Portal:Musik – Übersicht zum Thema Musik
Musikverein Schwieberdingen e.V. | |||||||||||||||||||||||||||||||||
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Vereinsdaten | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Gründungsjahr | 21. November 1925 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Adresse/ Kontakt |
Vorstand@MV-Schwieberdingen.de | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Vereinsfarben | blau/weiß | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Vorsitzender | Alexander Henke | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Aktive Mitglieder |
115 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Fördernde Mitglieder |
200 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Uniform |
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Jugendkapelle | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Musiker | 70 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Dirigent | Stefan Krahl | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Alter | 10-18 Jahre | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Blasorchester | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Musiker | 50 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Dirigent | Thomas Conrad | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Oldiekapelle | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Musiker | 20 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Dirigent | Heinz Rothfuß | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Internet | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Homepage | www.mv-schwieberdingen.de | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Vorstand@MV-Schwieberdingen.de |
Mit 18 aktiven und 23 fördernden Mitglieder wurde der Musikverein Schwieberdingen e.V. (MVS) am 21. November 1925 im Saal des Gasthofes "Hirsch" in Schwieberdingen (Baden-Württemberg) offiziell gegründet. Allerdings fanden vor diesem formalen Akt bereits seit Sommer 1925 regelmäßige Proben statt. Die Anzahl der Musiker ist seither stetig gestiegen.
Die heute ca. 110 aktiven Musikerinnen und Musiker musizieren in drei unterschiedlichen Kapellen:
- Jugendkapelle
- Blasorchester
- Oldiekapelle
Außerdem wird der Musikverein von derzeit rund 200 fördernden Mitglieder unterstützt. Weiterentwickelt hat sich seit der Gründung auch der musikalische Bereich, d.h. das Repertoire der Orchester: Zwar hört man auch heute noch mit Marschmusik und Polkas musikalische Stilrichtungen, die man landläufig gedanklich sofort mit einem (Blas-) Musikverein verbindet, aber bei weitem nicht mehr ausschließlich. Denn die Orchester des MVS beherrschen nahezu das ganze Spektrum der Unterhaltungsmusik. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass auch die Ausbildung der Musiker enorme Fortschritte gemacht hat:
- zu Beginn wurde von einigen "Älteren" den "Jüngeren" Unterricht erteilt
- in den 70er Jahren wurde die vereinseigene Musikschule ins Leben gerufen,
- die 1989 in die heutige Musikschule der Gemeinde Schwieberdingen überführt wurde
Die Kooperation zwischen der Musikschule und dem Musikverein als "Schwieberdinger Modell" - diese Konstellation wurde seinerzeit von den Verantwortlichen des MVS entscheidend mitgeprägt - gilt über die Gemarkungsgrenzen hinaus als beispielhaft und legt die Basis für das gegenwärtige und v.a. das zukünftige Wirken des Musikvereins.
Zum Jahresprogramm des MVS zählen neben zahlreichen Unterhaltungsauftritten und Ständchen das Sommerfest, der Familienabend, das von uns ausgerichtete Fußballturnier für Musikvereine, unsere traditionelle Himmelfahrtswanderung sowie unser Jahreskonzert
Geschichte[]
20er Jahre[]
Bereits fünf Jahre vor der Gründung des Musikverein Schwieberdingen e.V. fanden sich im Jahre 1920 einige Musikfreunde zusammen, die Blasmusik machen wollten. Es waren dies: Albert Birnbaum, Alfred Hägele, Hermann Hanle, August Hinterkopf, Karl Häussermann, Gustav Sippel und Fritz Velte. Diese Gruppe trat zusammen mit einigen Musikern aus Nachbargemeinden erstmals beim Kreissängerfest 1922 in Münchingen auf. Zur Gründung eines Vereins kam es aber nicht. Ab dem Sommer 1925 hielten die Schwieberdinger Musiker regelmäßig Übungsstunden ab. Albert Meile erklärte sich bereit, die Leitung der Proben zu übernehmen. Die Schwieberdinger Musiker beschlossen daraufhin, einen Musikverein zu gründen. Am 21. November 1925 fand im Saal des Gasthofs „Hirsch“ die Gründungsversammlung statt. Ziel des Vereins war es, die Volksmusik und die gesellige Unterhaltung zu pflegen. Bereits bei der Gründungsversammlung hatte sich eine stattliche Anzahl von Musikfreunden dem neuen Verein angeschlossen: Eugen Aupperle, Gustav Benz, Emil Dillmann, Hugo Di Marco, Otto Flachsmann, Gotthilf Geiger, Alfred Hägele, Heinrich Heubach, Ernst Kopp, Alfred Meile, August Miorin, Robert Schmid, Robert Schneider, Otto Umminger, Fritz Velte, Karl Widmann, Richard Widmann und Willi Wössner. Außerdem traten dem Verein 23 passive Mitglieder bei. Die Sitzungsleitung bei der Gründungsversammlung hatte Alfred Hägele.
