Stefan Bartl (* 2. Februar 1990 in Statzendorf (Niederösterreich)) ist ein österreichischer Gewerkschafter. Seit 1.Februar 2020 hat er die Funktion der pädagogischen Lehrgangsleitung der Wiener Gewerkschaftsschule inne.
Leben[]
Bartl besuchte die Sporthauptschule Oberwölbling und danach das Polytechnikum Herzogenburg. Nach seinem in beiden Lehrberufen ausgezeichneten Lehrabschluss als Maurer und Schalungsbauer bei der Firma Alpine Bau im Jahr 2009 absolvierte er bei den Kinderfreunden in Niederösterreich seinen Wehrersatzdienst. Bartl ist seit 2008 in politischen Funktionen. In diesem Jahr übernahm er den ehrenamtlichen Vorsitz der Sozialistischen Jugend (SJ) Statzendorf, 2010 folgte der Vorsitz im Bezirk St.Pölten und die Kooptierung in den Landesvorstand der SJ Niederösterreich. Bei der Gemeinderatswahl 2010 wurde er für die SPÖ in den Gemeinderat gewählt, aus welchen er 2015 wieder ausschied. Mit dem Eintritt am 1.April 2011 als hauptamtlicher Regionalsekretär der Gewerkschaft Bau-Holz Niederösterreich in den ÖGB legte er alle seine Funktionen in der Sozialistischen Jugend zurück. Vom 1. Mai 2014 bis zum 30.Jänner 2020 war er Bundessekretär der Österreichischen Gewerkschaftsjugend und Bundesjugendsekretär der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG). In dieser Funktion trat er als Herausgeber des „hallo! - das Magazin der Gewerkschaftsjugend“ auf, welches sechs mal jährlich publiziert wird. Ebenso war er von 2014 - 2019 Mitglied des Vorstands der Bundesjugendvertretung (BJV), der gesetzlichen Interessenvertretung aller Kinder- und Jugendlichen Österreichs sowie Mitglied der Generalversammlung der Pensionsversicherungsanstalt, Bundesvorstandsmitglied im Österreichischen Jugendherbergsverband und von 2014 bis 2017 Regionalbeirat des AMS Jugendliche in Wien.
Er ist Absolvent des 62.Lehrganges der Sozialakademie der Kammer für Arbeiter und Angestellte (SOZAK) und genoss somit die höchst mögliche Ausbildung der ArbeiterInnen-Bewegung in Österreich.
Politische Positionen[]
Bartl spricht sich für einen kritischen Umgang mit dem Profitstreben im Kapitalismus aus.[1] Dabei setzt er voraus, dass die Wirtschaft nicht als Selbstzweck verstanden werden kann, sondern Steuerungsinstrument für Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Technologie und letztlich auch der Gesellschaft selbst sei. Eine moderne Demokratie müsste daher in der Lage sein jeglichen Markt so zu regulieren, dass ein selbstbestimmtes, gesundes und gerechtes Leben ermöglicht wird.[2][3]
Er spricht sich gegen Spekulationsgeschäfte, insbesondere im Bereich der Lebensmittel und des Wohnraumes aus und verlangt einen starken Ausbau des sozialen Wohnbaus.[4] Bartl tritt für militärische Abrüstung[5] und die Abschaffung der Wehrpflicht ein[6], ist bekennender Antifaschist und tritt immer wieder öffentlich gegen Sexismus auf.[7]
Seit 2014 arbeitet er gemeinsam mit der Arbeiterkammer an der ersten großen, wiederkehrenden Befragung von Lehrlingen in Österreich, dem Lehrlingsmonitor . Dieser wurde für das Jahr 2015/16 zum ersten mal publiziert. Im Frühjahr 2018 soll die zweite Auflage publiziert werden.
Im Sommer 2017 setzte er im Auftrag des ÖGJ Bundesvorstandes die „Internatskosten weg!“ Kampagne um. Die Kampagne hatte den Entfall der bis dahin für Lehrlinge jährlich anstehenden Internatskosten in der Höhe von ca 1000€ (2017), welche für ca 50% der Lehrlinge im Zuge des Berufsschulbesuchs anstanden, zum Ziel und endete mit dem Inkrafttreten einer entsprechenden Gesetzesänderung im Berufsausbildungsgesetz am 1.Jänner 2018. Der Beschluss wurde durch die Stimmen von SPÖ, FPÖ, den Grünen sowie einigen fraktionslosen Abgeordneten getragen.[8]
Bartl ist Mitinitiator von „O5 - represent yourself“ , einer politischen Aktivierungskampagne aus der österreichischen Hip-Hop Szene.
Weblinks[]
- Zum Pensionssystem im Arbeit & Wirtschaft Blog
- „Checklist Lehre“ im Magazin „Solidarität“
- Grußbotschaft zum Hiroshima Gedenktag 2015
Einzelnachweise[]
- ↑ dIREKT Ausgabe 2. In: Issuu. (https://issuu.com/sjnoe/docs/direkt_ausgabe2_small).
- ↑ Stefan Bartl: Facebook Auftritt. Abgerufen . 21. Januar 218
- ↑ Stefan Bartl: Twitter Auftritt. Abgerufen am 21. Januar 2017.
- ↑ GBH-Jugend NÖ: Wohnen in NÖ muss leistbarer werden!. In: OTS.at. (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20111207_OTS0036/gbh-jugend-noe-wohnen-in-noe-muss-leistbarer-werden).
- ↑ Foglar zu Hiroshima-Gedenktag: „Aufrüstung tötet auch ohne Krieg“.. In: OTS.at. (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20150806_OTS0011/foglar-zu-hiroshima-gedenktag-aufruestung-toetet-auch-ohne-krieg).
- ↑ Der Wehr-Igel stellt die Stacheln auf. 1300057200 (http://www.dasmfg.at/magazin/der-wehr-igel-stellt-die-stacheln-auf.html).
- ↑ Stefan Bartl: Facebook Auftrritt. Abgerufen am 21. Januar 2018.
- ↑ Nationalrat beschließt Erstattung von Lehrlings-Internatskosten, Kündigungsabgabe ab 2020 entfällt. In: OTS.at. (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20171013_OTS0002/nationalrat-beschliesst-erstattung-von-lehrlings-internatskosten-kuendigungsabgabe-ab-2020-entfaellt).
Personendaten | |
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NAME | Bartl, Stefan |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Gewerkschafter |
GEBURTSDATUM | 2. Februar 1990 |
GEBURTSORT | Statzendorf (Niederösterreich) |
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