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Mehmet Scholl
Mehmet Scholl (1995)
Personalia
Geburtstag 16. Oktober 1970
Geburtsort KarlsruheDeutschland
Größe 177 cm
Position Mittelfeldspieler


Mehmet Scholl (* 16. Oktober 1970 in Karlsruhe als Mehmet Yüksel) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und heutiger -trainer.

Scholl ist der Sohn eines türkischen Vaters und einer deutschen Mutter. Nach der Scheidung heiratete seine Mutter wieder, aus dieser Ehe stammt der Name Scholl, den Mutter und Sohn annahmen. Scholl ist ein Cousin des bekannten Comiczeichners Jan-Michael Richter.

Mehmet Scholl begann seine Profikarriere 1989 beim Karlsruher SC. Er wurde 1992 vom deutschen Rekordmeister FC Bayern München verpflichtet, bei dem er bei seinem Abschied 2007 der dienstälteste und erfolgreichste (15 Titel mit Bayern) Profi der Mannschaft war.

Mitte der 1990er Jahre entwickelte sich Scholl durch sein Auftreten auf und neben dem Platz zum Teenie-Idol, wurde gleichzeitig von einigen Fußballexperten allerdings auch als „ewiges Talent“ bezeichnet, da er den Sprung zum Führungsspieler der Bayern und der deutschen Nationalmannschaft nicht schaffte. Dennoch avancierte Scholl zu einem der Leistungsträger der Mannschaft, die bis 1997 zweimal deutscher Meister und 1996 UEFA-Pokal-Sieger wurde. Ende der 90er Jahre wurde Scholls Laufbahn zunehmend durch zahlreiche und oftmals ernsthafte Verletzungen beeinträchtigt, weshalb er mehr und mehr ins zweite Glied der Mannschaft rückte. Dennoch blieb Scholl weiterhin Erfolgsgarant für die Münchener Mannschaft, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.

In den letzten beiden Jahren hatte sich Scholl unter Trainer Felix Magath einen Ruf als „Edeljoker“ erarbeitet und konnte in dieser Rolle einige Niederlagen und Punktverluste der Mannschaft abwenden. Durch diese Leistungen wurde Scholl von der Öffentlichkeit und einigen Fußballexperten und -trainern als Kandidat für den deutschen Kader für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland vorgeschlagen. Der Bundestrainer Jürgen Klinsmann nominierte ihn allerdings nicht und erklärte bei der Bekanntgabe des Kaders, dass Scholl in den Überlegungen der Trainer keine Rolle gespielt habe.

Scholl gilt als einer der besten deutschen Fußballspieler, die nie an einer Weltmeisterschaftsendrunde teilnahmen. Mit insgesamt acht gewonnenen deutschen Meistertiteln war Scholl zunächst alleiniger Rekordhalter in der Geschichte der deutschen Fußballmeisterschaften, bis in der Saison 2007/08 sein ehemaliger Teamkollege Oliver Kahn ebenfalls diese Marke erreichte.

Karriere[]

Seine fußballerische Karriere begann er beim SV Nordwest Karlsruhe. Mit dem Wechsel zum Karlsruher SC schaffte er den Sprung ins Profigeschäft. In seinen ersten drei Bundesliga-Jahren beim KSC wurde schnell sein Talent als technisch versierter Mittelfeldspieler erkannt, und so wechselte er 1992 zum FC Bayern München, wo er seine Profikarriere nach der Saison 2006/07 beendete.

Scholl wurde schnell zum Teenie-Idol und setzte sich auch bei den Münchener Bayern durch. Gleich in seiner ersten Saison brachte er es auf 31 Einsätze in der Fußball-Bundesliga. 1995 wurde er Nationalspieler und gewann ein Jahr später mit Deutschland die Fußball-Europameisterschaft 1996 in England (ohne allerdings bei diesem Turnier Stammspieler zu sein, jedoch 3 Einsätze von Beginn an im Viertel- und Halbfinale und schließlich im Finale). Er nahm an der Europameisterschaft 2000 teil und erzielte das einzige Tor der deutschen Nationalmannschaft. An einer Fußball-Weltmeisterschaft nahm er nie teil.

Mit dem FC Bayern wurde er achtmal Deutscher Meister, fünfmal DFB-Pokalsieger und als Höhepunkt seiner Vereinslaufbahn Champions-League-Sieger 2001 im Finale gegen den FC Valencia. Hier verschoss Scholl allerdings einen Elfmeter.

Scholl litt während seiner gesamten Karriere unter vielen, teils schweren Verletzungen, was ihn am 23. April 2002, also kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea, dazu veranlasste, aus der Nationalmannschaft zurückzutreten. In seinen letzten Karrierejahren fehlte Scholl die nötige Kondition für ein Spiel über 90 Minuten, sodass er häufig erst im letzten Drittel einer Partie eingewechselt wurde, aber dennoch oft den Ausgang des Spiels zu Gunsten seiner Mannschaft drehte.

