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Martin Hoffmann 1974

Martin Hoffmann 1974 als Nationalspieler

Bundesarchiv Bild 183-N0623-0006, Fußball-WM, Nationalmannschaft DDR

Martin Hoffmann (links) mit Harald Irmscher, 1974

Martin Hoffmann (* 22. März 1955 in Gommern) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und -trainer.

Aktive Zeit[]

Auf Anregung seines Vaters begann Hoffmann mit sieben Jahren bei der BSG Aktivist Gommern Fußball zu spielen. Von dort wurde er 1966 zum nahegelegenen Fußballschwerpunkt der Region, dem 1. FC Magdeburg delegiert und wurde Schüler an der Magdeburger Kinder- und Jugendsportschule. Ab 1971 spielte er für den FCM in der Junioren-Oberliga und wurde 1972 in das Aufgebot der DDR-Junioren-Nationalmannschaft aufgenommen. Sein erstes Juniorenländerspiel bestritt er am 6. August 1972. Beim 1:1 gegen die Sowjetunion spielte er auf der linken Angriffsseite. Bis 1973 absolvierte Hoffmann 20 Juniorenländerspiele, daran schlossen sich vier Spiele in der Nachwuchs-Nationalmannschaft an.

Seinen ersten Auftritt im Männerbereich hatte Hoffmann in der 2. Mannschaft des FCM im Punktspiel der zweitklassigen DDR-Liga am 19. August 1972. Mit weiteren elf Einsätzen erkämpfte er sich sofort einen Stammplatz als Linksaußenstürmer. In derselben Saison wurde er auch bereits in der höchsten DDR-Spielklasse, der Oberliga eingesetzt. Sein Debüt gab er am 16. Juni 1973, dem drittletzten Saisonspieltag beim Spiel FCM – Wismut Aue. Beim 3:1-Sieg schoss er bereits sein erstes Oberligator, und auch bei den noch folgenden zwei Punktspielen war er jeweils mit einem Treffer erfolgreich. Bereits in der nächsten Spielzeit 1973/74 gehörte der nur 1,68 m große Stürmer mit 23 von 26 möglichen Punktspielen zum Oberligastamm des Magdeburger Klubs. Am Ende der Saison feierte er seinen ersten Meistertitel, dem 1975 der zweite Meisterschaftsgewinn folgte. Zuvor hatte er am 8. Mai 1974 mit dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger (2:0 über AC Mailand) den größten Triumph seiner Klubkarriere feiern können. Nachdem er beim DDR-Pokalgewinn 1973 noch gefehlt hatte, gewann er danach zwischen 1978 und 1983 noch dreimal den FDGB-Pokal.

Früh begann auch Hoffmanns Laufbahn in der DDR-Nationalmannschaft. Schon mit 18 Jahren wurde er zum Nationalspieler, als er am 21. November 1973 im Länderspiel Ungarn - DDR (0:1) zum ersten Mal in der A-Auswahl stand. Seinen größten Erfolg mit der Nationalmannschaft erlebte er bei der Weltmeisterschaft 1974, als er in der Mannschaft stand, die die Bundesrepublik mit 1:0 besiegte. Er gehörte zusammen mit Hans-Jürgen Dörner, Reinhard Häfner und Gerd Weber zu den vier Spielern die von 1978 bis 1979 alle acht Qualifikationsspiele für die Fußball-Europameisterschaft 1980 in der DFV-Mannschaft von Trainer Georg Buschner in der Gruppe 4 gegen die Niederlande, Polen, Schweiz und Island absolviert haben. Beim 5:2-Erfolg am 13. Oktober 1979 in Berlin gegen die Schweiz erzielte er drei Tore, ein Kunststück, das ihm zuvor bereits im Oktober 1977 beim 9:0-Sieg der DDR in der WM-Qualifikation über Malta gelungen war. Durch die 2:3-Niederlage am 21. November 1979 in Leipzig vor 92.000 Zuschauern im entscheidenden Spiel gegen die Niederlande verspielten die Mannen um Martin Hoffmann den Einzug in die Endrunde. Nachdem Rüdiger Schnuphase vom FC Carl-Zeiss Jena die DDR in der 17. Minute mit 1:0 in Führung gebracht und Hoffmanns Magdeburger Mannschaftskamerad Joachim Streich mit einem Foulstrafstoß in der 33. Minute auf 2:0 erhöht hatte, entschied der zweimalige Vizeweltmeister der Jahre 1974 und 1978 mit zwei Treffern in der zweiten Halbzeit durch Cornelis "Kees" Kist und René van de Kerkhof die Partie noch für sich und zog damit in die Endrunde ein. Bis 1981 kam Hoffmann auf 66 A-Länderspiele. Auch mit der Fußballolympiaauswahl der DDR konnte Hoffmann einen beachtlichen Erfolg verbuchen. Mit dem 3:1-Sieg über Polen im Endspiel des olympischen Fußballturniers 1976 gewann Hoffmann mit der DDR-Auswahl die Goldmedaille. Für diesen Erfolg wurde er mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet.[1] Mit seinem Tor zum 2:0 in der 14. Minute hatte er entscheidenden Anteil an diesem Erfolg. Mit der Olympiaauswahl bestritt er neun offizielle Spiele.

