Ulrike Nasse | ||||||||||||||||||||||||||||
Nation | Deutschland | |||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 4. Mai 1956 (68 Jahre) | |||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Frankfurt am Main, Deutschland | |||||||||||||||||||||||||||
Größe | 188 cm | |||||||||||||||||||||||||||
Gewicht | 70 kg | |||||||||||||||||||||||||||
Karriere | ||||||||||||||||||||||||||||
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Disziplin | Hochsprung | |||||||||||||||||||||||||||
Bestleistung | 2,02 m | |||||||||||||||||||||||||||
Status | zurückgetreten | |||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||||||||||||||||||||
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letzte Änderung: 23. März 2018 |
Ulrike Nasse[1] (* 4. Mai 1956 in Frankfurt am Main; geborene Ulrike Meyfarth) ist eine ehemalige deutsche Hochspringerin und zweifache Olympiasiegerin.
Werdegang[]
1970er Jahre[]
Ulrike Meyfarth wurde 1971 im Alter von 15 Jahren Zweite bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften. Sie konnte den Erfolg im Folgejahr bestätigen und qualifizierte sich als Drittplatzierte für die Olympischen Spiele in München.
Im olympischen Wettkampf 1972 war die 16-Jährige eine der wenigen Athletinnen, die den vier Jahre zuvor vom US-amerikanischen Hochspringer Dick Fosbury erstmals gezeigten Fosbury-Flop sprangen. Vor heimischem Publikum gelang es Meyfarth, ihre persönliche Bestleistung, die zuvor bei 1,85 m lag, um fünf Zentimeter zu steigern.
Mit übersprungenen 1,90 m sicherte sie sich die Goldmedaille vor der Bulgarin Jordanka Blagoewa und der Österreicherin Ilona Gusenbauer. Als der Olympiasieg bereits feststand, ließ Meyfarth die Latte auf die Weltrekordhöhe von 1,92 m legen. Auch diese Höhe meisterte die 16-Jährige und stellte damit den bestehenden Weltrekord ein. An der neuen Weltrekordhöhe von 1,94 m scheiterte sie hingegen dreimal. Meyfarth ist bis dato die jüngste Leichtathletik-Olympiasiegerin in einem Einzelwettbewerb.
In den Jahren nach ihrem überraschenden Sieg geriet sie in eine sportliche Krise. Ihre Sprünge besaßen nicht mehr die gewohnte Konstanz, ihre persönliche Bestleistung konnte sie bis 1978 nicht steigern. Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal qualifizierte sie sich nicht für das Finale, bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1974 in Rom und 1978 in Prag belegte sie einen siebten und einen fünften Platz. An den Olympischen Spielen 1980 in Moskau durfte sie wegen des Olympiaboykotts nicht teilnehmen.
Comeback 1982[]
1982 schaffte Meyfarth ihr Comeback. Bei den Europameisterschaften in Athen siegte sie mit dem Weltrekord von 2,02 m. Im Jahr darauf holte sie bei den Weltmeisterschaften in Helsinki nach einem spannenden Duell mit der Russin Tamara Bykowa die Silbermedaille.
Am 21. August 1983 gelang es bei einem Leichtathletik-Meeting in London sowohl Meyfarth als auch Tamara Bykowa, den Weltrekord auf 2,03 m zu steigern. Vier Tage später legte Bykowa noch einen weiteren Zentimeter nach.
Die Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles waren der letzte große Wettbewerb, an dem Ulrike Meyfarth teilnahm. Am Ende setzte sich Meyfarth mit übersprungenen 2,02 m gegen die Titelverteidigerin Sara Simeoni aus Italien durch und gewann zwölf Jahre nach München ihre zweite olympische Goldmedaille. Allerdings waren aufgrund des Olympiaboykotts der Ostblockstaaten einige aussichtsreiche Mitbewerberinnen nicht am Start, darunter Tamara Bykowa. Zum Zeitpunkt ihres zweiten Triumphes war Meyfarth zugleich die jüngste und die älteste Hochsprung-Olympiasiegerin in der Geschichte der Olympischen Spiele. Seit 2016 wird der Rekord der ältesten Olympiasiegerin im Hochsprung von der Spanierin Ruth Beitia gehalten, die bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio im Alter von 37 Jahren Gold gewann.
Persönliches[]
Ulrike Meyfarth ist 1,88 m groß und wog in ihrer aktiven Zeit 70 kg.