Gewählt wurden:
Vorstand und Dirigent: Albert Meile
2. Vorstand: Eugen Aupperle
Kassier: Alfred Hägele
Schriftführer: August Miorin
Ausschussmitglied: Emil Dillmann, Fritz Velte Richard Widmann, Felix Wössner
Noch im Gründungsjahr trat die Musikkapelle bei der Weihnachtsfeier zum ersten Mal öffentlich auf. Der Erfolg war überraschend, was die Musiker ermutigte. Bei der nächsten Versammlung wurde beschlossen, am 27. Juni 1926 das erste Stiftungsfest abzuhalten. Im Garten des Gönners Heinrich Stooß fand das Fest bei herrlichem Wetter und unter großer Beteiligung der Einwohnerschaft, der örtlichen Vereine und vieler Musikvereine aus der Umgebung statt. Um dem Fest einen besonderen Höhepunkt zu verleihen, führte man eine Marschmusikbewertung während des Festzuges durch. Die teilnehmenden Kapellen erhielten schöne Pokale als Preise. Bei der zweiten Weihnachtsfeier im Jahre 1926 zeigten sich die Musiker erstmals in den Vereinsfarben blau-weiß. Die neuen Uniformen bestanden aus einer weißen Hose und einem blauen Jackett und waren erst kurz zuvor angeschafft worden.
In der Jahreshauptversammlung am 12. Februar 1927 wurde die Vereinssatzung aufgestellt. Man beschloss, den Verein in das Vereinsregister beim Amtsgericht eintragen zu lassen. Im selben Jahr schloss sich die Kapelle der Feuerwehr an. Sie nahm als Feuerwehrmusik zum ersten Mal bei der Übung am 15. Juni 1927 teil. In den folgenden Jahren trug der Musikverein mit Saal- oder Platzkonzerten, mit Unterhaltungsabenden - es wurden Theaterstücke, Singspiele und sogar die Operetten „Waldvöglein“ und „Winzerliesel“ aufgeführt - in Schwieberdingen zum musikalischen Angebot bei. Auch durch den Besuch von Musikfesten bei Nachbarvereinen und Ständchen für Jubilare trat der Verein immer mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Er war bald aus dem kulturellen Leben der Gemeinde nicht mehr wegzudenken. Pokale und Diplome, die man auswärts bei Musikwettbewerben erhielt, spornten die jungen Musiker zur weiteren Verbesserung der Leistungen an. Um zu diesen Erfolgen zu kommen, brachte jedes Mitglied so manches Opfer. Zum Ausgleich dafür gab es Familienabende oder die alljährlichen Vereinsausflüge, die in den Schwarzwald, an den Bodensee oder an den Rhein führten. Die Kapelle beteiligte sich auch an den Betriebsausflügen der Firma Leitz in Feuerbach.
30er Jahre[]
Zum zehnjährigen Bestehen des Vereins wurde 1935 ein größeres Fest veranstaltet. Durch ein schweres Gewitter wurde dieses erste Jubiläum aber zu einem ausgesprochenen "Wasserfest". Beim Musikfest am 13. August 1939 sprach man bereits vom bevorstehenden Krieg. Bereits zwei Wochen später mussten viele Mitglieder zum Heeresdienst einrücken.
