Olaf Pollack während der Küstentour 2007 | |
Zur Person | |
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Geburtsdatum | 20. September 1973 (51 Jahre) |
Nation | Deutschland |
Disziplin | Straße, Bahn |
Karriereende | 2010 |
Letzte Aktualisierung: 26. September 2018 |
Olaf Pollack (* 20. September 1973 in Räckelwitz) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer und späterer Sportlicher Leiter.
Anfänge im Radsport[]
Pollack startete seine Sportlerkarriere 1976 als Turner und übte diesen Sport bis 1983 aus. Anschließend wurde er Radsportler. 1987 trat er in den RSC Cottbus ein und wurde in die dortige Sportschule aufgenommen. Zunächst konzentrierte er sich auf den Bahnradsport, ab 1995 verlegte er sich auf den Straßenradsport.
Erfolge im Bahnradsport[]
1994 wurde Olaf Pollack in Palermo mit dem Bahnvierer des Bundes Deutscher Radfahrer Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung, als er in den Vorläufen antrat. 1997 errang er den Europameistertitel im Omnium, und zwei Jahre später wurde Pollack erneut Weltmeister mit dem Bahn-Vierer und holte Bronze im Zweier-Mannschaftsfahren, gemeinsam mit Andreas Kappes (1965–2018).[1] Im Jahr 2000 feierte Olaf Pollack den größten Erfolg seiner Karriere, als er bei den Olympischen Spielen mit dem Bahn-Vierer die Goldmedaille für Deutschland gewann. 2007 errang er drei deutsche Vizemeistertitel, in der Einerverfolgung, der Mannschaftsverfolgung und im Madison und kehrte im August 2007 nach mehrjähriger Pause in die Bahn-Nationalmannschaft des Bundes Deutscher Radfahrer zurück. 2009 wurde er zweifacher Deutscher Meister, im Zweier-Mannschaftsfahren (mit Roger Kluge) sowie im Punktefahren. Gemeinsam mit Kluge wurde er zudem in Manchester Vize-Weltmeister im Zweier-Mannschaftsfahren, nahm mit ihm in dieser Disziplin an den Olympischen Spielen in Peking teil und belegte Rang fünf.
Pollack startete auch mehrfach bei Sechstagerennen und belegte mehrfach Podiumsplätze.
Erfolge im Straßenrennsport[]
1997 wurde Olaf Pollack Profi beim Team Agro-Adler Brandenburg. Schon im selben Jahr feierte er seine ersten Profi-Erfolge, als er eine Etappe der Niedersachsen-Rundfahrt und zwei Tagesabschnitte beim Clásico RCN in Kolumbien gewann. Im Jahr darauf gelangen Pollack mit jeweils zwei Etappensiegen bei der Slowenien-Rundfahrt und bei der Olympia’s Tour vier Siege. Eine weitere Etappe der Niedersachsen-Rundfahrt konnte der Sprinter 1999 für sich entscheiden, als ihm auch der Gewinn einer Etappe der Friedensfahrt gelang. Zur Saison 2000 verließ Pollack das Agro-Adler-Team und wechselte zum Team Gerolsteiner. Bei diesem Team aus der Eifel konnte Pollack in seinem ersten Jahr drei weitere Etappensiege bei der Niedersachsen-Rundfahrt – darunter den Prolog – und den Gewinn der Sprintwertung feiern. Bei der Vodacom Rapport Toer in Südafrika, wo er eine Etappe und den Prolog für sich entschied, und bei der Tasmanien-Tour war Pollack weitere drei Mal siegreich. 2001 konnte Pollack mit Rund um die Nürnberger Altstadt ein weiteres Rennen in Deutschland für das Team Gerolsteiner gewinnen. Außerdem lag er in der Sprintwertung der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt vorne. 2002 war Pollacks an Siegen gemessen erfolgreichstes Jahr, als er die Niedersachsen-Rundfahrt gewann und zudem das Sprinttrikot und zwei Etappensiege errang. Im selben Jahr siegte er auch auf Tagesabschnitten der Hessen-Rundfahrt, der Friedensfahrt und der Dänemark-Rundfahrt und entschied die Eintagesfahrt Groningen-Münster für sich.
