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Modell-Eisenbahn-Club Essen & Umgebung e.V. | ||
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Vereinsdaten | ||
Gründung | 16.01.1949 | |
Adresse/ Kontakt |
Gladbecker Str. 354 45326 Essen 0201/20601577 | |
Internet | ||
Homepage | www.mec-essen.de |
Der Modell-Eisenbahn-Club Essen & Umgebung ist eine Vereinigung von Eisenbahninteressierten jeder Altersstufe. Der Verein betreibt ein eigenes Clubheim, zwei Modellbahnanlagen und zwei historische Originalfahrzeuge an den Standorten Essen und Bochum-Dahlhausen. Die Mitgliederzahl bewegt sich relativ konstant um 50 Personen, wovon etwa die Hälfte den aktiven Kern des Clubs bildet. Die Aktivitäten sind recht breit gefächert, so gibt es auch Möglichkeiten, Interessen und Fähigkeiten einzubringen, die nicht direkt mit der Eisenbahn zu tun haben, beispielsweise bei Tätigkeiten rund um Clubheim und Gelände, Bibliothek, Kinder- und Jugendarbeit, oder Bedienung im Barwagen. Insofern hat eigentlich jede/r die Möglichkeit, sich nach individueller Interessenlage und verfügbarer Zeit mit dem Eisenbahnhobby zu beschäftigen, wobei weder Fachwissen noch unendlich viel freie Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten notwendig sind oder vorausgesetzt werden.
Der Beginn[]
Die Vereinsgeschichte begann am 16.1.1949 mit der Gründungsversammlung im damaligen Essener Hotel „Burghof“. Der MEC Essen ist damit die älteste Eisenbahnvereinigung solcher Art im Ruhrgebiet und in NRW, sowie eine der ältesten in ganz Deutschland. Der Verein betrieb u.a. die erste Museumsbahn in der Region und trug maßgeblich zur Entwicklung der heutigen Museumsbahnszene bei, er baute eine personenbefördernde Gartenbahn mit der ersten propangasbefeuerten Dampflok auf und, nicht zuletzt, war er 1958 Gründungsmitglied des Bundesverbandes Deutscher Eisenbahn-Freunde (BDEF).
Alle Initiativen, Projekte und Aktivitäten, die der Club im Laufe seiner Geschichte kommen und auch gehen sah, lassen sich schlecht in wenigen Sätzen zusammenfassen; man bedenke, dass in den „Jugendjahren“ des Vereins vieles aktuell war, was heute als „Geschichte“ oder „Nostalgie“ bezeichnet wird. So konnte die Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht Essen erst erfolgen, nachdem die alliierte Militärregierung die politische Unbedenklichkeit bestätigt hatte. Die ersten Verhandlungen über ein Clubheim wurden noch mit der Reichsbahn geführt, auf den Bahnstrecken der damaligen Montanregion Ruhrgebiet bestimmten noch Dampfloks das Bild und für viele lag der Luxus einer privaten Modellbahn in weiter Ferne.
Im Herbst 1949 stellte die just gegründete Bundesbahn dem Verein einen kriegsbeschädigten Schnellzugwagen als Clubheim im Bahnhof Essen-Werden zur Verfügung, der 1951 durch einen betriebsfähigen D-Zug-Wagen ersetzt wurde. Im neuen Heimatbahnhof Essen-Rüttenscheid wurde in diesem Wagen mit dem Bau einer Vereinsanlage in der Spur H0 begonnen und die Idee einer fahrenden Modellbahnausstellung war geboren.
Bei der Gründung des Verbandes Deutscher Modell-Eisenbahn Clubs (VDMEC) am 29. Okt. 1949 war der MEC Essen Gründungsmitglied. 1958 entstand aus diesem VDMEC der heutige BDEF.
Der Verein trat erstmals an Ostern 1950 in der Öffentlichkeit auf: Mit Spur-0-Material wurde in der Berufsschule am Essener Westbahnhof in Zusammenarbeit mit der BD Essen und der Firma Krupp eine Ausstellung ausgerichtet. Es folgten diverse weitere Veranstaltungen, deren Höhepunkte die Beteiligung an den Verkehrsausstellungen „Schiene und Straße“, die großen Freilandausstellungen der Spur 0-Anlage im Grugapark und der Beginn des Vorführbetriebes auf der Clubanlage im D-Zug-Wagen waren.