In der DDR-Oberliga war Martin Hoffmann bis 1985 aktiv. Bereits 1982 hatte er eine komplizierte Knieverletzung erlitten, die ihn für ein halbes Jahr außer Gefecht setzte. In den folgenden Spielzeiten konnte er nur sporadisch eingesetzt werden. Erst in seiner vorletzten Oberligasaison 1984/85, in der er nun als Verteidiger eingesetzt wurde, konnte er noch einmal 19 der 26 Punktspiele bestreiten. 1985/86 stand er in den ersten acht Spielen in der FCM-Startelf, kehrte aber nach dem 1:1 gegen den FC Carl Zeiss Jena am 19. Oktober 1985 nicht mehr in die höchste Spielklasse zurück, obwohl er auch noch für die Saison 1986/87 im Oberliga-Kader der Magdeburger geführt wurde. Nach Beendigung des Hochleistungssports konnte Hoffmann auf 256 Oberligaspiele (78 Tore), auf 41 nationale Pokalspiele (12 Tore) und 43 Europapokalspiele (13 Tore) zurückblicken. Er zählt zu den erfolgreichsten Spielern des DDR-Fußballs, er war als einziger Spieler an dessen drei Höhepunkten Gewinn des Europapokals der Pokalsieger 1974, Gewinn der Olympia-Goldmedaille 1976 und Sieg über die Bundesrepublik Deutschland bei der WM 1974 beteiligt.

Trainerstationen[]

Bereits in seiner aktiven Zeit hatte Hoffmann das Sportlehrerdiplom erworben, und so begann er 1988 seine Karriere als Trainer. Zwischen 1988 und 1993 arbeitete er als Nachwuchs- und Assistenztrainer beim 1. FC Magdeburg. Vom August 1994 bis zum Februar 1996 war er Cheftrainer des Magdeburger Klubs und wechselte nach seiner Entlassung für ein halbes Jahr als Trainer zum Parchimer FC. 1998 wurde er erneut Co-Trainer beim 1. FCM, von 2008 bis 2013 betreute Hoffmann die U-19-Mannschaft (A-Jugend) des 1. FC Magdeburg.

Literatur[]

  • Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3.
  • Munzinger Archiv/Internationales Sportarchiv 38/01
  • Deutscher Sportclub für Fußballstatistiken (Hrsg.): 50 Jahre Fußball-Europameisterschaft, Band 1 - 1960 bis 1996. Berlin 2008, Seite 96, 101

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. Von der Ehrung für die Olympiamannschaft der DDR. Hohe staatliche Auszeichnungen verliehen. Vaterländischer Verdienstorden in Silber. In: Neues Deutschland. 10. September 1976, S. 4, abgerufen am 10. April 2018 (online bei ZEFYS – Zeitungsportal der Staatsbibliothek zu Berlin, kostenfreie Anmeldung erforderlich).


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