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Das Projekt Farbenfroh versteht sich selbst als antifaschistisches Jugendprojekt. Ziel des Projektes soll nach eigenen Angaben sein, Jugendliche wieder für Politik zu interessieren.[1] Schwerpunkte der Gruppe sind soziale Ungleichheiten, Faschismus, Rechtsextremismus, Unterdrückung und Gewalt in Hildesheim. Die Gründung des Projektes erfolgte als Reaktion auf eine rechtsextreme Demonstration, angemeldet durch Dieter Riefling, unter dem Motto "Tag der deutschen Zukunft" in Hildesheim im Juni 2010.

Allgemein[]

Das Projekt Farbenfroh wurde Mitte Juli 2010 von zwei Jugendlichen gegründet. Ziel war es, Antifaschismus unter Jugendlichen zu etablieren, sowie zu informieren bzw. Prävention zu leisten. Seit Oktober 2010 trifft sich das Projekt in der Projektwerkstatt e.V. mit Sitz in dem soziokulturellen Zentrum "Kulturfabrik Löseke". Seit einer Programmsergänzung im April 2011 beschäftigt sich das Projekt auch mit Tierrecht, Privatsphäre, Sexismus, Homophobie, so wie auch Kapitalismus. Laut eigenen Angaben engagieren sich etwa 100 Menschen im Projekt. Seit April 2011 ist die seit Juli 2010 aktive Domain [www.projekt-farbenfroh.de] deaktiviert und leitet auf [www.projekt-farbenfroh.tk] weiter. Grund hierfür waren laut eigenen Angaben rechtliche Belange.

Aktionen[]

Agnes Miegel[]

In der Vergangenheit trat das Projekt häufig durch die Debatte um die Agnes Miegel-Straße im Hildesheimer Ortsteil Ochtersum in die Öffentlichkeit. Mit einem Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Hildesheim, Kurt Machens, forderten sie die Umbenennung in eine Straße im Gedenken an Martin Niemöller.[2] Bezüglich dieser Kampagne solidarisierte sich beispielsweise die Abgeordnete der LINKEN für Dresden, Katja Kipping, mit dem Projekt[3]. Auch schülerVZ, Netz gegen Nazis[4], so wie Mut gegen rechte Gewalt[5] machten auf die Aktion aufmerksam. Bei einer Petition zur Umbenennung der Straße unterzeichneten unter anderem die bekannte Punkband ZSK so wie diverse Parteien und Organisationen. Erwähnung fand die Umbenennung auch in einem NDR-Bericht über Agnes Miegel und nach ihr benannte Straßen und Schulen[6]. Reaktionen kamen auch seitens der vom Verfassungsschutz beobachteten BfZ Hildesheim, welche gemeinsam mit der NPD, so wie dem Hildesheimer Widerstand Flugblätter gegen die Umbenennung verteilten. Die Petition erzielte etwa 400 Unterzeichner.

Atomkraft[]

Mit Beginn des Castor-Strecken-Aktionstages beteiligte sich das Projekt am AntiAtomPlenum und organisierte hierbei den Castor-Strecken-Aktionstag in Hildesheim im November 2010 mit. Etwa 350 Menschen nahmen laut RTL an der Demonstration teil[7][8]. Seit dem Atomunglück in Japan organisierte das Projekt, gemeinsam mit dem AntiAtomPlenum Hildesheim Demonstrationen unter dem Bündnistitel "Bündnis Hildesheimer Atomausstieg"[9][10]. Zeitweise besuchten mindestens 1800 Menschen die Demonstrationen.[11] Die Montagsdemonstration endete am 11. Juli 2011 und wurde in eine Montagskundgebung geändert.

Sonstiges[]

Anfang September 2010, also kurz nach Gründung des Projektes, beteiligten sie sich unter dem "Bündnis gegen rechts" bei den Protesteten gegen eine Lesung von Thilo Sarrazin in der örtlichen Decius-Filiale. Diese Aktion bekam deutschlandweit Erwähnung, da es der erste Auftritt von Sarrazin war, welcher aus Sicherheitsbedenken abgesagt werden musste[12][13][14]. Trotz nicht-erscheinen von Sarrazin fand eine Kundgebung mit etwa 50 Teilnehmern unter dem Motto "Kein Forum für rechtspopulistische Hetze" statt. Weiterhin startete das Projekt Farbenfroh eine Kampagne unter dem Motto "Coca Cola: Nicht so prickelnd wie Viele denken" mit der sie die The Coca-Cola Company kritisiert. Grund hierfür sind Tiefbohrungen der Coca-Cola Company in Indien, so wie die Unterdrückung von Gewerkschaftern in Kolumbien[15]. Auch Vorträge werden seit Anfang 2011 durch das Projekt angeboten. Im Juli 2011 bewarb das Projekt die Proteste gegen das Sommerbiwak 2011 und wurde durch die Springer-Presse hierbei stark kritisiert[16]. Ebenfalls rief unter anderem das Projekt Farbenfroh zu einer Demonstration unter dem Motto "Solidarität mit Sven, Stefan und Tim" auf um auf die Lage von 3 festgenommenen Antfaschisten aufmerksam zu machen[17].