Mit der Abnahme der Gartenbahndampflok im Jahre 1960 begann der Betrieb in einem weiteren Arbeitsfeld. Die Bahn sollte in den folgenden drei Jahrzehnten ein gern gesehener Gast bei regionalen und überregionalen Festen und Veranstaltungen werden. 1962 übernahm der Club aufgrund von Schäden am Holzwagenkasten des Vorgängers den dritten (und letzten) Schnellzugwagen für die H0-Anlage. Im diesem „Hechtwagen“ von 1923 ist sie bis heute zu besichtigen und ist – voll funktionstüchtig und kompatibel mit allen NEM-genormten Fahrzeugen – Zeugnis von den Selbstbauqualitäten der Vereinsaktiven der Wirtschaftswunderzeit.
Den 10. BDEF-Verbandstag richtete der MEC Essen im Mai 1967 in Zusammenarbeit mit den Clubs in Bochum, Herne und Wanne-Eickel in Essen aus: Fahrzeugschau und H0-Wagen u.a. am Hbf Essen, Gartenbahn im Grugapark. Höhepunkt war die große, zehnstündige Ruhrgebietssonderfahrt mit einem DB-Sonderzug am 6. Mai.
Originalfahrzeuge[]
Mit der Beschaffung und Herrichtung der ersten Originalfahrzeuge für den Oldtimerzug des MEC, darunter die Dampflok „Walsum 5“, wuchs das Betätigungsfeld des Clubs ab 1968 weiter. Anlässlich der 1000-Jahr-Feier von Essen-Rüttenscheid fanden dann die ersten Fahrten des Zuges auf seiner heute fast vergessenen Stammstrecke von Rüttenscheid über Rellinghausen nach Steele Süd statt. Im gleichen Jahr vereinbarten die Arbeitsgruppe Bochum-Dahlhausen der 1967 gegründeten Deutschen Gesellschaft für Eisenbahn-Geschichte DGEG und der MEC die Zusammenarbeit im Bereich der Originalfahrzeuge an den Standorten in Rüttenscheid (MEC) und Dahlhausen (DGEG). Aufgrund der langjährigen, guten Beziehungen vor Ort war der MEC zunächst federführend hinsichtlich der betriebsfähigen Fahrzeuge. Darüber hinaus trug er hier und da zum Aufbau der Fahrzeugsammlung der DGEG bei, u.a. die Werksbahndampflok 41-E, welche heute vor dem StarlightExpress-Theater in Bochum steht, wurde über den Club angeschafft.
Im Oktober 1971 konnte der MEC einen bayerischen C3i, Baujahr 1921 erwerben und ihn 1973 als Barwagen in Betrieb nehmen. Im gleichen Jahr fanden mit dem Zug des MEC die ersten Oldtimerfahrten auf der Hespertalbahn von Essen-Kupferdreh zur Zeche Pörtingsiepen statt. Im Hinbklick darauf lag es nahe, dass der Club sich 1975 auch an der Gründung des heute dort aktiven Vereins zur Erhaltung der Hespertalbahn beteiligte.
Neue Ziele und Veränderungen[]
Zum Jubiläum 25 Jahre MEC Essen, erschien die Jubiläumsschrift „25 Jahre der Schiene verbunden“. Ein mehrtägiges Eisenbahnfest zum 25-jährigen fand an Pfingsten 1974 in Zusammenarbeit mit der DB und der DGEG statt. Mit der Gründung einer Spur N-Gruppe im Jubiläumsjahr erreichte der Verein Mitte der 1970er Jahre ein Maximum an Aktivitäten und einen Höhepunkt seines Erfolges.
Der gleichzeitige Einsatz in fünf unterschiedlichen und teils sehr umfangreichen Tätigkeitsfeldern hätte auf Dauer eine zu große Anstrengung bedeutet. Der MEC musste sich neu positionieren; zur Debatte standen seinerzeit die Konzentration auf den Museumsbahnbereich oder den Modellbaubereich oder die überschaubarere Betätigung in der bisherigen Vielfalt. Der letztgenannte Mittelweg wurde schließlich beschritten. Dieser Prozess begann bereits 1973 mit der Übergabe des Oldtimerzuges mit Ausnahme des Barwagens zum Weiterbetrieb an die DGEG. Die Zusammenarbeit der beiden Vereinigungen blieb, jetzt unter umgekehrten Vorzeichen (DGEG/ MEC), bestehen. Dabei verlagerten sich die Aktivitäten im Museumsbahnbereich nach den letzten Fahrten von Rüttenscheid nach Steele im Jahr 1977 nach und nach komplett nach Bochum-Dahlhausen, wo die verbliebenen Fahrzeuge des MEC auch heute noch beheimatet sind.
