meldete der Vater seine Söhne Uwe und Dieter 1946 ebenfalls beim HSV zum Fußballspielen an. Uwe Seeler absolvierte nach dem Volksschulabschluss in Hamburg-Eppendorf ab 1952 eine Lehre als Speditionskaufmann in Hamburg.[1] In dieser Zeit war er auch im Außendienst im Hafen tätig.
Karriere im Verein[]
Seit 1946 spielte der junge Uwe in der Jugendabteilung des HSV, des größten Sportvereins der Hansestadt. Dort lief er 1953 mit nur 16 Jahren zum ersten Mal für die Seniorenmannschaft in einem Freundschaftsspiel gegen Göttingen 05 auf; im selben Jahr wurde Seeler dort sogar bei einem Punktspiel eingesetzt. Ab Juli 1954 war er dank einer Sondergenehmigung des DFB dauerhaft in der Ligamannschaft (Oberliga Nord) spielberechtigt. Dem kampfstarken Mittelstürmer gelang am 29. August 1954 im Spiel gegen den VfB Oldenburg sein erstes Oberligator. Danach war Seeler unangefochtener Stammspieler im Sturmzentrum der Hanseaten und aus der Mannschaft bald nicht mehr wegzudenken. Seine Trefferquote war phänomenal und als regelmäßiger Torschützenkönig der Oberliga Nord (1956: 32 Tore; 1957: 31 Tore; 1959: 29 Tore; 1960: 36 Tore; 1961: 29 Tore; 1962: 28 Tore) untermauerte er seinen Ruf als bester Mittelstürmer Deutschlands. Der HSV dominierte seinen Regionalverband und wurde von 1955 bis 1963 neunmal in Folge norddeutscher Oberligameister. 1957 und 1958 stand er mit seiner Mannschaft jeweils im Finale um die deutsche Meisterschaft, musste sich aber zweimal geschlagen geben und sich mit dem Titel als Vizemeister begnügen. Ende der Saison 1959/60 erreichte der Hamburger SV wiederum das Endspiel um die deutsche Meisterschaft und traf dort auf den 1. FC Köln. Nach zwei Treffern von Seeler feierte der HSV mit 3:2 den dritten Titelgewinn in seiner Vereinsgeschichte und Seeler selbst hatte endlich einen bedeutenden Titel gewonnen. Im selben Jahr wurde er erstmals zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt und galt auch gemeinhin als einer der besten Stürmer Europas.
1961 erhielt Seeler ein lukratives Angebot von Italiens Spitzenverein Inter Mailand, das ihm 1,2 Millionen D-Mark bot – damals eine der höchsten gebotenen Transfersummen überhaupt – und versetzte die Fans in Aufruhr. Sein langjähriger Freund Adi Dassler bot Seeler an, die Adidas-Vertretung für Norddeutschland zu übernehmen, um ihn zu überreden, in Hamburg zu bleiben.[2] Seeler verzichtete auf den Wechsel und blieb in seiner Heimatstadt, wo seine Anhänger den Entschluss bejubelten. 1963 gewann er mit dem HSV den DFB-Pokal. Beim 3:0-Sieg im Finale über Borussia Dortmund erzielte Seeler alle Tore, womit ihm als erstem Spieler drei Tore im Pokalfinale gelangen.
In der Saison 1963/64 wurde der HSV in die neu gegründete Bundesliga aufgenommen und wurde nach den letzten Erfolgen auch als Mitfavorit um die Meisterschaft gehandelt. Während die Mannschaft jedoch am Ende einen enttäuschenden sechsten Platz belegte, war Stürmerstar Seeler nicht zu stoppen und sicherte sich mit 30 Toren den Titel des ersten Bundesliga-Torschützenkönigs. Als Ausdruck seiner starken Leistungen wurde Seeler 1964 zum zweiten Mal Deutschlands Fußballer des Jahres. Im Februar 1965 schien Seelers Karriere beendet, als er sich im Bundesligaspiel in Frankfurt einen Achillessehnenriss zuzog. Doch sechs Monate später stand er wieder auf dem Platz, mit einem von Adi Dassler in Handarbeit gefertigten Spezialschuh, der hinten geschnürt wurde,[2] und fand bald zu alter Leistungsstärke zurück. Doch der HSV durchlebte in diesen Jahren sportlich keine Glanzzeit und landete regelmäßig im Mittelfeld der Liga. Seeler aber hielt dem Verein die Treue und wurde in der Saison 1968/69 mit 23 Treffern Zweiter in der Torschützenliste hinter Gerd Müller. International sorgten die Rothosen allerdings für mehr Aufsehen, als sie 1968 das Finale um den Europapokal der Pokalsieger erreichten (der HSV, als Finalist von 1967, spielte in diesem Wettbewerb mit, weil Finalgegner FC Bayern München als Titelverteidiger des Europapokals ebenfalls noch mal teilnahm), dort aber gegen den AC Mailand chancenlos mit 0:2 unterlagen. Es sollte Seelers letztes Endspiel sein. Im Mai 1972 trat „Uns Uwe“ mit einem Spiel des HSV gegen eine Weltauswahl vom aktiven Sport zurück.
