Steffen Krauß (* 21. März 1965 in Schlema; † 9. April 2008 in Aue) war ein deutscher Fußballspieler.
Leben[]
Steffen Krauß spielte von 1973 bis 1990 für den Fußballverein Wismut Aue. Er absolvierte 1983 insgesamt sechs Spiele (ein Tor) für die U-18-Juniorenauswahl der DDR (u. a. mit Ulf Kirsten, Olaf Marschall und Matthias Lindner) und 1984 bis 1985 insgesamt 15 Spiele (ein Tor) für die U-21-Auswahl der DDR (u. a. mit Ulf Kirsten, Olaf Marschall, Andreas Thom und Thomas Doll).
Während sein älterer Bruder Andreas Krauß 1983 bis 1984 nur zwei Kurzeinsätze in der DDR-Oberliga hatte, bestritt Steffen für Wismut Aue insgesamt 168 Oberliga-Einsätze (15 Tore) und 20 FDGB-Pokalspiele (6 Tore). Sein erstes Oberligaspiel absolvierte er am 19. Februar 1983 bei Dynamo Dresden (0:2). Sein erstes Oberligator erzielte er am 17. März 1984 im Heimspiel gegen den FC Karl-Marx-Stadt, als er den 2:0-Endstand markierte. Das letzte Oberligaspiel bestritt Krauß am letzten Spieltag der Saison 1989/90 am 26. Mai 1990 beim BFC Dynamo (4:1). Trotz seines Tores zur 2:1-Führung musste der Verein nach dieser Saison in die DDR-Liga absteigen.
Steffen Krauß kam 1985 zu zwei Länderspielen für die Nationalmannschaft der DDR. Sein Debüt gab er am 17. April 1985 in Frankfurt/Oder gegen Norwegen (1:0). Drei Wochen später, am 8. Mai 1985, verlor die DDR-Auswahl in Kopenhagen das Länderspiel gegen Dänemark mit 1:4. Bereits in der Halbzeitpause wurde Krauß von Trainer Bernd Stange ausgewechselt, obwohl die ganze Mannschaft gegen die Spielkunst der Dänen mit Michael Laudrup, Allan Simonsen, Søren Lerby oder Morten Olsen überfordert war. Die Länderspielkarriere war damit schnell wieder beendet.
Von 1986 bis 1987 absolvierte Krauß dann noch 15 Spiele (1 Tor) für die Olympia-Mannschaft der DDR. Mit ihr konnte er sich aber nicht für die Olympischen Spiele 1988 qualifizieren. International spielte er auch alle sechs Partien im UEFA-Pokal für Wismut Aue. In der Saison 1985/86 schied die Mannschaft in der ersten Runde gegen Dnipro Dnipropetrowsk aus. Zwei Spielzeiten später war für Aue in der zweiten Runde gegen Flamurtari Vlora trotz eines goldenen Tores von Steffen Krauß im Hinspiel Schluss.
Nach dem Abstieg der Auer bestritt Steffen Krauß 1990/91 für Wismut Aue noch sieben Spiele (kein Tor) in der DDR-Liga (Staffel B). Sein letztes Spiel für Wismut Aue absolvierte er am 27. Oktober 1990 im Heimspiel gegen den FSV Wacker 90 Nordhausen, als er nach 40 Minuten eingewechselt wurde. Bereits zu dieser Zeit machte sich bei ihm eine psychische Krankheit bemerkbar, durch die er weniger belastbar war und Medikamente einnehmen musste. Als Krauß wieder einigermaßen gesund war, spielte er später noch einige Jahre beim SV Hundshübel und 1. FC Rodewisch sowie ab 1996 wieder beim Bezirksligisten FC 1910 Lößnitz. Neben Torhüter Jörg Weißflog und Harald Mothes galt Krauß als einer der herausragenden Akteure der Wismut-Mannschaft in den 1980er Jahren.
Nach seiner Fußball-Karriere übernahm Steffen Krauß im Jahr 2000 die Schmiede seines Vaters. Im März 2008 zog er sich bei einer Explosion in den Räumen der Schmiede Verbrennungen ersten und zweiten Grades zu.[1] In der Nacht vom 8. zum 9. April 2008 nahm er sich mit einem Sprung aus einem Fenster im 6. Stockwerk des ihn behandelnden Krankenhauses das Leben.[2] Er hinterließ seine Lebensgefährtin und eine siebenjährige Tochter.
Weblinks[]
- Steffen Krauß in der Datenbank von weltfussball.de
Einzelnachweise[]
- ↑ Auer Fußball-Legende Krauß: Todessturz aus Klinikfenster. Sächsische Zeitung online, 10. April 2008, abgerufen am 3. Dezember 2009.
- ↑ Wismut-Idol stirbt nach Sprung aus Fenster (Memento vom 13. Juni 2008 im Internet Archive)
Personendaten | |
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NAME | Krauß, Steffen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 21. März 1965 |
GEBURTSORT | Schlema, DDR |
STERBEDATUM | 9. April 2008 |
STERBEORT | Aue, Deutschland |
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