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[http://www.mjd-net.de mjd-net.de], Website der Muslimischen Jugend in Deutschland
 
[http://www.mjd-net.de mjd-net.de], Website der Muslimischen Jugend in Deutschland
 
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Version vom 20. September 2006, 13:01 Uhr

Die Muslimische Jugend in Deutschland (MJD) ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Berlin, gegründet 1994. Sie betrachtet sich selbst als unabhängig und offen für die Zusammenarbeit mit anderen religiösen und gesellschaftlichen Organisationen. Sie motiviert Jugendliche für „eine islamische Lebensweise“ und lädt sie ein, „nach Allahs Rechtleitung zu leben“.[1]

Der MJD hat nach eigenen Angaben über 250 Mitglieder, die sich auf ungefähr 20 Lokalkreise in ganz Deutschland verteilen und finanziert sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Mitglied kann jede muslimische Jugendgruppe sowie jeder muslimische Jugendliche zwischen 13 und 30 Jahren werden.[2][3]

Förderung des Bundesfamilienministeriums

Die MJD erhielt 2002 und 2003 vom Bundesfamilienministeriums im Rahmen des Programm „Entimon – Gemeinsam gegen Gewalt und Rechtsextremismus“ zugunsten seines Projektes „TA’RUF – Kennenlernen!“ Fördergelder.[2][4] Das Projekt sollte muslimische Jugendliche als „Moderatoren zwischen den Kulturen“ gewinnen.[5] Der Tagesspiegel berichtet am 7. November 2003 von einer Freitagsbotschaft der MJ, und wertete diese Botschaft als indirektem Aufruf „zum Kampf gegen die USA“, der „Hass auf Juden“ werde geschürt. Chaban Salih, damaliger Schulprojektleiter der MJ, distanzierte sich infolge von der Aussage der Botschaft, warb aber um Verständnis für die „sehr junge Gruppe“ der Autoren. Das Bundesfamilienministerium bedauerte, daß die MJ als Partner für interkulturelle Projekte ausfalle.[6] Da zudem das Bundesamt für Verfassungsschutz über die Kontakte von Führungspersönlichkeiten des Trägers zur Muslimbruderschaft berichtete, wurde die Förderung eingestellt. Nachdem der MJD mit dem Briefkopf des Bundesfamilienministeriums an Schulen für seine Organisation geworben hatte, intervenierte das Ministerium, um diese Praxis zu unterbinden. Infolge hat auch die IG Metall ihre Zusammenarbeit mit der MJD eingestellt.[2][4][7][1]

Protest gegen das Kopftuch-Verbot

Unter anderem zusammen mit dem Zentralrat der Muslime, der „Initiative Berliner Muslime“ und der Neuköllner Al-Nur-Moschee rief der MJD am 17. Januar 2004 zum Protest gegen das Kopftuchverbot auf, die Demonstration fand in Berlin statt. Die Aktion setzte sich gegen die „Bedrohung der Religionsfreiheit in Deutschland“ und gegen eine Verbannung des religiösen Bekenntnisses aus „Schule und öffentlichem Raum“ ein.[8] Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg lehnt die Demonstration ab, da einige der zur Demonstration aufrufenden Gruppen „nicht sehr vertrauenswürdig“ seien. Der als Leiter der Demonstration angekündigte Mohammad Rezzaque sagte dem Tagesspiegel, ihm sei es egal, wenn islamistische Gruppen teilnähmen. Nach Erkenntnissen des Bundesinnenministeriums unterliegt die MJD „personellen und ideologischen Einflüssen der islamistischen Muslimbruderschaft“.[9][6]

Quellen

  1. 1,0 1,1 Mit Briefkopf und Kopftuch, Islamisten in der Schule, Der Tagesspiegel, 7. November 2003
  2. 2,0 2,1 2,2 Plenarprotokoll 15/74, Deutscher Bundestag, 74. Sitzung, Berlin, 12. November 2003] (.pdf)
  3. mjd-net.de, Über Uns
  4. 4,0 4,1 Erst prüfen, dann zahlen, Innen-Staatssekretär bestätigt Vorwürfe gegen Muslimische Jugend. Bundesjugendministerium will bei Förderung künftig vorsichtiger sein, Susanne Vieth-Entus, Der Tagesspiegel, 8. Dezember 2003
  5. Konzepte und Praxiserfahrungen in Museen, Kultur- und Jugendeinrichtungen, Bundesverband Deutscher Kinder- und Jugendmuseen (.rtf)
  6. 6,0 6,1 Antisemitismus inbegriffen, Neue Vorwürfe gegen Muslimischen Verein, der in Schulen auftritt, Susanne Vieth-Entus, Der Tagesspiegel, 7. November 2003
  7. Verfassungsschutzbericht Baden-Württemberg 2005, 6. April 2006
  8. Demonstration für Religionsfreiheit und gegen staatlich reglementierte Kleiderordnung, islam.de, ZMD, 14. Januar 2004
  9. Protest gegen Kopftuch-Verbot, Der Tagesspiegel, 17. Januar 2004

Weblinks

mjd-net.de, Website der Muslimischen Jugend in Deutschland