Rudolf Krause (* 21. Januar 1927 in Leipzig; † 12. Dezember 2003 in Leipzig) war Fußballspieler und Fußballtrainer in der DDR. Er war promovierter Pädagoge, Diplomsportlehrer und Diplomjurist.
Erste Leipziger Jahre[]
Mit Beginn des nach dem Zweiten Weltkrieg wieder geregelten Fußballspielbetriebes 1946 meldete sich Rudolf Krause mit 19 Jahren bei der Sportgemeinschaft Stötteritz im Osten von Leipzig an. Dort spielte er eine Saison und wechselte dann zur SG Probstheida, einem weitläufigen Vorgänger des 1. FC Lok Leipzig und Ende der 1940er Jahre eine der stärksten Fußballmannschaften Leipzigs. Als 1949 als höchste ostdeutsche Fußballklasse die DS-Oberliga[1] gegründet wurde, schloss sich Krause der in dieser Liga spielenden Mannschaft der ZSG Industrie Leipzig an. Bereits ein Jahr später wurde er mit dieser Mannschaft, inzwischen in BSG Chemie Leipzig umbenannt, DDR-Fußballmeister nach einem 2:0 im Entscheidungsspiel gegen Turbine Erfurt. Als Innenstürmer erzielte er in dieser Saison (1950/51) 18 Tore und war damit bester Torschütze der Leipziger. In der folgenden Spielzeit erwies sich Krause als noch treffsicherer und wurde mit 27 Treffern zusammen mit dem Stendaler Kurt Weißenfels Torschützenkönig der Oberliga.
BSG Chemie, ZSK Vorwärts und SC Lok[]
Zu Beginn der Saison 1952/53 begann die Polizeimannschaft Vorwärts Leipzig, die in der abgelaufenen Spielzeit nur 15. im 19.-Feld der Oberliga geworden war, die besten Spieler des Lokalrivalen Chemie zum Wechsel zu bewegen. Im Winter 1952 wechselten schließlich acht Spieler zu Vorwärts, unter ihnen auch Rudolf Krause. Er war allerdings der einzige, der nicht in die Kasernierte Volkspolizei, dem die Mannschaft unterstellt war, eintrat. Schon wenige Wochen später veranlasste die zentrale Armeesportvereinigung Vorwärts den Umzug der Mannschaft nach Berlin. Als die Vorwärtsmannschaft im Sommer 1953 aus der Oberliga abstieg, kehrte Krause zu Chemie Leipzig zurück. Nach der Sportklubbildung im Jahre 1954 schloss sich Krause wie die meisten Chemie-Spieler dem SC Lok Leipzig an. Als dieser am Ende der Saison 1954/55 nur auf einem enttäuschenden 11. Platz in der Oberliga landete, wurde Krause zusammen mit seinem Trainer Alfred Kunze zur Bewährung zum Drittligisten Lok Weimar versetzt. Zu Beginn der 2. Halbserie 1956[2] durfte Krause wieder für den SC Lok Leipzig spielen. Im Dezember 1961 trat Rudolf Krause vom aktiven Fußballsport zurück. Er hatte für Chemie Leipzig 102, für Vorwärts Leipzig/Berlin 5 und für Lok Leipzig 147 Oberligaspiele absolviert und insgesamt 111 Oberligatore erzielt.
Auswahlspieler[]
Obwohl Rudolf Krause ein erfolgreicher Torschütze und blendender Techniker war, kam er nur zu zwei Einsätzen in der Fußballnationalmannschaft der DDR. Seinen ersten Einsatz erhielt am 14. Juni 1953 beim Spiel gegen Bulgarien in Dresden (0:0). Krause wurde auf der halblinken Sturmseite aufgeboten, wurde aber zur Halbzeit durch den Briesker Horst Franke ersetzt. Es dauerte drei Jahre, ehe Krause eine neue Chance in der Nationalmannschaft erhielt. Am 20. September 1956 spielte die DDR in Karl-Marx-Stadt gegen Indonesien (3:1). Krause wurde für Horst Assmy eingewechselt, konnte sich aber nicht als Torschütze empfehlen. Zu weiteren Auswahleinsätzen kam es danach nicht mehr.
Auswahltrainer[]
Nach der Beendigung seiner aktiven Laufbahn absolvierte Krause eine Ausbildung zum Fußballtrainer und betreute zunächst von 1961 - 1963 die unterklassige Mannschaft von Stahl Lippendorf. Anschließend wurde er zum Trainer beim neu gegründeten SC Leipzig berufen. In seiner ersten Saison 1963/64 musste er die Schmach hinnehmen, dem Lokalrivalen und „Rest von Leipzig“, der BSG Chemie den Meistertitel zu überlassen. Sein SC wurde zwar Dritter, doch unterlag er auch im DDR-Pokalendspiel (2:3 gegen Aufbau Magdeburg). Als der SC Leipzig 1965 hinter Chemie nur Vierter wurde, musste Krause gehen und trainierte für eine Saison die BSG Chemie Zeitz in der zweitklassigen DDR-Liga.
