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Disambig mirror 2 Dieser Artikel beschreibt die österreichische Jugendorganisation. Für ihren deutschen Namensvetter siehe Schüler Union.
Basisdaten
Gründungsdatum: 29. September 1973, Wien als UHS; seit 1994 Schülerunion
Claim: Weil Schule mehr kann!
Gliederung: Die Bundesorganisation,
Landesorganisationen in allen Bundesländern,
darüber hinaus Regionalgruppen in Bezirken

Die Schülerunion ist eine österreichische Schülerorganisation. Man sagt ihr eine Nähe zur ÖVP und zum Mittelschüler-Kartell-Verband (MKV) nach und ist als gemeinnütziger Verein eingetragen. Erklärtes Ziel ist es, die Bedingungen an Schulen zu verbessern. An der Spitze der Bundesorganisation steht seit August 2009 Bundesobmann Oliver Möllner, ehemaliger Landesgeschäftsführer der Wiener Schülerunion. Zu seinen Vorgängern zählen unter anderem die ÖVP-Politiker Othmar Karas und Silvia Fuhrmann.

Geschichte[]

Die Schülerunion wurde am 29. September 1973 auf Betreiben der Jungen ÖVP und des Mittelschüler-Kartell-Verbands als Union höherer Schüler gegründet. 1994 wurde die Organisation in Schülerunion umbenannt, um sich gegenüber mittleren Schulen und Berufsschulen zu öffnen. Dies wurde knapp mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht, die oberösterreichische Landesorganisation machte diesen Schritt jedoch nicht mit und nennt sich bis heute Union Höherer Schüler (UHS).[1]

Struktur[]

Die Schülerunion wird vom vierzehnköpfigen Bundesvorstand geleitet, welcher einmal jährlich auf dem Bundestag gewählt wird. Unter der Bundesorganisation sind die neun Landesorganisationen strukturiert, unter welchen wiederum Bezirksgruppen stehen.

Die Parteinähe der Schülerunion zur ÖVP ist umstritten. Strukturell ist die Schülerunion als eigener Verein von der ÖVP unabhängig, sie wurde jedoch lange Zeit von dieser finanziert.[2] Der ehemalige ÖVP-Generalsekretär Fritz Kaltenegger nennt die Schülerunion in einer Presseaussendung die ÖVP-Schülervertreter.[3]

Positionen[]

Die Schülerunion sieht ihren Aufgaben- und Kompetenzbereich nach eigenen Angaben ausschließlich im schulpolitischen Sektor und baut auf drei Säulen: Aktion, Service und Vertretung.

Vertretung: Die Schülerunion fühlt sich nach eigenen Angaben als gemeinnütziger Verein nur den Interessen der Schülerinnen und Schüler verpflichtet und sieht sich als Vertreter ihrer Rechte und Interessen. Durch Sitze in den gewählten Schülervertretungen (LSV, BSV) hat sie direkte Anhörungsrechte in Landes- und Stadtschulräten sowie im Ministerium.

Aktion: Durch verschiedene Aktionen und Kampagnen versucht die Schülerunion laut eigener Aussage gezielt die Schülerinnen und Schüler sowie die verantwortlichen und zuständigen Gremien zu erreichen und Missstände und Fehler an Schulen und an der Schulpolitik aufzuzeigen und zu bekämpfen.

Service: Die Schülerunion stellt nach eigenen Angaben allen Schülerinnen und Schülern Österreichs diverse Serviceleistungen zur Verfügung. Diese Leistungen reichen von einem sogenannten Schulrechtsnotruf bis hin zu Aktionstagen für Rhetorik, Kommunikation und weiteren Themen. Außerdem stehen diverse Seminare zur Auswahl, wobei der einmal jährlich statt findende Schülerkongress und der ebenso jährliche Wirtschaftskongress die größten sind.

Inhaltlich fordert die Schülerunion neben einer Stärkung der Schulpartnerschaft und somit der Mitbestimmung der Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus spricht sie sich für die flächendeckende Einführung des Unterrichtsfaches Politische Bildung und eine sogenannte gläserne Note aus.

Die Schülerunion tritt gegen die Gesamtschule sowie die Ganztagsschule auf, einzig die Steirische Schülerunion fordert in ihrem Bildungsprogramm[4] die Einführung einer „Gemeinsamen Schule mit Leistungsgruppen".

Schülervertretung und Schulpolitik[]

Die Schülerunion tritt selbst oder mit eigenen Kandidaten-Teams bei den Wahlen zu den Landesschülervertretungen (LSV) sowie zur Bundesschülervertretung (BSV) an. Größter Konkurrent dabei ist die linke Schülerorganisation Aktion kritischer SchülerInnen (AKS). Im Schuljahr 2007/08 stellte die Schülerunion mit Martin Schneider den österreichischen Bundesschulsprecher[5] und hatte die Mehrheit mit 20 von 29 BSV-Mandaten inne. Nach den Landesschülervertreterwahlen im Juni/Juli 2008 hielt die Schülerunion weiterhin ihre Mandatsmehrheit von 20 Mandaten und stellte mit Nico Marchetti den Bundesschulsprecher.[6]

Bei den Wahlen im Juni/Juli 2009 konnte die Schülerunion ihre Mandatsmehrheit ausbauen und hält derzeit 23 von 29 Mandaten in der Bundesschülervertretung,[7] die am 27. September 2009, die Wiener Landesschulsprecherin im AHS-Bereich Pia Bauer zur neuen Bundesschulsprecherin wählte.[8]

Sonstiges[]

Einige ehemalige Mitglieder der Schülerunion sind auch nach ihrer Schulzeit politisch engagiert geblieben, wie etwa Othmar Karas, Silvia Fuhrmann, Reinhold Lopatka, Christopher Drexler (alle ÖVP) und der Grazer Gemeinderat Stefan Schneider (zuerst ÖVP, jetzt Grüne).[9] Darüber hinaus gibt es auch viele Journalisten und Kommunikationsunternehmer wie Armin Wolf, Josef Mantl, Romy Seidl[1] oder Feri Thierry[1] , die bei der Schülerunion tätig waren.

Einzelnachweise[]

  1. 1,0 1,1 1,2 Geschichte der Schülerunion
  2. Bericht des Rechnungshofs von 2000
  3. ÖVP Bundespartei, Abteilung Presse und Medien: Kaltenegger gratuliert der Österreichischen Schülerunion zum Wahlsieg. Austria Presse Agentur, 25. Juni 2009, abgerufen am 29. Juni 2009.
  4. Bildungsprogramm der Steirischen Schülerunion
  5. Austria Presse Agentur: Neuwahl: Bundesschulsprecher aus Niederösterreich. Die Presse, 16. September 2007, abgerufen am 14. September 2008 (deutsch).
  6. Austria Presse Agentur: Nico Marchetti von der Schülerunion neuer Bundesschulsprecher. Der Standard, 14. September 2008, abgerufen am 14. September 2008 (deutsch).
  7. Austria Presse Agentur: Schülerunion-Mehrheit bei Schülervertretungswahlen. Kleine Zeitung, 10. Juli 2009, abgerufen am 28. August 2009 (deutsch).
  8. Austria Presse Agentur: ÖVP-nahe Pia Bauer wird Bundesschulsprecherin. Der Standard, 27. September 2009, abgerufen am 5. Oktober 2009 (deutsch).
  9. GR Stefan Schneider

Weblinks[]

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