Diesen Rücktritt unterbrach er noch ein Mal, als er auf Bitten des Sportartikelherstellers Adidas, mit dem er beruflich in Verbindung stand, am 23. April 1978 ein Gastspiel beim Cork Celtic in der ersten irischen Liga bestritt. Seeler war nach eigenen Angaben nicht bewusst, dass es sich dabei um ein Punktspiel gehandelt hat, weil ihm nicht bekannt war, dass in der irischen Liga auch für Punktspiele Gastspieler angemeldet werden konnten. Bei der 2:6-Niederlage gegen die Shamrock Rovers erzielte er beide Tore.[3][4][5]
Karriere in der Nationalmannschaft[]
Seeler gehörte zur Premieren-Mannschaft der A-Junioren-Auswahl U18, die am 31. März 1953 in Lüttich – anlässlich des von der FIFA erstmals ausgetragenen Turniers dieser Altersklasse – mit 3:2 über Argentinien siegte; neben Seeler trafen ferner Stürmer und Matheus. Seeler spielte zehnmal in dieser Auswahl und erzielte 15 Tore, darunter 4 Tore am 11. April 1954 in Wuppertal beim 6:1-Erfolg über das Saarland. Auf die Qualitäten des Jungstürmers aufmerksam geworden, berief ihn Bundestrainer Sepp Herberger am 16. Oktober 1954 in die A-Nationalmannschaft, in der Seeler im Alter von nur 17 Jahren bei der 1:3-Niederlage gegen Frankreich sein Debüt gab. Den Durchbruch zum internationalen Top-Star schaffte Seeler bei der WM 1958 in Schweden, wo er gemeinsam mit Helmut Rahn und Hans Schäfer den Sturm bildete. In den Gruppenspielen gegen Argentinien und Nordirland gelang ihm jeweils ein Treffer. Das Aus für Deutschland kam im Halbfinale gegen Schweden, wobei Seeler sich verletzte und im Spiel um Platz drei gegen Frankreich nicht teilnehmen konnte. „Es gibt zweifellos spielerisch weitaus bessere Spieler“, räumte Herberger später ein, „aber keiner besitzt das Talent wie Uwe Seeler, auf engstem Raum gegen die stärkste Bewachung soviel Wirkung zu erzielen.“ In diesem Jahr kam er auch einmal für die U23-Nationalmannschaft zum Einsatz, als er mit dieser am 26. Februar in Wuppertal mit 4:1 gegen die Auswahlmannschaft Belgiens erfolgreich war.[6]
1961 trug Seeler im Spiel gegen Dänemark zum ersten Mal die Kapitänsbinde. In diesem Spiel gelang dem nur 1,68 m großen Stürmer beim 5:1-Erfolg ein Hattrick mit drei Kopfballtoren. Wie beim HSV war er nun auch in der Nationalelf zum kämpferischen Vorbild und Führungsspieler aufgestiegen. Seeler war bei der WM 1962 in Chile die große Sturmhoffnung der deutschen Mannschaft. Deutschland wurde souverän Gruppensieger, wobei Seeler mit zwei Toren dazu beitrug. Doch im Viertelfinale folgte die Enttäuschung, als Deutschland nach einer 0:1-Niederlage gegen Jugoslawien ausschied und die Heimreise antreten konnte. Nach der Weltmeisterschaft trat Mannschaftskapitän Hans Schäfer aus der Nationalelf zurück und fortan war Seeler als bisheriger Stellvertreter neuer Kapitän.
