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'''Stefan Förster''' (* [[17. Oktober]] [[1950]] in [[Chemnitz]]) ist ein ehemaliger deutscher [[Boxen|Boxer]]. [[Europameister]] der Amateure 1973 und 1977 im Feder- bzw. Bantamgewicht.
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'''Stefan Förster''' (* 17. Oktober 1950 in [[Chemnitz]]) ist ein ehemaliger deutscher [[Boxen|Boxer]], [[Europameister]] der Amateure 1973 und 1977 und achtmaliger DDR-Meister im Feder- bzw. Bantamgewicht.
   
==Werdegang==
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== Werdegang ==
   
 
Stefan Förster, der den Beruf eines Elektromonteurs erlernt hatte, begann als Jugendlicher in [[Karl-Marx-Stadt]] (früher [[Chemnitz]], jetzt wieder Chemnitz) beim SC Karl-Marx-Stadt mit dem Boxen. Aus seiner Juniorenzeit ist nur das Ergebnis aus seiner Teilnahme an der Junioren-Europameisterschaft 1970 in [[Miskolc]]/[[Ungarn]] bekannt. Er startete dort im Bantamgewicht und schied nach einem Punktsieg über Andrzej Kedzierski, [[Polen]] (5:9) im Viertelfinale mit einer Punktniederlage gegen Dave Needham, [[England]], aus und belegte den 5. Platz.
 
Stefan Förster, der den Beruf eines Elektromonteurs erlernt hatte, begann als Jugendlicher in [[Karl-Marx-Stadt]] (früher [[Chemnitz]], jetzt wieder Chemnitz) beim SC Karl-Marx-Stadt mit dem Boxen. Aus seiner Juniorenzeit ist nur das Ergebnis aus seiner Teilnahme an der Junioren-Europameisterschaft 1970 in [[Miskolc]]/[[Ungarn]] bekannt. Er startete dort im Bantamgewicht und schied nach einem Punktsieg über Andrzej Kedzierski, [[Polen]] (5:9) im Viertelfinale mit einer Punktniederlage gegen Dave Needham, [[England]], aus und belegte den 5. Platz.
   
1970 nahm Stefan Förster auch erstmals an der DDR-Meisterschaft der Senioren teil und belegte im Bantamgewicht den 3. Platz. 1971 wurde er dann erstmals DDR-Meister. Im Endkampf des Bantamgewicht besiegte er dabei Bernd Diecke vom ''SC Dynamo [[Berlin]]'' nach Punkten. In den folgenden Jahren 1972 bis 1978 gewann er noch weitere siebenmal den DDR-Meistertitel im Bantam- bzw. Federgewicht. Besonders bemerkenswert ist dabei sein Sieg 1975 über [[Richard Nowakowski]] vom ''SC Traktor [[Schwerin]]''.
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1970 nahm Stefan Förster auch erstmals an der DDR-Meisterschaft der Senioren teil und belegte im Bantamgewicht den 3. Platz. 1971 wurde er dann erstmals DDR-Meister. Im Endkampf des Bantamgewichts besiegte er dabei Bernd Diecke vom [[SC Dynamo Berlin]] nach Punkten. In den folgenden Jahren 1972 bis 1978 gewann er noch weitere siebenmal den DDR-Meistertitel im Bantam- bzw. Federgewicht. Besonders bemerkenswert ist dabei sein Sieg 1975 über [[Richard Nowakowski]] vom [[SC Traktor Schwerin]].
   
1971 startete er auch erstmals bei einer internationalen Meisterschaft der Senioren, der Europameisterschaft in [[Madrid]]. Im Bantamgewicht siegte er dabei über Leslie Pickett aus [[Wales]] nach Punkten, unterlag aber im Achtelfinale gegen [[Alexander Melnikow]] aus der [[UdSSR]] und landete deshalb auf dem 9. Platz. Nicht viel besser erging es ihm bei den Olympischen Spielen 1972 in [[München]], denn auch dort unterlag er im Bantamgewicht gegen [[Alfonso Zamora]] aus [[Mexiko]], der später WBA-[[Weltmeister]] der Profis wurde, womit er wieder nur den 9. Platz erreichte.
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1971 startete er auch erstmals bei einer internationalen Meisterschaft der Senioren, der Europameisterschaft in [[Madrid]]. Im Bantamgewicht siegte er dabei über Leslie Pickett aus [[Wales]] nach Punkten, unterlag aber im Achtelfinale gegen [[Alexander Melnikow]] aus der [[UdSSR]] und landete deshalb auf dem 9. Platz. Nicht viel besser erging es ihm bei den Olympischen Spielen 1972 in [[München]], wo er wieder den 9. Platz erreichte. Dort unterlag er im Bantamgewicht gegen [[Alfonso Zamora]] aus [[Mexiko]], der später WBA-[[Weltmeisterschaft|Weltmeister]] der Profis wurde.
   
