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Thomas Zacharias Leichtathletik

Winnenden71.PNG
Thomas Zacharias (1970)

Nation DeutschlandDeutschland Deutschland
Geburtstag 2. Januar 1947 (77 Jahre)
Geburtsort Bad HarzburgDeutschland
Größe 183 cm
Gewicht 77 kg
Karriere
Verein USC Mainz
Medaillenspiegel
Deutsche Meisterschaften 1 × Gold 0 × Silber 0 × Bronze
Deutsche Hallenmeisterschaften 2 × Gold 1 × Silber 0 × Bronze
Logo des DLV Deutsche Meisterschaften
Gold Berlin 1968 Hochsprung
Logo des DLV Deutsche Hallenmeisterschaften
Silber Dortmund 1969 Hochsprung
Gold Berlin 1970 Hochsprung
Gold Kiel 1971 Hochsprung
letzte Änderung: 14. Februar 2017
Datei:Hoch-DM-1968.PNG

Thomas Zacharias, DM-1. Berlin 1968

Thomas Zacharias (* 2. Januar 1947 in Bad Harzburg) ist ein deutscher Leichtathlet und früherer Olympiateilnehmer.

Allgemeines[]

Thomas Zacharias ist ein Sohn des „Zaubergeigers“ Helmut Zacharias. Er besuchte die Mittelschule in Italien, legte das Baccalauréat in Frankreich und das Abitur in Berlin ab. Er studierte zunächst Musik und Jura, dann Philosophie, Soziologie, Publizistik, Sport und Pädagogik. Seine Karriere als Hochspringer in der deutschen Leichtathletik-Nationalmannschaft der Bundesrepublik währte von 1968 bis 1972. Seine persönliche Bestleistung liegt bei 2,22 m in der Halle (Welt-Jahres-Bestleistung) und bei 2,20 m im Freien.

Thomas Zacharias ist noch als Seniorensportler aktiv und erfolgreich. Er hat mehrere Altersklassenweltrekorde aufgestellt. Sein Masters-Weltrekord (M50) von 2,00 m steht seit 1997. Mit 1,83 m und 77 kg hat er nicht gerade die idealen Maße für den Hochsprung. Allerdings ist es ihm gelungen, über einen Zeitraum von 40 Jahren (Januar 1966 bis Januar 2006) seine eigene Körpergröße zu überspringen.

Inzwischen ist der Diplomsportlehrer als Erfinder didaktischer Sportgeräte erfolgreich. Am bekanntesten ist die Zacharias-Hürde, die insbesondere Anfängern das Erlernen des Hürdenlaufs erleichtert. Anders als Wettkampf-Hürden ist sie in der Höhe stufenlos verstellbar, gepolstert, gibt schon bei leichten Berührungen nach und ist in verschiedenen Positionen didaktisch nutzbar. Seine aufblasbare Hochsprunglatte für Kinder und Anfänger hat sich seit 1977 vielfach bewährt.

Zacharias veröffentlichte ein Buch zur Hoch- und Weitsprungtechnik (1997), zwei Bücher zur Tiefenpsychologie und Selbsterfahrung (1985, 1987) und zwei Bücher über Golfschlagtechnik (Kosmos-Verlag 2007, 2010). Er war zwei Jahre lang Bundestrainer für Straddle-Interpreten, erfolgreicher Leichtathletik-Schüler-, Jugend- und Spitzentrainer im USC Mainz sowie vier Jahre psychologischer Assistent der Golf-Nationaltrainer. Zurzeit schreibt er an einem Buch über die gesellschaftlichen Auswirkungen der Fußballregeln, die er für überaltert, unfair und dringend reformbedürftig erklärt. Seit 1983 lebt er auf Lanzarote. Mit seiner Frau Lola hat er die Zwillinge Alejandro und Cristina (* 1990).

Seit 2017 startet er für den TV Obersuhl.[1]

Internationale Starts als Aktiver[]

Bei den Olympischen Spielen 1968 war Thomas Zacharias mit 2,09 m in der Qualifikation bester aller Ausgeschiedenen (13.). Dick Fosbury gewann die olympische Goldmedaille mit 2,24 m mit der nach ihm benannten Technik des Fosbury-Flops.

Bei den Halleneuropaspielen 1969 wurde Zacharias Neunter mit 2,05 m, bei den Halleneuropameisterschaften belegte er 1970 Platz acht mit 2,11 m und 1971 Platz fünf mit 2,14 m.

Er bestritt elf Länderkämpfe, zwei davon siegreich.

Platzierungen bei Deutschen Meisterschaften als Aktiver[]

Halle[]

  • 1968 5. mit 2,03 m
  • 1969 2. mit 2,09 m
  • 1970 1. mit 2,15 m
  • 1971 1. mit 2,20 m

Freiluft[]

  • 1967 6. mit 2,00 m
  • 1968 1. mit 2,12 m
  • 1970 4. mit 2,09 m
  • 1971 5. mit 2,11 m
  • 1976 9. mit 2,12 m

Rekorde[]

Während seiner Aktivenzeit stellte Thomas Zacharias drei deutsche Rekorde und einen deutschen Hallenrekord auf:

  • 2,18 m am 16. August 1970
  • 2,19 m am 19. September 1970
  • 2,20 m am 27. September 1970
  • 2,22 m am 21. Februar 1971 (Deutschland-Halle Berlin, Weltjahresbestleistung, Vize-Weltrekord)

Später stellte Thomas Zacharias zahlreiche Deutsche und Weltrekorde[2] in der Seniorenleichtathletik auf. Er war Inhaber der deutschen bzw. Europa- und Weltrekorde in den Altersklassen

  • M45 mit 1,96 m aufgestellt am 7. Oktober 1996
  • M50 mit 2,00 m aufgestellt am 2. März 1997 bei den 1. Halleneuropameisterschaften der Senioren in Birmingham (aktueller Weltrekord)
  • M50 mit 1,98 m aufgestellt am 17. Mai 1997 (aktueller Weltrekord)
  • M55 mit 1,84 m aufgestellt am 25. Januar 2006 (WR, 2013 mit 1,90 m überboten von Carlo Thränhardt)
  • M60 mit 1,80 m aufgestellt am 27. April 2007 (WR bis 2012)
  • M65 mit 1,64 m aufgestellt am 1. September 2013 (ER)
  • M65 mit 1,65 m aufgestellt am 12. März 2014 in Zaragosa (WR)
  • M70 mit 1,55 m aufgestellt am 19. Februar 2017 in Arnstadt (DR)

Zuvor stellte er Weltrekorde in den Altersklassen M30 mit 2,17 m, M35 mit 2,10 m und M40 mit 2,05 m auf.

Straddle versus Flop[]

Mit dem Olympiasieg 1968 durch Dick Fosbury (Mexiko-Stadt, 2,24 m) begann der Siegeszug des Fosbury-Flops, der den Straddle binnen kürzester Zeit weitgehend verdrängte. Ein Verfechter der Straddle-Technik ist weiterhin Thomas Zacharias, der davon ausgeht, dass die Straddle-Technik, wenn man sie denn beherrscht, dem Flop um ca. fünf Zentimeter überlegen ist. Der Flop verdankt seinen Erfolg nach Ansicht von Thomas Zacharias mehr seiner Einfachheit als seiner technischen Effektivität.

Weblinks[]

Quellen[]

  • Klaus Amrheim: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik, Darmstadt 2005
  • Jörg Reckemeier: Seniorenleichtathletik 2005, Oldenburg 2006
  • Thomas Zacharias: Hoch- und Weitsprung Perfekt, Nentershausen 1997

Einzelnachweise[]


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