SG Blankenburg | |||
Basisdaten | |||
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Name | Sportgemeinschaft Blankenburg e.V. | ||
Gründung | 2. Juni 1962 | ||
Farben | schwarz-weiß | ||
Vorstand | Peter Thieß | ||
Website | www.sgblankenburg.de | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Marcus Schliestedt | ||
Spielstätte | Sportplatz Blankenburg | ||
Plätze | 500 | ||
Liga | Bezirksliga | ||
2016/2017 | |||
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Die Sportgemeinschaft Blankenburg ist ein Turn- und Fußballverein aus dem Ortsteil Blankenburg des Bezirkes Pankow in Berlin, dessen erste Fußballmannschaft in der Bezirksliga spielt.
Fußball-Geschichte[]
Am 27. Juni 1895 wurde der Turnverein Frisch-Auf Blankenburg als zunächst reiner Turnverein gegründet, in dem zunächst nur eine Männerabteilung existierte. Erst im Jahre 1919 kam eine Frauenabteilung und im Jahre 1921 eine Schülerinnen- und Schülerabteilung hinzu. Ebenfalls im Jahre 1921 wurde auch die Gründung einer Fußballabteilung angeregt, fand jedoch noch nicht den entsprechenden Zuspruch.
In den 1940er Jahren wurde dann zwar erstmals Fußball gespielt, jedoch nicht offiziell in einer Abteilung organisiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg dauerte es bis zum 2. September 1952, ehe der Verein als SG Blankenburg neu gegründet wurde. Die Initiatoren der Neugründung waren wiederum die Blankenburger Turner. Später kam die Sektion Kegeln mit einer Damen- und Herrenmannschaft hinzu. Die Blankenburger Fußballer mussten bis zum Jahr 1962 warten, ehe sie im Verein organisiert ihrem Sport nachgehen konnten. Anfang April 1962 setzten sich einige Sportfreunde am Biertisch zusammen und beschlossen: „In Blankenburg muss auch Fußball gespielt werden.“
Am 1. Mai 1962 bestritt eine zusammengewürfelte Mannschaft von begabten Straßenfußballern ihr erstes Spiel. Gegner war die BSG Motor Maschinenbau. Erster Torschütze der Blankenburger Geschichte war Bernd Müller zum 1:0. Dieser wurde in den darauffolgenden Jahren zum Goalgetter der SGB. Den späten, aber verdienten Ausgleich zum 2:2-Endstand erzielte der einzige Linksfuß der Mannschaft, Gerd Proell.
Am 2. Juni 1962 wurde dann endlich die Sektion Fußball der SG Blankenburg gegründet. Die Initiatoren der Gründung und teilweise auch ersten Vorstandsmitglieder waren Horst Ethé, Otto Winkelmann, Manfred Westphal, Herrmann Münchhagen, Josef Klupsch, Günther Müller, Otto Koch, Ernst Karachewski und Ingrid Nachtigall. Nun konnten die Fußballer der SG Blankenburg beim Deutschen Fußballverband in Berlin als Sektion gemeldet werden und einer Teilnahme am offiziellen Spielbetrieb stand nichts mehr im Wege.
Für die Saison 1962/63 wurde die SGB in die Kreisklasse, Staffel A eingegliedert und bestritt am 19. August 1962 ihr erstes offizielles Punktspiel gegen Empor Nord. Knapp verloren die Blankenburger mit 1:2. Im Laufe der Saison musste die neu formierte Elf der Blankenburger viel Lehrgeld bezahlen und belegte am Ende der Spielzeit den 14. und damit letzten Tabellenplatz. Da mit Beginn der Saison 1963/64 die Kreisklasse in 1. und 2. Kreisklasse aufgegliedert wurde, musste unsere Mannschaft in die 2. Kreisklasse absteigen. Der Aufenthalt in der 2. Kreisklasse war aber nur von kurzer Dauer, denn unserer Mannschaft gelang der sofortige Wiederaufstieg.
Auszug Fußball-Woche
Die folgenden drei Spielzeiten bestritt die SGB wieder in der 1. Kreisklasse, ehe man in der Saison 1966/67 als Vorletzter wiederum in die 2. Kreisklasse abstieg. Es folgten drei Spielzeiten in der 2. Kreisklasse, wobei schon in der Saison 1968/69 als Tabellendritter der Aufstieg nur knapp verpasst wurde. In der Saison 1967/70 gelang dann endlich der Wiederaufstieg in die 1. Kreisklasse, und das in souveräner Manier drei Spieltage vor Saisonende. Am Ende hatte man 58:2 Punkte, 170:19 Tore und elf Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten gesammelt.
