Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) wurde 1964 gegründet. Sie ging aus dem Zusammenschluss mehrerer rechtsnationaler Gruppierungen und Kleinparteien hervor. Die NPD hat ihren Sitz in Berlin und Bundesvorsitzende ist Udo Pastörs. Die Partei ist in 16 Landesverbänden organisiert. Am 1. Januar 2011 fusionierte die NPD mit der ehemaligen DVU zur kurzlebigen Rechtspartei „NPD − Die Volksunion“.
Geschichte[]
Die NPD als Sammelbecken der Deutschnationalen (1964–1970)[]
Die NPD wurde am 28. November 1964 in Karlsruhe gegründet, als sich die damalige Deutsche Reichspartei anderen Kleinparteien des rechten Lagers vereinigte. Unter den 473 Gründungsmitgliedern waren auch 80 Mitglieder des HIAG-Verbandes, der Interessenvertretung der ehemaligen Waffen-SS. Auch zahlreiche ihrer Funktionäre hatten eine enge NS-Vergangenheit und entstammten der SA, der Waffen-SS oder auch der Hitlerjugend.
Zum ersten Vorsitzenden wurde Friedrich Thielen und zu dessem 1. Stellvertreter der NS-politisch unbelastete, aber dennoch rechtsnationalistsch agierende Adolf von Thaden gewählt. In ihrer Anfangszeit konnte die NPD einen rasanten Mitgliederzuwachs verzeichnen. So gehörten ihr am 1. November 1966 rund 23.000 Menschen an.
Auch in ihrem politischen Wirken waren in den ersten Jahren ein stetiger Zuwachs zu vermerken. Konnte die Partei bei der Bundestagswahl 1965 nur 2,1 % der Wählerstimmen verzeichnen, so konnte die NPD am 13. März 1966 bei der bayrischen Landtagswahl bereits 103 Mandate im Landtag und 52 der 104 bayrischen Kreise aufweisen. In der bundesdeutschen Geschichte gilt es z. Beispiel bis heute einmalig, dass nach dem verlorenen zweiten Weltkrieg ein NPD-Kandidat und ehemaliges NSDAP-Mitglied mit 92 % aller Stimmen zum Oberbürgermeister des oberbayrischen Reichertshausen gewählt wurde. Aber auch bei der Hamburger Bürgerschaftswahl vom 27. März 1966 konnte die NPD rund 4 % aller Wählerstimmen auf sich vereinen.
Radikalisierung der NPD (1970–1980)[]
Bei der Bundestagswahl 1969 verfehlte die NPD mit 4,2 % knapp den Einzug in den Bundestag. Nach 1970 hatte die Partei ihren Zenit überschritten und verlor nun rasant ihre Mitglieder. Ein Teil wanderte 1971 zur Deutschen Volksunion des Dr. Frey ab, der in den Anfangsjahren der Partei seine Zeitung „Deutsche Nationalzeitung & Deutsche Soldatenzeitung“ als offizielles Sprachrohr angeboten hatte. Bis in die 1990er-Jahre waren beide Parteien Konkurrenten um die Wählergunst des „rechten Lagers“. Dazu wurde die NPD schon seit langem vom deutschen Verfassungsschuß beobachtet, da sie sich ab 1980 immer stärker auf die NS-belasteten „deutschen Tugenden“ berief, ihre Jugendorganisation immer aggressiver auftrat und ein ausländerfreies Deutschland forderte. So verkündete die NPD-Parteiführung:
„Rasse macht nicht nur die Eigenart des Volkes, sondern auch die des Menschen aus; sie ist unveränderbar, sie führt zur Kultur und formt die Erziehung. (...) Freiheit würde bedeuten, die aus der Rasse stammenden zeitlosen Kräfte bewußt zu formen, sie mit einer Gestalt von wahrer Kultur zu überziehen.“
„Die Mischlinge, die deutsch-nichteuropäischen Beziehungen entstammen, werden das sich renationalisierende Deutschland über kurz oder lang freiwillig verlassen, weil ihnen der nationale Klimawechsel nicht paßt. (...) Zielland solcher Mischlinge werden naheliegenderweise die USA sein, wo es nie eine Volksgemeinschaft und Kulturnation, sondern nur eine durchrasste Staats- und Einzelwillennation von haltlosen Sozialatomen gab, wo der ethno-kulturelle kastrierte Einheitsmensch ohne Identität und ohne Heimat wie Unkraut gedeiht.“
Mit der Radikalesierung der NPD und ihrer Öffnung nach Rechtsaußen, arbeitete diese schließlich eng mit der inzwischen verbotenen Wiking-Jugend zusammen. Aber bereis zuvor, in den 1960er Jahren, hatte bereits eine Zusammenarbeit zwischen beiden Organisationen bestanden. So galt die Wiking-Jugend lange Zeit als „Jugendorganisation“ der NPD.
