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Disambig mirror 2 Dieser Artikel behandelt den Musikberuf. Siehe auch Der Liedermacher, Roman.

Der Begriff Liedermacher bezeichnet im deutschsprachigen Raum einen Sänger, der Musik und Texte seines Programms überwiegend selbst geschrieben oder originär bearbeitet hat.

Der Vortrag eines Liedermachers basiert im Kern auf eigener Interpretation und musikalischer Begleitung. Auch wenn die Aufführung gelegentlich mit einer Begleitband erfolgt, liegt meist großes Gewicht auf dem anspruchsvollen, oft witzig-kritischen Text.

Verhältnis zu Songwriting und Chansons[]

Der Singer-Songwriter (englisch) im Verständnis Bob Dylans ist vom Begriff des Liedermachers vor allem regional (nordamerikanischer Raum) und stilistisch abzugrenzen. Es gibt darüber hinaus neben dem deutschen Liedermacher den Chansonnier (französisch), den Cantautore (italienisch) bzw. Cantautor (spanisch) sowie den Bard (russisch). Die Inhalte haben in der Regel Bezug zur Erfahrungswelt des Liedermachers und sind persönlich oder auch politisch geprägt.

Berühmte Chansonniers sind unter anderem Édith Piaf, Juliette Gréco, Charles Aznavour, Jacques Brel, Jacques Dutronc, Maurice Chevalier und Serge Gainsbourg. Zu den bekannten Cantautores gehören León Gieco (Argentinien), Pablo Milanés (Kuba), Violeta Parra, Víctor Jara (beide Chile) sowie Daniel Viglietti (Uruguay). Die wohl bedeutendsten Bardy aus Russland bzw. der Sowjetunion waren Wladimir Wyssozki und Bulat Okudschawa.

Stilrichtungen[]

Das Genre des Liedermachers enthält wegen der individuellen Ausdrucksform eine Vielzahl unterschiedlicher musikalischer und textlicher Stil-Ausprägungen:

  • den Geschichtenerzähler: zum Beispiel Gerhard Schöne, Reinhard Mey, Manfred Maurenbrecher, Klaus Hoffmann, Reinhard Lakomy
  • lyrische Vertonungen: Hans-Eckardt Wenzel, Barbara Thalheim, Helmut Debus, Herman van Veen, Roland Zoss, Christof Stählin
  • Mundarten-Sänger: Knut Kiesewetter, Fiede Kay, Fredl Fesl, Mani Matter, Gölä, Willy Michl, Hubert von Goisern, Hans Söllner
  • gesellschaftskritische und politische Sänger und Komponisten: Wolf Biermann, Franz Josef Degenhardt, Hannes Wader, Konstantin Wecker, Klaus der Geiger, Bettina Wegner, Dieter Süverkrüp, Hans Söllner, Walter Mossmann, Hanns Dieter Hüsch, Willi Resetarits, Georg Danzer, Götz Widmann, Rüdiger Bierhorst
  • Liederschreiber humoristischer bis ironischer Themen: Rainald Grebe, Georg Kreisler, Bodo Wartke, Ulrich Roski, Schobert und Black, Funny van Dannen, Wiglaf Droste, Ludwig Hirsch, Insterburg & Co.
  • christliche Liedermacher: Martin Gotthard Schneider, Peter Janssens, Manfred Siebald, Clemens Bittlinger und andere, vergleiche Neues Geistliches Lied
  • Popkünstler mit fließendem Übergang zum Deutschrock: Stefan Stoppok, Udo Lindenberg, Rio Reiser, Gerhard Gundermann, Wolfgang Michels
  • Blödeleien, Ulk & Klamauk: Mike Krüger, Gottlieb Wendehals, Jürgen von der Lippe, Frank Zander

Typisch für Liedermacher ist die gleichzeitige Zugehörigkeit zu mehreren dieser Kategorien. So singt Reinhard Mey auch humorvolle sowie gesellschaftskritische Lieder.

Weitere bekannte Liedermacher finden sich in der Kategorie „Liedermacher“.

Liedermaching[]

Seit den 1990er Jahren hat sich im deutschsprachigen Raum eine neue Form, das so genannte „Liedermaching“, entwickelt. Die Vertreter dieser Gattung setzen sich textlich sowie musikalisch deutlich vom klassischen Liedermacher ab. Als Begründer der Liedermaching-Szene gilt unter anderem das Bonner Liedermacherduo Joint Venture (1993–2000, bestehend aus Götz Widmann und Martin „Kleinti“ Simon).

Weitere Vertreter dieses Genres sind Mike Godyla und die Monsters of Liedermaching (seit 2003).

Rechtsextreme Liedermacher[]

Waren seit den 1960er Jahren vor allem sozialkritische Inhalte die Domäne von Liedermachern, so gibt es seit einigen Jahren auch rechtsextreme Liedermacher. Nach Angaben von Blick nach Rechts listete das Bundesamt für Verfassungsschutz 2003 in einer internen Studie unter anderem die folgenden „rechtsextremistischen Liedermacher“ auf: Jörg Hähnel, Veit Kelterborn, Annett Moeck, Michael Müller und Frank Rennicke. Einige davon sind wegen Volksverhetzung vorbestraft und inhaftiert, manche ihrer Aufnahmen sind indiziert.[1]

Siehe auch[]

  • Song (Magazin)
  • Folker!

Literatur[]

  • Robert von Zahn (Hrsg.): Folk & Liedermacher an Rhein und Ruhr. agenda-Verlag, Münster 2002, ISBN 978-3-89688-125-0
  • Lutz Kirchenwitz: Folk, Chanson und Liedermacher in der DDR. Dietz Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-320-01807-8
  • Roland Zoss: Saitenstrassen. Musikroman der Schweizer Szene. Fischer Media/Licorne, Münsingen 1998, ISBN 3-85681-380-2

Weblinks[]

Einzelnachweise[]



en:Singer-songwriter es:Cantautor ca:Cantautor fr:Auteur-compositeur-interprète it:Cantautore ja:シンガーソングライター ko:음유시가 nl:Singer-songwriter sr:Кантаутор sv:Singer/songwriter

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