1987 heiratete sie den Kölner Rechtsanwalt Roland Nasse. Mit ihm und ihren beiden Töchtern lebt sie seit 1991 im Bergischen Odenthal. Nasse-Meyfarth studierte an der Deutschen Sporthochschule Köln.[2] Sie ist Diplom-Sportlehrerin und derzeit als Trainerin beim TSV Bayer 04 Leverkusen beschäftigt.
Ulrike Meyfarth ist Mitglied im Kuratorium der Sportstiftung NRW. Sie engagiert sich ehrenamtlich für krebskranke Kinder und setzt sich seit 2016 als Botschafterin des Vereins „Hits fürs Hospiz e.V.“ für die ambulante psychosoziale Betreuung lebensverkürzend erkrankter Kinder und Jugendlicher und deren Familien ein.[3]
Meyfarth ist Mitglied des Fördervereins sowie Botschafterin der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.
Auszeichnungen[]
Ihre sportlichen Erfolge verhalfen Meyfarth zu einer großen Popularität.
- 1972 erhielt sie den Silbernen, 1974, 1975 und 1982 den Goldenen Bravo Otto der Jugendzeitschrift BRAVO.
- Von 1981 bis 1984 wurde sie viermal in Folge zur Sportlerin des Jahres gewählt.
- Im Jahr 1984 wurde sie zudem mit einem Bambi ausgezeichnet.
- Am 7. November 1996 erhielt sie den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.[4]
- Die Stadt Wesseling, in der Ulrike Meyfarth aufgewachsen ist, gab am 23. Mai 2004 ihrem bisherigen Kronenbuschstadion den Namen „Ulrike-Meyfarth-Stadion“.
- 2011 wurde sie in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.
- 2015 lehnte sie wegen des Skandals um den ehemaligen IAAF-Präsidenten Lamine Diack eine Aufnahme in die IAAF Hall of Fame ab.[5]
Veröffentlichungen[]
- Ulrike Meyfarth: Nicht nur die Höhe verändert sich. Von Olympia nach Olympia, 12 Sommer Einsamkeit. Econ-Verlag, Düsseldorf u. a. 1984, ISBN 3-430-16665-9.
Weblinks[]
- Website von Ulrike Nasse-Meyfarth
- Ulrike Nasse-Meyfarth in der Datenbank der IAAF (englisch)
- Literatur von und über Ulrike Nasse-Meyfarth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Portrait, Daten und Biografie von Ulrike Nasse-Meyfarth in der Hall of Fame des deutschen Sports
- Hoch gesprungen, tief gefallen, Interview mit Gabriela Herpell im Süddeutsche Zeitung Magazin, Heft 31/2012
- Filmothek im Bundesarchiv: Deutschlandspiegel 337/1982 1982: „06. Ulrike Mayfarth - eine 2. Karriere“
Einzelnachweise[]
- ↑ "Auf Jungs konnte ich verzichten" welt.de 1. Mai 2016
- ↑ Website der Deutschen Sporthochschule Köln: Bekannte Studierende und Alumni der Deutschen Sporthochschule Köln
- ↑ Hits fürs Hospiz e.V.
- ↑ Verdienstordenträgerinnen und -träger seit 1986. Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 11. März 2017.
- ↑ Nasse-Meyfarth lehnt Aufnahme in die Hall of Fame der Leichtathletik ab sports.yahoo.com 7. November 2015
1928: Ethel Catherwood | 1932: Jean Shiley | 1936: Ibolya Csák | 1948: Alice Coachman | 1952: Esther Brand | 1956: Mildred McDaniel | 1960: Iolanda Balaș | 1964: Iolanda Balaș | 1968: Milena Rezková | 1972: Ulrike Meyfarth | 1976: Rosemarie Ackermann | 1980: Sara Simeoni | 1984: Ulrike Meyfarth | 1988: Louise Ritter | 1992: Heike Henkel | 1996: Stefka Kostadinowa | 2000: Jelena Jelessina | 2004: Jelena Slessarenko | 2008: Tia Hellebaut | 2012: Anna Tschitscherowa | 2016: Ruth Beitia
1938: Ibolya Csák | 1946: Anne-Marie Colchen | 1950: Sheila Alexander | 1954: Thelma Hopkins | 1958: Iolanda Balaș | 1962: Iolanda Balaș | 1966: Taissija Tschentschik | 1969: Milena Rezková | 1971: Ilona Gusenbauer | 1974: Rosemarie Witschas | 1978: Sara Simeoni | 1982: Ulrike Meyfarth | 1986: Stefka Kostadinowa | 1990: Heike Henkel | 1994: Britta Bilač | 1998: Monica Dinescu | 2002: Kajsa Bergqvist | 2006: Tia Hellebaut | 2010: Blanka Vlašić | 2012: Ruth Beitia | 2014: Ruth Beitia | 2016: Ruth Beitia | 2018: Marija Lassizkene