40er Jahre[]
Während der Kriegsjahre schrumpfte der Verein zusehends. Die Kapelle - von Jahr zu Jahr schwächer geworden - war gezwungen, ihre Tätigkeit einzustellen. Sechs Vereinsmitglieder kehrten aus dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr zurück. Am 31. August 1946 erhielt der Verein von der Militärregierung die Lizenz, um mit dem Wiederaufbau beginnen zu können. Erster Vorstand wurde Paul Wensauer. An Ostern 1947 fand bei der Dorflinde das erste Platzkonzert statt. Mit der Herbstfeier im selben Jahr konnte die erste öffentliche Veranstaltung durchgeführt werden. Ebenfalls noch im Jahr 1947 trat der Verein dem inzwischen wieder aktiv gewordenen Verband Süddeutscher Volksmusikvereine bei. Kaum war der Verein trotz der schweren Nachkriegsjahre in jeder Hinsicht etwas gestärkt, kam es zur Währungsreform. Das gesamte Geldvermögen des Vereins war verloren. Der Vermerk des damaligen Kassiers im Kassenbuch „durch Währungsreform alles kaputt“ erspart alle weiteren Worte darüber. Für die dringend notwendigen Reparaturen an Instrumenten musste Geld in das leere Vereinssäckel fließen. Unter den vielen Gönnern und Förderern innerhalb und außerhalb des Vereins war es besonders die Lammbrauerei der Gebrüder Essig, die dem Verein hier manchen guten Dienst erwiesen hat. Als Vorsitzender übernahm das aktive Mitglied Erwin Weber am 10. April 1949 die Führung des Vereins. In jener Zeit begann Ernst Kopp mit Übungsstunden für jugendliche Musiker.
50er Jahre[]
Vom 15. bis zum 17. Juli 1950 feierte der Verein sein 25-jähriges Jubiläum. Gleichzeitig konnte der Dirigent und Mitbegründer des Vereins, Albert Meile, der zeitweise auch erster Vorstand war, sein 25-jähriges Dirigentenjubiläum begehen. Rund zwei Jahre später erklärte Albert Meile in der Mitgliederversammlung am 4. Oktober 1952 aus geschäftlichen und gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt vom Dirigentenposten. Die Versammlung beschloss, Hans Weiland mit dieser Aufgabe zu betrauen. Musikfest, Familienabend, Ausflug, Weihnachtsfeier und die bereits zur Tradition gewordene Himmelfahrtswanderung hatten ihren festen Platz in den Jahresprogrammen des Vereins.
Die Ausflüge führten in die Schweiz, nach Rüdesheim oder nach Österreich. Dank der Initiative von Ernst Kopp, der sich auch intensiv um die Ausbildung des Nachwuchses kümmerte, spielte der Verein mehrmals im Festzug beim Cannstatter Volksfest. Die Theatergruppe war weiterhin sehr aktiv. Dazu gehörten die Aufführungen von Operetten und Singspielen wie „Die schöne Postmeisterin“ und besonders „s’Dorle“. Am 9. und 10. Juli 1955 fand das 30-jährige Jubiläum des Vereins statt. Der bisherige Schriftführer Hermann Kläger wurde Nachfolger von Erwin Weber als Vorsitzender.
60er Jahre[]
Beim Musikfest am 16. und 17. Juli 1960 war mit den Musikkameraden aus Telfs in Tirol zum ersten Mal eine österreichische Musikkapelle zu Gast. Als Dirigent Hans Weiland 1960 zurücktrat, wurde Willi Luthe aus Ludwigsburg zum neuen musikalischen Leiter gewählt. Bereits im Sommer 1961 machte der Verein den Gegenbesuch bei der Marktmusikkapelle Telfs. Im März 1962 verstarb der Ehrenvorstand und Ehrendirigent Albert Meile. Im Frühjahr 1962 beschloss die Mitgliederversammlung, die Kapelle neu einzukleiden und blaue, sommerliche Jacken mit dem Wappen von Schwieberdingen anfertigen zu lassen. Um die notwendigen Mittel aufzubringen, führte der Verein eine Alteisensammlung durch. Im Sommer 1962 fand in Ludwigsburg das Bundesmusikfest des deutschen Volksmusikerbundes statt, an dem auch der Musikverein Schwieberdingen e.V. teilnahm. Ende August 1962 verließ Dirigent Luthe den Verein. Rudolf Meeh aus Asperg übernahm den Dirigentenstab. Er setzte sich besonders für die Ausbildung der jugendlichen Musiker ein. Hugo Di Marco und Heinz Rothfuß standen ihm tatkräftig zur Seite. Um auch für damalige Zeiten moderne Rhythmen spielen zu können, beschloss der Verein, zwei Saxophone und ein „Tanzschlagzeug“ zu beschaffen. Am 12. September 1964 trat die neue Combo des Musikvereins zum ersten Mal auf.