1968 wurde ihm das Training der DDR-Juniorenauswahl übertragen. Mit ihr gewann er 1970 das UEFA-Juniorenturnier, dem Vorläufer der U18-Europameisterschaft, durch Losentscheid nach einem 1:1 im Endspiel gegen die Niederlande. Zuvor hatten die von ihm betreuten Junioren bereits beim Juniorenturnier 1969 nach Losentscheid den 2. Platz belegt (1:1 gegen Bulgarien), 1973 wurde die Mannschaft erneut Zweiter nach einer 2:3-Finalniederlage gegen England. Von 1976 bis 1978 betreute Krause die DDR-Nachwuchsauswahl.
Für das Fußballturnier der Olympischen Spiele 1980 in Moskau beschloss der DDR-Fußballverband, eine von der A-Nationalmannschaft getrennte eigenständige Olympiaauswahl aufzustellen. Rudolf Krause wurde 1979 als verantwortlicher Trainer berufen. Da die DDR Titelverteidiger war, konnte sie ohne Qualifikation am Endrundenturnier teilnehmen, hatte zuvor aber über 20 Vorbereitungsspiele absolviert. Die DDR-Auswahl erreichte nach vier Siegen und einem Unentschieden das olympische Finale, unterlag dort aber am 2. August 1980 der Tschechoslowakei mit 0:1.
Nach einem weiteren zweijährigen Zwischenspiel als Trainer der Nachwuchsauswahl wurde Krause 1982 zum Cheftrainer der DDR-A-Nationalmannschaft ernannt. Er hatte die Aufgabe, die Mannschaft für die Fußball-Europameisterschaft 1984 zu qualifizieren. Nach drei Niederlagen in Folge gegen Schottland und zweimal Belgien sowie einem torlosen Unentschieden gegen die Schweiz war die DDR schon zwei Runden vor Ende der Qualifikationsrunde gescheitert. Vier Tage nach dem Schweiz-Spiel wurde Krause am 18. Mai 1983 als Nationaltrainer entlassen. In den 17 Spielen unter seiner Leitung erreichte die DDR-Nationalmannschaft 8 Siege, 4 Unentschieden und 5 Niederlagen. Anschließend war Rudolf Krause bis zu seinem Vorruhestand 1990 als Berater für die U16- und U18-Auswahlmannschaften tätig.
Stationen im Überblick[]
Spieler | Trainer | |||
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1946-1947 | SG Stötteritz | 1961 - 1963 | Stahl Lippendorf | |
1947-1949 | SG Probstheida | 1963-1965 | SC Leipzig | |
1949-1952 | Chemie Leipzig | 1965-1966 | Chemie Zeitz | |
1952-1953 | Vorwärts Leipzig/Berlin | 1968-1975 | DDR-Juniorenauswahl | |
1953-1954 | Chemie Leipzig | 1976-1978 | DDR-Nachwuchsauswahl | |
1954-1955 | SC Lok Leipzig | 1979-1980 | DDR-Olympiaauswahl | |
1955 | Lok Weimar | 1980-1981 | DDR-Nachwuchsauswahl | |
1956-1961 | SC Lok Leipzig | 1982-1983 | DDR-Nationalmannschaft |
Weblink[]
Fußnoten[]
Personendaten | |
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NAME | Krause, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 21. Januar 1927 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 12. Dezember 2003 |
STERBEORT | Leipzig |
Willi Oelgardt | Hans Siegert | János Gyarmati | Fritz Gödicke | Heinz Krügel | Károly Soós | Harald Seeger | Georg Buschner | Rudolf Krause | Bernd Stange | Manfred Zapf | Eduard Geyer
1949/50: Heinz Satrapa | 1950/51: Johannes Schöne | 1951/52: Rudolf Krause / Kurt Weißenfels | 1952/53: Harry Arlt | 1953/54: Heinz Satrapa / Siegfried Vollrath | 1954/55: Willy Tröger | 1956: Ernst Lindner | 1957: Heinz Kaulmann | 1958: Helmut Müller | 1959: Bernd Bauchspieß | 1960: Bernd Bauchspieß | 1961/62: Arthur Bialas | 1962/63: Peter Ducke | 1963/64: Gerd Backhaus | 1964/65: Bernd Bauchspieß | 1965/66: Henning Frenzel | 1966/67: Hartmut Rentzsch | 1967/68: Gerd Kostmann | 1968/69: Gerd Kostmann | 1969/70: Otto Skrowny | 1970/71: Hans-Jürgen Kreische | 1971/72: Hans-Jürgen Kreische | 1972/73: Hans-Jürgen Kreische | 1973/74: Hans-Bert Matoul | 1974/75: Manfred Vogel | 1975/76: Hans-Jürgen Kreische | 1976/77: Joachim Streich | 1977/78: Klaus Havenstein | 1978/79: Joachim Streich | 1979/80: Dieter Kühn | 1980/81: Joachim Streich | 1981/82: Rüdiger Schnuphase | 1982/83: Joachim Streich | 1983/84: Rainer Ernst | 1984/85: Rainer Ernst | 1985/86: Ralf Sträßer | 1986/87: Frank Pastor | 1987/88: Andreas Thom | 1988/89: Torsten Gütschow | 1989/90: Torsten Gütschow | 1990/91: Torsten Gütschow
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