Nach seiner schweren Achillessehnen-Verletzung 1965 wurde Seeler rechtzeitig wieder fit und der Kapitän schoss seine Mannschaft mit dem Tor zum 2:1-Sieg über Schweden zur WM-Endrunde 1966 nach England. Bei der WM zeigte die deutsche Mannschaft starke Leistungen, was auch an den neuen Nationalspielern Franz Beckenbauer, Wolfgang Overath und Sigfried Held lag. Deutschland wurde Gruppensieger, und Seeler steuerte den entscheidenden Treffer zum 2:1-Sieg über Spanien bei. Im Viertelfinale wurde Uruguay mit 4:0 vom Platz gefegt (ein Seeler-Tor zum zwischenzeitlichen 3:0). Im Halbfinale wurde die Sowjetunion mit 2:1 niedergerungen, und Seeler stand mit seiner Mannschaft im WM-Finale gegen Gastgeber England. Im legendären Finale im Wembley-Stadion unterlag Deutschland mit 2:4 n. V. und wurde Vize-Weltmeister. Berühmt geworden ist das Bild des deutschen Kapitäns, der nach dem Schlusspfiff mit gesenktem Kopf vom Platz schleicht.[7] Oft wurde geschrieben, dass dieses Foto nach der ersten Halbzeit beim Gang in die Kabine aufgenommen wurde, da dies Seeler auch lange Zeit selbst behauptete.[8] Als Begründung wurde auf die Musikkapelle auf dem Spielfeld hingewiesen, diese war jedoch auch nach dem Schlusspfiff auf dem Platz, wie auch in der TV-Aufzeichnung zu erkennen ist. Uwe Seeler selbst stellte inzwischen auch in seiner Autobiographie "Danke, Fußball" fest, dass das Foto nach Spielende entstand. Seeler wurde trotz der finalen Niederlage als einer der besten Spieler des gesamten Turniers bezeichnet.
1968 erklärte Seeler seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft, gab aber dem Drängen von Trainer Helmut Schön nach und kehrte in die Elf zurück, der Bundestrainer wollte der Mannschaft durch Seelers Einsatz mehr internationale Erfahrung zufügen. Beim WM-Turnier 1970 in Mexiko spielte der bereits 33-jährige als zurückhängende Spitze hinter Gerd Müller. Der Einsatz des wiederernannten Kapitäns sollte sich auszahlen; in der Gruppenphase gelangen ihm Treffer gegen Marokko und Bulgarien. Die gesamte Mannschaft profitierte von seiner Erfahrung. Im Viertelfinale gegen Titelverteidiger England erzielte er wohl das kurioseste Tor seiner Länderspielkarriere, als er den Ball kurz vor Schluss zum 2:2-Ausgleich (Endstand 3:2 n. V. für Deutschland) mit dem Hinterkopf ins Tor lenkte. Im Halbfinale schied die DFB-Auswahl in einer dramatischen Partie („Jahrhundertspiel“) mit 3:4 n. V. gegen Italien aus und belegte nach einem 1:0 gegen Uruguay den dritten Platz. Trotz seines Alters zählte er als eine der „Entdeckungen“ der WM und lieferte wie 1966 ein herausragendes Turnier ab. So ging beispielsweise beiden Müller-Toren in der Verlängerung des Halbfinales bei der WM 1970 gegen Italien ein gewonnenes Kopfballduell von Seeler voraus.
Mit seinem letzten, dem 72. Länderspiel gegen Ungarn am 9. September 1970 überbot er den Rekord von Paul Janes, welcher seit 1942 Bestand hatte. Er hielt den Rekord bis zum 24. November 1973 und wurde dann von Franz Beckenbauer überboten. Er schoss 43 Tore, sein letztes war das 2:2 im Viertelfinale gegen England bei der WM 1970. Damit hat er die beste Torquote aller deutschen Spieler mit mehr als 70 Länderspielen. Seeler nahm an den Weltmeisterschaften 1958, 1962, 1966 und 1970 teil und wurde dort bei insgesamt 21 Länderspielen eingesetzt. Es gelang ihm, sich bei allen 4 WM-Turnieren in die Torschützenliste einzutragen, eine Leistung, die außer ihm nur noch Pelé, Miroslav Klose und Cristiano Ronaldo gelang. Seeler gelang dies in der 56. Minute des Spiels gegen Marokko durch den 1:1-Ausgleich, Pelé in der 59. Minute im gleichzeitig stattfindenden Spiel Brasiliens gegen die Tschechoslowakei. Seeler war der erste Spieler mit mehr als 20 WM-Spielen. Sein Rekord wurde erst 1998 von Lothar Matthäus überboten.