Zum Zeitpunkt des 40-jährigen Jubiläums vom 10. bis 12. Juli 1965 hatte der Verein 190 Mitglieder, davon noch zehn Gründungsmitglieder, 34 aktive Musiker und 18 Jugendliche. Die zehn Vereinsgründungsmitglieder wurden vom Verein geehrt. Außerdem erhielten Gustav Benz, Hugo Di Marco, Ernst Kopp und Ehrenvorstand Erwin Weber für jeweils 40-jährige aktive Vereinsarbeit vom Deutschen Volksmusikerbund den Bundesehrenbrief überreicht. In der Jahreshauptversammlung am 1. November 1969 wurde der Dirigent Rudolf Meeh in einer kleinen Feier verabschiedet. Anschließend wurde Musikdirektor Willi Lange aus Fellbach als neuer Dirigent vorgestellt. Bis auf eine kurze Zwischenzeit, in der Alfons Kolb aus Bad-Cannstatt tätig war, blieb Willi Lange dem Verein bis 1984 als Dirigent erhalten. Bundesweit war Willi Lange durch seine vielen populären Kompositionen bekannt.
70er Jahre[]
Ab November 1970 wurde die Nachwuchsarbeit im Verein erweitert. Viele Jugendliche folgten dem damaligen Aufruf des Musikvereins und erlernten unter der Anleitung von Musikern aus der aktiven Kapelle verschiedene Musikinstrumente. Im Juni 1972 nahm der Verein Abschied vom Ehrenvorstand Erwin Weber, der 41 Jahre lang als aktiver Musiker, Vereinsausschussmitglied, Vorstandsmitglied und langjähriger Vorsitzender den Schwieberdinger Musikverein mitprägte. 1974 wurde auf Initiative des Vorsitzenden Hermann Kläger die Musikschule Schwieberdingen im Musikverein Schwieberdingen e.V. gegründet. Die Leitung hatte Musikdirektor Willi Lange. Vom 28. bis 30. Juni 1975 feierte der Musikverein anläßlich seines 50-jährigen Bestehens ein großes Musikfest auf dem Festplatz beim Bahnhof. Diesen Jubiläums-Festtagen war am 10. Mai 1975 in der Festhalle Herrenwiesen ein Jubiläums-Festabend vorausgegangen. Bei diesem Festabend erhielten die Gründungsmitglieder Gustav Benz, Heinrich Heubach, Richard Widmann und Fritz Velte durch die Aushändigung des Bundesehrenbriefes mit Ehrenzeichen in Gold eine ganz besondere Ehrung. Für besondere Verdienste um die Pflege der Volksmusik wurde als höchste Auszeichnung, die der Deutsche Blasmusikerbund zu vergeben hat, die Bundesförderermedaille in Gold am Bande an Hugo Di Marco und Ernst Kopp verliehen.
Zu dieser Zeit hatte der Verein insgesamt 358 Mitglieder. Davon waren 36 aktive Musiker im Blasorchester, 20 Jugendliche in der Jugendkapelle, 23 Jungen und Mädchen in der Jugendgruppe für Fortgeschrittene und 25 Jungen und Mädchen in der Jugendgruppe für Anfänger.
Noch im Jubiläumsjahr 1975 verstarb der Vereinsmitbegründer Gotthilf Spahr. Beim Sommerfest 1978 wurde Hermann Kläger für seine Verdienste um die Pflege der Musik als Schriftführer ab 1946 und Vorsitzender des Musikvereins seit Januar 1960, die Bundesförderermedaille in Gold am Bande des Deutschen Blasmusikerbundes verliehen. Im Dezember 1978 starb ein weiterer Vereinsmitbegründer, das Ehrenmitglied Fritz Velte. Anfang September 1979 nahm der Musikverein von seinem Ehrenmitglied, dem Vereinsmitbegründer, Ehrenmusikervorstand und Ehrenjugendleiter Hugo Di Marco Abschied.
