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Die Knabenkapelle Dachau e. V. ist ein Jugend-Blasorchester in Dachau. Sie besteht heute aus Mädchen und Jungen[1] und wirkt jedes Jahr beim großen Oktoberfestumzug am ersten Wiesnsonntag mit.[2][3]
Geschichte[]
Die Knabenkapelle wurde aus Kindern der Vertriebenen des Zweiten Weltkrieges zusammengestellt, die in den Baracken des ehemaligen KZ Dachau untergebracht waren. Das Blasorchester gründete sich 1953 unter dem Kapellmeister und Komponisten Paul Peter Winkler (1912–1993), der Musikunterricht erteilte, womit die Kinder der Vertriebenen musikalisch betreut wurden.[4]
Der Name der Stadt Dachau ist seit 1954 offiziell Bestandteil des Vereinsnamens. Laut Satzung von 1956 wurden nur Buben im Alter von 7 bis 18 Jahren aufgenommen. 1958 war Winklers Tochter das einzige Mädchen unter den damals 112 Mitgliedern der Kapelle.[5]
Die Stadt Dachau wurde noch Jahrzehnte lang mit dem KZ Dachau in Verbindung gebracht, so auch die Knabenkapelle. Bei Auftritten im Fernsehen und anderswo wurde sie nur als "bayerische Jugendblaskapelle" vorgestellt, um ihre Herkunft zu verschweigen.[6] In den 1970ern wurde Dachau beim internationalen Städtespiel Spiel ohne Grenzen abgelehnt. 1972 wurde der Knabenkapelle Dachau die Teilnahme an der Eröffnung der Olympischen Spiele in München verweigert.[7]
2018 nahm die Knabenkapelle Dachau am 46. Europäischen Blasmusikfestival in Condom en Armagnac teil, wo sie den „Coup de Coeur“ gewann.[8]
Weblinks[]
- Webpräsenz von der Knabenkapelle Dachau
- Literatur von und über Knabenkapelle Dachau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Knabenkapelle Dachau in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Einzelnachweise[]
- ↑ Knabenkapelle Dachau e.V. Abgerufen am 13. Mai 2022 (deutsch).
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Dachauer Trachtenvereine beim Oktoberfestumzug. Abgerufen am 14. Mai 2022.
- ↑ Ohne sie geht beim großen Umzug gar nichts. In: Münchner Merkur. Abgerufen am 14. Mai 2022.
- ↑ Annegret Braun: Die 50er Jahre im Landkreis Dachau: Wirtschaftswunder und Verdrängung. Herbert Utz Verlag, 2018, ISBN 978-3-8316-4702-6, S. 460.
- ↑ Josef Focht, Ursula Katharina Nauderer: Musik in Dachau. Zweckverband Dachauer Galerien und Museen, 2002, ISBN 978-3-930941-38-4, S. 133-192.
- ↑ »Nach dem KZ ins Hofbräuhaus«. In: Der Spiegel. 17. Mai 1998, ISSN 2195-1349 (https://www.spiegel.de/politik/nach-dem-kz-ins-hofbraeuhaus-a-18c1b3a9-0002-0001-0000-000007892424).
- ↑ Dariuš Zifonun: Gedenken und Identität: der deutsche Erinnerungsdiskurs. Campus Verlag, 2004, ISBN 978-3-593-37618-9, S. 84.
- ↑ Knabenkapelle Dachau holt in Frankreich den Pokal der Herzen. In: Merkur. 28. Mai 2018, abgerufen am 14. Mai 2022.
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