Am 19. Mai 2007 beendete Scholl seine Karriere am 34. Spieltag beim 5:2-Sieg der Bayern gegen den 1. FSV Mainz 05 mit dem Treffer zum 2:0. Am 15. August 2007 fand das Abschiedsspiel in der Allianz Arena gegen den FC Barcelona statt, sodass Scholls letztes offizielles Spiel gleichzeitig die erste Ausgabe des Franz-Beckenbauer-Pokals war; der FC Barcelona gewann das Spiel mit 1:0. Am selben Abend wurde Scholl zudem zum Ehrenspieler des FC Bayern München ernannt.

Die beiden Filmemacher Ferdinand Neumayr und Eduard Augustin haben Mehmet Scholl in der Zeit vor seinem Abschied vom Profi-Fußball begleitet und ihm in ihrer Dokumentation Frei:Gespielt ein filmisches Portrait gesetzt.

Im März 2008 engagierte die ARD Mehmet Scholl als Experten für die Fußball-EM, bei der er an der Seite von Reinhold Beckmann Spiele analysierte und kommentierte. Im April 2010 gab die ARD bekannt, dass Mehmet Scholl bis 2012 der ARD als Experte zur Verfügung steht und nach der Fußball-WM Günter Netzer als Experten beerben wird.[1]

Trainerkarriere[]

MhemetSchollTrainer

Scholl als Trainer der zweiten Mannschaft des FC Bayern München am 24. Oktober 2009 im Stadion Rote Erde in Dortmund

Im Frühjahr 2008 absolvierte Mehmet Scholl eine Trainerausbildung zum Erwerb der B-Lizenz. Seit dem 21. Oktober 2008 trainierte Mehmet Scholl die U-13-Junioren des FC Bayern München, bei denen auch sein Sohn spielte.[2] Zur Saison 2009/10 wurde die Mannschaft – nun die U-14-Junioren – von Harald Cerny übernommen.[3]

Am 27. April 2009 übernahm Scholl den Posten als Interimstrainer bei der zweiten Mannschaft des FC Bayern München, da Hermann Gerland interimistisch Co-Trainer der ersten Mannschaft wurde. Nachdem beschlossen wurde, dass Gerland auch in der Saison 2009/2010 als Co-Trainer der ersten Mannschaft arbeiten wird, betreut Scholl auch weiterhin die Drittligamannschaft. Hierfür ist allerdings seitens des DFB eine Lizenz als Fußballlehrer nötig. Der FC Bayern München musste eine Strafe in unbekannter Höhe zahlen, da Scholl explizit als Trainer und nicht als Teamchef eingestellt worden war.[4]

Seine Trainerausbildung zum Erwerb der A-Lizenz absolvierte er Ende 2009 in Oberhaching.[5][6]

Am 23. April 2010 wurde bekannt, dass Scholl zum Ende der Saison 2009/10 seine Trainertätigkeit beim FC Bayern München aufgeben und den Verein nach insgesamt 18 Jahren verlassen wird.[7]

Für 2011 plant Scholl den Erwerb der Fußballlehrer-Lizenz.[8]

Privates[]

Im Karlsruher Stadtteil Rintheim lernte Mehmet Scholl bei den Handballspielen des TSV Rintheim seine erste Frau Susanne Pfannendörfer kennen, 1996 wurde ihr Sohn Lucas Julian geboren, im gleichen Jahr ließen sie sich scheiden. Mit seiner zweiten Ehefrau Jessica, die er 2007 heiratete, hat er zwei gemeinsame Töchter[9]. Seit er sich eine Zeit lang mit dem Buddhismus beschäftigt hat, sympathisiert er mit dieser Religion und trägt daher ein Buddha-Tattoo auf dem Oberarm.

Als Indie-Rock-Fan präsentiert er als Co-Moderator regelmäßig die Reihe Mehmets Schollplatten[10] im Hörfunk auf Bayern 2 im Rahmen der Sendung Nachtmix.

Erfolge[]

Nationale Vereinswettbewerbe[]

Internationale Vereinswettbewerbe[]

  • Weltpokal-Sieger (1): 2001
  • Champions-League-Sieger (1): 2000/01
  • Champions-League-Finalist (1): 1998/99
  • UEFA-Pokal-Sieger (1): 1995/96

Nationalmannschaft[]

Auszeichnungen[]

Sonstiges[]

Diskografie[]

  • 2002: Mehmet Scholl kompiliert. Vor dem Spiel ist nach dem Spiel
  • 2004: Mehmet Scholl kompiliert. Vor dem Spiel ist nach dem Spiel. Vol. 2
  • 2007: Frei:Gespielt – Mehmet Scholl: Über das Spiel hinaus (OST)

Videographie[]

  • 2007: Frei:Gespielt – Mehmet Scholl: Über das Spiel hinaus

Persönliche Auszeichnungen[]

  • 1996: Gewinner BRAVO Sport Gold-Otto
  • 1997: Gewinner BRAVO Sport Gold-Otto
  • 2000: Gewinner BRAVO Sport Gold-Otto

Weblinks[]

Einzelnachweise[]


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Kopie vom 16.02.2011, Quelle: Wikipedia, Artikel, Autoren in der Wikipedia
Lokale Autorenseite, Lizenz: GFDL, CC-by-sa 3.0
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