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Rudolf Kölbl (* 11. Juni 1937 in Stuttgart) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der als junger Stürmer des TSV 1860 München von 1957 bis 1960 in der Fußball-Oberliga Süd 76 Spiele mit 49 Toren und zum Ausklang seiner Laufbahn 1969/70 in der Fußball-Bundesliga 21 Spiele mit einem Torerfolg absolviert hat.

Laufbahn[]

München, bis 1960[]

Als A-Jugendspieler des FC Bayern München wurde Kölbl vom DFB für das UEFA-Juniorenturnier 1955 in Italien nominiert. In Florenz kam er am 11. April als Mittelstürmer bei der 0:1 Niederlage gegen den Turniergastgeber an der Seite der Flügelstürmer Horst Jesih und Dieter Backhaus zum Einsatz. Ab der Runde 1956/57 stürmte er bei den „Löwen“. Unter Anleitung des Trainers Hans Hipp und an der Seite der Mitspieler Hans Auernhammer, Kurt Mondschein und Alfons Stemmer feierten die „Blauen“ die Meisterschaft in der 2. Liga Süd und damit die Rückkehr in die Fußball-Oberliga. In den nächsten drei Runden in der Oberliga trumpfte der junge Mittelstürmer mit 49 Toren auf. 1860 belegte 1958 und 1959 jeweils den sechsten und 1960 den vierten Rang im Süden. Seine erfolgreichste Rundenbilanz hatte Kölbl 1959/60 als er in 28 Ligaspielen 22 Tore erzielte und damit hinter Heinz Strehl (30), Erwin Stein (24) und Hermann Nuber mit 23 Toren den vierten Platz in der Torschützenliste in der Südoberliga belegte. Gegen Ulm zeichnete er sich als dreifacher Torschütze am 14. Februar 1960 aus, jeweils zwei Tore steuerte er in den Partien gegen den 1. FC Nürnberg, Kickers Offenbach, FC Schweinfurt 05 und den VfR Mannheim bei. Auch bei den zwei Lokalderbys gegen die „Roten“ vom FC Bayern war Kölbl unter den Torschützen zu finden. In der Vorrunde brachte er am 27. September 1959 die „Löwen“ in der vierten Minute mit 1:0 in Führung (Endergebnis: 6:4 für die Bayern) und in der Rückrunde glückte ihm der Treffer am 7. Februar 1960 zum 3:1 Endstand für die siegreichen „Blauen“. Mit Hans Auernhammer und Alfred Heiß hatte der Torjäger aber auch ausgezeichnete Mitspieler in der Offensive zur Seite.

Der talentierte Torschütze wurde erstmals am 10. Mai 1959 in die U- 23-Nationalmannschaft durch den DFB für das Länderspiel in Bochum gegen England berufen. Mit der Sturmreihe Ernst Kuster, Günter Herrmann, Kölbl, Heinz Höher und Dieter Backhaus erreichte die deutsche Auswahl ein 2:2 Remis. Bundestrainer Sepp Herberger hatte aber bereits 1957 und 1958 in internen Testspielen von A- gegen B-Auswahlmannschaften in Hannover, Düsseldorf und Essen die junge Angriffshoffnung der „Löwen“ zu Einsatz gebracht. Im Oktober und November 1959 setzte er Kölbl dann auch in zwei Länderspielen der B-Nationalmannschaft gegen die Schweiz und Ungarn ein. Auch in der Süddeutschen Auswahl stürmte der Angreifer von 1860 München. Er führte als Mittelstürmer den Süden am 19. März 1960 in Frankfurt beim Vergleich gegen die Westauswahl an.

Italien, USA, Salzburg, 1860 München, 1960 bis 1970[]

Ab dem Sommer 1960 begann die Odyssee des Fußballers Rudolf Kölbl. Er tourte über die Stationen Stuttgarter Kickers (durch Freigabeverweigerung kein Ligaspiel 1960/61), AC Padua, CFC Genua, St. Louis Stars und den SV Austria Salzburg in der Saison 1968/69 in der Fußball-Welt herum, bis er wieder zur Runde 1969/70 bei 1860 München in seiner Heimatstadt landete. In Italien hat er in der Serie A für Padua 1961/62 in 24 Spielen acht Treffer erzielt, genau so viele Tore wie Giacomo Bulgarelli und John Charles für Bologna und Turin. Bei Genua kamen 1964/65 nochmals 16 Einsätze mit fünf Toren hinzu. Für beide Clubs stehen zusammen 92 Spiele und 29 Tore in der Serie B in seinem Rekord.

Der 33-jährige Routinier nahm 1969 die Herausforderung Fußball-Bundesliga auf sich. Die „Löwen“ waren finanziell nicht mehr konkurrenzfähig. Es mussten die anerkannten Bundesligaspieler Peter Grosser, Bernd Patzke, Hans Rebele, Hans Reich und Jürgen Schütz abgegeben und darauf gehofft werden, dass die preiswerten Neuzugänge – Kölbl, Horst Blankenburg, Ferdinand Keller – mit den verbliebenen Altmeistern Petar Radenkovic, Rudolf Zeiser, Alfred Heiß und Wilfried Kohlars, sowie der jungen Stürmerhoffnung Klaus Fischer, sich unter Trainer Fritz Langner dem zu erwartenden Abstiegskampf gewachsen zeigen würden. Dem war aber nicht so. Ab dem 13. November 1969 war mit Franz Binder bereits ein neuer Trainer im Amt. Mit 5:29 Punkten in den Auswärtsspielen war aber die Klasse nicht zu halten. Kölbl brachte es auf 21 Bundesligaeinsätze, konnte noch einen Treffer bejubeln (beim 4:1 Heimerfolg am 24. Januar 1970 gegen den VfB Stuttgart), aber den Abstieg in die Fußball-Regionalliga Süd war damit nicht zu verhindern. Mit 34 Jahren beendete er im Sommer 1970 seine höherklassige Laufbahn.

Literatur[]

  • Werner Skrentny (Hg.): Als Morlock noch den Mondschein traf, Die Geschichte der Oberliga Süd 1945-1963, Klartext-Verlag, 1993, ISBN 3-88474-055-5
  • Knieriem/Grüne: Spielerlexikon 1890-1963, Agon-Verlag, 2006, ISBN 3-89784-148-7

Weblinks[]

it:Rudolf Kölbl

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