SV Alsenborn | |||
Basisdaten | |||
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Name | Sportverein 1919 Alsenborn e. V. | ||
Sitz | Enkenbach-Alsenborn, Rheinland-Pfalz | ||
Gründung | 15. September 1919 (als FV Alsenborn) | ||
Farben | Blau-Weiß | ||
Website | svalsenborn.de | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Thomas Riedl | ||
Spielstätte | Stadion an der Kinderlehre | ||
Plätze | 1.500 | ||
Liga | A-Klasse Kaiserslautern- Donnersberg | ||
2019/20 | 4. Platz | ||
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Der SV Alsenborn ist ein Fußballverein aus Enkenbach-Alsenborn in Rheinland-Pfalz. Die Spielstätte des Vereins ist das Stadion an der Kinderlehre, das etwa 13.000 Zuschauern Platz bietet. Um 1970 zählte der SVA zu den erfolgreichsten Vereinen in Südwestdeutschland und spielte mehrfach um den Aufstieg in die Bundesliga.
Geschichte[]
Der Verein, der am 15. September 1919 als FV Alsenborn gegründet wurde, trägt seit 1945 den Namen SV Alsenborn (SVA).
Die erfolgreichste Zeit des SVA begann 1962, als Fritz Walter, Kapitän der Weltmeistermannschaft von 1954, Trainer des Klubs geworden war. Mit seinem ehemaligen Mannschaftskameraden vom 1. FC Kaiserslautern, Hannes Ruth, strebte er den Aufstieg des Klubs an. Mit Willi Hölz, Otto Render und Erwin Rödler wurden drei ehemalige Spieler des 1. FC Kaiserslautern beziehungsweise des VfR Kaiserslautern verpflichtet. In den Jahren 1962 bis 1965 stieg der SVA dreimal in Folge auf – bis in die Regionalliga Südwest, damals die zweithöchste Spielklasse.
Der sportliche Höhenflug hielt auch in der Regionalliga an und brachte dem Verein bundesweit Aufmerksamkeit ein.[1] 1968 wurde Alsenborn erstmals Meister der Regionalliga, er qualifizierte sich damit für die Aufstiegsrunde in die Bundesliga. In einer Gruppe mit Hertha BSC, Rot-Weiss Essen, dem 1. SC Göttingen 05 und Bayern Hof wurde der Verein Tabellendritter – nur der Erste (damals Hertha BSC) durfte aufsteigen. Für den Fall des Aufstiegs in die Bundesliga war ein Umzug nach Ludwigshafen und die Fusion mit einem dort beheimateten Fußballverein geplant, um die Lizenzauflagen des DFB in allen Punkten erfüllen zu können.[2]
In der folgenden Saison wurde der SVA wieder Regionalligameister. In der Aufstiegsgruppe mit Rot-Weiß Oberhausen, Hertha Zehlendorf, VfB Lübeck und dem Freiburger FC wurde Alsenborn nach fünf Siegen und drei Niederlagen erneut Dritter hinter Oberhausen und Freiburg. Am Ende fehlte ein Punkt zum Bundesligaaufstieg.
1970 wurde Alsenborn nochmals Meister der Regionalliga Südwest. In der Gruppe mit Arminia Bielefeld, dem Karlsruher SC, Tennis Borussia Berlin und dem VfL Osnabrück erreichte der Verein zum dritten Mal in Folge den dritten Platz und verpasste wiederum den Aufstieg.
An die Erfolge dieser Jahre konnte der SVA später nicht mehr anknüpfen. Dies lag auch daran, dass insgesamt 31 Spieler den Verein nach und nach in Richtung zahlungskräftigerer Fußballklubs verließen. Unter anderem wechselte Lorenz Horr für 336.000 DM Ablöse zu Hertha BSC – der bis dahin teuerste Transfer im deutschen Fußball. Ein weiterer Rückschlag für den Verein war dann der Unfalltod von Otto Render, der mittlerweile Trainer der Mannschaft war.
1974 strebte der Verein den Aufstieg in die neu eingeführte 2. Bundesliga an. Nach den Regularien des DFB mussten die Vereine der 2. Liga neben der sportlichen Qualifizierung auch Auflagen technischer und wirtschaftlicher Art erfüllen, die über die Möglichkeiten des SVA hinausgingen. Dieser wurde vom Südwest-Zulassungsausschuss zwar zunächst für die 2. Bundesliga nominiert, nach Einspruch des knapp schlechter bewerteten 1. FC Saarbrücken aber vom Regionalverband Südwest wieder zurückgewiesen. Der SVA wandte sich daraufhin an die Zivilkammer in Kaiserslautern und erwirkte dort eine einstweilige Verfügung, worauf der Vorstandsbeschluss aufgehoben wurde und ein Verbandsgericht des Regionalverbandes die Lage erneut zu überprüfen hatte. Das Verbandsgericht bewertete Alsenborns Gesamtsituation besser, weshalb der SVA nun wieder hoffen durfte, Anwärter für die 2. Liga zu sein. Nun erhoben der 1. FC Saarbrücken und der Vorstand des Fußball-Regionalverbandes dagegen Einspruch beim Sportgericht des DFB. Dieses gab dem SVA zunächst den Vorrang, um dann doch dem strukturell besser aufgestellten 1. FC Saarbrücken zu berücksichtigen. Die Lizenz wurde am Ende wegen technischer Unzulänglichkeiten der Platzanlage und wirtschaftlicher Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung verweigert.
Nach dem erzwungenen Rückzug aus dem Profifußball stieg der Verein in den folgenden Jahren bis in die untersten Spielklassen des Südwestdeutschen Fußballverbandes ab. Derzeit (Stand: Saison 2019/20) spielt der SV Alsenborn in der neuntklassigen A-Klasse Kaiserslautern-Donnersberg.
Persönlichkeiten[]
- Werner Adler
- Gerhard Ahrens
- Manfred Feldmüller
- Walter Frosch
- Fritz Fuchs
- Lorenz Horr
- Willi Hölz
- Michal Kadlec
- Roland Kirsch
- Manfred Krei
- Manfred Lenz
- Otmar Ludwig
- Reinhard Meier
- Jürgen Nachtmann
- Otto Render (Trainer)
- Erwin Rödler
- Wolfgang Röhring
- Josef Sattmann
- Jürgen Schieck
- Franz Schmitt
- Franz Schwarzwälder
- Fritz Walter (Trainer)
Sportlicher Werdegang[]
Grün unterlegte Platzierungen kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte einen Abstieg.
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Literatur[]
- Fritz Walter: Alsenborn. Aufstieg einer Dorfmannschaft. Nachdruck der Ausgabe München 1968. Books on demand, Norderstedt 2001, ISBN 3-8311-1846-9.
- Heinrich Breyer: SV Alsenborn. Kosten von 78.645 Mark und 63 Pfennig. In: Ulrich Homann (Hrsg.): Höllenglut an Himmelfahrt. Die Geschichte der Aufstiegsrunden zur Fußballbundesliga 1963–1974. Klartext Verlag, Essen 1990, ISBN 3-88474-346-5.
Weblinks[]
Einzelnachweise[]
- ↑ Harald Krooge: Das Wunder von Alsenborn? In: Die Zeit, Nr. 9/1968
- ↑ SV Alsenborn. Gefahr vom Dorf. In: Der Spiegel. Nr. 14, 1968 (Online).
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