Nachdem seit längerer Zeit nur noch Ausstellungen teils privater Spur-0-Selbstbaufahrzeuge stattfanden, wurde das Gleismaterial verkauft, was 1979 letztlich auch das Ende der Spur 0 im MEC war.
Zum Jubiläum „150 Jahre Deutsche Eisenbahn“ im Jahre 1985 verstärkte der H0-Wagen den offiziellen Ausstellungszug der Bundesbahn bei den Einsätzen im Raum der BD Essen. Bei der legendären Fahrzeugschau der DB im Oktober 1985 in Bochum-Dahlhausen lief der Barwagen in zahlreichen Sonderzügen mit, während der zehntägigen Ausstellung wurde der H0-Wagen förmlich überrannt.
Mit Zustimmung des MEC wurde im Winter 1985 „unsere“ Walsum 5 in das Eisenbahnmuseum Neustadt/Weinstraße umbeheimatet. Nach Grundsanierung und Umbau zur Schlepptenderlok durch die DGEG ist die Lok seit 1991 unter dem neuen Namen „Speyerbach“ auf dem Kuckucksbähnel in Neustadt unterwegs.
1986 bis 1988 musste der MEC nach 25 Jahren erstmals im „großen Stil“ umziehen, da das Gelände des Güterbahnhofs Essen-Rüttenscheid von der DB aufgegeben wurde. In Eigenarbeit wurde ein ehemaliges preußisches Bahnmeistereigebäude am Bahnhof Essen-Altenessen als Clubheim hergerichtet.
Eine neue H0-Modellbaugruppe entstand 1990 und man begann mit dem Aufbau einer stationären Anlage im Clubheim, nachdem der Anlagenraum durch die Abgabe der Spur N frei geworden war.
Durch die umzugsbedingten Bauarbeiten und die Konzentration auf das neue H0-Projekt blieb leider nicht genügend Zeit für die Gartenbahn, welche nach längerem Stillstand schließlich Anfang der 1990er-Jahre abgegeben wurde. In diesem Zuge wurden auch die letzten, als Lagerwagen genutzten Originalfahrzeuge frei. Sie gehörten zur Fahrzeugsammlung des Clubs, die seit den 1960er-Jahren neben dem Oldtimerzug aufgebaut wurde. Sämtliche Exponate wurden zur weiteren Erhaltung und zum Betrieb abgegeben, darunter u.a. die Dampflok „Graf Bismarck XV“ als heutige Zuglok des Krefelder „Schluff“, eine weitere Lok an die Dampfeisenbahn Weserbergland, Wagenmaterial z.B. an die Museumseisenbahn Minden und den Historischen Schienenverkehr Wesel. Der MEC erhielt somit bis Mitte der 1990er-Jahre seine heutige Struktur.
Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte war der Club im Mai 1991 Gastgeber des BDEF-Verbandstages in Essen. Mit einem besonders vielfältigen Programmangebot und einer wiederum außergewöhnlichen großen Rundfahrt blieb dieser Bundesverbandstag in ganz besonderer Erinnerung der Teilnehmer.
1999 wurde der MEC Essen 50 Jahre. Gefeiert wurde u.a. mit einer großen, vereinsinternen Festveranstaltung im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen mit Dampfzugsonderfahrt auf der Ruhrtalbahn und einem anschließenden Festbankett.
Nachdem die Bahn sich ein weiteres Mal von unserem Vereinsheim trennte, stand 2003 wieder ein Umzug an. Das neue Domizil, das nur wenige Schritte vom alten Häuschen entfernt ist, wurde wiederum in Eigenarbeit für die Vereinszwecke umgebaut. Am 26. Juni 2005 erfolgte dann die Einweihung des neuen Clubheims und schließlich die Gründung einer neuen Modellbauaktivität. Da die stationäre H0-Anlage nicht versetzt werden konnte, entschlossen sich die Vereinsmitglieder dieses Mal zu einem konzeptionellen Neubeginn in Form einer zwei- und dreileiterfähigen Modul-Anlage, die sich im Aufbau befindet.