Uwe Rösler | ||
Uwe Rösler im April 2009
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Personalia | ||
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Geburtstag | 15. November 1968 | |
Geburtsort | Altenburg, DDR | |
Größe | 185 cm | |
Position | Sturm |
Uwe Rösler (* 15. November 1968 in Altenburg) ist ein deutscher Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler. Er kam 1990 zu fünf Einsätzen in der Nationalmannschaft der DDR und ist vor allem in England durch seine Zeit bei Manchester City bekannt.
Spielerkarriere[]
Karrierebeginn in Deutschland[]
Rösler begann seine Karriere im Erwachsenenbereich 1987 beim 1. FC Lokomotive Leipzig in der DDR-Oberliga. Anschließend kam er über Chemie Leipzig und den 1. FC Magdeburg Anfang 1991 zu Dynamo Dresden und qualifizierte sich mit der Mannschaft am Saisonende für die Bundesliga. Als er bei Dresden nach der Bundesligasaison 1992/92 für sich keine sportliche Perspektive mehr sah und ein neues Vertragsangebot ausgeschlagen hatte, wechselte er für eine Ablöse von 1,2 Mio. D-Mark zum Ligakonkurrenten 1. FC Nürnberg.[1] Bei den Franken gehörte er in der Hinrunde zur Stammmannschaft, blieb aber hinter den Erwartungen zurück und die komplette Spielzeit ohne Torerfolg. Zur Saison 1993/94 wurde er daher auf Leihbasis (Kostenpunkt 2500 D-Mark pro Einsatz) an Dynamo Dresden zurückverliehen,[2] wo er sich allerdings nicht mehr durchsetzen konnte und bereits nach der Frühphase der Saison keine Rolle mehr spielte.
Zeit bei Manchester City[]
Anfang März 1994 reiste Rösler für ein Probetraining zum englischen Erstligisten Manchester City, der sich zu diesem Zeitpunkt unter Trainer Brian Horton in Abstiegsgefahr befand. Nach dem Verkauf von David White und einem Kreuzbandriss von Niall Quinn war das bisherige Sturmduo von City nicht mehr verfügbar und Manchester hatte in den elf Partien vor Röslers Ankunft nur sechs Treffer erzielt. Nachdem er unter der Woche in einem Spiel der Reserve zwei Treffer erzielt hatte, wurde er für die restliche Spielzeit ausgeliehen und rückte umgehend in die Startelf des Profiteams. Bei seinem Ligadebüt am 5. März bereitete er beim 1:1-Unentschieden gegen die Queens Park Rangers (32. Spieltag) den Ausgleichstreffer vor und wurde der erste Deutsche im Trikot von Manchester City seit dem legendären Torhüter Bert Trautmann. In den folgenden Wochen blieb der Aufschwung zunächst aus, erst als am 36. Spieltag die neben Rösler neu verpflichteten Paul Walsh und Peter Beagrie gemeinsam ihr Heimdebüt gaben, gelang der Befreiungsschlag. Nach einem 3:0-Erfolg gegen Aston Villa, bei dem Rösler, Beagrie und Walsh jeweils einen Treffer erzielten, folgten an den nächsten beiden Spieltagen zwei weitere Siege. An drei der vier letzten Spieltage erzielte Rösler jeweils einen weiteren Treffer, in allen drei Spielen gelang ein Punktgewinn, was letztlich für den Klassenerhalt sorgte. Zur folgenden Saison wurde Rösler fest unter Vertrag genommen, die an Nürnberg bezahlte Ablöse betrug zwischen £375.000[3] und £500.000[4].
Rösler wurde bei den City-Fans schnell extrem populär, sein Spielstil entsprach dem eines typischen englischen Mittelstürmers, kopfballstark, körperlich robust und stets mit vollem Einsatz agierend, aber mit Mängeln in puncto Schnelligkeit und Technik.[5] Bereits beim 3:0-Sieg gegen Aston Villa schallten „Uwe, Uwe“-Rufe durch die Maine Road, spätestens am letzten Saisonspieltag, als er gegen Sheffield Wednesday den Ausgleich erzielt und damit den Klassenerhalt sicher gestellt hatte und die Fans nach Abpfiff mit seinem Namen auf die Melodie von Go West anstimmten, wurde er zum Publikumsliebling.[4]
In seiner ersten kompletten Spielzeit in England knüpfte Rösler an seine Leistungen aus der Vorsaison nahtlos an, mit 22 Saisontreffern, darunter vier bei einem 5:2-Erfolg im FA Cup gegen Notts County, war er bester Torschütze des Teams und wurde am Saisonende von den Anhängern des Vereins zum Spieler der Saison gewählt.[6] In dieser Saison kamen auch erstmals, in einem Anflug britischen Humors, Fan-T-Shirts mit dem Spruch Uwe's Granddad bombed Old Trafford („Uwes Großvater bombardierte Old Trafford“ – Heimstätte des Erzrivalen Manchester United, die während des Zweiten Weltkriegs durch deutsche Bombenangriffe stark beschädigt wurde[7]) auf.
