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Richard Nieuwenhuizen (* 4. Mai 1971[1]; † 3. Dezember 2012) war ein niederländischer Fußballschiedsrichter.

Traurige Bekanntheit, auch über die Niederlande hinaus, erlangte er im Dezember 2012. Bei einem Jugendspiel seines Heimatvereins, der SC Buitenboys aus Almere, gegen den Amsterdamer Amateurclub SV Nieuw Sloten fungierte Nieuwenhuizen ehrenamtlich als Linienrichter. Mehrere Nachwuchsspieler, darunter laut De Telegraaf drei marokkanischer Abstammung,[2] [3] des unterlegenen Gastvereins, alle 15 bis 16 Jahre alt, attackierten den 41-Jährigen nach Spielende körperlich und traten dabei ihn mehrfach gegen den Kopf. Nieuwenhuizen brach später zusammen und wurde in das Krankenhaus Nieuwegein eingeliefert. Im Krankenhaus war er zunächst noch ansprechbar, erlag jedoch einen Tag später um 17.30 Uhr den Folgen einer Hirnblutung.[4][3][5][6] Ajax Amsterdams Trainer Frank de Boer beispielsweise zeigte sich entsetzt über diese Tat. Er sagte: „Wie können die Sicherungen bei Jungs von 15 und 16 so durchknallen? Wir müssen etwas tun.

In der Folge des Todesfalls haben rund 100 ehrenamtliche Schiedsrichter ihre Arbeit aufgegeben.[7] Es wurden insgesamt Tatverdächtigte festgenommen, davon waren sieben Jugendliche und einer ein Erwachsener.[8][9]

Am 10. Dezember 2012 wurde der Leichnam Nieuwenhuizens eingeäschert und beigesetzt.[10]

Vorgeschichte[]

Nach der Häufung von Gewaltexzessen im Amateurfußball hatte der Koninklijke Nederlandse Voetbal Bond (KNVB) im Jahr 2011 beschlossen, Fehlverhalten hart zu bestrafen. In der Saison bis August 2012 wurden 105 Mannschaften aus den Amateurligen ausgeschlossen und 74 Akteure lebenslänglich gesperrt.[11][12][13] Im Oktober 2012 sollen Spieler von Nieuw-Sloten Morddrohungen gegen den Trainer des FC Almere ausgesprochen haben.[14]

Reaktionen[]

Alle 30.000 Amateurfußballspiele am auf die Gewalttat folgenden Wochenende 8./9. Dezember 2012 wurden abgesagt. Es wurde eine Schweigeminuten vor Beginn der Profispiele eingelegt. Es fand ein Schweigemarsch zum Gedenken an Richard Nieuwenhuizens Tod statt, an dem 12.000 Menschen teilnahmen.[15] Die für den Sportministerin Edith Schippers kündigte ein Gipfeltreffen über Gewalt im Fußball an. Daran sollen vier Minister, darunter der Integrations- und der Justizminister, die Bürgermeister der Fußballstädte Amsterdam und Eindhoven, die Polizei, der KNVB und der niederländische Olympische Sportbund NOCNSF partzipieren.[16]

Einzelnachweise[]

  1. derstandard.at (Hrsg.): Gedenken an geöteten Linienrichter. 9. Dezember 2012, abgerufen am 12. Dezember 2012 (Datum siehe Transparent in niederländischer Sprache).
  2. Nausicaa Marbe: 'In politiek opzicht is de akfomst van de dader wel relevant'. Volkskrant, 7. Dezember 2012, abgerufen am 9. Dezember 2012 (niederländisch).
  3. 3,0 3,1 De Telegraaf (Hrsg.): Laatste woorden grensrechter: "Wat een k**voetbal". 4. Dezember 2012, abgerufen am 12. Dezember 2012 (niederländisch).
  4. Annette Birschel: Nach Prügelattacke steht Amsterdam unter Schock. Mitteldeutsche Zeitung (mz-web.de), 4. Dezember 2012, abgerufen am 7. Dezember 2012.
  5. Linienrichter tot geprügelt - Sohn sah den Vater sterben. WAZ, 4. Dezember 2012, abgerufen am 12. Dezember 2012.
  6. Peter Riesbeck: Tod Linienrichter Niederlande Überfall an der Seitenlinie. Frankfurter Rundschau (fr-online.de), 4. Dezember 2012, abgerufen am 13. Dezember 2012.
  7. Gewalt gegen Schiedsrichter im Amateurfußball. Deutschlandfunk, 8. Dezember 2012, abgerufen am 12. Dezember 2012.
  8. Vier nieuwe arrestaties in zaak dode grensrechter. RTL Nieuws, 11. Dezember 2012, abgerufen am 12. Dezember 2012 (niederländisch).
  9. Vierte Festnahme nach tödlichem Angriff auf Linienrichter. WAZ (derWesten.de), 7. Dezember 2012, abgerufen am 12. Dezember 2012.
  10. Linienrichter in Holland beigesetzt. Nordwest-Zeitung, , abgerufen am 12. Dezember 2012.
  11. dapd: 37 Fußball-Teams fliegen in der Niederlande aus den Amateurligen. WAZ-Mediengruppe (derwesten.de), 19. Januar 2012, abgerufen am 12. Dezember 2012 (Bericht von der dapd abgeschrieben).
  12. SID: 105 Teams wegen Gewalt ausgeschlossen. RevierSport, 17. August 2012, abgerufen am 12. Dezember 2012 (Bericht von der SID abgeschrieben).
  13. Süddeutsche Zeitung (Hrsg.): Vorwürfe gegen niederländischen Fußballverband. 5. Dezember 2012, abgerufen am 12. Dezember 2012.
  14. SID/N24: "Wir würden dich *biep*. Sat.1 (Sat.1 Nachrichten), 5. Dezember 2012, abgerufen am 12. Dezember 2012 (Bericht vom SID sowie von N24 abgeschrieben).
  15. Das Darf nie wieder geschehen. Deutsche Welle, abgerufen am 12. Dezember 2012.
  16. Cruyff fordert Umdenken. WAZ, 8. Dezember 2012, abgerufen am 12. Dezember 2012.


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