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Tiere als Therapie (TAT) ist ein gemeinnütziger Verein zur Erforschung und Förderung der therapeutischen Wirkung der Mensch/Tier - Beziehung mit Sitz in Wien. Der Verein macht sich seit 1991 die wisschenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der tiergestützten Therapie und deren Etablierung als anerkannte Therapieform zur Aufgabe.

TAT setzt sich als gemeinnütziges wissenschaftliches Aus- und Weiterbildungszentrum für Mensch und Tier in der tiergestützten Therapie ein.

Anliegen des Vereins Tiere als Therapie[]

Der gemeinnützige Verein „Tiere als Therapie“ (TAT) wurde 1991 gegründet und beschäftigt sich mit der Erforschung und Förderung der therapeutischen Wirkung der Mensch/Tier - Beziehung. Der Verein legt die Richtlinien für die Ausbildung der Trainer sowie der Teams, die aus einer Person und einem oder mehreren Tieren bestehen und die tiergestützte Intervention ausüben, fest. Außerdem bildet der Verein die Teams aus, stellt die fachliche Qualifikation der Teams durch Prüfung fest und organisiert deren Einsatz. Neben der Ausbildung ermöglicht der Verein die laufende Fort- und Weiterbildung der Teams durch Veranstaltungen und Publikationen. Die Ausbildung und der Einsatz der Teams stellt hohe Anforderungen an Tiere und Halter, weshalb besonderes Augenmerk auf das Wohlergehen der Teams gelegt wird.

Ausbildung der TAT-Teams[]

Die Ausbildung kann nur von Personen gemeinsam mit eigenen Tieren absolviert werden. Der Tierhalter ist nachweislich mit den Reaktionen seines Tieres vetraut, hat Verständnis für Verhalten und Belastbarkeit seines Tieres und kann dadurch kritischen Siutationen vorbeugen.

In drei Theorie- und Praxismodulen werden von Mensch und Tier wichtige Grundlagen der tierges1tützten Intervention unter fachlicher Anleitung erarbeitet. Regelmäßig stattfindende Hundekurse bereiten die Teams auf ihre Einsätze vor. Abschluss der Ausbildung stellt eine theoretische und praktische Prüfung für Mensch und Tier dar, die nach erfolgreicher Absolvierung zum „TAT-Therapieteam" befähigt. Im Rahmen dieser Ausbildung erklärt sich der Tierhalter bereit

  • in der Öffentlichkeit mit dem Tier verantwortungsbewusst aufzutreten.
  • alle örtlichen Verordnungen bezüglich Tierhaltung einzuhalten.
  • sein Tier regelmäßig tierärztlich kontrollieren zu lassen.
  • eine angemessene Parasitenprophylaxe sicher zu stellen.
  • das Tier stets gepflegt zu Einsätzen zu bringen.
  • für artgerechte Pflege und Haltung Sorge zu tragen.
  • positiv motivierend mit dem Tier zu trainieren.

Die Gesundheit der Tiere ist Voraussetzung für den tiergestützten Einsatz, weshalb TAT regelmäßig Gesundheitszeugnisse einfordert, die Auskunft über Impfungen, Parasiten und Versicherungen geben. Die Anforderungen bezüglich Gesundheit des Tieres gelten gleichermaßen für den Junghundetest (6-18 Monate), für die Therapiehundeprüfung (ab 18 Monate), und für alle weiteren Therapietier-Prüfungen einschließlich der jährlichen Nachkontrollen.

Besondere Verantwortung tragen die Trainer der TAT-Teams. Sie sollen neben viel Feingefühl für die momentane Stimmung und Leistungsfähigkeit von Mensch und Tier über umfangreiches Wissen auf folgenden Gebieten verfügen:

  • Verhalten der Tiere
  • Mensch-Tier Interaktionen
  • Ausbildungstechniken für Menschen
  • moderne Grundlagen des Trainings von Tieren

Weitere Voraussetzungen für TrainerInnen:

  • Besuch von allen Theorievorlesungen
  • Einsatz als Kurshelfer bei zwei ganzen Kursen bei unterschiedlichen Ausbildner
  • Praxis im Führen eines Therapiehundes: mindestens 10 Stunden in der Geriatrie und 10 Stunden bei Kindern in vier verschiedenen Institutionen

Die Prüfung der TAT-Trainer erfolgt durch eine Prüfungskomission. Der Trainer ist dazu verpflichtet, sich laufend fortzubilden. Die Fortbildungsverpflichtung umfasst mindestens sechzehn Stunden jährlich. Zum Nachweis dieser Fortbildung ist ein Ausbildungspass zu führen. Sämtliche Inhalte sind in den TAT-Ausbildungsrichtlinien in der Zentrale des Vereins einsehbar.

Universitätslehrgang für tiergestützte Therapie und tiergestützte Fördermaßnahmen[]

Seit 2003 wird an der Veterinärmedizinischen Universität eine Qualifikation zur akademisch geprüften Fachkraft für tiergestützte Therapie und tiergestützte Fördermaßnahmen für den professionellen Einsatz von Tieren in der Betreuung von Menschen aller Altersgruppen, im Besonderen von Menschen mit erhöhtem Förderbedarf im Sinne der Gesundheitsförderung, sowie zur Hebung der Lebensqualität und des Wohlbefindens angeboten.

Als wissenschaftlichem Aus- und Weiterbildungszentrum war dem Verein TAT die Ausarbeitung und Erstellung eines solchen Konzeptes für einen berufsbegleitenden Lehrgang ein großes Anliegen. Nach wie vor ist TAT für die Betreuung, Organisation und Administration der in Europa derzeit einzigen Ausbildung von tiergestützten Fachkräften, dessen Trägerin die Veterinärmedizinische Universität ist, zuständig.