Mit der Ernennung von Alan Ball zum neuen Trainer brachen im Sommer 1995 sowohl für Rösler als auch für den Verein schwierige Zeiten an. Die Mannschaft befand sich über die ganze Saison hinweg im unteren Tabellenbereich und als die Abstiegsgefahr für Man City gegen Saisonende immer realer wurde, zog Ball für das Derby gegen Manchester United den Georgier Micheil Kawelaschwili Rösler als Mittelstürmer vor. Röslers Frustration über diese Entscheidung mündete in einem Torjubel, der ihm bei den City-Fans weitere Sympathiepunkte einbrachte. Als er bei der 2:3-Niederlage nach seiner Einwechslung zum zwischenzeitlichen 2:2 gegen den Rivalen getroffen hatte, deutete er mit seinem Zeigefinger auf Ball und brüllte aggressiv in dessen Richtung.[8] Trotz zweier weiterer Treffer an den letzten Spieltagen, die ihn erneut als erfolgreichsten Torjäger seiner Mannschaft die Saison abschließen ließen, verpasste City wegen der schlechteren Tordifferenz den Klassenerhalt und stieg nach sieben Jahren in der englischen Eliteklasse in die zweite Liga ab.
In die Zweitligaspielzeit 1996/97 ging Man City als einer der Aufstiegsfavoriten, wurde den Erwartungen aber zu keinem Zeitpunkt gerecht. Neben Problemen mit der physischeren Spielweise eine Liga tiefer zurechtzukommen, kam es in der Hinrunde zu vier Trainerwechseln, als neben Alan Ball und Steve Coppell auch die beiden Interimslösungen Asa Hartford und Phil Neal die Mannschaft zeitweise betreuten. Erst mit der Verpflichtung von Frank Clark Ende Dezember, als sich City auf einem Abstiegsplatz befand, kehrte zumindest für einige Zeit Konstanz ein. Clark führte die Mannschaft noch auf Rang 14, Rösler war mit 15 Saisontreffern zum dritten Mal in Folge mannschaftsintern bester Torschütze geworden. Ein halbes Jahr später, Manchester City hatte auch in der zweiten Zweitligasaison nichts mit dem Aufstiegsrennen zu tun, folgte Joe Royle als Trainer, der sich zum Umbruch entschied und fortan auf den im März 1998 neu verpflichteten Stürmer Shaun Goater setzte. Sein letztes Spiel im Dress von Man City absolvierte Rösler als Einwechselspieler am 17. April 1998 bei einer 0:1-Niederlage gegen Middlesbrough, wenige Spieltage später stieg City auch aus der zweithöchsten englischen Spielklasse ab. Insgesamt hatte er in 177 Pflichtspielen 65 Tore für den nordenglischen Klub erzielt.
Weitere Spielerlaufbahn[]
Nachdem sein Vertrag mit Manchester City im Sommer 1998 ausgelaufen war, wechselte er ablösefrei zum amtierenden deutschen Meister 1. FC Kaiserslautern. Dort stürmte er meistens an der Seite von Olaf Marschall und kam zu acht Saisontoren in der Bundesliga, weitere drei Tore erzielte er in der Gruppenphase der Champions League bei einem 5:2-Erfolg über den finnischen Vertreter HJK Helsinki. Bereits zur folgenden Saison wechselte er zum ambitionierten Zweitligisten Tennis Borussia Berlin, der den Stürmer für 2,5 Mio. D-Mark aus seinem Vertrag bei Kaiserslautern herauslöste. Das mit zahlreichen Nationalspielern gespickte Team (Andreas Hilfiker, Abderrahim Ouakili, Saša Ćirić, Artim Sakiri, Sergej Kiriakow, Marco Walker, Ivan Kozák, Jan Suchopárek) spielte in der Hinrunde unter Trainer Winfried Schäfer und mit Rösler als Mannschaftskapitän um den anvisierten Bundesligaaufstieg mit, brach in der Rückrunde allerdings komplett ein und verlor neun der letzten zehn Partien. Wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten beim Hauptsponsor Göttinger Gruppe verweigerte der DFB dem Verein im Sommer 2000 die Zweitligalizenz.
