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Eindhoven4

Orchester in Eindhoven

Ein Orchester (gr. ὀρχήστρα orchestra = Tanzplatz) ist ein größer besetztes Instrumentalensemble, das dadurch gekennzeichnet ist, dass zumindest einzelne Stimmen mehrfach („chorisch“) besetzt sind. Im Bereich der klassischen Musikunterscheidet man das groß besetzte Sinfonieorchester vom kleineren Kammerorchester. Daneben gibt es Orchester, die nur aus Instrumenten einer bestimmten Gattung bestehen, etwa Blasorchester, Streichorchester, Zupforchester oder das Gamelanorchester Indonesiens. Jazz-Orchester und ähnliche Formationen der Tanz- und Unterhaltungsmusik werden meist als Big Band bezeichnet.

Sinfonieorchester[]

Orchester

Sinfonieorchester: typische Aufstellung der Einzelstimmen

Das Sinfonieorchester (alternative Schreibweise:

Symphonieorchester) ist der übliche Klangkörper zur Wiedergabe von Orchesterwerken ab etwa der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Die Streicher, deren Stimmen mehrfach besetzt sind (z. B. Berliner Philharmoniker: 23 erste Violinen, 20 zweite Violinen, 16 Bratschen, 13 Celli, 11 Kontrabässe), stehen den anderen, solistisch besetzten Instrumentengruppen gegenüber.

Die Instrumentengruppen (geordnet nach der Anordnung in der Partitur):

  • Holzbläser:
    • Flöten mit Piccoloflöte
    • Oboen mit Englischhorn
    • Klarinetten mit Es- und Bassklarinette
    • Fagotte mit Kontrafagott
  • Blechbläser:
    • Hörner
    • Trompeten
    • Posaunen mit Bassposaune
    • Tuba
  • Schlaginstrumente:
    • Pauken
    • Schlagwerk (z. B. Trommeln, Becken, Triangel, Glockenspiel und andere Mallets)
  • Zupfinstrumente, üblicherweise die Harfe
  • Streicher:
    • 1. Violinen (Geigen)
    • 2. Violinen
    • Violen (Bratschen)
    • Violoncelli
    • Kontrabässe


Orchester Meschede 2008

Mescheder Windband, 2008

Es können noch weitere Instrumente dazukommen, die jedoch selten in deutschen Berufsorchestern fest besetzt sind. Dazu gehören

  • Tasteninstrumente wie Klavier, Cembalo, Orgel, Celesta
  • moderne Weiterentwicklungen klassischer Orchesterinstrumente wie Saxophon, Heckelphon und Wagnertuba
  • ursprüngliche Militärinstrumente wie das Flügelhorn
  • Zupfinstrumente aus Folklore oder Jazz wie Mandoline, Gitarre, Balalaika oder Zither
  • Zungeninstrumente wie Akkordeon oder Bandoneon
  • elektronische Instrumente wie Synthesizer oder Ondes Martenot

„Sinfoniker“, „philharmonisches Orchester“ oder „Philharmoniker“ sind häufige Namensbestandteile von Sinfonieorchestern; sie bezeichnen keinen Unterschied in Besetzung oder Rolle eines Orchesters, können aber helfen, verschiedene Orchester einer Stadt zu unterscheiden (z. B. die Berliner Philharmoniker von den Berliner Symphonikern).


Kammerorchester[]

Ein Kammerorchester ist deutlich kleiner als ein Sinfonieorchester. Seine Stammbesetzung besteht häufig nur aus einem kleinen Streicherchor, z. B. aus fünf ersten und vier zweiten Violinen, vier Bratschen, vier Celli und einem Kontrabass; Bläser werden bei Bedarf dazugeholt.

Die ersten Kammerorchester moderner Prägung entstanden in den 1920er Jahren. Auslöser war hauptsächlich eine Gegenbewegung zu den ausufernden Klangmassen der spätromantischen Musik und den dafür notwendigen riesigen Orchestern; auch die Wiederentdeckung Alter Musik und die prekäre wirtschaftliche Situation, die den Unterhalt sehr großer Klangkörper erschwerte, spielten eine Rolle. Wegen des geringeren wirtschaftlichen Risikos war es möglich, mit einem Kammerorchester auch verstärkt zeitgenössische Musik zur Aufführung zu bringen. Die zunehmende Abkehr des Publikumsgeschmacks von der Romantik und die passende Besetzung machten das Kammerorchester zum idealen Ensemble für die Aufführung der weitgehend vergessenen Musik des Barock und der Klassik. Seit den 1950er Jahren entstanden Spezialistenensembles, die sich intensiv mit den besonderen Besetzungs-, Notations- und spieltechnischen Anforderungen der Avantgarde-Komponisten auseinandersetzen, die von einem klassischen Kammerorchester nur schwer zu bewältigen sind. Schließlich ließ die wieder aufkommende Beschäftigung mit Alter Musik ab etwa den 1970er Jahren zahlreiche Formationen entstehen, die in wechselnden Besetzungen – vom solistischen Trio bis zum Kammerorchester mit Bläsern – und häufig ohne Dirigent auftreten.


Leitung[]

Heutzutage werden die Musiker normalerweise von einem Dirigenten geleitet, während in der Anfangszeit dem ersten Geiger (Konzertmeister) oder dem Generalbass spielenden Cembalisten diese Rolle zukam. Auch einige moderne Orchester kommen ohne einen Dirigenten aus, besonders kleinere Orchester, die sich auf die historische Aufführungspraxis von Alter Musik spezialisiert haben.


Siehe auch[]

  • Liste der Orchester

Literatur[]

  • Malte Korff (Hrsg.): Konzertbuch Orchestermusik. Wiesbaden: Breitkopf und Härtel 1991
  • „Orchester, Spezialensembles und Musiktheater“, in: Deutscher Musikrat (Hg.): Musik-Almanach 2007/08. Daten und Fakten zum Musikleben in Deutschland, Regensburg, ConBrio, 2006, S. 733-823.

Weblinks[]

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