Nach dem Ende der Karriere[]
Nach seiner Zeit als aktiver Sportler arbeitete Seeler erfolgreich als Inhaber eines Unternehmens, das Sportbekleidung anbietet, und als Repräsentant für Adidas (eine Tätigkeit, die er auf Vermittlung von Sepp Herberger schon seit 1961 ausübte und für die er um 1970 ca. zwei Tage pro Woche aufwendete. Zu dieser Zeit war er auch Inhaber einer Tankstelle.[1])
Daneben betätigt er sich in verschiedenen ehrenamtlichen Positionen, unter anderem im Rahmen der Uwe Seeler Traditionself, einer Mannschaft mit mehr als 60 ehemaligen Profis, die in wechselnder Zusammensetzung etwa 10 bis 15 Freundschafts- und Benefizspiele jährlich bestreitet.
Uwe Seeler engagierte sich auch für die Augsburger Benefiz-Fußballelf Datschiburger Kickers, die sich dem Fundraising für wohltätige Zwecke verschrieben hat.
Von 1995 bis 1998 war Seeler Präsident des HSV. Obwohl ihm selbst keinerlei Unredlichkeiten unterstellt wurden, konnte er nicht verhindern, dass in dieser Zeit andere Funktionäre den Ruf des Vereins mit zweifelhaften Geschäften schädigten. 2003 veröffentlichte er seine Autobiografie Danke, Fußball!.
Uwe Seeler wohnt in Norderstedt bei Hamburg.
Bild in der Öffentlichkeit[]
Seeler wird in der Öffentlichkeit meist als bodenständiger, aufrichtiger, geradliniger und unkomplizierter Mensch gesehen. Zu diesem Bild haben nicht nur seine sportliche Fairness beigetragen – er erhielt in seiner langjährigen Laufbahn nur einen einzigen Feldverweis bzw. ab 1970 Rote Karte – und seine Ablehnung des aufsehenerregenden Angebots, 1961 für die damals sehr hohe Summe von 1,2 Millionen D-Mark zu Inter Mailand zu wechseln, sondern auch sein Lebenswandel, der keine Skandale oder Allüren aufweist.
1971 hatte Uwe Seeler einen kurzen Gastauftritt in dem Film Willi wird das Kind schon schaukeln mit Heinz Erhardt und Hannelore Elsner. Er spielte sich dabei selbst. Am 10. April 2005 übernahm er in einem Gastauftritt bei Dittsche die Position von Schildkröte. Seit 2008 ist Seeler als SchrittMacher für die Tom-Wahlig-Stiftung engagiert, die sich für die Erforschung und Heilung der spastischen Spinalparalyse einsetzt.[9] In der Folge 273 Ungeschriebene Gesetze der in Hamburg spielenden und im Frühjahr 2009 ausgestrahlten TV-Serie Großstadtrevier spielte Seeler sich selbst.[10]
Seeler ist auch Jahrzehnte nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn einer der beliebtesten Sportler in Hamburg, was sich in der Verleihung der Ehrenbürgerschaft an ihn 2003 ausgedrückt hat. Er erhielt diese Auszeichnung als erster Sportler.
Am 24. August 2005 wurde eine von dem Hamburger Unternehmer Andreas Maske (Maske AG) gestiftete Bronzenachbildung seines rechten Fußes enthüllt. Diese 250.000 Euro teure Skulptur steht vor dem HSV-Stadion, ist etwa vier Tonnen schwer, 5,15 Meter breit, 3,50 Meter hoch und zeigt seine diversen Verletzungen durch unermüdlichen Einsatz auf.
Seine Beliebtheit drückt sich auch in der für ihn verbreiteten Bezeichnung „Uns Uwe“ (plattdeutsch für „unser Uwe“) aus.
