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'''Lothar Zinn''' (* [[19. März]] [[1938]] in [[Erfurt]]; † [[29. Februar]] [[1980]] in [[Berlin]]) war ein [[DDR]]-[[Schach]]meister und [[Internationaler Meister]].
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'''Lothar Zinn''' (* 19. März 1938 in [[Erfurt]]; † 29. Februar 1980 in [[Berlin]]) war ein [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]-[[Schach]]meister und [[Internationaler Meister]].
   
 
Zinn war ein erfolgreicher Schachspieler. Er war [[Internationaler Meister]], DDR-Meister und Mitglied der DDR-Nationalmannschaft.
[[Bild:zinn_lothar_1973_in_schwedt.jpg|thumb|Lothar Zinn beim 3. Schwedter Pokalturnier 1973]]
 
 
Zinn war ein erfolgreicher Schachspieler. Er war [[Internationaler Meister]] der [[FIDE]], DDR-Meister und Mitglied der DDR-Nationalmannschaft.
 
   
 
== Leben ==
 
== Leben ==
Zinn wuchs in [[Erfurt]] in einer schachlich vorbelasteten Familie auf. Bereits sein Großvater und sein Vater besaßen eine erstaunliche Spielstärke. So verwunderte es nicht, das er bereits Schach spielen konnte, bevor er zur Schule kam. Nach dem [[Abitur]] erlernte er den Beruf eines [[Werkzeugmacher]]s. Es folgte ein Studium an der [[Technische Hochschule Dresden|Technischen Hochschule]] [[Dresden]]. Als [[Diplom-Ingenieur]] war er danach in der [[Datenverarbeitung]] tätig. Etwa [[1960]] zog er nach [[Berlin]]. Es folgten die bedeutendsten Turniererfolge, wobei er sich schon früher bei [[Pionierorganisation Ernst Thälmann|Pionier]]- und Jugendmeisterschaften ausgezeichnet hatte.
 
   
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[[Datei:Zinn,Anita World Correspondence Championship I.jpeg|miniatur|hochkant|Anita Zinn]]
[[1980]] starb Zinn nach schwerer Krankheit kurz vor Vollendung seines 42. Lebensjahres.
 
 
Zinn wuchs in [[Erfurt]] in einer Familie mit Schach-Tradition auf. Bereits sein Großvater und sein Vater besaßen eine außergewöhnliche Spielstärke. So verwunderte es nicht, dass er bereits Schach spielen konnte, bevor er zur Schule kam. Nach dem [[Abitur]] erlernte er den Beruf eines [[Werkzeugmacher]]s. Es folgte ein Studium an der [[Technische Hochschule Dresden|Technischen Hochschule]] [[Dresden]]. Als [[Diplom-Ingenieur]] war er danach in der [[Datenverarbeitung]] tätig. Etwa 1960 zog er nach [[Berlin]]. Es folgten die bedeutendsten Turniererfolge, wobei er sich schon früher bei [[Pionierorganisation Ernst Thälmann|Pionier]]- und Jugendmeisterschaften ausgezeichnet hatte.
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1980 starb Zinn nach schwerer Krankheit kurz vor Vollendung seines 42. Lebensjahres.
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Er war mit Anita Zinn verheiratet, Vierte bei der 1. [[Fernschach]]weltmeisterschaft der Frauen, die [[Olga Nikolajewna Rubzowa|Olga Rubzowa]] gewann.<ref>[http://www.teleschach.de/bdf/iccf.htm 1. Fernschach-Weltmeisterschaft der Frauen] auf [[TeleSchach]]</ref>
   
 
== Erfolge ==
 
== Erfolge ==
14jährig gelang Zinn [[1952]] der erste große Erfolg. Er gewann - ohne einen einzigen Punkt abzugeben - die Pioniermeisterschaft der [[DDR]]. [[1961]] in [[Premnitz]] sorgte er bei der DDR-Meisterschaft der Männer für eine Sensation, als er vor dem haushohen Favoriten [[Wolfgang Uhlmann]] den Titel holte. [[1965]] in [[Annaberg-Buchholz]] konnte er diesen Erfolg wiederholen. Zu dieser Zeit lebte er bereits in [[Berlin]], wo er mehrfach die Stadtmeisterschaft errang, zuletzt [[1979]]. [[1966]] wurde Lothar Zinn von der [[FIDE]] der Titel "[[Internationaler Meister]]" verliehen.
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14-jährig gelang Zinn 1952 der erste große Erfolg. Er gewann ohne einen einzigen Punkt abzugeben die Pioniermeisterschaft der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. 1961 in [[Premnitz]] sorgte er bei der DDR-Meisterschaft für eine Sensation, als er vor dem haushohen Favoriten [[Wolfgang Uhlmann]] den Titel holte. 1965 in [[Annaberg-Buchholz]] konnte er diesen Erfolg wiederholen. Zu dieser Zeit lebte er bereits in [[Berlin]], wo er mehrfach die Stadtmeisterschaft errang, zuletzt 1979. 1965 wurde Lothar Zinn von der [[FIDE]] der Titel [[Internationaler Meister]] verliehen.<ref>Willy Iclicki: ''FIDE Golden book 1924–2002''. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 90</ref> Seine letzte [[Elo-Zahl]] betrug 2325, im Juli 1973 erreichte er seine höchste Elo-Zahl von 2435.<ref>[http://www.olimpbase.org/Elo/player/Zinn,%20Lothar.html Elo-Historie] auf olimpbase.org (englisch)</ref>
   
