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Emblem der Prinzen-Garde Köln 1906 e.V.

Die Prinzen-Garde Köln 1906 e.V. ist eines der neun Traditionskorps im Kölner Karneval und begleitet den Prinzen Karneval im Rosenmontagszug. Mit ihren weißen, rot abgesetzten Uniformen werden sie von den Kölnern liebevoll „Mählsäck“ (Mehlsäcke) genannt.

Geschichte

Prinzen-garde 1906

Die Gründungsmitglieder der Prinzen-Garde

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Die Prinzen-Garde im Jahr 1909

1906 wurde die Prinzen-Garde Köln als Begleitkorps des Prinzen Karneval gegründet.

Vier Jahre zuvor hatte sich die Ehrengarde der Stadt Köln gegründet, um Bauer und Jungfrau im Rosenmontagszug zu begleiten. Um auch dem Prinzen Karneval eine würdige Begleittruppe zur Seite zu stellen, versammelte sich am 16. Dezember 1905 eine Gruppe von Herren, die zum Teil bereits hohe Positionen im Festkomitee Kölner Karneval oder in anderen Kölner Karnevalsvereinen bekleideten, im Gelben Saal der Bürgergesellschaft Köln und gründeten die Prinzen-Garde als Leibregiment des Prinzen Karneval. In der Karnevalssession 1906 trat die Prinzen-Garde unter ihrem Präsidenten Carl Bormkessel zum ersten mal in der Öffentlichkeit auf und stellte auch das Kölner Dreigestirn der Session 1906.

Bis zum Jahr 1931 standen im häufigen Wechsel verschiedene Präsidenten der Prinzen-Garde Köln vor. Einer der bekanntesten ist der ehemalige Präsident des Festkomitee Kölner Karneval Fritz Maaß. 1931 übernahm der spätere Präsident des Festkomitee Kölner Karneval Thomas Liessem als Präsident und später auch als Kommandant die Gesellschaft und führte sie mit kurzer Unterbrechung bis ins Jahr 1968.

1969 folgte ihm Hans Becker nach, der besonders durch die seit 1992 bei RTL ausgestrahlte Fernsehsitzung der Prinzen-Garde bekannt wurde.

Seit 2002 leitet Heinz-Jürgen Palm die Gesellschaft.

Struktur

Die Prinzen-Garde Köln 1906 e.V. hat etwa 450 Mitglieder aus allen Alterschichten und Berufsgruppen. Präsident ist seit 2002 Heinz-Jürgen Palm. Jedes Mitglied gehört einem von vier sogenannten Korpsteilen an.

Fußkorps

Die Mitglieder des Fußkorps sind im Rosenmontagszug zu Fuß unterwegs. Die Mannschaften und Unteroffiziere sind an ihren goldfarbenen Helmen zu erkennen. Die Offiziere tragen einen silberfarbenen Helm, der einer preussischen Offiziershaube nachempfunden ist.

Reiterkorps

Das Reiterkorps besteht aus den Mitgliedern, die eine Reitausbildung genossen haben und am Rosenmontagszug als berittene Einheit teilnehmen.

Reservekorps

Langjährige Mitglieder, die in Fuß- oder Reiterkorps aktiv waren, haben die Möglichkeit in das Reservekorps zu wechseln. Im Reservekorps besteht, anders als in den aktiven Korpsteilen Fußkorps und Reiterkorps, keine Verpflichtung zur Teilnahme an Veranstaltungen der Prinzen-Garde.

Corps à la suite

Mitglieder, die die Prinzen-Garde in erster Linie finanziell unterstützen möchten, haben die Möglichkeit in das Corps à la suite einzutreten. Die Mitglieder im Corps à la suite können an allen Veranstaltungen der Prinzen-Garde teilnehmen, sind aber nicht verpflichtet dazu.

Ehrenoffiziere

Aufgrund besonderer Verdienste können Personen, die dem Verein nicht angehören, zu Ehrenoffizieren befördert werden. Prominentester Ehrenoffizier der Prinzen-Garde ist der Rennfahrer Michael Schumacher.

Domizil

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Prinzen-Garde-Turm am Sachsenring

Seit 1981 hat die Prinzen-Garde Köln 1906 e.V. eine Heimat in einem der Wehrtürme der historischen Kölner Stadtmauer gefunden der sich an dem Stück noch erhaltener Kölner Stadtmauer am Sachsenring befindet. Der Turm wurde zuvor seit den 1950er Jahren von dem Kölner Architekten Peter Neufert als Wohnhaus genutzt.

Mit großem Aufwand wurde der Turm nach historischem Vorbild hergerichtet und u.a. mit Wandvertäfelungen ergänzt, die vom Kölnischen Stadtmuseum als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt wurden. 1999 wurde der Turm durch einen Anbau am stadteinwärts gerichteten Teil der Stadtmauer erweitert.

Die Prinzen-Garde ist neben der Ehrengarde, den Roten Funken und den Blauen Funken eines der vier Traditionskorps, deren Sitz einer der historischen Türme der Kölner Stadtmauer ist.

Der Turm ist einmal jährlich am Tag des offenen Denkmals in Köln für die Öffentlichkeit im Rahmen einer geführten Tour zu besichtigen.

Weblinks

Literatur

  • Michael Euler-Schmidt, Marcus Leifeld: Die Prinzen-Garde Köln - Eine Geschichte mit Rang und Namen. J.P. Bachem Verlag, 2005, ISBN 3-7616-1957-X
  • Hildegard Brog: Vom Wehrturm zum Prinzen-Garde-Turm - Ein Rückblick auf 825 Jahre Kölner Stadtmauer. J.P. Bachem Verlag, 2005, ISBN 3-7616-1984-7
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