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Die '''Kinder- und Jugendspartakiaden''' waren in der [[Deutsche Demokratische Republik|Deutschen Demokratischen Republik]] (DDR) und den anderen Ländern des [[Ostblock]]s regelmäßig veranstaltete [[Wettkampf|Sportwettkämpfe]]. Sie sollten Kinder und Jugendliche zu regelmäßiger sportlicher Betätigung anhalten, dienten aber auch der frühzeitigen Erkennung potenzieller [[Leistungssport]]ler. |
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+ | Die Spartakiaden waren, zusammen mit den Kreis-, Bezirks- und DDR-Meisterschaften sowie dem [[Pionierpokal]], die wichtigsten sportlichen Wettbewerbe im Kinder- und Jugendbereich in der DDR. Es fanden Vorwettkämpfe, Kreisspartakiaden, alle zwei Jahre Bezirksspartakiaden und die zentralen Spartakiadewettkämpfe statt. |
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− | Die bei den anfänglich für Kinder konzipierten Pionierspartakiaden gemachten Erfahrungen führten 1964 zur Idee, eine Sportveranstaltung und Wettkampfform zu entwickeln, die in allen wichtigen Sportarten möglichst alle Kinder und Jugendlichen der DDR anspricht. Man wollte damit Eigenschaften von [[Breitensport]] und [[Leistungssport]] verbinden. Es war gleichzeitig Teil der Jugendarbeit. Das Konzept wurde von der SED-Sportführung entwickelt und finanziert und von den [[Massenorganisation]]en des Sports ([[Deutscher Turn- und Sportbund|DTSB]], [[Gesellschaft für Sport und Technik|GST]]) und der Jugend ([[Freie Deutsche Jugend|FDJ]], [[Pionierorganisation]]) durchgeführt. In den Kreisen, Bezirken und größeren Städten der DDR bildeten sich Spartakiadekomitees, bestehend aus diesen vorgenannten Trägern, und aus Vertretern der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]] und der örtlichen staatlichen Leitungen. |
+ | Die bei den anfänglich für Kinder konzipierten Pionierspartakiaden gemachten Erfahrungen führten 1964 zur Idee, eine Sportveranstaltung und Wettkampfform zu entwickeln, die in allen wichtigen Sportarten möglichst alle Kinder und Jugendlichen der DDR anspricht. Man wollte damit Eigenschaften von [[Breitensport]] und [[Leistungssport]] verbinden. Es war gleichzeitig Teil der Jugendarbeit. Das Konzept wurde von der SED-Sportführung entwickelt und finanziert und von den [[Massenorganisation]]en des Sports ([[Deutscher Turn- und Sportbund|DTSB]], [[Gesellschaft für Sport und Technik|GST]]) und der Jugend ([[Freie Deutsche Jugend|FDJ]], [[Pionierorganisation Ernst Thälmann|Pionierorganisation]]) durchgeführt. In den Kreisen, Bezirken und größeren Städten der DDR bildeten sich Spartakiadekomitees, bestehend aus diesen vorgenannten Trägern, und aus Vertretern der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]] und der örtlichen staatlichen Leitungen. |
Mit dem Ende der DDR und der Umstrukturierung des [[Sport in der DDR|DDR-Sportsystems]] brachen auch die Organisationsstrukturen der Spartakiaden zusammen. In den ostdeutschen Bundesländern werden inzwischen ''Kinder- und Jugendsportspiele'' durchgeführt, die sich auf die Tradition der ''Kinder- und Jugendspartakiade'' beziehen.<ref>Potsdamer Sport-Union: ''[http://www.potsdamer-sport-union.de/abteil/hockey/events/kinderundjugendspiele/index.html Kinder- und Jugendsportspiele]'', abgerufen am 20. September 2012</ref><ref>Nordkurier: ''{{ Webarchiv | url=http://www.nordkurier.de/cmlink/nordkurier/sport/lokalsport/medaillenflut-bei-spartakiade-kampfen-1.437437 | wayback=20140408230003 | text= Medaillenflut bei Spartakiade-Kämpfen }}'', 4. Juni 2012</ref><ref>SV Groitzsch: ''[http://sv-groitzsch.de/?page_id=77 Faustball]'', abgerufen am 20. September 2012</ref> Vereinzelt wurden auch weiterhin Wettkämpfe unter der Bezeichnung ''Kinder- und Jugendspartakiade'' veranstaltet. |
Mit dem Ende der DDR und der Umstrukturierung des [[Sport in der DDR|DDR-Sportsystems]] brachen auch die Organisationsstrukturen der Spartakiaden zusammen. In den ostdeutschen Bundesländern werden inzwischen ''Kinder- und Jugendsportspiele'' durchgeführt, die sich auf die Tradition der ''Kinder- und Jugendspartakiade'' beziehen.<ref>Potsdamer Sport-Union: ''[http://www.potsdamer-sport-union.de/abteil/hockey/events/kinderundjugendspiele/index.html Kinder- und Jugendsportspiele]'', abgerufen am 20. September 2012</ref><ref>Nordkurier: ''{{ Webarchiv | url=http://www.nordkurier.de/cmlink/nordkurier/sport/lokalsport/medaillenflut-bei-spartakiade-kampfen-1.437437 | wayback=20140408230003 | text= Medaillenflut bei Spartakiade-Kämpfen }}'', 4. Juni 2012</ref><ref>SV Groitzsch: ''[http://sv-groitzsch.de/?page_id=77 Faustball]'', abgerufen am 20. September 2012</ref> Vereinzelt wurden auch weiterhin Wettkämpfe unter der Bezeichnung ''Kinder- und Jugendspartakiade'' veranstaltet. |
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* [[Turn- und Sportfest der DDR]] |
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Version vom 8. Oktober 2018, 17:59 Uhr
Die Kinder- und Jugendspartakiaden waren in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und den anderen Ländern des Ostblocks regelmäßig veranstaltete Sportwettkämpfe. Sie sollten Kinder und Jugendliche zu regelmäßiger sportlicher Betätigung anhalten, dienten aber auch der frühzeitigen Erkennung potenzieller Leistungssportler.