1973 gelang Stefan Förster dann der Durchbruch im internationalen Ring. Er wurde in [[Belgrad]] mit vier Siegen [[Europameister]] im Federgewicht. Er besiegte dabei u.a. den starken Rumänen [[Gabriel Pometcu]] nach Punkten (3:2) und im Endkampf schlug er [[Zoran Jovanović (Boxer)|Zoran Jovanović]] aus [[Jugoslawien]] in der 1. Runde KO. Bei der Weltmeisterschaft 1974 in [[Havanna]] war für ihn aber wieder im Achtelfinale Endstation. Er verlor gegen [[Boris Georgijewitsch Kusnezow|Boris Kusnezow]] aus der UdSSR nach Punkten und landete wieder auf dem 9. Platz. Auch bei der Europameisterschaft 1975 in [[Kattowitz]] schied Stefan Förster im Achtelfinale aus. Wiederum unterlag er einem sowjetischen Boxer, Ashot Awetisjan, nach Punkten(2:3).
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1973 gelang Stefan Förster der Durchbruch im internationalen Ring. Er wurde in [[Belgrad]] mit vier Siegen [[Europameister]] im Federgewicht. Er besiegte dabei unter anderem den starken Rumänen [[Gabriel Pometcu]] nach Punkten (3:2) und im Endkampf schlug er [[Zoran Jovanović (Boxer)|Zoran Jovanović]] aus [[Jugoslawien]] in der 1. Runde KO. Bei der Weltmeisterschaft 1974 in [[Havanna]] war für ihn wieder im Achtelfinale Endstation. Er verlor gegen [[Boris Georgijewitsch Kusnezow|Boris Kusnezow]] aus der UdSSR nach Punkten und landete wieder auf dem 9. Platz. Auch bei der Europameisterschaft 1975 in [[Kattowitz]] schied Stefan Förster im Achtelfinale aus. Wiederum unterlag er einem sowjetischen Boxer, Ashot Awetisjan, nach Punkten (2:3).
   
Bei den Olympischen Spielen 1976 in [[Montreal]] siegte Stefan Förster über den starken Ungarn [[Jozsef Jakab]] nach Punkten (5:0), unterlag aber im Viertelfinale gegen den [[Europameister]] von 1975 [[Wiktor Rybakow]] aus der UdSSR knapp nach Punkten (2:3) und verpasste damit mit dem 5. Platz die Medaillenränge.
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Bei den Olympischen Spielen 1976 in [[Montreal]] siegte Stefan Förster über den starken Ungarn [[Jozsef Jakab]] nach Punkten (5:0), unterlag im Viertelfinale gegen den [[Europameister]] von 1975 [[Wiktor Rybakow]] aus der UdSSR knapp nach Punkten (2:3) und verpasste mit dem 5. Platz die Medaillenränge.
   
Sein zweiter grosßer Erfolg gelang ihm 1977. Er wurde in Halle (Saale) erneut Europameister, diesesmal im Bantamgewicht. Um diesen Titel zu gewinnen, musste er vier starke Gegner aus den ehemaligen Ostblock-Staaten besiegen. Zuerst gewann er über Jozsef Jakab durch Abbruch in der 2. Runde und danach besiegte er [[Fazlija Sacirovic]] aus [[Jugoslawien]] (5:0), [[Dimitar Pehliwanow]] aus [[Bulgarien]] (3:2) und [[Todor Dinu]] aus [[Rumänien]] (4:1) nach Punkten.
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Sein zweiter großer Erfolg gelang ihm 1977. Er wurde in Halle (Saale) erneut Europameister, diesmal im Bantamgewicht. Für diesen Titelgewinn besiegte er vier starke Gegner aus den ehemaligen Ostblock-Staaten. Zuerst gewann er über Jozsef Jakab durch Abbruch in der 2. Runde und danach besiegte er [[Fazlija Šaćirović]] aus [[Jugoslawien]] (5:0), [[Dimitar Pehliwanow]] aus [[Bulgarien]] (3:2) und [[Todor Dinu]] aus [[Rumänien]] (4:1) nach Punkten.
   
