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− | Prinstein wurde in Russland geboren, kam aber schon als Kind mit seinen Eltern in die USA, wo er mit dem Sport begann. Bei den [[Olympische Sommerspiele 1900|Olympischen Spielen]] [[1900]] in [[Paris]] gewann er die Goldmedaille im [[Dreisprung]] und die Silbermedaille im [[Weitsprung]]. Prinstein war nach der Weitsprung-Qualifikation mit 7,18 Metern sogar Erster. Der Endkampf fand jedoch an einem Sonntag statt. Obwohl ihn als [[Jude]]n es nicht gestört hätte, an einem christlichen Feiertag zu starten, musste er auf das Finale verzichten, da die Methodistische Hochschule von [[Syracuse]] in New York, an der er studierte, ihm für Fall eines Starts mit der Exmatrikulation drohte. Die Vorkampfweite reichte aber immerhin zum zweiten Platz. Des weiteren meldete Prinstein sich beim [[Standhochsprung]] an, trat jedoch nicht zum Wettkampf an. |
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+ | Prinstein wurde im seinerzeit von [[Russland]] beanspruchten und besetzten Nordostteil Polens geboren. Seine jüdischen Eltern immigrierten 1883 mit ihren neun Kindern, von denen Meyer das drittgeborene Kind war, in die USA und ließ sich in [[Syracuse (New York)|Syracuse]] im Bundesstaat [[New York (Bundesstaat)|New York]] nieder. Prinstein besuchte die [[Syracuse University]], wo er ein juristisches Studium absolvierte und sein sportliches Talent entwickelte. |
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Version vom 22. November 2010, 18:49 Uhr
Personendaten | |
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NAME | Prinstein, Meyer |
ALTERNATIVNAMEN | Prinstein, Myer; Prinsztejn, Mejer |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Leichtathlet |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1878 |
GEBURTSORT | Szczuczyn, Woiwodschaft Podlachien |
STERBEDATUM | 10. März 1925 |
STERBEORT | New York City |
Meyer (auch Myer) Prinstein (* 22. Dezember 1878 in Szczuczyn, Woiwodschaft Podlachien, Polen; † 10. März 1925 in New York City) war ein US-amerikanischer Leichtathlet und mehrfacher Olympiasieger im Weitsprung und Dreisprung.
Prinstein wurde im seinerzeit von Russland beanspruchten und besetzten Nordostteil Polens geboren. Seine jüdischen Eltern immigrierten 1883 mit ihren neun Kindern, von denen Meyer das drittgeborene Kind war, in die USA und ließ sich in Syracuse im Bundesstaat New York nieder. Prinstein besuchte die Syracuse University, wo er ein juristisches Studium absolvierte und sein sportliches Talent entwickelte.
Schon 1898 sprang Prinstein 7,235 m, was seinerzeit die weltweit beste Leistung eines Weitspringers war. Im April 1900 verbesserte er sich sogar auf 7,50 m, was ihn zum Favoriten der Olympischen Spiele im selben Jahr machte.
Bei den Olympischen Spielen 1900 in Paris war Prinstein nach der Weitsprung-Qualifikation mit 7,18 m Erster. Der Endkampf fand jedoch an einem Sonntag statt. Obwohl ihn als Juden es nicht gestört hätte, an einem christlichen Feiertag zu starten, musste er auf das Finale verzichten, da die Methodistische Universität von Syracuse ihm für den Fall eines Starts mit der Exmatrikulation drohte. Sein Landsmann, Alvin Kraenzlein, hätte als Christ eher Grund gehabt, nicht zu starten, trat jedoch im Finale an und übertraf die Qualifikationsweite von Prinstein um 1 cm, was die Goldmedaille bedeutete. Die Vorkampfweite reichte für Prinstein aber immerhin zum zweiten Platz. Dennoch war er so verärgert, dass er Kraenzlein nach dem Wettkampf einen Schlag verpasste. Einen Tag später gewann Prinstein die Goldmedaille im Dreisprung und bezwang dabei den Olympiasieger von 1896 James Connolly. Des Weiteren meldete Prinstein sich beim Standhochsprung an, trat jedoch nicht zum Wettkampf an.
