VereinsWiki
Advertisement
Konrad Weise
Konrad Weise
Personalia
Geburtstag 17. August 1951
Geburtsort GreizDDR
Größe 174 cm
Position Mittelfeld, Abwehr

Konrad Weise (* 17. August 1951 in Greiz) war Fußballspieler in der DDR-Oberliga, der höchsten Spielklasse des DDR-Fußballverbandes. Er spielte dort für den FC Carl Zeiss Jena, mit dem er dreimal Pokalsieger wurde. Weise ist 86-facher Nationalspieler und gewann 1976 Gold bei den Olympischen Spielen. Später arbeitete Weise als Fußballtrainer.

Fußball-Laufbahn[]

Oberligaspieler[]

Weise trat 1961 in die Betriebssportgemeinschaft (BSG) Fortschritt im heimatlichen Greiz ein und spielte dort bis 1966 in den Nachwuchsmannschaften. Im Alter von 15 Jahren wurde er zum Fußballschwerpunkt der Region, dem FC Carl Zeiss Jena delegiert. Dort spielte Weise zunächst in der Jugend- und Juniorenmannschaft. Beim Trägerbetrieb des FC Carl Zeiss wurde er als Werkzeugmacher ausgebildet.

Kurz nach seinem 19. Geburtstag wurde er am 12. September 1970 zum ersten Mal in einem Oberligaspiel eingesetzt. In der Begegnung des 4. Spieltages der Saison 1970/71 FC Carl Zeiss - 1. FC Magdeburg (3:1) wurde er in der 59. Minute für Mittelfeldspieler Rainer Schlutter eingewechselt. Wurde er in der Hinrunde nur als Einwechselspieler eingesetzt, erkämpfte er sich in der Rückrunde mit 13 Vollzeiteinsätzen bereits ein Stammplatz in der Oberligamannschaft. Bis zum Ende der Saison 1971/72 pendelte der 1,74 m große Weise zwischen Mittelfeld und Abwehr, mit Beginn der Spielzeit 1972/73 hatte er seinen Stammplatz als Vorstopper gefunden. Diese Position behielt er bis 1984. Danach übernahm er, nun schon 33 Jahre alt, den Libero-Posten, den er bis zum Ende seiner Oberliga-Laufbahn behielt. In der Saison 1985/86 spielte Weise zum letzten Mal in der Oberligamannschaft des FC Carl Zeiss. Er bestritt noch einmal zwölf Punktspiele, das Spiel FC Carl Zeiss - 1. FC Magdeburg (1:2) am 19. April 1986 war sein letztes Erstligaspiel.

Zu seinen erfolgreichsten Spielen mit dem FC Carl Zeiss gehörten die Endspiele um den DDR-Fußballpokal 1972, 1974 und 1980, in denen er jeweils als Pokalsieger vom Platz ging. In der Oberliga wurde Weise fünfmal Vizemeister. In den 16 Jahren seiner Zugehörigkeit zur 1. Mannschaft des FC Carl Zeiss Jena bestritt Weise 419 Pflichtspiele: DDR-Oberliga 309 (17 Tore)[1], nationale 51 Pokalspiele (7) und 59 europäische Pokalspiele (1). Von 1975 bis 1977 war Weise Mannschaftskapitän der Jenaer Oberligamannschaft.

Auswahlspieler[]

Am 16. August 1967 bestritt Weise sein erstes offizielles DDR-Auswahlspiel. Im Länderspiel der Junioren-Nationalmannschaft spielte er auf der linken Mittelfeldseite. Beim UEFA-Jugendturnier 1969 (inoffizielle Junioren-Europameisterschaft) wurde er nach einem 1:1 gegen Bulgarien nach Losentscheid Zweiter und 1970 ebenfalls nach Losentscheid nach einem 1:1 gegen Schottland inoffizieller Junioren-Europameister. In diesem Turnier war Weise Kapitän der DDR-Juniorenauswahl. Insgesamt absolvierte Weise bis 1970 27 Junioren-Länderspiele, in denen er hauptsächlich in der Verteidigung eingesetzt wurde. Nach dem UEFA-Turnier von 1970 wurde er nahtlos in die Nachwuchs-Nationalmannschaft aufgenommen, für die er bis 1972 ebenfalls als Abwehrspieler sieben Länderspiele bestritt.

