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Logo der Leo-Organisation
Die Leo-Clubs sind die eigenständige Jugendorganisation der Lions-Clubs. Es sind Service-Clubs, also Wohltätigkeitsclubs, die von jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 28 Jahren betrieben werden. Ihre Mitglieder bezeichnen sich selbst als Leos.
Allgemeines[]
Leos sind politisch und konfessionell ungebunden. Sie unterstützen u. a. Kinder, Alte und Kranke, Obdachlose, Behinderte oder z. B. auch durch Katastrophen geschädigte Menschen. Das Engagement ist rein ehrenamtlich.
Die örtlichen Leo-Clubs engagieren sich vor allem auf lokaler und regionaler Ebene. Zudem gibt es auch überregional und international angelegte Aktionen und Treffen.
Der Begriff "LEO" steht für die englischen Begriffe Leadership, Experience und Opportunity. Damit ist gemeint, dass der persönliche Einsatz als Mitglied die Möglichkeit bietet, Verantwortung zu übernehmen, Erfahrungen zu sammeln und Gelegenheiten für Engagement zu ergreifen. Dies geschieht vorzugsweise im Teamwork.
Da Leo-Clubs per Satzung nicht als Verein eingetragen sein dürfen, haben viele Clubs Hilfswerke, die als gemeinnützige Vereine anerkannt sind. Überregionale Aktivitäten finden unter dem Dach des Hilfswerk der deutschen Leos e. V., Wiesbaden, statt.
Aktivitäten[]
Club-Activities[]
Die Leos nennen ihre sozialen Aktionen „Activities“. Auf Clubebene werden verschiedenste Activities von den Mitgliedern und Gästen geplant und durchgeführt. Üblicherweise wird für jede Activity der Zweck neu festgelegt, wobei viele Clubs auch eine Acitivity häufiger für denselben Zweck durchführen (so genannte Daueractivity). Typische Beispiele für Activities sind:
- Lebensmittelsammlungen
- Trödelmärkte
- Regelmäßige Besuche in einem Altenheim
- Schulhofverschönerungsaktionen
- Benefiz-Adventskalender
- Brillensammelaktion für die Dritte Welt
- Sportveranstaltungen (z. B. mit Behinderten)
- Kleidersammelaktion für Obdachlose
- Benefizkonzerte
- "Ein Wunsch frei" (schwerkranken Kindern werden Wünsche erfüllt)
Sofern die bei diesen Activities teils gewonnenen Einnahmen bzw. Sachspenden nicht unmittelbar weitergegeben werden können, wie z. B. die Lebensmittelspenden an die örtlichen Tafeln, werden die Einnahmen vollständig an sozial engagierte und wohltätige Organisationen weitergeleitet.
Deutschlandweite Tätigkeiten[]
Zudem gibt es zwei Acitivities auf nationaler Ebene, die jeweils von fast allen örtlichen Leo-Clubs koordiniert unterstützt werden: Leo-Service-Day und Leo-Staffel-Activity.
Seit 1995 gibt es den Leo-Service-Day, der jedes Jahr bundesweit am ersten Samstag im Mai stattfindet. Alle teilnehmenden Leo-Clubs treten einheitlich auf und sammeln nur an diesem Tag für den bundesweit festgelegten Zweck. Das einheitliche Spendenziel wird vorher demokratisch von den Leo-Mitgliedern auf der Jahreshauptversammlung (sog. Multi-Distrikt-Versammlung) selbst festgelegt. Jeder Club kann sich selbständig seine Spenden-Activity aussuchen, mit der er zum Erlös des gemeinsamen Spendenzieles beiträgt. Einen Leo-Service-Day gibt es auch in anderen Ländern, so zum Beispiel Österreich. In den letzten 11 Jahren kamen so über 100.000 Euro zusammen. Seit 2008 findet der Leo-Service-Day in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit mit den Lions statt und nennt sich ab 2009 fortan Lions-Leo-Service-Day.
Leo-Service-Day[]
Jahr | Zweck |
---|---|
1995 | Aktion Knochenmarkspende e. V. |
1996 | Aktion Knochenmarkspende e. V. |
1997 | Björn-Steiger-Stiftung |
1998 | Kinderheim in Caransebes, Rumänien |
1999 | Kinderheim in Königsberg |
2000 | Deutsche Bahnhofsmission |
2001 | Off-Road Kids e. V. |
2002 | Ederhof/Rudolf-Pichlmayr-Stiftung |
2003 | Bundesverband der deutschen Tafeln e. V. |
2004 | Stiftungsinitiative für Neuronale Ceroid Lipofusziose |
2005 | Psychosoziale Betreuung für krebskranke Kinder |
2006 | Medical Center in Munkacs, Ukraine |
2007 | Zentrum für tiergestützte Therapie und Pädagogik |
2008 | Bärenherz e.V. - Stiftung für schwerstkranke Kinder |
2009 | Bundesverband der Jugendkunstschulen und kulturpädagogischen Einrichtungen e.V. |
Leo-Staffel-Activity[]
Bei der Leo-Staffel-Activity, die 2004 ins Leben gerufen wurde, sammeln die Leo-Clubs über das Kalenderjahr verteilt für einen gemeinsamen Zweck.