2013 übernahm Uwe Seeler die Patenschaft der Sportschule Malente, die nun den Namen Uwe Seeler Fußballpark trägt.[11]
Nobelpreisträger Otto Hahn, obwohl kaum an Fußball interessiert, gehörte zu den Zeitgenossen, die Uwe Seeler persönlich schätzten und ihm aufgrund seiner Bescheidenheit großen Respekt zollten. Dies wird auch in einer überlieferten und nachgewiesenen Anekdote aus dem Jahr 1964 deutlich:
„Als Hahn in Lindau, von Menschen umringt, damit beschäftigt war Autogramme auszuteilen, wandte er sich schmunzelnd an einige Jugendliche: „Ihr habt Glück. Sonst kosten die bei mir 5 Mark; heute mach ich’s umsonst. Oder wollt ihr etwa wieder 3 Otto Hahn gegen 1 Uwe Seeler eintauschen?““[12]
Uwe-Seeler-Preis[]
Im Jahre 1986 stiftete der Hamburger Senat anlässlich seines 50. Geburtstags den Uwe Seeler Preis. Seeler verzichtete damals auf die Ausrichtung von größeren Feierlichkeiten. Stattdessen werden jährlich Jugendabteilungen von Fußballvereinen des Hamburger Fußball-Verbandes mit 5.000 Euro bedacht.
Persönliches[]
Seeler ist seit dem 18. Februar 1959 mit Ilka verheiratet, die er 1953 auf einem Silvesterball kennenlernte, und hat drei Töchter und sieben Enkel.[13]
Sein Enkel Levin Öztunali (* 1996) spielt beim 1. FSV Mainz 05. Der ehemalige Bürgerschafts-Abgeordnete Hans-Joachim Seeler war Seelers Cousin zweiten Grades.[14] Dessen Söhne, Christian Seeler, ehemaliger Intendant des Ohnsorg-Theaters, und Joachim Seeler, Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft, sind somit Uwe Seelers Neffen dritten Grades.[15][16][17]
Erfolge und Auszeichnungen[]
Erfolge mit der Nationalmannschaft[]
- Vize-Weltmeister 1966 in England
- WM-Dritter 1970 in Mexiko
- WM-Vierter 1958 in Schweden
Erfolge mit dem HSV[]
- Finalist im Europapokal der Pokalsieger: 1968
- Deutscher Meister: 1960
- Vize-Meister 1957, 1958
- Deutscher Pokalsieger: 1963
- Pokalfinalist:: 1956, 1967
- Neunmal in Folge Norddeutscher Meister (1955–1963)
Persönliche Erfolge[]
- Torschützenkönig der Oberliga Nord 1954/55, 1955/56, 1956/57, 1958/59, 1959/60, 1960/61, 1961/62
- Erster Torschützenkönig der Bundesliga 1963/64 mit 30 Toren
- Torschützenkönig des Europapokals der Pokalsieger 1967/68
- Einstufung als Weltklasse in der Rangliste des deutschen Fußballs: 14-mal zwischen 1959 und 1970
- DFB-Pokal-Torschützenkönig: 1956, 1963
Auszeichnungen[]
- 1960, 1964 und 1970: Deutscher Fußballer des Jahres (1960 wurde er erster Träger dieses Titels),
- Berufung in Welt- und Europaauswahlmannschaften
- 1966: Silbernes Lorbeerblatt, als Mannschaftskapitän stellvertretend für die deutsche Fußballnationalmannschaft
- 1970: Großes Bundesverdienstkreuz (als erster Sportler)
- 1971: Bambi
- 1972: Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft (zweiter so ausgezeichneter Spieler)
- 1982: Ehren-Schleusenwärter in Hamburg
- 2001: Goldene Ehrennadel des DFB
- 2003: Hamburger Ehrenbürger (Seeler erhielt diese höchste Auszeichnung, die Hamburg vergibt, als bislang einziger Sportler)
- 2006: Hall of Fame des deutschen Sports
- 2006: Mall of Fame
- 2006: Ehrenkommissar der Polizei Hamburg
- 2006: Goldener Rathausmann der Stadt Wien
- 2008: Ehrenkapitän der Rickmer Rickmers
- 2012: Walther Bensemann-Preis der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur
- 2013: Uwe Seeler lehnt die Ehrenpräsidentschaft des HSV ab[18]
- 2013: Legende des Sports[19][20]
- 2016: Sport Bild-Award für das Lebenswerk[21]
Literatur[]
- Robert Becker: Uwe Seeler und seine goldenen Tore. Copress, München 1991, ISBN 3-7679-0363-6.