Der dadurch vereinslos gewordene Rösler wechselte daraufhin erneut nach England zum Erstligisten FC Southampton, konnte sich dort aber, auch bedingt durch eine schwere Leistenverletzung, nicht durchsetzen und blieb in seiner ersten Saison in 20 Ligaeinsätzen (davon 14 per Einwechslung) ohne Torerfolg.[9] Auch zur folgenden Spielzeit blieb Rösler hinter James Beattie und Marian Pahars nur die Reservistenrolle, sein einziges Saisontor erzielte er während einer einmonatigen Leihzeit im November 2001 für den Zweitligisten West Bromwich Albion.[10] Im Januar 2002 kehrte er nach Deutschland zurück und wechselte ablösefrei zum abstiegsgefährdeten Zweitligisten SpVgg Unterhaching.[11] Trotz Röslers fünf Treffern in 14 Spielen belegte Unterhaching am Ende einen Abstiegsrang und sein ursprünglich bis Juni 2003 laufender Vertrag verlor seine Gültigkeit.
Im Heimatland seiner Ehefrau fand Rösler beim norwegischen Erstligisten Lillestrøm SK ein neues Engagement. Für den Klub erzielte er in der verbleibenden Saison 2002 noch neun Treffer in zehn Einsätzen. Nach dem Auftaktspiel der folgenden Spielzeit verspürte Rösler Schmerzen im Brustbereich, die sich bei der anschließenden Routineuntersuchung als Krebsgeschwür entpuppten, wodurch seine Fußballerkarriere schlagartig beendet war.
Als er mit der schweren Krankheit im Krankenhaus lag, bekam er unzählige Zuschriften von City-Fans, und Rösler-Sprechchöre waren erneut an der Maine Road zu hören. Im November 2003, nachdem er seine Krebserkrankung überwunden hatte, wurde er vom Verein zu einem Heimspiel ins neu gebaute City of Manchester Stadium eingeladen und von den 48.000 Zuschauern mit lang anhaltendem Applaus begrüßt. 2009 mündeten seine Verdienste für den Verein schließlich in der Aufnahme in die Hall of Fame von Manchester City.[12]
Trainerlaufbahn[]
Nach seiner Genesung arbeitete er ab November 2004 als Trainer beim norwegischen Erstligisten Lillestrøm SK. Am 13. November 2006 wurde er wegen des verpassten Einzugs seiner Mannschaft in den UEFA-Pokal entlassen. Dafür stattete ihn Viking Stavanger mit einem Dreijahresvertrag gültig ab Januar 2007 aus. Mitte November 2009 gab Rösler bekannt, dass er seinen bis zum 31. Dezember 2009 datierten Vertrag nicht verlängern werde.[13] Ende August 2010 übernahm er als Nachfolger von Kjell Jonevret bis Saisonende das Traineramt bei Molde FK und führte den abstiegsgefährdeten Klub mit 20 von 24 möglichen Punkten noch bis auf Platz 11 der Tabelle. Anschließend folgte er seiner Familie nach Manchester nach.
Literatur[]
- David Clayton: Manchester City's Cult Heroes. Know the Score Books, Studley 2007, ISBN 978-1-905449-05-7.
Weblinks[]
- Uwe Rösler: Aus dem Abseits auf den Trainerstuhl
- Interview mit Uwe Rösler (englisch)
- Die A-Länderspiele von Uwe Rösler im RSSSF-Archiv
Einzelnachweise[]
- ↑ Kicker Sportmagazin Nr. 56/29. Wo., 13. Juli 1992, S. 32
- ↑ Kicker Sportmagazin Nr. 62/31. Wo., 2. August 1993, S. 32
- ↑ Barry J. Hugman (Hrsg.): The 1997-98 Official PFA Footballers' Factfile. Queen Anne Press, Harpenden 1997, ISBN 1-85291-581-1, S. 234f.
- ↑ 4,0 4,1 Clayton, S. 112
- ↑ Clayton, S. 111
- ↑ Clayton, S. 114
- ↑ Anton Rippon: Gas Masks for Goal Posts. Sutton Publishing, Thrupp 2005, ISBN 978-0-7509-4031-3, S. 100.
- ↑ Clayton, S. 115
- ↑ Barry J. Hugman (Hrsg.): The 2001-2002 Official PFA Footballers' Factfile. Exxus Ltd, London 2001, ISBN 0-946531-34X, S. 262f.
- ↑ Barry J. Hugman (Hrsg.): The PFA Footballers' Who's Who 2002/2003. Queen Anne Press, Harpenden 2002, ISBN 1-85291-648-6, S. 357.
- ↑ Kicker Sportmagazin Nr. 3/4, 7. Januar 2002, S. 46
- ↑ kicker. de: Ehre für Freund und Rösler, Meldung vom 3. Dezember 2009
- ↑ kicker. de: Rösler verlässt Stavanger, Meldung vom 20. November 2009
Personendaten | |
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NAME | Rösler, Uwe |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 15. November 1968 |
GEBURTSORT | Altenburg |
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