Jahr | Zweck |
---|---|
2004 | Klinikclowns |
2005 | Kinderrheumastiftung |
2006 | Deutscher Kinderhospizverein e. V. |
2007 | Off-Road Kids e. V. |
2008/2009 | Leo-Berufsausbildungszentrum in Sri-Lanka |
Mitglieder[]
Für die Mitgliedschaft in Leo-Clubs gibt es keine besonderen Voraussetzungen. Leo-Clubs stehen somit (anders als Lions Clubs) grundsätzlich jedem offen, der in die Altersgruppe gehört und sich ehrenamtlich engagieren möchte.
Die Mitgliederstruktur ist generell sehr gemischt, wobei jeder einzelne Club häufig gewisse Schwerpunkte aufweist. In manchen Clubs liegt dieser Schwerpunkt bei Schülern, Studenten (vor allem in Universitätsstädten) oder jungen Berufstätigen bzw. Auszubildenden; andere Clubs sind eher heterogen.
Feiern[]
Neben den karitativen Projekten finden regional und überregional über das Jahr verteilt verschiedene Partys statt, auf denen sich Leos und Clubgäste zum Feiern treffen.
Struktur[]
Die Leo-Organisation ist analog den Lions-Clubs in Distrikte unterteilt. Deutschland bildet den Multi-Distrikt 111 (MD 111), der sich einmal pro Jahr im Mai auf der so genannten Multi-Distrikt-Versammlung (MDV) trifft. Die Schweiz bildet den MD 102, Österreich den MD 114. Neben der MDV gibt es in Deutschland mit dem Multi-Distrikt-Seminar, das regelmäßig im November stattfindet, ein weiteres jährliches Treffen.
In Deutschland sind die Clubs in 16 Distrikte eingeteilt. Österreich hat hingegen 3 Distrikte: Ost (Wien, NÖ, Burgenland), Mitte (OÖ, Steiermark), West (Salzburg, Kärnten, Tirol, Vorarlberg). Leo-Clubs existieren in Wien, Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck, Gmunden, Steyr, Wels, Baden bei Wien, Stockerau, St. Pölten, Fürstenfeld, der Obersteiermark, St. Veit an der Glan, Klagenfurt, Eisenstadt und Gänserndorf.
Weltweit existieren zum 1. Juli 2007 102 Distrikte und 18 Multi-Distrikte, 5.620 Leo-Clubs in 137 Ländern und 140.500 Mitgliedern.
In Deutschland gab es zum 1. Juli 2009 173 deutsche Leo-Clubs mit 3.104 Mitgliedern. Ältester Leo-Club Deutschlands ist Gießen-Lahn-Dill, der am 12. Dezember 1970 gegründet wurde. In Österreich gab es im Clubjahr 2005/06 20 Clubs mit 245 Mitgliedern.
In anderen europäischen Ländern sind Leos ebenfalls stark vertreten, insbesondere in Italien und Finnland.
Geschichte[]
Die Leo-Bewegung entstand 1957 in der Albington High-School in Pennsylvania auf Initiative eines Lions-Clubs und beschränkte seine Aktivität anfangs nur auf die Baseball-Mannschaft der Schule. Er wurde am 5. Dezember 1957 gegründet.
1964 wurden die bisher bestehenden Leo-Clubs als offizielle Activity von Lions-Clubs international anerkannt. Innerhalb des ersten Jahres wurden 200 Leo-Clubs in 18 Ländern organisiert. 2006 engagierten sich 141.800 Jugendliche in 5.672 Leo-Clubs weltweit.
In Deutschland wurde der erste Leo-Club mit dem Namen "Gießen Lahn-Dill" 1970 gegründet. In Österreich wurde der älteste noch fortgeführte Leo-Club "Wien opera" 1970 gegründet.
Literatur[]
- Gradinger, Sebastian (2007): Service Clubs - zur Institutionalisierung von Solidarität und Sozialkapital, VDM Verlag. [1]
Fachbeiträge[]
- Service Clubs: „Qualität zählt mehr als Vitamin B“, Simon Hage im Gespräch mit Dr. Sebastian Gradinger in: manager-magazin.de, 16. November 2006. [2]
- „Mit wenig Aufwand viel erreichen“ – Interview auf BusinessNews.com [3]
Weblinks[]
- offizielle Website der Leo-Clubs Deutschland
- offizielle Website der Leo-Clubs Österreich
- offizielle Website der Schweizer Leo-Clubs
- deutschsprachige Website von Lions Clubs International über das Leo-Programm
- alle Service-Clubs im Überblick
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