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Norbert Nachtweih
Personalia
Geburtstag 4. Juni 1957
Geburtsort SangerhausenDDR
Größe 174 cm
Position Abwehr- und Mittelfeldspieler

Norbert Nachtweih (* 4. Juni 1957 in Sangerhausen) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und heutiger Fußballtrainer.

Karriere als Spieler[]

Jugend und DDR-Oberliga[]

Norbert Nachtweih erlernte als Sechsjähriger das Fußballspielen bei Motor Sangerhausen und durchlief bis zum 17. Lebensjahr die Vereine Traktor Polleben, Stahl Eisleben und Hallescher FC Chemie. Für letzteren bestritt er zwischen 1974 und 1976 35 Spiele in der DDR-Oberliga und erzielte zwei Tore.

Flucht in die Bundesrepublik[]

Am 16. November 1976 nutzte er die Gelegenheit des U-21 Europameisterschaftsspiels der DDR gegen die Türkei in Bursa, um sich gemeinsam mit seinem Mannschaftskameraden Jürgen Pahl nach der Begegnung aus dem Hotel abzusetzen und über Istanbul mit Hilfe der türkischen Behörden und des deutschen Konsulates nach München auszureisen.

Bundesliga und Ausland[]

Von 1978 bis 1982 war Nachtweih als Mittelfeldspieler für den Bundesligisten Eintracht Frankfurt aktiv. Sein Debüt erfolgte am 4. März 1978 (28. Spieltag) beim 2:0-Sieg im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart, gefolgt von vier weiteren Spielen zum Ende der Saison. In der Folgesaison gelang ihm am 17. März 1979 (23. Spieltag) beim 2:1-Sieg im Heimspiel gegen Werder Bremen mit dem zwischenzeitlichen 2:0 auch sein erstes Tor. Von 1982 bis 1989 – in der letzten Saison als Abwehrspieler – war er beim FC Bayern München unter Vertrag.

Danach wechselte er zum französischen Erstligisten AS Cannes, für den er von 1989 bis 1991 in 43 Ligaspielen eingesetzt wurde und zwei Tore erzielte. Zur Saison 1991/92 kehrte er noch einmal zur Frankfurter Eintracht in die Bundesliga zurück, absolvierte allerdings nur noch drei Liga- und zwei UEFA-Pokal-Spiele und wechselte im Dezember zum Zweitligisten SV Waldhof Mannheim. Bis zum Ende seiner Profi-Karriere 1996 bestritt er 127 Zweitligaspiele für die Waldhöfer und erzielte zehn Tore.

Von 1998 bis Dezember 1999 spielte Nachtweih für den FC Sportfreunde Schwalbach in der Landesliga Hessen Mitte, danach lief er zeitweise für die 2. Mannschaft der SG Oberliederbach in der Kreisliga B Main-Taunus-Kreis auf.

Nationalmannschaft[]

In den Jahren 1974 und 1975 war Nachtweih Mitglied der DDR-Junioren-Nationalmannschaft, für die er sieben Länderspiele bestritt. Anschließend wurde er bis 1976 in vier Länderspielen der U-21-Nationalmannschaft eingesetzt. Nach dem Vorrundenspiel zur U-21-Fußball-Europameisterschaft 1978 am 16. November 1976 gegen die Türkei floh er gemeinsam mit Jürgen Pahl in die Bundesrepublik; daraufhin wurde er von der FIFA mit der obligatorischen, ein Jahr währenden Spielsperre belegt. Obwohl Nachtweih zu den besten deutschen Fußballspielern der 1980er Jahre gehörte, blieb ihm eine Karriere in der A-Nationalmannschaft versagt, da er bereits Auswahlspiele für die DDR absolviert hatte und nach dem damaligen Reglement der FIFA nicht mehr für einen anderen Staat spielen durfte.

Karriere als Trainer[]

Nach seiner Laufbahn als Spieler war Norbert Nachtweih unter anderem als Trainer für den SV Bernbach und den FK Pirmasens (zuerst A-Jugend, dann Oberliga-Mannschaft) tätig. Gegenwärtig ist er Trainer beim JFC Frankfurt und zudem für die Fußballschule von Eintracht Frankfurt tätig. Außerdem spielt er regelmäßig für die Traditionsmannschaft von Eintracht Frankfurt.

Erfolge[]

  • Finalist im Europapokal der Landesmeister 1987 mit dem FC Bayern München
  • UEFA-Pokal-Sieger 1980 mit Eintracht Frankfurt
  • Deutscher Meister 1985, 1986, 1987, 1989 mit dem FC Bayern München
  • DFB-Pokal-Sieger 1981 mit Eintracht Frankfurt, 1984 und 1986 mit dem FC Bayern München
  • DFB-Supercup-Sieger 1982 (inoffiziell), 1987 mit dem FC Bayern München

Sonstiges[]

Nachtweih wurde, wie einige andere seiner Mitspieler in Frankfurt, das Opfer eines angeblich Steuern sparenden Bauherrenmodells. Er selbst geriet dadurch in Verschuldung.

Literatur[]

  • Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 331.
  • Andreas Baingo, Michael Horn: Die Geschichte der DDR-Oberliga. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2004, ISBN 3-89533-428-6, S. 319.
  • Munzinger: Internationales Sportarchiv 36/1987 vom 24. August 1987

Weblinks[]


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