VereinsWiki
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Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs
Pfadfinderoesterreichs-logo
Gründung 1976
Schwerpunkt Förderung der Entwicklung junger Menschen
Vorsitz Dominik Habsburg-Lothringen, Susanne Hasenauer, Stefan Mühlbachler
Mitglieder ca. 85.000[1]
Website www.ppoe.at

Der Verein Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs (PPÖ) ist der größte österreichische Pfadfinderverband und Mitglied der beiden Weltverbände World Association of Girl Guides and Girl Scouts und World Organization of the Scout Movement. Der Verband hat nach eigenen Angaben in 300 Ortsgruppen etwa 85.000 Mitglieder[1].

Aufbau[]

Austrian scout uniform current and old version

Aktuelles und altes Uniformhemd

Neckerchief austrian scouts abroad

Auslandshalstuch der PPÖ, Knoten aus Lederriemen

Struktur[]

Er gliedert sich in neun Landesverbände, die wiederum in Bezirke, Regionen oder Kolonnen unterteilt werden. Die Ortsgruppen sind entweder unselbständige Untergliederungen der PPÖ oder rechtlich eigenständige Anschlussvereine.

Altersstufen[]

Die Trennung der verschiedenen Altersgruppen erfolgt nach Stufen:

  • Wichtel und Wölflinge (WiWö) sind Mädchen und Buben im Alter von 7 bis 10 Jahren.
  • Guides und Späher (GuSp) sind Mädchen und Buben im Alter von 10 bis 13 Jahren.
  • Caravelles und Explorer (CaEx) sind Mädchen und Burschen im Alter von 13 bis 16 Jahren.
  • Ranger und Rover (RaRo) sind junge Frauen und Männer im Alter von 16 bis 20 Jahren.

Nach Absolvierung der regulären Altersstufen können Pfadfinder als Pfadfinderleiter (bis 2002: Pfadfinderführer) tätig werden, sich in anderer Form für die Pfadfindergruppe bzw. den Verband engagieren oder in die Pfadfinder-Gilde Österreichs (auch Altpfadfinder genannt) eintreten. Der Verbandsentwicklungsprozess Vision 2028 hat sich als ein Ziel gesetzt, dass die Anzahl der Erwachsenen im Verband steigt und es vielfältige Angebote auch für Erwachsene geben soll.[2]

Für Kinder von 5 bis 7 Jahren gibt es vor allem in Wien[3] und Niederösterreich[4] die Stufe Biber. Auch in Salzburg[5][6], Tirol[7] und der Steiermark[8] haben einzelne Gruppen mit Biber-Heimstunden begonnen. Diese Stufe besteht jedoch nur auf Landesebene und existiert nicht bundesweit. Zuletzt wurde im April 2007 vom Bundesrat die Entscheidung getroffen, Biber weiterhin nicht als offizielle Altersstufe einzuführen bzw. diese Stufe nicht weiter zu fördern, aber sie auch nicht zu verbieten[9].

Die einzelnen Stufen verwenden verschiedene Spielideen und Arbeitsmethoden. So orientiert sich die Wölflingsstufe am Dschungelbuch, die Wichtelstufe am Buch „Puck sucht ihren Namen“, als Methode nutzen sie das Spiel. Bei den Guides und Späher ist die Arbeitsmethode das Abenteuer, auch der Wettbewerb in den Patrullen wird genutzt. Weitere Methoden bei den Guides und Spähern sind das Spiel und der Hike. Traditionen, Zeremonien und Ritualen bilden den symbolischen Rahmen.[10] Bei den Caravelles und Explorern steht die Methode des Unternehmens im Vordergrund. Dabei lernen die Jugendlichen aus eigenen Ideen eine auswählen, ein Unternehmen zu planen, durchzuführen und schließlich Rückschau zu halten. Die vielschichtigere Projektmethode hilft Rangern und Rovern ihr Programm zu gestalten.

Grundlage der Programmgestaltung sind in allen Altersstufen die acht Schwerpunkte der PPÖ, die eine ganzheitliche Gestaltung ermöglichen. Die sieben Elemente der PfadfinderInnenmethode, orientiert an der Scout-Method von WOSM ziehen sich durch alle Altersstufen (Gesetz und Versprechen, Learning by Doing, Teamsystem, Symbolischer Rahmen, Lebensraum Natur, Persönliche Weiterentwicklung und Unterstützung durch Erwachsene). [11]

Pfadfinderleiter[]

Alle Pfadfinderleiter und -leiterinnen (ab 2002 gleichwertig zu: Pfadfinderführer und -führerin) der PPÖ sind ehrenamtlich tätig. Sie durchlaufen eine fünfstufige Regelausbildung die mit dem Woodbadgekurs abschließt: Einstiegsseminar, Grundlagenseminar, Methodenseminar, Aufbauseminar (im Landesverband Wien zweigeteilt in Aufbauseminar Stufe und Aufbauseminar Team) sowie dem Woodbadgekurs, dem Führungskräfteseminar der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs. Zusätzlich werden Spezialseminare (persönlichkeitsbildende, pädagogische, religiöse, musische, administrative und technische Seminare) angeboten. Im Herbst 2017 startet das neue modulare Ausbildungssystem und wird nach und nach die oben beschriebenen Seminare ablösen.[12]

Schwerpunkte[]

Die acht Schwerpunkte in der Programmgestaltung der Heimstunden, Lager und Aktivitäten der PPÖ sind[13]:

  • Spirituelles Leben
  • Verantwortungsbewusstes Leben in der Gemeinschaft
  • Weltweite Verbundenheit
  • Kritisches Auseinandersetzen mit sich selbst und der Umwelt
  • Einfaches und naturverbundenes Leben
  • Bereitschaft zum Abenteuer des Lebens
  • Schöpferisches Tun
  • Körperbewusstsein und gesundes Leben

Im 2015 beschlossenen pädagogischen Konzept der PPÖ stehen die nun pädagogische Schwerpunkte genannten Schwerpunkte für die Themen der Pfadfinderarbeit und sollen zu einer ausgewogenen Programmgestaltung beitragen.[14]

Erwähnenswerte Gruppen[]

Im Jahr 1910 gründete der Lehrer[15] Georg Pfligersdorffer das Pfadfinderkorps Wiener Neustadt. Bis heute bestehen dort die Gruppen Wiener Neustadt 1 und Wiener Neustadt 2 und damit ist eine davon die älteste Pfadfindergruppe in Österreich.[16] Damit zählt sie außerdem zu den ältesten noch bestehenden Pfadfindergruppen weltweit.

Im Jahr 1912 gründeten Viktor Hämmerle und Theo Bildstein in Dornbirn die erste Pfadfindergruppe in Vorarlberg. Die Pfadfindergruppe Dornbirn gilt bis heute als eine der größten Gruppen Vorarlbergs und veranstaltet jährlich einen karitativen Flohmarkt. Seit dem Jahr 1971 wurden durch den ehrenamtlichen Einsatz der Helfer insgesamt 500.000 Euro für soziale Projekte erarbeitet.[17]

Siehe auch[]

Weblinks[]

Einzelnachweise[]


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