Im Jahre 1978 gelang es Stefan Förster dann auch bei der Weltmeisterschaft in [[Belgrad]] eine Medaille zu gewinnen. Nach zwei gewonnen Kämpfen scheiterte er dabei im Halbfinale an dem Kubaner [[Adolfo Horta]], gegen den er mit 0:5 Richterstimmen unterlag, aber die EM-[[Bronzemedaille]] schon sicher hatte.
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Im Jahre 1978 gelang es Stefan Förster dann auch bei der Weltmeisterschaft in [[Belgrad]] eine Medaille zu gewinnen. Nach zwei gewonnenen Kämpfen scheiterte er dabei im Halbfinale an dem Kubaner [[Adolfo Horta]], gegen den er mit 0:5 Richterstimmen unterlag, aber die WM-[[Bronzemedaille]] schon sicher hatte.
   
1980 beendete Stefan Förster, der auch in über 30 Länderkämpfen für die [[DDR]] seinen Mann stand, seine aktive Laufbahn als Boxer. Insgesamt bestritt er 245 Kämpfe, von denen er 198 gewann. Er beendete ein Sportlehrerstudium mit dem Diplom und wurde danach Trainer beim ''SC Wismut [[Gera]]'', dem Verein, zu dem er 1974 aus Karl-Marx-Stadt gewechselt war. 1986 ging er als Trainer nach Karl-Marx-Stadt zurück. Nach der politischen Wende in Deutschland ist er in einer Sicherheitsfirma in Chemnitz tätig und arbeitet ehrenamtlich als Trainer beim ''Box-Club 94 Chemnitz''. Im Jahre 2000 war er für kurze Zeit auch als Trainer im Sauerland-Boxstall tätig.
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1980 beendete Stefan Förster, der auch über 30 Länderkämpfen für die [[DDR]] bestritt, seine aktive Laufbahn als Boxer. Insgesamt bestritt er 245 Kämpfe, von denen er 198 gewann. Er beendete ein Sportlehrerstudium mit dem Diplom und wurde danach Trainer beim ''SC Wismut [[Gera]]'', dem Verein, zu dem er 1974 aus Karl-Marx-Stadt gewechselt war. 1986 ging er als Trainer nach Karl-Marx-Stadt zurück. Nach der politischen Wende in Deutschland ist er in einer Sicherheitsfirma in Chemnitz tätig und arbeitet ehrenamtlich als Trainer beim ''Box-Club 94 Chemnitz''. Im Jahre 2000 war er für kurze Zeit auch als Trainer im [[Wilfried_Sauerland#Sauerland-Boxstall|Sauerland-Boxstall]] tätig.
   
==Internationale Erfolge==
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Anm.: OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Bantamgewicht, bis 54 kg, Federgewicht, bis 57 kg Körpergewicht
 
Anm.: OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Bantamgewicht, bis 54 kg, Federgewicht, bis 57 kg Körpergewicht
   
==Quellen==
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== Literatur ==
 
* Website "www.amateur-boxing.strefa.pl",
 
 
* Fachzeitschrift ''Box Sport'',
 
* Fachzeitschrift ''Box Sport'',
 
* ''Das grosse Lexikon der DDR-Sportler'', Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin, 2000
 
* ''Das grosse Lexikon der DDR-Sportler'', Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin, 2000
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== Weblinks ==
 
* Webseite [http://www.amateur-boxing.strefa.pl Amateur-boxing.strefa.pl]
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* {{SportsReference|fo/stefan-forster-1}}
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* [http://www.sport-komplett.de/sport-komplett/sportarten/b/boxen/hst/27.html Boxen - DDR - Meisterschaften] auf Sport-komplett.de
   
 
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Aktuelle Version vom 26. November 2017, 17:45 Uhr

Stefan Förster (* 17. Oktober 1950 in Chemnitz) ist ein ehemaliger deutscher Boxer, Europameister der Amateure 1973 und 1977 und achtmaliger DDR-Meister im Feder- bzw. Bantamgewicht.

