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Thomas Groß (* 16. Februar 1957 in Hainburg; † 15. September 2012 in Bensheim) war ein Dekan und Marathonläufer.

Leben[]

Thomas Groß wurde am 18. Juni 1983 zum Priester geweiht und war danach bis 2004 Pfarrer in Sankt Marien Seligenstadt und Sankt Margareta Froschhausen. Dort wurde er insgesamt dreimal zum Dekan des Dekanates Seligenstadt gewählt.[1] Nach insgesamt 17 Jahren Priestertätigkeit im Dekanat Seligenstadt übernahm Thomas Groß im Jahre 2004 die katholische Gemeinde Sankt Georg im südhessischen Bensheim. Auch hier wurde er im Jahre 2006 zum Dekan des Dekanates Bergstraße-Mitte gewählt und hatte dieses Amt bis zu seinem Tode inne.[1]

Sowohl in Seligenstadt als auch später in Bensheim brachte er mit seinen innovativen Ideen immer wieder neuen Schwung ins Gemeindeleben.[2] In Sankt Marien Seligenstadt kamen viele Jahre lang Christen aus der ganzen Region mit Kleinbussen zu seinen 11 Uhr-Gottesdiensten und feierten nicht selten auch außerhalb der restlos überfüllten Kirche mit.[3] Mit Gottesdiensten "neuer und anderer Art" wie zum Beispiel "Happy Birthday Jesus" an Heiligabend oder "Küssen ist Beten" am Valentinstag konnte er vor allem Jüngere wieder für die katholische Kirche begeistern.[4] An den von ihm regelmäßig veranstalteten Jugendfreizeiten in Südfrankreich, unter dem Namen "Kanu, Kick und Kloster", nahmen jeden Sommer bis zu 15 Jugendliche Teil. Auch unternahm Thomas Groß jedes Jahr Pilgerreisen nach Jerusalem. Dort schöpfte er, gemeinsam mit Gemeindemitgliedern, neue Kraft für die Seelsorge und seinen Priesterberuf.

Thomas Groß hatte ein großes Herz für die Ökumene. Er pflegte sie nachhaltig und sah immer das Verbindende zwischen den Religionen.[5] Mit seinen Ideen, seiner Dynamik und seinem ungebrochenen Willen galt Thomas Groß auch als tragende Säule des gesellschaftlichen Lebens.[6] In Bensheim wirkte er in zahlreichen Projekten mit und war Mitgründer einiger wichtiger Vereine und Organisationen. Er war Initiator der Bensheimer Tafel und Mitgründer des Vereins Bensheim Marathon e.V..[7] Außerdem war er Vorsitzender der Stiftung Heilig-Geist-Hospital, in deren Verantwortungsbereich der Klinikverbund Südhessen fällt.[7]

Außerhalb seines Priesterberufes betrieb Thomas Groß gerne und regelmäßig Laufsport. Nach einem Herzinfarkt Anfang 30 hatte er auf Ratschlag der Ärzte damit begonnen und diesen mit großer Intensität betrieben. Das Laufen war für ihn Ausgleich und Motivation. Insgesamt 23 Mal kam er bei einem Marathonlauf ins Ziel.[8] Sein letzter Weg führte ihn am Abend des 15. Septembers in den Lorscher Wald, wo er während eines Lauftrainings zusammenbrach und verstarb.[9] Im Marienkrankenhaus Lampertheim konnte nur noch sein Tod festgestellt werden. Groß wurde mitten aus dem Leben gerissen; noch am Tage seines Todes taufte der Seelsorger zwei Kinder.[10]

Zu seiner Beerdigung am 22. September 2012 kamen mehrere hundert Menschen in die Stadtkirche Sankt Georg in Bensheim. Das Requiem wurde von Weihbischof Ulrich Neymeyr und Generalvikar Giebelmann gehalten. Über 50 Geistliche aus der ganzen Region kamen, um sich von Dekan Thomas Groß zu verabschieden.[11] Beim Auszug des Sarges aus der Kirche wurde der lateinische Hymnus In paradisum, mit dem bekannten Anfangsvers: "Ins Paradies mögen die Engel dich geleiten" (In paradisum deducant te angeli), vom Kammerchor der Pfarrei Sankt Georg vorgetragen.

Zur anschließenden Beisetzung auf dem Bensheim Friedhof-Mitte mussten zwei Straßen gesperrt werden, da die Trauergemeinde in einem großen Trauermarsch zum Friedhof zog.[11] Es war eine der größten Beerdigungen, die jemals in Bensheim stattfand.

Einzelnachweise[]


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