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Bundesarchiv Bild 183-1989-0922-042, FC Karl-Marx-Stadt - BFC Dynamo 0-0

Marco Köller (vorne) 1989

Marco Köller (* 25. Juni 1969) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Ende der 1980er Jahre galt Verteidiger Köller als eines der größten Talente des DDR-Fußballs, konnte aber nach der Wende wegen gesundheitlicher und persönlicher Schwierigkeiten nicht mehr an die vorherigen Erfolge anknüpfen, sondern beendete nach einigen wenigen Spielen in der 2. Bundesliga 1990 seine Profilaufbahn.

Laufbahn[]

Köller wechselte schon 1981 von der BSG Turbine Berlin in die Nachwuchsförderung des DDR-Rekordmeisters BFC Dynamo. Wegen seiner guten Leistungen wurde er 1986 in die Auswahl der DDR für die U-18-Europameisterschaft berufen, die die DDR-Auswahl um Matthias Sammer für sich entscheiden konnte. Für die Tageszeitung Junge Welt war Köller die „Entdeckung der Endrunde“. Als Belohnung für seine Leistungen wird er schon am nächsten Spieltag in die Oberliga-Mannschaft des BFC Dynamos berufen, bis zum Herbst 1989 sollte er insgesamt 67 Mal für den Club in der Oberliga spielen (zwei Tore). 1987 wurde er mit der DDR-Auswahl Dritter bei der U-20-Weltmeisterschaft. Die „Junge Welt“ sagte ihm danach voraus „ein ganz Großer“ zu werden.

Mit dem Serienmeister und -pokalsieger BFC spielte er im Europapokal (8 Spiele, kein Tor) gegen einige der großen europäischen Vereine und weiß sich durchzusetzen. Köller wurde sogar schon zum erweiterten Kreis der A-Nationalmannschaft gezählt, aber es zeigten sich bereits die Gründe für sein späteres Scheitern: er fiel durch hohen Alkoholkonsum, geringe Disziplin und wenig Trainingsfleiß auf, weshalb ihn der Trainer des BFC Dynamo für einige Spiele ihn in die 2. Mannschaft verbannte. Es zeigten sich auch erste chronische Verletzungssorgen (Schmerzen in den Füßen).

Im Herbst 1989 flüchtete er noch vor dem Mauerfall in die Bundesrepublik, wo er zur Saison 1990/91 einen Vertrag beim Zweitligisten MSV Duisburg erhielt. Schon nach drei Spieltagen fiel er wegen einer Verletzung für sechs Wochen aus und nach weiteren vier Spielen brach seine Fußverletzung endgültig wieder durch. Köller versuchte den Frust mit Alkohol und Glücksspielen zu ertränken und war durch die hohen Verluste bald Pleite. Nach einem Eklat bei der Duisburger Weihnachtsfeier 1990 - er schlug den Geschäftsführer der Meidericher, Dirk Keiper, unter Alkoholeinfluss nieder - verließ er Anfang 1991 Duisburg Richtung Berlin und beendete damit seine Laufbahn als Leistungsfußballer. In der Folge wurde er wegen Alkoholdelikten im Straßenverkehr zu einer Bewährungsstrafe verurteilt und arbeitete auf dem Bau.

Mitte der 1990er Jahre spielte er für den SV Bau-Union Berlin in den Berliner Kreisligen B und A, Ende 1996 war auch dies vorbei.

Erfolge[]

  • DDR-Meister: 1987, 1988
  • DDR-Vizemeister: 1989
  • FDGB-Pokalsieger: 1988, 1989
  • U-18 Europameister: 1986

Quellen[]

  • „Fußball - Chef im Operncafé“, Der Spiegel 1996, Ausgabe 52, Seite 130f.
  • Spiele im Archiv der Webseite RSSSF.com (Gesamt) und (BFC Dynamo).

Weblinks[]

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