80er Jahre[]
Bei der Jahreshauptversammlung im Januar 1980 übernahm der bisherige stellvertretende Vorsitzende und langjährige Schriftführer Otto Weller das Amt des Vorsitzenden. Hermann Kläger wurde zum Ehrenvorstand ernannt. Die Feier des Vereinsmitgliedes Bürgermeister Hermann Butzer anläßlich seines 60. Geburtstages im April 1980 wurde von der Jugendkapelle musikalisch umrahmt. Noch beim Abschlusskonzert der Kreisverbandsjugend am 16. August 1981 konnte Bürgermeister Hermann Butzer als Ehrengast begrüßt werden. Am 23. August 1981 verstarb er völlig unerwartet. Mit ihm verlor der Musikverein einen Förderer, der vor allem die Jugendarbeit in großzügiger Weise unterstützt hat. Beim Musikfest und den weiteren Veranstaltungen im Jahre 1981 konnte der Verein zum letzten Mal Schwieberdinger Bier der Lammbrauerei ausschenken. Die Produktion der seit 1812 bestehenden Schwieberdinger Brauerei wurde zum Ende des Jahres 1981 eingestellt. Seit der Gründung hatte der Musikverein stets eine gute Verbindung zur Brauerei und zur Familie Essig, die immer zu den Förderern des Vereins gehörte. Am 11. Dezember 1982 feierte Musikdirektor Willi Lange im Rahmen des Jahreskonzertes sein 10-jähriges Dirigentenjubiläum in Schwieberdingen.
Der Vorsitzende Otto Weller und Bürgermeister Gerd Spiegel gratulierten Willi Lange, der beide Orchester des Vereins musikalisch weit voran gebracht hat. Als Willi Lange plötzlich erkrankte, wurde das Jahreskonzert am 10. Dezember 1983 vom Vizedirigenten Nikolaus Feiel geleitet. Willi Lange erklärte anschließend bei der Jahreshauptversammlung am 20. Januar 1984, er wolle aus gesundheitlichen Gründen Platz für einen neuen Dirigenten machen. Dies war ab 14. September 1984 Reiner Kellmayer aus Echterdingen. Dirigentin der Jugendkapelle wurde ab diesem Zeitpunkt die hauptamtliche Musiklehrerin in der Musikschule des Vereins, Anneliese Tosch. Am 14. Oktober 1984 konnte das 10-jährige Bestehen der Musikschule im Musikverein Schwieberdingen e.V. in der Festhalle Herrenwiesen gefeiert werden. Durch den Brand am 5. Dezember 1984 im gemeindeeigenen Gebäude Hintere Gasse 23 verlor der Musikverein seine gesamten Dekorationen, elektrischen Installationen und andere wichtige Einrichtungen.
Das Jahreskonzert am 8. Dezember 1984 in der Festhalle Herrenwiesen stand erstmals unter der Leitung der neuen Dirigenten Anneliese Tosch und Reiner Kellmayer. Das Konzert bot einen würdigen Rahmen, um auch den langjährigen Dirigenten Willi Lange zu verabschieden. Dieser ließ es sich nicht nehmen, sich musikalisch als Solist auf der Tuba mit seiner eigenen Komposition „Tubistenschreck“ zu verabschieden. Der Vorsitzende Otto Weller und Bürgermeister Gerd Spiegel überbrachten Geschenke und dankten dem scheidenden Dirigenten für seine erfolgreiche Arbeit in Schwieberdingen.