Etablierung der NPD in der DDR (1989) und Europawahl (1990)[]
Nach dem Mauerfall von 1989 versuchte die NPD-Führung, die National-Demokraten der DDR für sich zu vereinnahmen. Doch diese schlossen sich nach 1990 der FDP an und die Partei ging in dieser auf. Auf der anderen Seite arbeitete die NPD bei der Europawahl des gleichen Jahres mit der konkurrierenden DVU zusammen, als sie ihre Kandidaten auf der Liste D registrieren ließ.
Zusammenarbeit mit der DVU (2005–2009)[]
Seit dem Jahr 2005 besteht zwischen der knapp 8500 Mitglieder starken DVU und der rund 7000 Mitglieder umfassenden NPD ein enges Partnerverhältnis, als beide Parteien die Bildung einer Nationalen Volksfront im Rahmen eines „Deutschlandpaktes“ beschlossen hatten. Die Einbindung der Partei „Die Republikaner“ in diesen „Deutschlandpakt“ scheiterte allerdings. Seit dieser Zeit herrscht zwischen beiden Parteien eine stillschweigende Übereinkunft, da kein NPD-Kandidat in einem Wahlkreis antritt, wo bereits einer der DVU registriert ist. Aufgrund der starken Unterwanderung der Partei durch Skinheads und den freien Kameradschaften, und damit durch zahlreiche Übergriffe von NPDlern und deren Anhängern an Ausländer, kam es unter der Regierung Schröder zu einem erfolglosem Verbotsversuch der NPD: Das Verbotsverfahren musste aufgrund zahlreicher Formfehler eingestellt werden.
Trotz alledem wird regelmäßig vom freiheitlich-demokratischen Lager, wie den Volksparteien, Gewerkschaften und Kirchen sowie von einem großen Teil der Bevölkerung, immer wieder ein Verbot der NPD gefordert.
Nach dem Rücktritt des DVU-Versitzenden Gerhard Frey im Januar 2009 kündigte die NPD den „Deutschlandpakt“ mit der DVU auf.
Fusionspläne mit der DVU (2009–2010)[]
Stattdessen begann man von Seiten der NPD, eine Fusion mit der DVU vorzubereiten. So wurden bereits 2010 bei der NPD eine Mitgliederbefragung durchgeführt, bei der 95,2 % der Mitglieder eine solche Vereinigung zustimmten.
Am 29. Dezember 2010 unterzeichneten die Parteivorsitzenden von DVU und NPD den Fusionsvertrag. Die neue Partei sollte nun unter dem Namen „Nationaldemokratische Partei Deutschlands – Die Volksunion“ oder kurz als „NPD – Die Volksunion“ auftreten. Doch einige DVU-Landesverbände waren nicht bereit, diesen Entschluss mitzutragen und klagten gegen die Vereinigung.
Die NPD unter Holger Apfel (2011–2013)[]
Erst unter der Führung Holger Apfels, der am 12. November 2011 zum Bundesvorsitzendenen gewählt wurde, wurde mit den abtrünningen DVUlern ein Ausgleich geschlossen und konnte unter dem neuen Parteinamen öffentlich agieren. Apfel versprach, die NPD – Die Volksunion mit einer „seriösen Radikalität“ zum Erfolg zu führen und zur Massenpartei auszubauen. Doch grade diese „seriöse Radikalität“ nahm sich der Bundesrat zum Anlass, 2013 ein erneutes Parteiverbotsverfahren zu eröffnen.
Die NPD unter Udo Pastörs (2014–heute)[]
Infolge interner Querelen mit möglicher sexueller Belästigung trat Apfel am 24. Dezember 2013 überraschend aus der Partei aus und wurde am 14. Januar 2014 von Udö Pastörs als Bundesvorsitzender abgelöst, einem bekennenden Nationalsozialisten. Infolge des Sonderparteitages von Anfang 2014 wurde die Partei umbenannt und nahm ihren traditionellen Parteinamen wieder an.
Untergliederungen[]
- Jugendorganisation: Junge Nationaldemokraten (JN)
- Studentenorganisation: Nationaldemokratischer Hochschul-Bund (NHB)
Literatur[]
- Hans Frederik (Hrsg.): NPD - Gefahr von rechts?, Verlag Politisches Archiv München-Inning 1966