- 100 Jahre deutscher Fußball (Sonderheft des Kicker Sportmagazins), Nürnberg 1999.
- Uwe Seeler: Danke, Fußball! – Mein Leben. Rowohlt-Verlag, Reinbek 2003, ISBN 978-3-498-06375-7 (auch als Hörbuch auf 1 CD, Hörbuch Hamburg, Hamburg 2003, ISBN 3-89903-133-4)
- Uwe Seeler: Das ist mein Leben in: Unser Uwe Sonderheft der Hamburger Morgenpost zum 80. Geburtstag von Uwe Seeler, Hamburger Morgenpost Verlag GmbH, Hamburg 2016, Seiten 28–47
Weblinks[]
- Literatur von und über Uwe Seeler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Uwe Seeler im Datencenter des DFB
- Portrait, Daten und Biografie von Uwe Seeler in der Hall of Fame des deutschen Sports
- Der mit dem Hinterkopf Tore schoss (Memento vom 17. August 2011 im Internet Archive) in der WDR 5-Reihe Erlebte Geschichten vom 20. Juni 2004
- Uwe Seeler Traditionself
- Uwe Seelers Länderspiele und -tore
- Uwe Seelers Ligaspiele und -tore
- Uwe Seelers Stiftung
- Youtube: Uwe Seelers letztes Spiel
Einzelnachweise[]
- ↑ 1,0 1,1 „Individualisten können wir nicht gebrauchen“. Spiegel, 8. Juni 1970, abgerufen am 19. Januar 2017.
- ↑ 2,0 2,1 Barbara Smit: Drei Streifen gegen Puma. Campus, 200, S. 57 u. 107.
- ↑ Uwe Seeler – Matches and Goals in Bundesliga. In: rsssf.com. (englisch)
- ↑ Seeler trägt Raute im Herz. In: fifa.com.
- ↑ Der Tag, an dem Uwe Seeler seinen Abschied feierte. In: mopo.de.
- ↑ Kicker Almanach 1987 – S. 137 – ISBN 3-7679-0245-1.
- ↑ Ein Bild und seine Geschichte: Die Tragödie von Wembley. In: Stern. 2. Juli 2008.
- ↑ Fußball-Legende Seeler: Über das Wembley-Tor lache ich heute. In: Spiegel Online. 28. Mai 2012.
- ↑ Unsere SchrittMacher. In: hsp-info.de. Tom-Wahlig-Stiftung, archiviert vom Original am 27. Juli 2009; abgerufen am 19. Januar 2017.
- ↑ Ungeschriebene Gesetze. In: daserste.de. Abgerufen am 29. Juni 2018.
- ↑ Der Geist von Malente: Der Uwe Seeler Fußball Park des SHFV. In dfb.de. Abgerufen am 13. Juni 2016.
- ↑ Dietrich Hahn (Hrsg.): Otto Hahn – Erlebnisse und Erkenntnisse, Econ Verlag, Düsseldorf/Wien 1975, S. 249. ISBN 3-430-13732-2.
- ↑ Uwe Seeler wird 75Viele Probleme zum Geburtstag, Focus, 4. November 2011.
- ↑ [1]
- ↑ http://www.abendblatt.de/hamburg/persoenlich/article132688637/Christian-Seeler-80-Prozent-Auslastung-sind-Pflicht.html
- ↑ Warum Joachim Seeler doch in die Bürgerschaft gekommen ist.
- ↑ [2]
- ↑ Zoff beim Bundesligisten: Seeler lehnt HSV-Ehrenpräsidentschaft ab in Spiegel Online vom 13. März 2013.
- ↑ fifa.com: „Seeler wird als "Legende des Sports" geehrt“
- ↑ „Legende des Sports 2013: Uwe Seeler“ In: deutscher-sportpresseball.de.
- ↑ Uwe Seeler: Auszeichnung fürs Lebenswerk. In: promilounge.de. 22. August 2016, abgerufen am 22. August 2016.