Die Feierlichkeiten zum 60-jährigen Vereinsjubiläum begannen am Samstag, 11. Mai 1985, mit einem Konzert, das die Jugendkapelle und das Blasorchester gemeinsam gestalteten. Der Vorsitzende Otto Weller konnte unter den Gästen drei der Vereinsgründungsmitglieder begrüßen. Richard Widmann konnte aus gesundheitlichen Gründen an der Feierlichkeit nicht teilnehmen. Gustav Benz, Heinrich Heubach und Ernst Kopp wurden für ihre 60-jährige treue Mitgliedschaft geehrt. Die Zahl der Mitglieder war zum Jubiläums-Musikfest, das vom 12. bis 15. Juli 1985 auf dem Festplatz beim Bahnhof stattfand, auf 364 angewachsen. Davon spielten 54 aktive Mitglieder über 18 Jahren im Blasorchester, 61 Jugendliche unter 18 Jahren im Blasorchester, in der Jugendkapelle oder einer Spielgruppe. Weitere 45 Jugendliche wurden ausgebildet. Insgesamt erhielten 98 Kinder und Jugendliche zu dieser Zeit in der Musikschule des Vereins Unterricht. Bei der Jahreshauptversammlung am 17. Januar 1986 wurde Bernhard Württemberger als Nachfolger des langjährigen Kassier Otto Dillmann gewählt. Abschied nahm der Musikverein von Gustav Benz, einem der Gründungsmitglieder von 1925, der am 21. Februar 1986 verschied. Im Juni richtete der MVS das Gemeinschaftskonzert des Kreisjugendorchesters und der Mid Glamorgan Youth Brass Band aus Wales in der Festhalle aus. Dies war einer der Höhepunkte in diesem Jahr. Zum ersten Mal wurde das Fußballturnier für Musikvereine veranstaltet, an dem 20 Mannschaften aus den umliegenden Vereinen um den „inoffiziellen Weltmeistertitel“ kämpften.
Am 12. September 1986 trat das Blasorchester seine Reise zu den Musikerfreunden nach St. Peter Freienstein/Österreich an. Ihr 20 jähriges Bestehen konnte die Theatergruppe des Musikvereins im Oktober feiern. Der Jugendkapelle des Musikvereins gelang beim 26. Kreisverbandsmusikfest in Kornwestheim ein Achtungserfolg: Unter ausschließlich "erwachsenen Kapellen" wurde ihr von den Wertungsrichtern in der Mittelstufe ein 1. Rang mit Belobigung zugesprochen. Willy Porth wurde in der Jahreshauptversammlung am 15. Januar 1988 zum 1. Vorsitzenden gewählt und übernahm somit das Amt von Otto Weller. Anlässlich des Kanadabesuches der Jugendkapelle fand ein Konzert zusammen mit dem Realschulchor, der Aldershot Band aus Burlington/Kanada und der Jugendkapelle statt. Im Juli 1988 besuchte die Jugendkapelle im Gegenzug die Kanadier. Ein weiterer Besuch aus Übersee – diesmal aus unserer Partnerstadt Belvedere/Illinois kam im September. Zum Musikfest 1989 besuchten uns die Musikerkollegen aus St. Peter Freienstein/ Österreich. Die Musikschule des Musikvereins wurde im Oktober aufgelöst und übergab ihre 95 Schüler an die neugegründete Musikschule Schwieberdingen. Im September startete die „Große Kapelle“ ihren Gegenbesuch nach Belvidere/Illinois in die USA.
90er Jahre[]
Vom 7. April bis 17. April 1990 hatte die Jugendkapelle wiederum Besuch aus Kanada. Zur Vorbereitung auf das Wertungsspiel am 9. Juni fuhr die Jugendkapelle eine Woche vorher nach Erpfingen. Die Vorbereitung wurde in Aalen dann mit der Note "Sehr gut" belohnt. Gleich zu Beginn des Jahres 1991 musste der Musikverein von zwei ganz besonderen Mitgliedern Abschied nehmen. Einerseits von Ernst Kopp, einem Gründungsmitglied, andererseits vom langjährigen Dirigenten Willy Lange. Ein Höhepunkt in diesem Jahr waren mit Sicherheit die beiden Wertungsspiele. Der Jugendkapelle gelang es am 20. April die Note "Sehr gut" zu erreichen, das Blasorchester folgte am nächsten Tag mit einem 1. Rang mit Belobigung. Im Juni fand auf dem Stuttgarter Killesberg ein Jugendbläser-Festival statt, an dem sich auch die Jugendkapelle des Musikvereins beteiligte. Einen Monat später unternahm sie ihre zweite Konzertreise nach Kanada, genauer nach Toronto, Burlington, und Montreal. Die Jugendlichen der Highschool aus Belvidere/Illinois besuchten uns vom 12. bis 22. Juni 1992. Im Oktober dieses Jahres fand eine Jugendfreizeit in Alpirsbach statt. Ein neues Jahr, ein neuer Dirigent. Am 2. April 1993 fand die erste Probe mit unserem jetzigen Dirigenten Peter Kopp statt. Beim Wertungsspiel – ebenfalls im April – errang die Jugendkapelle in der Wertungsstufe 4 (schwer) die Note "Sehr gut – gut". Das Blasorchester stattete den Freunden aus Übersee (Belvidere) wieder einen Besuch ab. Im Juni 1994 gaben die Jugendkapelle und das Große Blasorchester ein gemeinsames Konzert auf der Nippenburg, zu dem trotz durchwachsenem Wetter viele Zuhörer kamen. Vor der Kulisse der Burgruine wurde den Zuschauern ein anspruchsvolles Programm geboten, das mit langanhaltendem Beifall belohnt wurde.