 
== Turniere ==
 
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[[1962]], [[1966]], [[1968]] und [[1970]] war Zinn Mitglied der DDR-Mannschaft bei der [[Schacholympiade]]. Von seinen internationalen Resultaten ragen besonders heraus: Der 5. Platz beim [[Halle (Saale)|Halle]]nser [[Zonenturnier]] [[1967]] (hinter [[Lajos Portisch|Portisch]], [[Vlastimil Hort|Hort]], [[Milan Matulovic|Matulovic]] und [[Wolfgang Uhlmann|Uhlmann]]) und der mit den GM [[Alexander Matanovic|Matanovic]] und [[Borislav Ivkov|Ivkov]] geteilte 3. Rang in [[Maribor]] im gleichen Jahr (hinter [[Wolfgang Unzicker|Unzicker]] und [[Samuel Reshevsky|Reschewsky]]).
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[[Schacholympiade 1962|1962]], [[Schacholympiade 1966|1966]], [[Schacholympiade 1968|1968]] und [[Schacholympiade 1970|1970]] war Zinn Mitglied der DDR-Mannschaft bei der [[Schacholympiade]].<ref>[http://www.olimpbase.org/players/t757lplc.html Lothar Zinns Ergebnisse bei Schacholympiaden] auf olimpbase.org (englisch)</ref> 1970 gewann er mit der DDR-Mannschaft sowohl in der Mannschaftswertung als auch in der Einzelwertung am sechsten Brett die Bronzemedaille bei der 4. [[Europäische Mannschaftsmeisterschaft im Schach|Mannschaftseuropameisterschaft]] in [[Kapfenberg]].<ref>[http://www.olimpbase.org/playerse/t757lplc.html Lothar Zinns Ergebnisse bei Mannschaftseuropameisterschaften] auf olimpbase.org (englisch)</ref> Von seinen internationalen Resultaten ragen besonders heraus: Der 5. Platz beim [[Halle (Saale)|Hallenser]] [[Zonenturnier]] 1967 (hinter [[Lajos Portisch|Portisch]], [[Vlastimil Hort|Hort]], [[Milan Matulović|Matulović]] und [[Wolfgang Uhlmann|Uhlmann]]) und der mit den GM [[Aleksandar Matanović|Matanović]] und [[Borislav Ivkov|Ivkov]] geteilte 3. Rang in [[Maribor]] im gleichen Jahr (hinter [[Wolfgang Unzicker|Unzicker]] und [[Samuel Reshevsky|Reshevsky]]).
   
 
== Vereine ==
 
== Vereine ==
Zinn spielte zuerst bei der [[BSG Optima Erfurt]], danach beim [[SC Chemie Halle]]. Seinen ersten DDR-Meistertitel [[1961]] errang er für den [[SC Einheit Dresden]]. Nach dem Umzug nach [[Berlin]] wurde er Mitglied des [[TSC Berlin]].
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Zinn spielte zuerst bei der [[BSG Optima Erfurt]], danach beim [[SC Chemie Halle]], mit dem er [[DDR-Mannschaftsmeisterschaft im Schach 1956|1956]] DDR-Mannschaftsmeister wurde. Seinen nächsten DDR-Meistertitel [[DDR-Mannschaftsmeisterschaft im Schach 1962|1962]] errang er für den [[SC Einheit Dresden]]. Nach dem Umzug nach [[Berlin]] wurde er Mitglied des [[Berliner TSC|TSC Berlin]] und wurde mit diesem [[DDR-Mannschaftsmeisterschaft im Schach 1965|1965]], [[DDR-Mannschaftsmeisterschaft im Schach 1966|1966]] und [[DDR-Mannschaftsmeisterschaft im Schach 1967|1967]] Mannschaftsmeister.
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== Einzelnachweise ==
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== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
* [http://www.berlinerschachverband.de/archiv/chronik/spieler/z/zinn_lothar.html Faksimile des Nachrufs in SCHACH 4/1980]
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* {{Webarchiv | url=http://www.berlinerschachverband.de/archiv/chronik/spieler/z/zinn_lothar.html | wayback=20100709024054 | text=Faksimile des Nachrufs in SCHACH 4/1980}}
* [http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/1203/magazin/0104/index.html Porträt in der Berliner Zeitung] vom 3. Dezember 2005
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* [http://www.berliner-zeitung.de/archiv/lothar-zinn,10810590,10342092.html Porträt in der Berliner Zeitung] vom 3. Dezember 2005
   