Noch vor seinem ersten Einsatz in der DDR-Oberliga bestritt Weise am 26. Juli 1970 sein ersten A-Länderspiel. Beim 5:0-Sieg über den Irak in Jena wurde er in der 65. Minute für Mittelfeldspieler Harald Irmscher eingewechselt und erzielte in der 88. Minute das 5:0. Es dauerte fast ein Jahr, bis er von seinem nächsten Einsatz an einen Stammplatz in der A-Nationalmannschaft sicher hatte. Er spielte zunächst im Mittelfeld, später analog zu seinen Oberligaspielen als Vorstopper. Während der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 bestritt Weise alle sechs Spiele der DDR-Auswahl, so auch das legendäre 1:0 über die Bundesrepublik. Beim entscheidenden EM-Qualifikationsspiel am 21. November 1979 in Leipzig gegen die Niederlande (2:3) wurde er in der 40. Spielminute - es stand nach Treffern von Rüdiger Schnuphase (17.) und Joachim Streich (34.) zu diesem Zeitpunkt noch 2:0 für die DDR-Auswahl - gemeinsam mit seinem Kontrahenten Simon Tahamata des Feldes verwiesen[2]. Mit seinem letzten Spiel am 10. Oktober 1981 gegen Polen (2:3) hatte Weise insgesamt 86 A-Länderspiele (2 Tore) bestritten und liegt damit an 4. Stelle der Rangliste der DDR-Nationalspieler.

Seine größten internationalen Erfolge feierte Weise mit der Fußballolympiaauswahl der DDR, mit der er von 1971 bis 1976 insgesamt 22 offizielle Länderspiele absolvierte. 1972 gewann er mit der Olympiaauswahl die Bronzemedaille und am 31. Juli 1976 nach einem 3:1 über Polen in Montreal die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Kanada.

Trainer[]

Noch während seiner Zeit als Fußballspieler hatte Weise 1983 das Diplom eines Sportlehrers erworben. Damit brachte er die Voraussetzungen mit, künftig als Trainer arbeiten zu können. Sofort nach Beendigung seiner Spielerkarriere übernahm der FC Carl Zeiss Jena Weise als Trainer für den Nachwuchsbereich. Unter seiner Anleitung wuchsen Talente wie die späteren Nationalspieler Bernd Schneider, Jörg Böhme und Robert Enke heran. Später wurde Weise Assistenztrainer der Oberligamannschaft des FC Carl Zeiss. 1998 verließ Weise Jena und wurde beim Drittligisten FSV Zwickau unter Hans-Jürgen Dörner Assistenztrainer. 1999 übernahm er selbst den Posten des Cheftrainers, stieg aber nach einem Jahr in die Oberliga ab. Nach drei Jahren wurde seine Tätigkeit als Cheftrainer wieder beendet. Anschließend trainierte er bis 2005 den fünftklassigen 1. FC Gera 03. Am 29. Dezember 2010 wurde Weise sportlicher Leiter beim Frauenfußballverein FF USV Jena in der Frauenbundesliga.[3]

Erfolge[]

  • Goldmedaille bei Olympia 1976
  • Bronzemedaille bei Olympia 1972
  • Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 1974
  • Sieger bei UEFA-Jugendturnier 1970
  • DDR-Pokalsieger 1972, 1974, 1980
  • 1989 wurde Weise nach einer Umfrage der DDR-Fußballzeitung Fußballwoche in die „Traumelf 40 Jahre Oberliga“ gewählt.

Privatleben[]

Konrad Weise ist verheiratet und hat einen 1982 geborenen Sohn. In Greiz betreibt er den Konrad Weise Sportfachhandel. Als Hobbys nannte er neben dem Sportgeschehen Lesen und Kino.

Literatur[]

  • Hanns Leske, Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3
  • Horn/Weise, Lexikon des DDR-Fußballs. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-536-8
  • Baingo/Horn, Geschichte der DDR-Oberliga. Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-428-3
  • Munzinger-Archiv, Internationales Sportarchiv, 19/01
  • Uwe Nuttelmann, DDR-Oberliga. Eigenverlag 2007, ISBN 3-930814-33-1

Weblinks[]

Fußnoten[]

  1. u.a. nach Angabe der DDR-Sportzeitung Deutsches Sportecho, andere Quellen nennen 310 Oberligaspiele
  2. Deutscher Sportclub für Fußballstatistiken (DSFS): 50 Jahre Fußball-Europameisterschaft. Band 1 - 1960 bis 1996, Seite 96
  3. DDR-Nationalspieler Konrad Weise wird sportlicher Leiter beim FF USV Jena


Kopie vom 16.02.2011, Quelle: Wikipedia, Artikel, Autoren in der Wikipedia
Lokale Autorenseite, Lizenz: GFDL, CC-by-sa 3.0
Advertisement