Werdegang[]

Stefan Förster, der den Beruf eines Elektromonteurs erlernt hatte, begann als Jugendlicher in Karl-Marx-Stadt (früher Chemnitz, jetzt wieder Chemnitz) beim SC Karl-Marx-Stadt mit dem Boxen. Aus seiner Juniorenzeit ist nur das Ergebnis aus seiner Teilnahme an der Junioren-Europameisterschaft 1970 in Miskolc/Ungarn bekannt. Er startete dort im Bantamgewicht und schied nach einem Punktsieg über Andrzej Kedzierski, Polen (5:9) im Viertelfinale mit einer Punktniederlage gegen Dave Needham, England, aus und belegte den 5. Platz.

1970 nahm Stefan Förster auch erstmals an der DDR-Meisterschaft der Senioren teil und belegte im Bantamgewicht den 3. Platz. 1971 wurde er dann erstmals DDR-Meister. Im Endkampf des Bantamgewichts besiegte er dabei Bernd Diecke vom SC Dynamo Berlin nach Punkten. In den folgenden Jahren 1972 bis 1978 gewann er noch weitere siebenmal den DDR-Meistertitel im Bantam- bzw. Federgewicht. Besonders bemerkenswert ist dabei sein Sieg 1975 über Richard Nowakowski vom SC Traktor Schwerin.

1971 startete er auch erstmals bei einer internationalen Meisterschaft der Senioren, der Europameisterschaft in Madrid. Im Bantamgewicht siegte er dabei über Leslie Pickett aus Wales nach Punkten, unterlag aber im Achtelfinale gegen Alexander Melnikow aus der UdSSR und landete deshalb auf dem 9. Platz. Nicht viel besser erging es ihm bei den Olympischen Spielen 1972 in München, wo er wieder den 9. Platz erreichte. Dort unterlag er im Bantamgewicht gegen Alfonso Zamora aus Mexiko, der später WBA-Weltmeister der Profis wurde.

1973 gelang Stefan Förster der Durchbruch im internationalen Ring. Er wurde in Belgrad mit vier Siegen Europameister im Federgewicht. Er besiegte dabei unter anderem den starken Rumänen Gabriel Pometcu nach Punkten (3:2) und im Endkampf schlug er Zoran Jovanović aus Jugoslawien in der 1. Runde KO. Bei der Weltmeisterschaft 1974 in Havanna war für ihn wieder im Achtelfinale Endstation. Er verlor gegen Boris Kusnezow aus der UdSSR nach Punkten und landete wieder auf dem 9. Platz. Auch bei der Europameisterschaft 1975 in Kattowitz schied Stefan Förster im Achtelfinale aus. Wiederum unterlag er einem sowjetischen Boxer, Ashot Awetisjan, nach Punkten (2:3).

Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal siegte Stefan Förster über den starken Ungarn Jozsef Jakab nach Punkten (5:0), unterlag im Viertelfinale gegen den Europameister von 1975 Wiktor Rybakow aus der UdSSR knapp nach Punkten (2:3) und verpasste mit dem 5. Platz die Medaillenränge.

Sein zweiter großer Erfolg gelang ihm 1977. Er wurde in Halle (Saale) erneut Europameister, diesmal im Bantamgewicht. Für diesen Titelgewinn besiegte er vier starke Gegner aus den ehemaligen Ostblock-Staaten. Zuerst gewann er über Jozsef Jakab durch Abbruch in der 2. Runde und danach besiegte er Fazlija Šaćirović aus Jugoslawien (5:0), Dimitar Pehliwanow aus Bulgarien (3:2) und Todor Dinu aus Rumänien (4:1) nach Punkten.

Im Jahre 1978 gelang es Stefan Förster dann auch bei der Weltmeisterschaft in Belgrad eine Medaille zu gewinnen. Nach zwei gewonnenen Kämpfen scheiterte er dabei im Halbfinale an dem Kubaner Adolfo Horta, gegen den er mit 0:5 Richterstimmen unterlag, aber die WM-Bronzemedaille schon sicher hatte.

1980 beendete Stefan Förster, der auch über 30 Länderkämpfen für die DDR bestritt, seine aktive Laufbahn als Boxer. Insgesamt bestritt er 245 Kämpfe, von denen er 198 gewann. Er beendete ein Sportlehrerstudium mit dem Diplom und wurde danach Trainer beim SC Wismut Gera, dem Verein, zu dem er 1974 aus Karl-Marx-Stadt gewechselt war. 1986 ging er als Trainer nach Karl-Marx-Stadt zurück. Nach der politischen Wende in Deutschland ist er in einer Sicherheitsfirma in Chemnitz tätig und arbeitet ehrenamtlich als Trainer beim Box-Club 94 Chemnitz. Im Jahre 2000 war er für kurze Zeit auch als Trainer im Sauerland-Boxstall tätig.