2003 nahm Pollack, dessen Spezialitäten Sprints und kurze Zeitfahren waren, zum ersten und einzigen Mal an der Tour de France teil, die er nicht beendete, bei der er aber einen Etappensieg wegen eines Massensturzes kurz vor dem Zielstrich nur knapp verpasste. Siege gelangen ihm 2003 auf einer Etappe der Deutschland Tour und der Niedersachsen-Rundfahrt, ebenso gewann er die Sprintwertung der Bayern-Rundfahrt. Einen Etappensieg bei der Sachsen-Tour und mehrere Podestplätze beim Giro d'Italia sowie einen Tag im Rosa Trikot des Gesamtführenden des Giro fügte er 2004 seiner Erfolgsliste hinzu. Zur Saison 2005 verließ der Sprinter das Gerolsteiner-Team und wechselte zum T-Mobile Team. 2006 fuhr Pollack beim Giro erneut einen Tag lang im Rosa Trikot des Gesamtführenden. Im gleichen Jahr gewann Pollack auch einen Abschnitt der Dänemark-Rundfahrt sowie zwei Etappen und die Sprinterwertung der erstmals ausgetragenen Kalifornien-Rundfahrt.
Nach zwei Jahren endete Pollacks Engagement beim T-Mobile-Team, und er unterschrieb für 2007 einen Vertrag bei Wiesenhof-Felt. Für seine neue Mannschaft holte er einen Etappensieg beim Critérium International und behielt zudem im Hauptrennen der Nienburger Citynacht die Oberhand. Nach der Auflösung des Wiesenhof-Teams unterschrieb er 2008 einen Ein-Jahres-Vertrag beim österreichischen Team Volksbank, für das er eine Etappe der Bayern-Rundfahrt gewann.
Olaf Pollack nahm insgesamt einmal an der Tour de France und viermal am Giro d’Italia teil.
Dopinganschuldigung 2009[]
2009 startete Pollack für den RSC Cottbus in Bahnrennen. Am 18. September 2009 wurde jedoch bekannt, dass Pollack bei einer Trainingskontrolle der NADA am 6. Juli 2009 positiv auf die Substanz Dynepo getestet worden war.[2] Das Ergebnis der B-Probe fiel negativ aus und bestätigte den Befund der A-Probe nicht, weswegen Pollack im folgenden Dopingverfahren auf unschuldig plädierte. Im April 2010 ließ Pollack, der inzwischen wegen einer Augenerkrankung seine Karriere beendet hatte, das Dopingverfahren einstellen, zog nicht vor ein unabhängiges Gericht und akzeptierte die vom Bundessport- und Schiedsgericht des Bundes Deutsches Radfahrer ausgesprochene Sperre bis September 2011.[3] Pollack wurden seine beiden deutschen Meistertitel aus dem Jahre 2009 im Punktefahren und im Zweier-Mannschaftsfahren nachträglich aberkannt.[4]
Privates und Berufliches[]
Pollack ist verheiratet, hat eine Tochter (* 2004) und lebt in Kolkwitz bei Cottbus.[5]
2013 wurde er Sportlicher Leiter des Team Stuttgart.[6] Ab 2015 ist er neuer Sportdirektor der Bahnradsportveranstaltung Cottbuser Nächte.[7]
Teams[]
- 1997–1999 Agro-Adler Brandenburg
- 2000–2004 Team Gerolsteiner
- 2005–2006 T-Mobile Team
- 2007 Team Wiesenhof-Felt
- 2008 Team Volksbank
Erfolge[]
- Straße
- 1997
- 4. Etappe Niedersachsen-Rundfahrt
- 5. und 6. Etappe Clásico RCN
- 1998
- Prolog und 1. Etappe Tour of Slovenia
- 9. und 11. Etappe Olympia’s Tour
- 1999
- 6. Etappe Friedensfahrt
- 5. Etappe Niedersachsen-Rundfahrt
- 2000
- Prolog, 1., 2. Etappe und Sprintwertung Niedersachsen-Rundfahrt
- Prolog und 8. Etappe Vodacom Rapport Toer