Die Spartakiaden waren, zusammen mit den Kreis-, Bezirks- und DDR-Meisterschaften sowie dem Pionierpokal, die wichtigsten sportlichen Wettbewerbe im Kinder- und Jugendbereich in der DDR. Es fanden Vorwettkämpfe, Kreisspartakiaden, alle zwei Jahre Bezirksspartakiaden und die zentralen Spartakiadewettkämpfe statt.
Entwicklung
Die bei den anfänglich für Kinder konzipierten Pionierspartakiaden gemachten Erfahrungen führten 1964 zur Idee, eine Sportveranstaltung und Wettkampfform zu entwickeln, die in allen wichtigen Sportarten möglichst alle Kinder und Jugendlichen der DDR anspricht. Man wollte damit Eigenschaften von Breitensport und Leistungssport verbinden. Es war gleichzeitig Teil der Jugendarbeit. Das Konzept wurde von der SED-Sportführung entwickelt und finanziert und von den Massenorganisationen des Sports (DTSB, GST) und der Jugend (FDJ, Pionierorganisation) durchgeführt. In den Kreisen, Bezirken und größeren Städten der DDR bildeten sich Spartakiadekomitees, bestehend aus diesen vorgenannten Trägern, und aus Vertretern der SED und der örtlichen staatlichen Leitungen.
Mit dem Ende der DDR und der Umstrukturierung des DDR-Sportsystems brachen auch die Organisationsstrukturen der Spartakiaden zusammen. In den ostdeutschen Bundesländern werden inzwischen Kinder- und Jugendsportspiele durchgeführt, die sich auf die Tradition der Kinder- und Jugendspartakiade beziehen.[1][2][3] Vereinzelt wurden auch weiterhin Wettkämpfe unter der Bezeichnung Kinder- und Jugendspartakiade veranstaltet.
Doping
1975 berichtete Bernd Pansold als inoffizieller Mitarbeiter in seinen Berichten über die flächendeckende Ausgabe von anabolen Steroiden an Teilnehmer der Zentralen Kinder- und Jugendspartakiade im Rahmen des staatlich verordneten Zwangsdopings im DDR-Leistungssport durch DDR-Mediziner und Sportfunktionäre.[4]
Begriff
Der Name ist laut dem Deutschen Universalwörterbuch (Dudenverlag 1996) eine Ableitung aus Olympiade und Spartakist bzw. Spartakus. Als Spartakisten bezeichnete man die Angehörigen des Spartakusbundes (1916–1919), der sich seinerseits nach Spartacus, dem Anführer des dritten Aufstandes gegen die Sklavenhaltergesellschaft, benannt hatte.
Spartakiaden hießen aber auch teilweise Sportveranstaltungen und -wettkämpfe der Arbeiter, Kinder und Jugendlichen in nicht-sozialistischen Staaten seit 1917. In der UdSSR und anderen sozialistischen Staaten und deren Nachfolgestaaten nach 1990 heißen die Sportwettkämpfe weiterhin so.
Siehe auch
- Sport in der DDR
- Turn- und Sportfest der DDR
- Spartakiade der Völker der UdSSR
Literatur
- Beschluß des Sekretariats des Zentralkomitees der SED: Durchführung von Kinder- und Jugendspartakiaden in den olympischen Sportarten in den Jahren 1965 und 1966. SAPMO-BArch, DY 30/J IV 2/3, S. 2).
Weblinks
- Thüringer Leichtathletik-Verband: Die Spartakiadebewegung der DDR
- Darstellung des ehemaligen DTSB-Vizepräsidenten
Einzelnachweise
- ↑ Potsdamer Sport-Union: Kinder- und Jugendsportspiele, abgerufen am 20. September 2012
- ↑ Nordkurier: Medaillenflut bei Spartakiade-Kämpfen (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive), 4. Juni 2012
- ↑ SV Groitzsch: Faustball, abgerufen am 20. September 2012
- ↑ Aus den Stasi-Akten des Sportmediziners Bernd Pansold "Von 'Hirnhormonen' und 'kriminellen Vergehen'", Berliner Zeitung, 16. April 1998