Fritz Walter (1958) | Uwe Seeler (1972) | Franz Beckenbauer (1982) | Lothar Matthäus (2001) | Bettina Wiegmann (2004) | Birgit Prinz (2013)
Fußballer des Jahres:
1960: Seeler |
1961: Morlock |
1962: Schnellinger |
1963: Schäfer |
1964: Seeler |
1965: Tilkowski |
1966: Beckenbauer |
1967: G. Müller |
1968: Beckenbauer |
1969: G. Müller |
1970: Seeler |
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1973: Netzer |
1974: Beckenbauer |
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1976: Beckenbauer |
1977: Maier |
1978: Maier |
1979: Vogts |
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1992: Häßler |
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2000: Voss |
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2002: Prinz |
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2007: Prinz |
2008: Prinz |
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Tschammerpokal:
1935: Kuzorra |
1936: Budde / Poertgen |
1937: Männer |
1938: Schön |
1939: Adamkiewicz / Binder |
1940: Machate |
1941: Conen |
1942: Willimowski |
1943: Decker / Noack
DFB-Pokal:
1953: Islacker |
1954: Stollenwerk / Waldner |
1955: Sadlowski / D. Seeler / Kohn / Kunkel / Sommerlatt / Traub |
1956: U. Seeler / Ruppenstein / Termath |
1957: Jobst |
1958: Geiger |
1959: Rummel |
1960: Witlatschil / Brülls |
1961: Hänel |
1962: Wolfframm / Flachenecker / Haseneder / Wild |
1963: U. Seeler |
1964: Brunnenmeier |
1965: Haseneder / Wild / Koslowski / Gerhardt / Breuer / Emmerich |
1966: Osterhoff / Ohlhauser |
1967: G. Müller |
1968: Löhr |
1969: G. Müller |
1970: Löhr |
1971: G. Müller |
1972: Overath / Löhr / Rupp / Fischer |
1973: Löhr |
1974: Hölzenbein |
1975: Lindner |
1976: Toppmöller |
1977: D. Müller |
1978: D. Müller |
1979: Hoeneß |
1980: Burgsmüller / Allofs |
1981: Hartwig / Hrubesch / Remark |
1982: Rummenigge |
1983: Engels |
1984: Worm / Fischer |
1985: Dum |
1986: Allgöwer |
1987: Kurtenbach |
1988: Kuntz |
1989: Schreier |
1990: Rufer / Kuntz |
1991: Tönnies |
1992: Walter |
1993: Thom |
1994: Rufer |
1995: Herrlich |
1996: Bestschastnych / Häßler / Kuka |
1997: Winkler |
1998: Jancker |
1999: Weber |
2000: Kevrić |
2001: van Lent |
2002: Berbatow |
2003: Élber |
2004: Aílton |
2005: Jancker / Pizarro |
2006: Pizarro |
2007: Cacau |
2008: Gómez |
2009: Džeko / Olić |
2010: Senesie / Barrios / T. Müller |
2011: Lakić |
2012: Lewandowski |
2013: Gómez |
2014: T. Müller |
2015: Kießling / Schipplock |
2016: Mchitarjan |
2017: Lewandowski
1961: Hamrin | 1962: Göröcs | 1963: Asparuchow / Greaves | 1964: Mascarenhas | 1965: Kerkhoffs / Mašek / Mraz | 1966: Emmerich | 1967: Claessen | 1968: Seeler | 1969: Rühl | 1970: Lubański | 1971: Lubański | 1972: Osgood | 1973: Chiarugi | 1974: Heynckes | 1975: van der Kuijlen | 1976: Rensenbrink | 1977: Milanow | 1978: Gritter / Keller / Van der Elst | 1979: Altobelli | 1980: Kempes | 1981: Cross | 1982: Schengelia / Voordeckers | 1983: Santillana | 1984: Grachew / McGhee / Morozow | 1985: Gassajew / Gray / Panenka | 1986: Belanow / Blochin / Lippmann / Sawarow | 1987: Bosman | 1988: Cascavel | 1989: Stoitschkow | 1990: Vialli | 1991: Baggio | 1992: Lipcsei | 1993: Czerniatynski | 1994: Andonow / Jess / Kirsten / Mizrahi | 1995: Wright | 1996: Samec | 1997: Fowler | 1998: Luiso | 1999: Mizrahi
Personendaten | |
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NAME | Seeler, Uwe |
ALTERNATIVNAMEN | Uns Uwe (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler und Manager |
GEBURTSDATUM | 5. November 1936 |
GEBURTSORT | Hamburg, Deutsches Reich |
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