Internationale Erfolge[]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse
1970 5. Junioren-EM in Miskolc/Ungarn Bantam mit einem Punktsieg über Andrzej Kedzierski, Polen (5:0) u. einer Punktniederlage gegen Dave Needham, England
1971 5. "Fairness"-Turnier in Leipzig Bantam nach einer Punktniederlage im Viertelfinale gegen Roman Gotfryd, Polen
1971 9. EM in Madrid Bantam mit einem Punktsieg über Leslie Pickett, Wales u. einer Punktniederlage gegen Alexander Melnikow, UdSSR
1972 1. Chemie-Pokal in Halle (Saale) Bantam
1972 9. OS in München Bantam mit Punktsiegen über Leslie Hamilton, Kanada (4:1) u. Mayaki Seydou, Nigeria (5:0) u. einer Punktniederlage gegen Alfonso Zamora, Mexiko (0:5)
1973 1. EM in Belgrad Feder mit Punktsiegen über Mehmet Kunova, Türkei (5:0), Kuncho Kunchew, Bulgarien (5:0) u. Gabriel Pometcu, Rumänien (3:2) u. einem KO-Sieg i.d. 1. Runde über Zoran Jovanovic (Boxer), Jugoslawien
1973 1. TSC-Turnier in Berlin Feder mit einem Punktsieg im Finale über Hector Lazaro, Kuba
1974 1. Chemie-Pokal in Halle (Saale) Feder mit einem Punktsieg im Finale über Peter Gath, DDR
1974 2. Honved-Cup in Budapest Feder mit einer KO-Niederlage i.d. 2. Runde im Finale gegen Tibor Badari, Ungarn
1974 9. WM in Havanna Feder mit einem TKO-Sieg i.d. 2. Runde über Kenneth Aki Drima, SLE u. einer Punktniederlage gegen Boris Kusnezow, UdSSR
1974 1. TSC-Turnier in Berlin Feder
1975 9. EM in Kattowitz Feder nach einer Punktniederlage im Achtelfinale gegen Ashot Awetisjan, UdSSR
1976 1. Chemie-Pokal in Halle (Saale) Bantam mit einem Punktsieg im Finale über Jozsef Jakab, Ungarn
1976 2. TSC-Turnier in Berlin Bantam nach einer Punktniederlage im Finale gegen Alexander Vesninski, UdSSR (2:3)
1976 5. OS in Montreal Bantam nach einem Punktsieg über Jozsef Jakab (5:0) u. einer Punktniederlage gegen Wiktor Rybakow, UdSSR (2:3)
1977 1. TSC-Turnier in Berlin Bantam mit einem Punktsieg im Finale über Alexander Vesninski
1977 1. EM in Halle (Saale) Bantam mit einem Abbruch-Sieg i.d. 2. Runde über Jozsef Jakab u. Punktsiegen über Fazlija Sacirovic, Jugoslawien (5:0), Dimitar Pehliwanow, Bulgarien (3:2) u. Todor Dinu, Rumänien (4:1)
1978 2. TSC-Turnier in Berlin Bantam nach Punktniederlage im Finale gegen Samuel Belford, Kuba (1:4)
1978 3. WM in Belgrad Bantam mit einem kampflosenSieg über Augustin Akera, Uganda u. einem Punktsieg über Nelson Trujillo, Venezuela (4:1) u. einer Punktniederlage gegen Adolfo Horta, Kuba (0:5)
1979 2. Chemie-Pokal in Halle (Saale) Bantam nach Punktniederlage im Finale gegen Hector Lazare, Kuba
1979 3. TSC-Turnier in Berlin Bantam bach Punktniederlage im Halbfinale gegen Mario Behrendt, DDR
1979 5. EM in Köln Bantam mit einem Punktsieg über Bulent Angin, Türkei (5:0) u. einer Punktniederlage gegen Nikolai Chrapzow, UdSSR (0:5)

DDR-Meisterschaften[]