Bei den Olympischen Spielen 1904 in St. Louis konnte er den Weitsprung- und den Dreisprungwettbewerb für sich entscheiden. Damit ist er der einzige Athlet der diese beiden Wettbewerbe bei den gleichen Olympischen Spielen gewann. Des Weiteren bewies er seine Vielseitigkeit mit einem fünften Platz beim 60-Meter-Lauf und beim 400-Meter-Lauf. Außerdem nahm er auch an dem 100-Meter-Lauf teil und wurde dort Vierter in seinem Vorlauf.
Bei den Olympischen Zwischenspielen 1906 in Athen gewann er erneut den Weitsprung. Im Dreisprung erreichte er nur den 10. Platz. Er nahm auch am 100-Meter-Lauf teil, trat im Halbfinale jedoch nicht mehr an.
Prinstein war der erste jüdische Medaillensieger in der Leichtathletik. 1982 wurde er postum in die Hall of Fame des jüdischen Sports (International Jewish Sports Hall of Fame) und 2000 auch in die Hall of Fame der US-Leichtathletik (National Track & Field Hall of Fame) aufgenommen. Nach seiner Leichtathletkarriere wurde Meyer Prinstein Anwalt. Er starb frühzeitig an einem Herzleiden.
(Anmerkung: Das hier genannte Geburts- und Todesjahr gilt allgemein als gesichert. In einigen Veröffentlichungen wird dennoch als Geburtsjahr auch 1880 und als Todesjahr 1928 angegeben.)
Weblinks
- Meyer Prinstein in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)
1896: Ellery Clark • 1900: Alvin Kraenzlein & Ray Ewry (aus dem Stand) • 1904: Meyer Prinstein & Ray Ewry (aus dem Stand) • Zwischenspiele 1906: Meyer Prinstein & Ray Ewry (aus dem Stand) • 1908: Frank Irons & Ray Ewry (aus dem Stand) • 1912: Albert Gutterson & Konstantinos Tsiklitiras (aus dem Stand) • 1920: William Petersson • 1924: DeHart Hubbard • 1928: Ed Hamm • 1932: Ed Gordon • 1936: Jesse Owens • 1948: Willie Steele • 1952: Jerome Biffle • 1956: Greg Bell • 1960: Ralph Boston • 1964: Lynn Davies • 1968: Bob Beamon • 1972: Randy Williams • 1976: Arnie Robinson • 1980: Lutz Dombrowski • 1984: Carl Lewis • 1988: Carl Lewis • 1992: Carl Lewis • 1996: Carl Lewis • 2000: Iván Pedroso • 2004: Dwight Phillips • 2008: Irving Saladino • 2012: Greg Rutherford • 2016: Jeff Henderson |
1896: James Brendan Connolly | 1900: Meyer Prinstein & Raymond Ewry (aus dem Stand) | 1904: Meyer Prinstein & Raymond Ewry (aus dem Stand) | Zwischenspiele 1906: Peter O’Connor | 1908: Timothy Ahearne | 1912: Gustaf Lindblom | 1920: Vilho Tuulos | 1924: Anthony Winter | 1928: Mikio Oda | 1932: Chūhei Nambu | 1936: Naoto Tajima | 1948: Arne Åhman | 1952: Adhemar Ferreira da Silva | 1956: Adhemar Ferreira da Silva | 1960: Józef Szmidt | 1964: Józef Szmidt | 1968: Wiktor Sanejew | 1972: Wiktor Sanejew | 1976: Wiktor Sanejew | 1980: Jaak Uudmäe | 1984: Al Joyner | 1988: Christo Markow | 1992: Mike Conley | 1996: Kenny Harrison | 2000: Jonathan Edwards | 2004: Christian Olsson | 2008: Nelson Évora
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