- 2. Etappe Tasmanien-Tour
- 2001
- Rund um die Nürnberger Altstadt
- Sprintwertung Rheinland-Pfalz-Rundfahrt
- 2002
- Gesamtwertung, 2. und 3. Etappe und Sprintwertung Niedersachsen-Rundfahrt
- 1. Etappe Hessen-Rundfahrt
- 1., 2. und 3. Etappe Friedensfahrt
- 5. Etappe Dänemark-Rundfahrt
- Groningen-Münster
- 2003
- Sprintwertung Bayern-Rundfahrt
- 7. Etappe Deutschland Tour
- 5. Etappe Niedersachsen-Rundfahrt
- 2004
- 2. Etappe Sachsen-Tour*2006
- 4. Etappe Dänemark-Rundfahrt
- 6. und 7. Etappe, Sprinterwertung Kalifornien-Rundfahrt
- 2007
- 1. Etappe Critérium International
- 2008
- 2. Etappe Bayern-Rundfahrt
- Bahn
- 1997
- 1999
- 2000
- 2007
- 2008
Einzelnachweise[]
- ↑ Olaf Pollack trauert um Ex-Radprofi Andreas Kappes (31. Juli 2018)
- ↑ Wu besiegt Elfjährige, Spanien im Halbfinale der Basketball-EM, Spiegel Online, 18. September 2009
- ↑ Radsport-news.com: "Pollack akzeptiert zweijährige Sperre" abgerufen am 9. April 2010
- ↑ Radsport-news.com: "BDR erkennt Pollacks Bahntitel von 2009 ab"
- ↑ Homepage von Olaf Pollack (Memento vom 16. Februar 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis) abgerufen am 11. November 2011
- ↑ radsport-news.com vom 29. Oktober 2013:Team Stuttgart holt Thömel, Holler und Krieger
- ↑ Pollack neuer Sportlicher Leiter bei den Cottbuser Nächten. bahnradsport.org, 15. Dezember 2014, abgerufen am 15. Dezember 2014.
Weblinks[]
- Homepage von Olaf Pollack
- Olaf Pollack in der aktuellen BDR-Rangliste
- Olaf Pollack in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Olaf Pollack in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)
1908 Vereinigtes Königreich Jones/Kingsbury/Meredith/Payne | 1920 Italien Magnani/Carli/Ferrario/Giorgetti | 1924 Italien De Martino/Dinale/Menegazzi/Zucchetti | 1928 Italien Facciani/Gaioni/Lusiani/Tasselli | 1932 Italien Pedretti/Borsari/Cimatti/Ghilardi | 1936 Nizerhy/Charpentier/Goujon/Lapébie | 1948 Decanali/Adam/Blusson/Coste | 1952 Morettini/Campana/De Rossi/Messina | 1956 Gasparella/Domenicali/Faggin/Gandini/Pizzali | 1960 Vigna/Arienti/Testa/Vallotto | 1964 Deutschland Streng/Claesges/Henrichs/Link | 1968 Jørgensen/Olsen/Asmussen/Frey/Pedersen | 1972 BR Deutschland Schumacher/Colombo/Haritz/Hempel | 1976 BR Deutschland Vonhof/Braun/Lutz/Schumacher | 1980 UdSSR Manakow/Mowtschan/Ossokin/Petrakow | 1984 Australien Grenda/Turtur/Nichols/Woods | 1988 Jekimow/Kasputis/Neljubin/G. Umaras/M. Umaras | 1992 Fulst/Glöckner/Lehmann/Steinweg | 1996 Capelle/Ermenault/Monin/Moreau | 2000 Fulst/Bartko/Becke/Lehmann/Pollack | 2004 Australien Brown/Dawson/Lancaster/McGee/Roberts/Wooldridge | 2008 Vereinigtes Königreich Clancy/Manning/Thomas/Wiggins | 2012 Vereinigtes Königreich Burke/Clancy/Kennaugh/Thomas | 2016 Vereinigtes Königreich Burke/Clancy/Doull/Wiggins
