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Bundesarchiv Bild 183-1986-0520-411, Siegfried Lorenz

Siegfried Lorenz (1986)

Siegfried Lorenz (* 26. November 1930 in Annaberg) war Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der SED in der DDR und Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt.

Lorenz arbeitete 1944–1945 als landwirtschaftliche Hilfskraft und Laufbursche. Er trat 1945 der SPD und 1946 der SED und der FDJ bei und war bei der SED- und FDJ-Stadtleitung Annaberg beschäftigt. 1947 besuchte er die Wirtschaftsschule Annaberg, 1948–1949 die Arbeiter-und-Bauern-Fakultäten in Chemnitz und Leipzig und studierte bis 1951 Gesellschaftswissenschaften an der Universität Leipzig. Danach war er bis 1953 Abteilungsleiter Studium beim Zentralrat der FDJ.

1954–1965 war Lorenz Sekretär bzw. Erster Sekretär der FDJ-Bezirksleitung Berlin. Außerdem war er 1958–1964 Stadtverordneter und Kandidat bzw. Mitglied der SED-Bezirksleitung von Berlin.

1961–1967 war er Mitglied des Zentralrates der FDJ und 1963-1967 Berliner Vertreter und bis 1990 Abgeordneter der Volkskammer, unter anderem als Mitglied und Vorsitzender des Jugendausschusses. 1966–1976 leitete er die Abteilung Jugend beim Zentralkomitee der SED und 1967–1976 die Jugendkommission beim Politbüro des ZK der SED. 1967 wurde er Kandidat und 1971 Mitglied des Zentralkomitees der SED.

1976–1989 war Lorenz Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt. 1985 wurde er Kandidat und 1986 Mitglied des Politbüros des ZK der SED.

Lorenz erhielt 1964, 1969 und 1973 den Vaterländischen Verdienstorden, 1975 den Kampforden „Für Verdienste um Volk und Vaterland“, 1980 den Karl-Marx-Orden und 1984 das Banner der Arbeit.

Im letzten Prozess gegen Mitglieder des früheren SED-Politbüros wegen der Todesschüsse an der Mauer hat das Berliner Landgericht am 6. August 2004 Lorenz wegen Beihilfe zum dreifachen Mord zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt.[1]

Einzelnachweise

Literatur

Weblinks

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