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Die nachfolgend beschriebene Vereinigung ist nicht mehr aktiv und hat sich mittlerweile aufgelöst. |
Die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) war eine ehemalige ostdeutsche Partei. Sie hatte ihren Sitz in Berlin, bestand zwischen 1948 und 1990 und wies rund 75.000 Mitglieder auf.
Geschichte[]
Am 5. Juli 1945 wurde die Liberale Partei Deutschlands (LPD) als Sammelbecken der bürgerlichen Mittelschicht gegründet.
Diese Partei setzte sich für den Erhalt des Privateigentums, für die Förderung der freien Marktwirtschaft und des unabhängigen Berufsbeamten- und Richtertums in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) ein. Eine Besonderheit dieser Partei war, dass sie als einzige Partei der damaligen SBZ nicht als zentralistische Partei gegründet worden war: Neben der Berliner LDP bestanden auch in anderen Regionen der späteren DDR liberale Gruppierungen. So bestand beispielsweise in Dresden eine Demokratische Partei Deutschlands. Doch alle diese liberal-orientierten Gruppierungen und Parteien traten noch im Juli 1945 der LDP bei, welche sich sich am 15. Juli 1945 in Liberal-Demokratische Partei Deutschlands umbenannte.
Ab September 1948 gehörte die LDPD zum „Demokratischen Block“, der aus dem im Juli 1945 gegründeten „Antifaschistisch-demokratischen Block“ hervorging und dessen Gründungsmitglied sie war. Als sogenannte „Blockpartei“ war sie ab 1946 dem politischen Führungsanspruch der SED unterworfen. In den DDR-Regierungen hatten Vertreter der LDPD mehrmals Ministerposten inne.
Nach dem politischen Umbruch in der DDR (1989) schloss sich die LDPD mit anderen neuentstandenen liberal-orientierten Gruppierungen und der westdeutschen FDP zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen, um nun bei den bevorstehenden Volkskammerwahlen gemeinschaftlich gegen die SED anzutreten. Nach der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 ging die LDPD auch rechtlich in der FDP auf.
Literatur[]
- Robert Furtak: Die politischen Systeme der sozialistischen Staaten, dtv Verlag 1979
- Hermann Weber: Kleine Geschichte der DDR, Edition Deutschland Archiv 1980, ISBN 3-8046-0314-9