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Aktuelle Version vom 3. Juli 2018, 06:33 Uhr

Lothar Zinn (* 19. März 1938 in Erfurt; † 29. Februar 1980 in Berlin) war ein DDR-Schachmeister und Internationaler Meister.

Zinn war ein erfolgreicher Schachspieler. Er war Internationaler Meister, DDR-Meister und Mitglied der DDR-Nationalmannschaft.

Leben[]

Zinn,Anita World Correspondence Championship I

Anita Zinn

Zinn wuchs in Erfurt in einer Familie mit Schach-Tradition auf. Bereits sein Großvater und sein Vater besaßen eine außergewöhnliche Spielstärke. So verwunderte es nicht, dass er bereits Schach spielen konnte, bevor er zur Schule kam. Nach dem Abitur erlernte er den Beruf eines Werkzeugmachers. Es folgte ein Studium an der Technischen Hochschule Dresden. Als Diplom-Ingenieur war er danach in der Datenverarbeitung tätig. Etwa 1960 zog er nach Berlin. Es folgten die bedeutendsten Turniererfolge, wobei er sich schon früher bei Pionier- und Jugendmeisterschaften ausgezeichnet hatte.

1980 starb Zinn nach schwerer Krankheit kurz vor Vollendung seines 42. Lebensjahres.

Er war mit Anita Zinn verheiratet, Vierte bei der 1. Fernschachweltmeisterschaft der Frauen, die Olga Rubzowa gewann.[1]

Erfolge[]

14-jährig gelang Zinn 1952 der erste große Erfolg. Er gewann – ohne einen einzigen Punkt abzugeben – die Pioniermeisterschaft der DDR. 1961 in Premnitz sorgte er bei der DDR-Meisterschaft für eine Sensation, als er vor dem haushohen Favoriten Wolfgang Uhlmann den Titel holte. 1965 in Annaberg-Buchholz konnte er diesen Erfolg wiederholen. Zu dieser Zeit lebte er bereits in Berlin, wo er mehrfach die Stadtmeisterschaft errang, zuletzt 1979. 1965 wurde Lothar Zinn von der FIDE der Titel „Internationaler Meister“ verliehen.[2] Seine letzte Elo-Zahl betrug 2325, im Juli 1973 erreichte er seine höchste Elo-Zahl von 2435.[3]

Turniere[]

1962, 1966, 1968 und 1970 war Zinn Mitglied der DDR-Mannschaft bei der Schacholympiade.[4] 1970 gewann er mit der DDR-Mannschaft sowohl in der Mannschaftswertung als auch in der Einzelwertung am sechsten Brett die Bronzemedaille bei der 4. Mannschaftseuropameisterschaft in Kapfenberg.[5] Von seinen internationalen Resultaten ragen besonders heraus: Der 5. Platz beim Hallenser Zonenturnier 1967 (hinter Portisch, Hort, Matulović und Uhlmann) und der mit den GM Matanović und Ivkov geteilte 3. Rang in Maribor im gleichen Jahr (hinter Unzicker und Reshevsky).

Vereine[]

Zinn spielte zuerst bei der BSG Optima Erfurt, danach beim SC Chemie Halle, mit dem er 1956 DDR-Mannschaftsmeister wurde. Seinen nächsten DDR-Meistertitel 1962 errang er für den SC Einheit Dresden. Nach dem Umzug nach Berlin wurde er Mitglied des TSC Berlin und wurde mit diesem 1965, 1966 und 1967 Mannschaftsmeister.

Einzelnachweise[]

  1. 1. Fernschach-Weltmeisterschaft der Frauen auf TeleSchach
  2. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924–2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 90
  3. Elo-Historie auf olimpbase.org (englisch)
  4. Lothar Zinns Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase.org (englisch)
  5. Lothar Zinns Ergebnisse bei Mannschaftseuropameisterschaften auf olimpbase.org (englisch)

Weblinks[]


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