Europäische Hallenspiele
1966: Iolanda Balaș |
1967: Taissija Tschentschik |
1968: Rita Schmidt |
1969: Rita Schmidt
Halleneuropameisterschaften
1970: Ilona Gusenbauer |
1971: Milada Karbanová |
1972: Rita Schmidt |
1973: Jordanka Blagoewa |
1974: Rosemarie Witschas |
1975: Rosemarie Ackermann |
1976: Rosemarie Ackermann |
1977: Sara Simeoni |
1978: Sara Simeoni |
1979: Andrea Mátay |
1980: Sara Simeoni |
1981: Sara Simeoni |
1982: Ulrike Meyfarth |
1983: Tamara Bykowa |
1984: Ulrike Meyfarth |
1985: Stefka Kostadinowa |
1986: Andrea Bienias |
1987: Stefka Kostadinowa |
1988: Stefka Kostadinowa |
1989: Galina Astafei |
1990: Heike Henkel |
1992: Heike Henkel |
1994: Stefka Kostadinowa |
1996: Alina Astafei |
1998: Monica Iagăr |
2000: Kajsa Bergqvist |
2002: Marina Kupzowa |
2005: Anna Tschitscherowa |
2007: Tia Hellebaut |
2009: Ariane Friedrich |
2011: Antonietta Di Martino |
2013: Ruth Beitia |
2015: Marija Kutschina |
2017: Airinė Palšytė
Sommer |
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Winter |
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1947: Marga Petersen | 1948: Mirl Buchner-Fischer | 1949: Lena Stumpf | 1950: Ria Baran-Falk | 1951: Ria Baran-Falk | 1952: Ria Baran-Falk | 1953: Christa Seliger | 1954: Ursula Happe | 1955: Helene Kienzle | 1956: Ursula Happe | 1957: Wiltrud Urselmann | 1958: Marianne Werner | 1959: Marika Kilius | 1960: Ingrid Krämer | 1961: Heidi Schmid | 1962: Jutta Heine | 1963: Ursel Brunner | 1964: Roswitha Esser und Annemarie Zimmermann | 1965: Helga Hoffmann | 1966: Helga Hoffmann und Karin Frisch | 1967: Liesel Westermann | 1968: Ingrid Becker | 1969: Liesel Westermann | 1970: Heide Rosendahl | 1971: Ingrid Mickler-Becker | 1972: Heide Rosendahl | 1973: Uta Schorn | 1974: Christel Justen | 1975: Ellen Wellmann | 1976: Rosi Mittermaier | 1977: Eva Wilms | 1978: Maria Epple | 1979: Christa Kinshofer | 1980: Irene Epple | 1981: Ulrike Meyfarth | 1982: Ulrike Meyfarth | 1983: Ulrike Meyfarth | 1984: Ulrike Meyfarth | 1985: Cornelia Hanisch | 1986: Steffi Graf | 1987: Steffi Graf | 1988: Steffi Graf | 1989: Steffi Graf | 1990: Katrin Krabbe | 1991: Katrin Krabbe | 1992: Heike Henkel | 1993: Franziska van Almsick | 1994: Katja Seizinger | 1995: Franziska van Almsick | 1996: Katja Seizinger | 1997: Astrid Kumbernuss | 1998: Katja Seizinger | 1999: Steffi Graf | 2000: Heike Drechsler | 2001: Hannah Stockbauer | 2002: Franziska van Almsick | 2003: Hannah Stockbauer | 2004: Birgit Fischer | 2005: Uschi Disl | 2006: Kati Wilhelm | 2007: Magdalena Neuner | 2008: Britta Steffen | 2009: Steffi Nerius | 2010: Maria Riesch | 2011: Magdalena Neuner | 2012: Magdalena Neuner | 2013: Christina Obergföll | 2014: Maria Höfl-Riesch | 2015: Christina Schwanitz | 2016: Angelique Kerber | 2017: Laura Dahlmeier | 2018: Angelique Kerber
Personendaten | |
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NAME | Nasse-Meyfarth, Ulrike |
ALTERNATIVNAMEN | Meyfarth, Ulrike (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Hochspringerin und zweifache Olympiasiegerin |
GEBURTSDATUM | 4. Mai 1956 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
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