Auszug Fußball-Woche
Die Sektionsleitung war immer darauf bedacht, die Ehepartner der Spieler in das Vereinsleben einzubeziehen. So wurden öfter nach Heimspielen von den Initiatoren Frau Winkelmann und Frau Westphal Kaffeetafeln vorbereitet. Und auch gefeiert wurde häufig bei den Blankenburger Fußballern, zum Beispiel:
- Aufstieg 1970: Eine Schiffstagesfahrt mit dem legendären „Bummi“ zum Stienitzsee
- Aufstiegsfeier im „Treffpunkt“ Buchholz
- Tagesfahrt mit der „weißen Flotte“
- Abendfahrt über den Müggelsee
- das zehnjährige Bestehen der Sektion im „Blankenburger Krug“
- 25 Jahre Fußball in Blankenburg wurde in der „Jägerklause“ bei Josi mit den alten Fußballhasen und ihren Ehepartnern, nach einem Spiel der ehemaligen 1. Mannschaft gegen die damalige Reserve, gefeiert
Neue, spielstarke Spieler schlossen sich im Laufe der Jahre der SGB an, so dass in den folgenden Spielzeiten immer die Klasse gehalten werden konnte. Die Nachwuchsarbeit wurde unter dem Jugendleiter Kurt Urban forciert. Die SG Blankenburg hatte eine sehr spielstarke Junioren-Truppe, die sogar den hoch dotierten Nachwuchs des ASK Vorwärts mit 4:1 im Pokal abschossen. Die nachrückenden Knaben-Spieler (AK 8-10) schafften sogar den Aufstieg in die Bezirksklasse.
In der Winterpause der Saison 1975/76 kamen die Sektionen Fußball der SG Blankenburg und der WSG Karow (seinerzeit 2. Kreisklasse) nach vorherigen Sondierungsgesprächen überein, sich zu einer Spielgemeinschaft zusammenzuschließen. Man versprach sich von diesem Zusammenschluss einen Leistungsschub sowohl im Männer-, als auch im Nachwuchsbereich. Verhandlungsführer waren die damaligen Sektionsleiter Kurt Urban (SG Blankenburg) und Günter Jablonsky (WSG Karow), noch heute als Ehrenvorsitzender im Verein tätig. Spielstätte blieb der Sportplatz in Blankenburg und die Mannschaft spielte unter dem Namen SG Blankenburg/WSG Karow, später SG Blankenburg/Karow, weiter in der 1. Kreisklasse. Die persönliche Bindung zu diesem Doppelnamen ging bei den Mitgliedern nach einigen Spielzeiten jedoch wieder verloren. Die Mannschaft spielte in Blankenburg, im Vorstand arbeiteten die Blankenburger, man sah sich einfach wieder als SG Blankenburg, und das schon lange bevor der Verein sich ab der Saison 1985/86 auch offiziell nach außen hin wieder so darstellte.
Doch nun zurück zum Sportlichen. In der Saison 1975/76 konnte der Abstieg nur knapp vermieden werden, und in der folgenden Saison belegte man einen hinteren Mittelfeldplatz. Die Spielzeit 1977/78 war dann die erfolgreichste für den Verein zu DDR-Zeiten. Als Tabellenfünfter verpasste man nur ganz knapp den Aufstieg in die Bezirksklasse. Danach folgte wieder Überlebenskampf und 1979/80 schließlich der Abstieg in die 2. Kreisklasse. In dieser untersten Spielklasse verblieb die SGB dann bis zur Spielzeit 1990/91. In dieser Zeit von 1980 bis 1991 wurde auch die Nachwuchsarbeit stark vernachlässigt, der Trainings- und Spielbetrieb der Blankenburger Jugendlichen kam teilweise völlig zum Erliegen. Da somit aus dem Nachwuchsbereich keine Spieler in den Männerbereich nachrücken konnten, tat sich bald ein riesiges Generationsloch auf. Die Männermannschaft überalterte, es gab Personalprobleme und man konnte zeitweise nicht einmal eine Reservemannschaft melden. Das einzig Positive war die Gründung einer Altherrenmannschaft, die es dann nach der Wende sogar schaffte, in die Landesklasse aufzusteigen.
Als vor der Saison 1990/91 einige Sportfreunde von Rotation Prenzlauer Berg zu uns stießen, gab es einen vorübergehenden sportlichen Aufschwung. Am Ende der Saison konnte die SGB den Aufstieg in die 1. Kreisklasse feiern. Aber die gab es ja, bedingt durch die Übernahme der Ostberliner Mannschaften in den Spielbetrieb der Berliner Fußballverbandes, nicht mehr. Die SG Blankenburg wurde in die Kreisliga B des BFV eingegliedert. Das war offensichtlich eine Nummer zu groß für die Blankenburger Elf, denn sie stieg postwendend wieder ab. Es folgten drei Spielzeiten in den Niederungen der Kreisliga C. Der absolute Tiefpunkt war am Ende der Saison 1994/95 erreicht. Mit 1:71 Punkten und 20:223 Toren belegte die Mannschaft weit abgeschlagen den letzten Tabellenplatz der untersten Spielklasse Berlins.