Tierspezifische Lehrziele sind die Kenntnis über die Grundzüge der ethischen Aspekte der Mensch-Tier-Beziehung und die sich daraus ergebenden Vorgaben für einen praktischen Einsatz von Tieren (Geschichte der Tierhaltung, Tierschutz und Veterinärrecht, biologische Landwirtschaft u.ä.). Absolventen verfügen außerdem über Kenntnis der rechtlichen Grundlagen für die Arbeit mit Tieren. Die AbsolventInnen erhalten Überblick über den stammesgeschichtlichen Ursprung diverser Tierarten, deren Ethogramm und der daraus resultierenden artgerechten Haltung. Die AbsolventInnen sind außerdem in der Lage, kompetent Erste Hilfe beim Tier bzw. bis zur Erstversorgung durch die Tierärztin/den Tierarzt zu leisten. Sie erkennen körpersprachliche Signale eines Tieres, insbesondere solche, die auf Stress hindeuten.

Die Absolventen sind für den praktischen Einsatz der vorgestellten Tierarten in diversen sozialen Einrichtungen ausgebildet. Das Curriculum des Universitätslehrganges „Tiergestützte Therapie und tiergestützte Fördermaßnahmen“ ist auf der Homepage der Veterinärmedizinischen Universität Wien einsehbar.

Tiertrainer-Ausbildung bei TAT[]

Die Tiertrainer-Ausbildung bei TAT ist eine Qualifikation für ein zielgerichtetes, professionelles Arbeiten mit Tieren und TierhalterInnen. Die Ausbildung bietet unter Berücksichtigung tierschutzrelevanter Aspekte eine theoretische und praktische Auseinandersetzung mit Grundlagen der Ethologie, Lerntheorien und des praktischen Tiertrainings mit diversen Haus- und Wildtierarten. Schwerpunkt ist das Hundetraining.

Ausbildungsabsolventen verfügen über fachlich fundiertes Wissen über Lerntheorien und daraus resultierende Trainingsmöglichkeiten und gängige Trainingsmethoden, Haltung und Umgang mit verschiedenen Tierarten. Sie weisen praktische Erfahrung im Tiertraining sowie in unterschiedlichen Arbeitssettings mit mindestens drei Tierarten auf. Die Auszubildenden wurden auf mögliche Wege in die Selbständigkeit und deren Umsetzung sowie Kommunikation mit Kunden vorbereitet. Sie sind in der Lage wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen.

Die Ausbildung trägt auf wissenschaftlicher Grundlage mit unterschiedlichen Vertiefungen zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung der TeilnehmerInnen bei. Im Speziellen bestehen die folgenden Lehrziele:

  • Grundlagen des Tiertrainings: Lernen, Kommunikation, Verhalten, Gestaltung einer Trainingsstunde, Grundzüge des Tierschutzrechts;
  • Schwerpunkt Hund: Domestikation, Verhaltensentwicklung, Normalverhalten beim Hund – Rassetypisches Verhalten, Ethik, Anatomie, Körpersprache und Ausdrucksverhalten, Aufmerksamkeit heischendes Verhalten, Problemverhalten beim Hund, Einsatzbereiche – „Hundeberufe“
  • „Alternative Tierarten“: artgerechte Haltung, Domestikation, Verhaltensentwicklung, Wahrnehmung, Erziehung, Training und gängige Trainingsmethoden - Ethik in der Ausbildungsmethodik von bspw. Kleintieren, Katzen und Pferden
  • Sonstiges: Einführung in Rhetorik, Präsentationstechniken, moderne Medien, Wege in die Selbstständigkeit, Verhaltensbiologie/Ethologie, Methoden verhaltensbiologischer Datengewinnung, Erste Hilfe bei Hund und Katz, Tierheim, Allgemeine Grundlagen des Filmtiertrainings – Arten und Anwendungen der Tierdressur, Tiere als Therapie – Prüfung von Therapietieren, Katzen- und Hundezucht, Physiotherapie, Chiropraktik, Akupunktur, Ttouch

Die Lehrziele im Detail sind im TAT-Tiertrainer-Konzept einsehbar.

Fachspezifische Symposien[]

Die regelmäßig stattfindenden Symposien dienen einem Austausch zu Themen rund um die tiergestützte Arbeit. Internationale Projekte und Methoden werden vorgestellt und diskutiert. Ziel der Symposien ist die inernationale Vernetzung und ein reger Wissensaustausch.

  1. internationales TAT-Symposium 2002 „Tiere als Therapie – Theorie und Praxis“
  2. internationales TAT-Symposium 2004 „Tiere als Therapie – Theorie und Praxis“
  3. internationales TAT-Symposium 2006 „Networking im Bereich der Mensch-Tier-Beziehung“
  4. internationales TAT-Symposium 2008 „Professionelle tiergestützte Therapie - Planung, Praxis, Evaluierung“
  5. internationales TAT-Symposium 2010 „Tiere helfen heilen - Prävention, Salutogenese und Resilienz“

Die Abstracts zu den einzelnen Fachvorträgen sind jeweils in Tagungsbände zusammengefasst und über die Homepage des Vereins TAT beziehbar.

Weitere Vereinsangebote[]

  • Vermittlung von TAT-Teams
  • Dogging: jährliche Laufveranstaltung für Mensch und Hund
  • Workshops und Seminare
  • Vorbereitungskurse für den Wr. Hundeführschein
  • Wr. Hundeführschein – Prüfungen
  • Kinderführungen in Kooperation mit der Veterinärmedizinischen Universität: „Kinder lernen einheimische Tierarten kennen“
  • Fachbibliothek mit Haus- und Diplomarbeiten zur tiergestützten Therapie

Weblinks[]


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