VereinsWiki
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Die Narrenzunft Oberteuringen Teuringer Johle e. V. ist eine Narrenzunft in der baden-württembergischen Gemeinde Oberteuringen Der Verein wurde am 5. März 1993 von zehn Personen gegründet. Die Idee zur Gründung der Zunft entstand aus der Sage des Johle, einem gruseligen, aber gutgesinnten Geist, dessen Maske und Häs entworfen wurden. Die Zunft hat sich seit ihrer Gründung stetig weiterentwickelt und zählt heute 277 Mitglieder (Stand Januar 2025), davon 195 über 18 Jahre und 82 unter 18 Jahre.[1].

Termine[]

Zu den traditionellen Veranstaltungen der Zunft gehören der Kinderball, der seit 1994 jährlich am Schmotzigen Donnerstag stattfindet, die Dorffasnet, die seit 1994 am Bromigen Freitag organisiert wird und die „Johleerweckung“, die seit 1995 immer am ersten Freitag nach Heilige Drei Könige stattfindet. Darüber hinaus nimmt die Zunft an Hobbyveranstaltungen befreundeter Vereine teil und organisiert seit 1998 ein Gaudi-Volleyballturnier sowie ein jährliches Hallen-Fußballturnier. Auch am Dorffest der Gemeinde, dem Teuringer Sonntag, ist die Zunft aktiv beteiligt.

Die Narrenzunft Oberteuringen Teuringer Johle e. V. ist ein fester Bestandteil der schwäbisch-alemannischen Fasnet und oft Gast bei Veranstaltungen und Umzügen anderer Zünfte und Vereinigungen.

Geschichte[]

Jede Narrenzunft beruft Ihre Figuren auf mehr oder weniger verbriefte Geschichten aus dem Ort oder der Umgebung, aus der sie stammt. So oder so ähnlich haben sich Fragmente einer Geschichte in den Teuringer Geschichtsbüchern gefunden:

„Nahe Oberteuringen wurde einst eine Gastwirtschaft betrieben. Fuhrleute, die von Ravensburg kamen, kehrten ein und nahmen hier ihr Nachtquartier ein. Doch da war auch noch ein anderer Gast, ein unliebsamer, unheimlicher, ein Dieb, der in dem Wirtshaus sein unheimliches Wesen trieb. Zu fassen bekam man ihn nie. Zur Nachtzeit schlich er sich in den Hof, wo die bepackten Wagen der Fuhrleute standen und stahl aus den Warenladungen, was ihm beliebte. Ja selbst die Rosse im Stall waren nicht sicher vor ihm. Wenn die Fuhrleute sie am anderen Morgen zur Weiterfahrt einspannen wollten, waren und blieben sie verschollen. Den größten Schaden hatte wohl der Wirt, denn mehr und mehr mieden die Fuhrleute, wenn sie's nur einrichten konnten, den Gasthof.

Plötzlich hörten die Diebereien ganz auf. Im Gegenteil: man fand manchmal mehr als vorher dagewesen war. Diesen Zauber brachte man in Zusammenhang mit einem Steinhaufen, der nach dem Gasthof an der Landstraße lag. Wer um Mitternacht daran vorbei ging oder aus dem Gasthof kam, erblickte obenauf eine große, dunkle Kugel. Kam man näher, so bot sie einen schauerlich, unheimlich und geisterhaften Anblick. Sie sah aus wie eine menschliche Gestalt. Manchmal vernahm man auch ein Johlen, Jammern und Wehklagen. Dadurch bekam die Gestalt von den Fuhrleuten den Namen Johle. In späteren Jahren brannte der Gasthof völlig nieder und die Flammen schienen auch den unheimlichen Spuk besiegt zu haben, denn jetzt vernahm man nie mehr etwas davon.“

Häs[]

Johle[]

Neben einer schwarzen Bluse trägt der Teuringer Johle eine Hose mit 600 schwarzen, braunen und bordeaux- farbenen Fetzen, in die stellenweise Bastbändel eingearbeitet sind. Den schwarzen breiten Ledergürtel zieren schmale Eisenketten. Zum Häs gehören weiter schwarze Schuhe und Handschuhe. In seiner Hand trägt der Johle einen Wedel aus bordeaux-farbenem Stoff, in den ebenfalls Bast eingearbeitet ist. Der Kopfschmuck der echt hölzernen Maske besteht aus rund 10 Metern gerissenen bordeaux- farbenen Stofftüchern und ca. 50 Meter Bast, der in den Stoff eingearbeitet wurde.

Fuhrmann[]

Die Fuhrmänner, die ab der Fasnet 2016 die Johle begleiten, sind eng mit der Figur des Johle verbunden, was sich auch in der Häsgestaltung niederschlägt: Das Häs ist in den gleichen Grundfarben schwarz, braun und bordeauxrot gehalten. Ein großer Hut mit weiter Krempe und ein weiter Mantel schützen den Fuhrmann vor der Witterung. Ein lederner Wamst und lederne Stiefel halten warm, große Handschuhe helfen beim Zupacken.

Trotz seiner harten Arbeitswelt hat sich der Fuhrmann sein freundliches Gesicht mit vollem Bart erhalten. Ein Stock dient ihm als Stütze und Werkzeug zugleich.

Engagement[]

Auch über die eigentliche Vereins-Aufgabe hinaus engagieren sich die Mitglieder der Teuringer Johle aktiv am Geschehen im Ort. So wurde nach dem Starkregenereignis am 26. Juni 2024 ein Hilfs-Netzwerk mit dutzenden Vereinsmitgliedern ins Leben gerufen, welches Hilfe für die Betroffenen angeboten und umgesetzt hat.[2][3]

Einzelnachweise[]

  1. Über uns – Narrenzunft Oberteuringen Teuringer Johle e.V. Abgerufen am 13. Januar 2025.
  2. Daniel Vedder: Beeindruckende Nachbarschaftshilfe: Teuringer Johle zeigen vollen Einsatz für Hochwasser-Betroffene. 24. Juli 2024, abgerufen am 13. Januar 2025.
  3. Claudia Wörner: Unwetter: Vereine und Bürgerstiftung helfen Betroffenen. 3. Juli 2024, abgerufen am 13. Januar 2025.


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