Die sportliche Wiedergeburt der SG Blankenburg wurde im Frühjahr 1995 eingeleitet. Die Spieler der Jungligamannschaft von Concordia Wilhelmsruh wollten in der nächsten Saison (1995/96) gemeinsam als 1. Männermannschaft weiterspielen. Da dies in Wilhelmsruh nicht möglich war, wandte man sich an den Vorstand der SG Blankenburg, da hier, wie am Tabellenstand unschwer zu erkennen war, offensichtlich Bedarf vorhanden war. Nach einigen klärenden Gesprächen wurde man sich schnell einig. Da auch der Vorstand der Wilhelmsruher nach einigen Zugeständnissen seitens des Blankenburger Vorstandes einem Vereinswechsel zustimmte, traten im Sommer 1995 vierzehn talentierte junge Spieler mit Trainer der SGB bei.
In der Saison 1995/96 belegte die Mannschaft in der Kreisliga C den 14. Rang. Die Umstellung vom Jungliga- in den Männerbereich war doch schwieriger als zunächst angenommen. Im Jahr darauf konnte die SGB dann den ersten großen Erfolg nach der Wende bejubeln. Als Tabellenvierter stieg man in die Kreisliga B auf. Es folgte ein Jahr der Konsolidierung mit einem gesicherten 7. Platz in der Kreisliga B. In der Saison 1998/99 dann der zweite große Wurf für die Blankenburger Fußballer. Als Staffelsieger der Kreisliga B, 2. Abteilung stieg man souverän in die Kreisliga A auf. Das war aber noch nicht das Ende des Höhenfluges der SGB. Die vorhergehenden Erfolge toppte das Team mit dem Aufstieg in die Bezirksliga in der Saison 1999/2000. Dies war der bisher größte Erfolg in der Vereinsgeschichte.
Das Jahr 1999 hatte jedoch neben dem Aufstieg noch weitere sportliche Highlights zu bieten. Am 15. September 1999 bestritt die SGB auf dem Sportplatz Blankenburg vor ca. 500 Zuschauern ein Freundschaftsspiel gegen den damaligen Zweitligisten Tennis Borussia unter Trainer Winfried Schäfer. Die Mannschaft verkaufte sich in diesem Benefizspiel, die Zuschauereinnahmen in Höhe von 2015 DM wurden der Kinderkrebsklinik Buch gespendet, recht gut. Man konnte konditionell mithalten, erarbeitete sich einige wenige Chancen und unterlag am Ende mit 0:7. Am 10. Oktober spielte die Mannschaft nach einer wahren Provinzposse um das Heimrecht im Paul-Rusch-Pokal beim damaligen Regionalligisten und DDR-Serienmeister BFC Dynamo. Auch dort konnte das Team für seine Verhältnisse recht gut mithalten und verlor am Ende mit 0:5.
Parallel zu den Erfolgen der Männer entwickelte sich auch die Nachwuchsabteilung weiter. 1992 mit einer Mannschaft begonnen, ist es den Jugendleitern Wolfgang Slawig, Uwe Rogahn, Frank Neumann und zurzeit Hartmut Breier gelungen, zwischenzeitlich sogar einen durchgängigen Jugendspielbetrieb aufzubauen. Es konnten qualifizierte Übungsleiter an den Verein gebunden werden, die den Jugendlichen in Blankenburg die Grundlagen des Fußball-ABC beibringen und sie langfristig an die Männerabteilung heranführen. Zurzeit nehmen acht Jugendmannschaften von der C- bis zur F-Jugend am Spielbetrieb teil. Im erweiterten Kader der 1. Männermannschaft befinden sich derzeit immerhin zehn Spieler, die bereits im Jugendbereich für die SGB aktiv waren.
Einher mit der sportlichen Entwicklung in Blankenburg ging auch die Entwicklung des Umfeldes. Zu früheren Zeiten mussten sich die Mannschaften unter teilweise unwürdigen Bedingungen in heruntergekommenen Gebäuden umkleiden. Von den sanitären Bedingungen, die die wenigen Unentwegten vorfanden, die früher die Spiele besucht haben, soll gar nicht erst die Rede sein. Erst dem Vorstand um Michael Hölzel und Peter Thieß ist es gelungen, durch verschiedene Aktivitäten die Öffentlichkeit auf die Umstände in Blankenburg aufmerksam zu machen und auf eine Veränderung derer zu drängen. So wurden u.a. Sportfeste mit dem damaligen Gesundheitssenator Dr. Peter Luther organisiert und die Presse sowie das Fernsehen in diese Veranstaltungen mit einbezogen.
Auch das Bezirksamt Weißensee wurde immer wieder auf die schlechten Bedingungen für die Sportler in Blankenburg aufmerksam gemacht. Steter Tropfen höhlt den Stein und so sah sich das Bezirksamt endlich bemüßigt, etwas für den Verein zu unternehmen. Auf die Initiative des rührigen Weißenseer Sportstadtrates Horst Hartramph hin wurde nach nur zweimonatiger Bauzeit im Mai 1998 das neue Funktionsgebäude auf dem Sportplatz an der Straße 18 an den Verein übergeben. Wovon Generationen von Blankenburger Fußballern, war nun Realität geworden. Ein eigenes Vereinsheim mit Umkleidekabinen und Duschen sowie mit Sanitäranlagen für Sportler und Zuschauer auf dem Sportplatz Blankenburg. Damit kehrte eine neue Qualität in das Blankenburger Vereinsleben ein.
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