1993 Australien | Aitken / O’Shannessey / Shearsby / O’Grady | 1994 | Fulst / Bach / Lehmann / Hondo | 1995 Australien | B. McGee / O’Shannessey / R. McGee / O’Grady | 1996 | Collinelli / Capelli / Citton / Trentini | 1997 | Collinelli / Capelli / Citton / Benetton | 1998 | Symonenko / Matwjejew / Fedenko / Pidhornyj | 1999 | Fulst / Bartko / Becke / Lademann / Lehmann / Pollack | 2000 | Fulst / Siedler / Becke / Lehmann | 2001 | Symonenko / Tscherniowskyj / Fedenko / Polatajko | 2002 Australien | Dawson / Lancaster / Wooldridge / Roberts | 2003 Australien | Brown / Dawson / Lancaster / Wooldridge | 2004 Australien | Dawson / Hutchinson / Roberts / Wooldridge | 2005 Vereinigtes Königreich | Cummings / Hayles / Manning / Newton | 2006 Australien | Dawson / Goss / Jamieson / Wooldridge | 2007, 2008 Vereinigtes Königreich |Clancy, Thomas / Manning / Wiggins | 2009 | Jørgensen / Madsen / Mørkøv / Rasmussen | 2010 Australien | Bobridge / Dennis / Hepburn / Meyer | 2011 Australien | Bobridge / Dennis / Durbridge / Hepburn | 2012 Vereinigtes Königreich | Burke / Clancy / Kennaugh / Tennant / Thomas | 2013 Australien | O’Shea / Edmondson / Hepburn / Morgan | 2014 Australien | Davison / O’Shea / Edmondson / Mulhern | 2015 Neuseeland | Bulling / Gough / Kennett / Frame / Ryan | 2016 Australien | Welsford / Hepburn / C. Scotson / M. Scotson, Porter / Davison | 2017 Australien | Welsford / Meyer / Porter / Yallouris / O’Brien / Wight
Frühere Ergebnisse siehe unter Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung (Amateure)
1946 Rudi Mirke/Harry Saager | 1947 Rudi Mirke/Hans Preiskeit | 1948 Gerhard Bolte/Willy Funda | 1949 Werner Holthöfer/Günther Pankoke | 1950 Harry Saager/Heinrich Schwarzer | 1951 Hans Hörmann/Ludwig Hörmann | 1952 Walter Schürmann/Fritz Siefert | 1953 Günther Pankoke/Karl Wiemer | 1954 Ludwig Hörmann/Hans Preiskeit | 1955 Heinz Zoll/Herbert Weinrich | 1956 Valentin Petry/Heinz Scholl | 1957 Manfred Donike/Edi Gieseler | 1958 Klaus Bugdahl/Valentin Petry | 1959, 1960 Klaus Bugdahl/Hennes Junkermann | 1961, 1962, 1964 Rudi Altig/Hennes Junkermann | 1963 Klaus Bugdahl/Sigi Renz | 1965 Hennes Junkermann/Horst Oldenburg | 1967 Winfried Bölke/Klemens Großimlinghaus | 1977 Albert Fritz/Wilfried Peffgen | 1978 Dieter Giebken/Hans-Peter Reimann | 1981 Wilfried Peffgen/Horst Schütz | 1982 Albert Fritz/Dietrich Thurau | 1983 Hans Hindelang/Horst Schütz | 1994 Gerd Dörich/Markus Heß | 1995, 1996 Andreas Beikirch/Uwe Messerschmidt | 1997 Andreas Kappes/Carsten Wolf | 1999 Guido Fulst/Thorsten Rund | 2000 Andreas Beikirch/Olaf Pollack | 2001 Mathias Kahl/Christian Lademann | 2002 Frank Kowatschitsch/Lars Teutenberg | 2003 Andreas Müller/Guido Fulst | 2004 Gerd Dörich/Frank Kowatschitsch | 2005 Robert Bartko/Guido Fulst | 2006 Robert Bartko/Andreas Beikirch | 2007, 2008, 2011, 2012 Robert Bengsch/Marcel Kalz | 2009 Roger Kluge/Olaf Pollack[Navi 1] | 2010 Christian Grasmann/Leif Lampater | 2013 Nico Heßlich/Leif Lampater | 2014 Marcel Kalz/Leif Lampater | 2015 Christian Grasmann/Stefan Schäfer | 2016 Nico Heßlich/Achim Burkart | 2017 Theo Reinhardt/Kersten Thiele
- ↑ Wegen Dopings wurde Pollack der Deutsche-Meister-Titel später aberkannt.
Personendaten | |
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NAME | Pollack, Olaf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Radsportler |
GEBURTSDATUM | 20. September 1973 |
GEBURTSORT | Räckelwitz |
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