In einer außerordentlichen Hauptversammlung wurde am 26. August 1994 mit Thomas Julmi ein neuer Vorstand gewählt, da Wilfried Porth aus beruflichen Gründen seinen Posten aufgeben mußte. Die Jugendkapelle flog am 1. August 1994 für 18 Tage in die USA. Dort waren die jungen Musikerinnen und Musiker bei Gastfamilien in Belvidere, mittlerweile Partnerstadt von Schwieberdingen, untergebracht. Sie hatten im Rahmen eines Volksfestes mehrere Auftritte und unternahmen natürlich auch Ausflüge in die Umgebung. Im Frühjahr 1995 fand in der PH in Ludwigsburg ein Wertungsspiel des Blasmusikkreisverband statt, bei dem auch die Jugendkapelle des MVS antrat – übrigens als einziges Nachwuchsorchester. Wie schon bei vorangegangenen Kritik- und Wertungsspielen konnten sie mit ihrer Darbietung überzeugen und erreichten die Note "Sehr gut". Anlässlich des 70jährigen Bestehens des Musikvereins fiel das Musikfest wiederum etwas größer aus als sonst. So gab es zum Auftakt am Samstag einen großen Umzug, bei dem sämtliche Vereine aus Schwieberdingen sowie der extra zum Musikfest angereiste Musikverein aus St. Peter-Freienstein/Österreich, teilnahmen. Beim Jugendkritikspiel im Münchinger Widdumhof konnte die Jugendkapelle im März 1996 erneut ihr Können zeigen. Mit der Dirigentin Anneliese Tosch erreichten die Musikerinnen und Musiker wiederum die Note "Sehr gut" und schnitten als beste Jugendkapelle im Kreis Ludwigsburg ab. Ihren Erfolg vom vorletzten Jahr konnte die Jugendkapelle 1998 beim nächsten Jugendkritikspiel wiederholen. Solch durchgehend gute Leistungen zeigen, wie gut die Jugendarbeit im Musikverein funktioniert und wie sehr den jungen Musikerinnen und Musikern das gemeinsame Spielen Spaß macht. Ein weiterer Auslandsaufenthalt stand im Sommer 1998 auf dem Programm der Großen Kapelle, die im August zu einer Rundreise durch die USA startete. Im Oktober ereignete sich ein zusätzliches Highlight für die Jugendkapelle, nämlich eine Rundfunkaufnahme in den Studios des SWR. Für die Jugendlichen war dies ein ganz besonders Erlebnis, denn wann sieht man so ein Rundfunkstudio schon mal von innen und hört sich einige Wochen später im Radio? Etwas Neues gab’s für die Jugendkapelle im Mai 1999: zum ersten Mal wurde ein "Just-for-Fun-Wochenende" in Alberschwende veranstaltet. Ohne Instrumente, also wirklich "Nur zum Spaß" fuhren die Jungs und Mädchen nach Österreich und verbrachten dort drei Tage voller Spaß, Unterhaltung und ohne Langeweile.
Einen Monat später fand anlässlich des Kreismusikfestes in Vaihingen/Enz ein Wertungsspiel statt, an dem sowohl die Jugendkapelle als auch das Blasorchester teilnahm. Die Jugendkapelle überzeugte in der Mittelstufe mit der Note "Sehr gut". Das Blasorchester trat in der Oberstufe an und schnitt dort als beste Kapelle ab. Dieses Wertungsspiel kann man wohl als bisher größten Erfolg in der Vereinsgeschichte sehen. Im Herbst 1999 nahmen die Jugendkapelle und das Blasorchster in den Bauer Studios in Ludwigsburg eine CD auf. Auf dieser CD hören sie einen Querschnitt durch das musikalische Repertoire des Musikvereins Schwieberdingen.