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Coburg-Rueckertstr2

Rückertstr. 2

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Rückertstr. 3

Das Coburger Puppenmuseum ist ein Puppen- und Spielzeug-Museum in der oberfränkischen Stadt Coburg in Bayern.

Geschichte[]

Das Museum befindet sich in der Coburger Altstadt in 33 Räumen des unter Denkmalschutz stehenden Wohn- und Geschäftshauses Rückertstraße 2-3 aus dem 18./ 19. Jahrhundert, dessen Ursprung auf eine Klosteranlage aus dem 15. Jahrhundert zurückgeht. Namensgebend war der Dichter Friedrich Rückert, der von 1820 bis 1826 in einer kleinen Erkerwohnung des Hauses wohnte, in dem er auch seine spätere Frau Luise Wiethaus-Fischer kennenlernte. In der Dachstube, die heute vom Museum als Depot genutzt wird, kamen auch die ersten drei Kinder zur Welt.

Im Juli 1987 wurde das Museum von Carin und Hans Lossnitzer mit ihrer privaten Sammlung und von ihr selbst geschaffenen Puppen als Grundstock eröffnet. Als Puppenkünstlerin wurde sie 1991 mit dem "Doty-Award", die höchste Auszeichnung für Puppenkunst in Amerika, und im Jahr 2008 mit dem "Max-Oscar-Arnold-Preis" für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Seit Mai 2007 wird das Museum durch die Stadt Coburg geleitet und betreut.

Nach einem Brand in der Coburger Innenstadt im Mai 2012 mussten die durch Glutnester und Löschwasser verursachten Schäden am Gebäude behoben werden. Die Exponate konnten rechtzeitig evakuiert werden. Im Zuge der Sanierung wurde die Ausstellung neu konzipiert und das Museum Abschnittsweise wieder geöffnet, bis ab Mai 2015 die gesamte Ausstellungsfläche wieder zugänglich wurde.[1]

Die Sammlung[]

Die Sammlung umfasst über 1000 historische Puppen, Puppenhäuser und Puppenaccessoires aus den Jahren 1800 bis 1960 aus Europa. Zwei Drittel der Puppen stammen aus der Spielzeugregion Nordfranken - Südthüringen. Das Museum hat nach eigenen Angaben mit 300 Exemplaren die größte Teepuppensammlung Europas, die ständig gezeigt wird.[2][3]

In verschiedenen Abteilungen wird die Kindererziehung im Bürgertum des 19. Jahrhunderts anhand von Spielzeug dargestellt, die Entwicklung von der Charakterpuppe zur heutigen Spielpuppe sowie Materialien und Hersteller der Region zwischen Coburg und Gotha gezeigt.[4][5] Neben Besonderheiten wie Miniaturporzellan, Teepuppen, Spielzeugeisenbahnen, Puppenküchen mit funktionsfähigen Esbit-Herden, Automaten, Aufziehspielzeug und Künstlerpuppen der Museumsgründerin werden auch historische Puppen und Marotten[6] der Pariser Firma Gaultier, Puppen von Schildkröt,[7] Käthe Kruse,[8] Kämmer & Reinhardt[9] und Hausser gezeigt. Die ausgestellte Mannequinpuppe "Lilli" aus den Jahren 1955 - 1964 der Firmen Hausser und 3-M-Puppen ist das Vorbild der Barbie-Puppe.[10]

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. Stadt Coburg: Geschichte des Museums. Abgerufen am 29. März 2017
  2. Stadt Coburg: Teepuppe um 1920. Abgerufen am 29. März 2017
  3. Coburg.Bayern-online.de: Coburger Puppenmuseum. Abgerufen am 29. März 2017
  4. Stadt Coburg: Neue Dauerausstellung. Abgerufen am 29. März 2017
  5. Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern: Coburger Puppenmuseum. Abgerufen am 29. März 2017
  6. Stadt Coburg: Marotte um 1880. Abgerufen am 29. März 2017
  7. Stadt Coburg: Schildkröt-Puppen um 1950. Abgerufen am 29. März 2017
  8. Stadt Coburg: Museumspädagogik. Abgerufen am 29. März 2017
  9. Neue Presse Coburg: Kostenlos ins Puppenmuseum vom 27. Januar 2017. Abgerufen am 29. März 2017
  10. Stadt Coburg: Lilli" 1955 - 64. Abgerufen am 29. März 2017