Stefan Köber (* 8. Februar 1984 in Frankfurt (Oder)) war ein deutscher Amateurboxer. Der 1,89 m große Köber ist der Bruder des ehemaligen Profiboxers Sebastian Köber.
Laufbahn[]
Stefan Köber begann im Alter von elf Jahren mit dem Boxsport beim BC Frankfurt (Oder). Die Europameisterschaft der Altersklasse der Kadetten (U-17) im griechischen Patras beendete er im Jahr 2000 im Halbschwergewicht als Zweitplatzierter. Bei der Juniorenweltmeisterschaft 2002 in Santiago de Cuba belegte er als Schwergewichtler einen dritten Platz, er unterlag im Halbfinale dem Kubaner Yoan Pablo Hernández, heutiger Profi im Boxstall von Wilfried Sauerland.
2003 wurde Köber mit einem Punktsieg (19:17) im Finale über Alexander Powernow Deutscher Meister in der Schwergewichtsklasse. Auch im Finale der Deutschen Meisterschaft 2004 traf er auf Powernow, der diese Begegnung allerdings vorzeitig für sich entscheiden konnte. Nachdem er bereits in der ersten Runde angezählt wurde, wurde er auch im zweiten Abschnitt schwer getroffen, woraufhin sein Trainer das Handtuch war. Beim 32. Chemiepokal konnte er sich 2004 ebenfalls für den Endkampf qualifizieren, verlor dort jedoch deutlich gegen den kubanischen Olympiasieger Odlanier Solís.
Bei der Militärweltmeisterschaft 2006 in Warendorf trat er im Superschwergewicht an, brach sich allerdings schon in der zweiten Runde während seines Erstrundenkampfes gegen den Tunesier Mohamed Kabeeh die Hand. Zwar gewann er dennoch 19:14 nach Punkten, konnte dann aber zum Viertelfinale gegen den Inder Varghese Johnson nicht antreten.
Im Oktober 2007 nahm Köber an den Amateurweltmeisterschaften in Chicago teil, verlor dort allerdings bereits im ersten Kampf gegen den Litauer Jaroslawas Jaksto mit 6:22 Punkten. Im Februar 2008 unterlag er im italienischen Pescara beim ersten europäischen Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele in Peking dem Bulgaren Kubrat Pulew 12:25. Für das zweite Qualifikationsturnier im April 2008 in Athen wurde er nicht berücksichtigt, so dass er keinen Startplatz für das Olympische Boxturnier erwerben konnte.
Anschließend wechselte er die Gewichtsklasse und trat wieder im Schwergewicht an. Im Februar 2009 gewann Köber beim 37. Chemiepokal in Halle (Saale), im Finale schlug er den Litauer Vitalijus Subacius 9:5. Bei den in Mailand ausgetragenen 15. Amateurweltmeisterschaften trat Köber ebenfalls im Schwergewicht an, unterlag dort aber bereits in der Vorrunde deutlich nach Punkten (3:24) gegen den späteren Weltmeister Jegor Mechonzew aus Russland. Bei den Deutschen Meisterschaften konnte er sich seinen 3. Deutschen Meistertitel in der Männerklasse überlegen sichern.
Köber startete auch bei den Europameisterschaften 2010 in Moskau im Schwergewicht. Auch hier traf er im ersten Kampf auf den Weltmeister späteren Europameister Jegor Mechonzew aus Russland, dem er 2:10 unterlag.
Im März 2011 startete Köber beim 38. Chemiepokal in Halle (Saale), um sich auf nationaler Ebene für die in Baku (Aserbaidschan) vom 26. September bis 8. Oktober stattfindenden Weltmeisterschaften zu empfehlen. Dort traf er im Viertelfinale auf Warren Baister (England). Köber dominierte den Kampf zwar, brach sich allerdings in der 1. Runde die rechte Mittelhand. Mit diesem Handicap errang er am Ende noch einen knappen Punktsieg (6:5), schied jedoch aufgrund der Verletzung aus dem Turnier aus. Nach langer Zwangspause fuhr Köber im Juli zu den Military World Games nach Rio de Janeiro (Brasilien). Dort schlug er im Viertelfinale den Kameruner Salomon Bong durch technischen K.O. in der 2. Runde. Auch den Halbfinalkampf konnte Köber gegen den Türken Omer Aydogan siegreich (10:8) gestalten, wobei er sich jedoch erneut die rechte Mittelhand verletzte. Am Finaltag wurde Köber im Verlauf der medizinischen Voruntersuchung für nicht boxtauglich befunden und musste sich mit der Silbermedaille zufriedengeben, was dennoch den größten Erfolg der deutschen Boxdelegation in Rio darstellte. Aufgrund der erneuten Verletzungspause kam für Köber eine Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Baku nicht mehr in Frage, wodurch er zwangsweise die erste Möglichkeit zur Olympiaqualifikation verpasste. Bei den Deutschen Meisterschaften 2011 in Leipzig belegte Köber den 3. Platz nach umstrittener Niederlage (17:10) gegen Stefan Sittner (Marne/Schleswig-Holstein).
Das Jahr 2012 startete boxerisch für Köber mit dem Chemiepokal in Halle (Saale), wo sich die deutschen Athleten für das Olympiaqualifikationsturnier im türkischen Trabzon empfehlen wollten. Nach dem unerwarteten Aus im Viertelfinale gegen den Türken Umit Can Patir war die Chance zur Olympiaqualifikation jedoch bereits frühzeitig vergeben.
Nach der verpassten Olympiaqualifikation 2012 beendete Köber seine leistungssportliche Karriere.
Sonstiges[]
Köber absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung zum Bankkaufmann und war von Juli 2006 bis September 2014 als Sportsoldat in der Sportfördergruppe der Bundeswehr. 2009 begann er ein duales Studium an der Fachhochschule für Sport und Management in Potsdam, welches er im Oktober 2012 mit den Abschlüssen Bachelor of Arts - Sportmanagement und IHK Sportfachmann beendete.
In den Jahren 2007 und 2010 wurde Köber von den Lesern der Fachzeitschrift "BoxSport" zum Amateurboxer des Jahres gewählt.
Personendaten | |
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NAME | Köber, Stefan |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Boxer |
GEBURTSDATUM | 8. Februar 1984 |
GEBURTSORT | Frankfurt (Oder) |
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