Jahr Platz Gewichtsklasse Ergebnis
1970 3. Bantam hinter Reinhard Schulz u. Klaus John, bde. TSC Berlin
1971 1. Bantam mit einem Sieg im Finale über Dernd Diecke, SC Dynamo Berlin
1972 1. Bantam mit einem Sieg im Finale über Christan Zornow, SC Traktor Schwerin
1973 1. Feder mit einem Sieg im Finale über Hartmut Helmbold, SC Wismut Gera
1974 1. Feder mit einem Sieg im Finale über Mika, SC Chemie Halle
1975 1. Feder mit einem Sieg im Finale über Richard Nowakowski, SC Traktor Schwerin
1976 1. Bantam mit einem Punktsieg im Finale über Toni David, SC Traktor Schwerin
1977 1. Bantam mit einem Punktsieg im Finale über Uwe Fox, SC Traktor Schwerin (5:0)
1978 1. Bantam mit einem Ko-Sieg i.d. 1. Runde über Ulf Graf, ASK Vorwärts Frankfurt (Oder)

Länderkämpfe[]

Jahr Ort Begegnung Gewichtsklasse Ergebnis
1970 Pančevo Jugoslawien gegen DDR Bantam Punktniederlage gegen Branislav Mirkovic
1971 Bukarest Rumänien gegen DDR Bantam Punktsieger über Ivan
1971 Brăila Rumänien gegen DDR Bantam Punktsieger über Ciocoi
1971 Potsdam DDR gegen Polen Bantam Punktsieger über Jan Kokoschka
1971 London England gegen DDR Bantam Punktniederlage gegen George Turpin
1971 Bournemouth England gegen DDR Bantam Punktsieger über ?
1972 Mielec Polen gegen DDR Feder Punktsieger über Zygmunt Zbyszewski
1972 Gera DDR gegen Rumänien Feder Punktniederlage gegen Gabriel Pometcu
1972 Erfurt DDR gegen Rumänien Feder Punktsieger über Gabriel Pometcu
1973 ? DDR gegen Frankreich Feder Punktsieger über Serge Thomas
1973 Berlin DDR gegen Polen Feder Punktsieger über Andrzej Jagielski
1973 Dessau DDR gegen Polen Feder Punktniederlage gegen Andrzej Jagielski
1973 Algier Algerien gegen DDR Feder Punktniederlage gegen Allik
1973 Erfurt DDR gegen ČSSR Feder Punktsieger über Ondrej
1974 Bukarest Rumänien gegen DDR Feder Punktniederlage gegen Gabriel Pometcu
1974 Galați Rumänien gegen DDR Feder Punktniederlage gegen Gheorghe Ciochină
1974 Poznań Polen gegen DDR Feder Punktniederlage gegen Roman Gotfryd
1974 Opole Polen gegen DDR Feder Punktniederlage gegen Kazimierz Przybylski
1975 Lagos Nigeria gegen DDR Feder Punktsieger über Eddie Ndukwu
1975 Accra Ghana gegen DDR Feder KO-Sieger 1. Runde über Akushie
1975 Prag CSSR gegen DDR Feder Punktsieger über Tibor Stojka
1975 Karl-Marx-Stadt DDR gegen Polen Feder Abbruch-Niederlage i.d. 2. Runde gegen Andrzej Jagielski
1976 Wrocław Polen gegen DDR Bantam Punktsieger über Ryszard Jagielski (2:1)
1976 Potsdam DDR gegen Bulgarien Bantam Abbruch-Sieger i.d. 3. Runde über Boris Krumow
1977 Gera DDR gegen Polen Bantam Punktsieger über Mieczyslaw Massier (3:0)
1977 Erfurt DDR gegen Polen Bantam Punktsieger über Mieczyslaw Massier (2:1)
1978 Crystal Bay USA gegen DDR Bantam Punktniederlage gegen Rocky Lockridge
1978 Sofia Bulgarien gegen DDR Bantam Punktniederlage gegen Dimitar Pehliwanow
1979 Schwerin DDR gegen Uganda Bantam Punktsieger über Abudu Businge
1979 Crystal Bay USA gegen DDR Bantam Punktniederlage gegen Michael Felde
1979 Burlington USA gegen DDR Bantam Abbruch-Niederlage i.d. 2. Runde gegen Jackie Beard

Anm.: OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Bantamgewicht, bis 54 kg, Federgewicht, bis 57 kg Körpergewicht

Literatur[]

  • Fachzeitschrift Box Sport,
  • Das grosse Lexikon der DDR-Sportler, Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin, 2000

Weblinks[]


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