Kritik[]

Seit Gründung des Projektes kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit der Justiz. Bereits kurz nach der Gründung des Projektes kam eine Anzeige durch den Staatsschutz aufgrund eines eingebetteten Videos gegen Rechts, welches missverstanden wurde. Weiterhin kam es bei Demonstrationen des Projektes zu handgreiflichen Auseinandersetzungen mit der Polizei, wie beispielsweise Anfang März an der Hildesheimer Schuhstraße[18]. Hierbei wurden 2 Personen verletzt. Grund hierfür war, laut Polizei, ein 22-Jähriger, welcher die Polizisten bedrängte[19]. Eine Anzeige seitens der Versammlungsleitung wurde bisher durch die Justiz nicht weiter verfolgt[20]. Ähnliches ergab sich während der versammlungsrechtlichen Debatte zur "Streetparade 2011" unter dem Motto "Ideen brauchen Freiräume"[21], welche mit einem Verfahren gegen die Versammlungsleitung endete. Auch Hausdurchsuchungen aufgrund des Verdachtes der üblen Nachrede folgten, welche durch das Projekt, so wie diverse Initiativen, wie DGB oder Arbeitskreis Antifaschismus[22] aufgrund angeblicher unverhältnismäßig stark kritisiert wurden. Offene Kritik erhielt das Projekt auch durch die rechtsextreme NPD-Oberweser[23], so wie die DVU Niedersachsen[24]. Auf einem Beitrag in dem rechten Nachrichtenportal Altermedia wurde hierbei auch offen gedroht. [25] Auch durch ein Reiseunternehmen erhielt das Projekt viel Kritik[26].

Einzelnachweise[]

  1. Wir über uns. Projektwerkstatt e.V.. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  2. Projekt will Umbenneung der Agnes-Miegel-Strasse. Radio Tonkuhle. 16. Dezember 2010. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  3. Zusammenarbeit mit Katja Kipping. 16. Dezember 2010. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  4. 17.01.2011 ... Nach den Rechten sehen. Netz gegen Nazis. 17. Januar 2010. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  5. Die „Heimatschriftstellerin“. Mut gegen rechte Gewalt. 17. Januar 2011. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  6. Der Streit um die Heimatdichterin. NDR Niedersachsen. 17. Januar 2011. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  7. Gegen Atomkraft. RTL Regional. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  8. Anti-Castor-Demo in Hildesheim. Indymedia. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  9. Hildesheimer demonstrieren gegen Atomkraft. Radio Tonkuhle. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  10. Film: 3. Montagsdemo in Hildesheim. Online TV Hildesheim. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  11. Hildesheimer Allgemeine Zeitung: Mindestens 1800 Teilnehmer auf Hildesheimer Anti-AKW-Kundgebung. Die Grünen Hildesheim. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  12. Sicherheitsbedenken: Sarrazinlesung in Hildesheim abgesagt. Tagesspiegel. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  13. Hildesheim: Sarrazin-Lesung aus Sicherheitsgründen abgesagt. Spiegel Online. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  14. Sarrazin darf nicht nach Hildesheim. Stern Online. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  15. Coca Cola: Nicht so prickelnd wie Viele denken. Projekt Farbenfroh. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  16. Chaoten attackieren Sommer-Biwak. BILD Region Hannover. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  17. Demo der autonomen bleibt weitegehend friedlich. Hannoversche Allgemeine. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  18. Demonstranten erheben Vorwürfe gegen die Polizei. Radio Tonkuhle. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  19. Versammlungsrechtliche Aktion in Hildesheim. Polizeiinspektion Hildesheim. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  20. Polizeigewalt gegen AntiRa-Demo. Indymedia. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  21. Streetparade-Macher klagen erneut über städtische Auflagen. Radio Tonkuhle. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  22. Durchsuchungen in Hildesheim. Arbeitskreis Antifaschismus. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  23. NPD Oberweser: Die farbenfrohe Diktatur (08.01.11). NPD Oberweser. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  24. Agnes-Miegel-Straße erhalten. DVU Niedersachsen. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  25. stromerhannes: Wissen es eigentlich diese Schnösel[...]. Altermedia/NPD-Oberweser. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  26. Wie Antifa, Autonome und Linke gegen Agnes Miegel agitieren ..... Kul-Tours. Abgerufen am 17. Juli 2011.


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