Farben | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Tirol |
Universität: | Leopold-Franzens Universität Innsbruck |
Gründung: | 26. Juni 1927 |
Verband: | ÖCV |
Eintritt in CV: | 1927 |
Kürzel: | R-D! |
Bedeutung d. Abk.: K.A.V. | Katholische Akademische Verbindung |
Farben: | weiß - gold - blau - weiß |
Mitglieder: | ca. 200 (2010) |
Wahlspruch: | Veritas et Virtus |
Abgrenzung: | nichtschlagend |
Wahlspruch: | Veritas et Virtus |
Website: | Webseite der K.A.V.Rheno-Danubia |
Die K.A.V. Rheno-Danubia (Abkürzung: R-D) mit Sitz in Innsbruck ist eine katholische, farbentragende, nichtschlagende Verbindung im ÖCV. Die Abkürzung "K.A.V." steht für "Katholische Akademische Verbindung".
Sie wurde 1927 gegründet von der AV Austria, der ältesten ÖCV-Verbindung. Die Rheno-Danubia hat etwa 200 Mitglieder.
Die Verbindung hat die Burschenfarben "Weiß-Gold-Blau-Weiß", die Fuchsenfarben "Weiß-Blau-Weiß", sowie als Kopfbedeckung eine Kornblumenblaue Hinterkopfmütze (Hinterhauptcouleur). Sie trägt den Wahlspruch "Veritas et Virtus".
Grundsätze[]
Die Mitglieder der Rheno-Danubia sehen sich den Prinzipien und Zielen des ÖCV verbunden.
Geschichte[]
Gründung - Zwischenkriegszeit[]
Nach dem Ersten Weltkrieg nahm der Zustrom reichsdeutscher Studierender nach Innsbruck von Jahr zu Jahr zu. Im Jahr 1927 hatten die Aufnahmegesuche bei Austria, auch vieler deutscher Studenten, solche Ausmaße erreicht, dass als Tochterverbindung die Rheno-Danubia gegründet werden konnte. Der erste Aufschwung wurde bald durch die politische Entwicklung in Deutschland beeinträchtigt. Die Machtergreifung der NSDAP im Jahre 1933 und die baldige „Gleichschaltung“ auch des CV führte zur Abspaltung des ÖCV. Bedingt durch die "Tausend-Mark-Sperre" und die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verlor die Universität Innsbruck binnen weniger Semester fast 50 % der Hörer[1]. Insbesondere blieben die reichsdeutschen Studierenden überwiegend aus. Das hatte Auswirkungen auf die Verbindungsleben der Innsbrucker Korporationen, sowie für die noch junge Rheno-Danubia, die aus der Intention heraus gegründet wurde, die reichsdeutschen Studenten aufzunehmen und die Austria zu entlasten. Das Ausbleiben der reichsdeutschen Studierenden bedeutete einen plötzlichen De-facto-Verlust von fast 90 % der Mitglieder Rheno-Danubias und zwang die junge Verbindung sich vermehrt um österreichischen Nachwuchs zu bemühen.
1938 bis 1945 - Nachkriegszeit[]
Mit dem Einmarsch der deutschen Truppen 1938 wurde die Rheno-Danubia verboten. Nach dem Anschluss wurden noch 3 Burschungen und eine Rezeption in der Illegalität in einer Waldlichtung bei Arzl durchgeführt. Die wichtigsten Verbindungsutensilien konnten vor den Nationalsozialisten versteckt und gerettet werden. Rund 10 Verbindungsmitglieder Rheno-Danubias kehrten aus dem Krieg nicht zurück. Erst nach der Befreiung Österreichs konnte das Verbindungsleben wieder aufgenommen werden. In den 1950er Jahren wurde das Verbindungshaus in der Müllerstrasse 29 in Innsbruck erworben, das bis heute in zentraler Lage die "Bude" der Rheno-Danubia beherbergt.
Verbandspolitik[]
Engagement in ÖCV und ICV[]
Verbandspolitisch im ÖCV und im ICV engagierte sich die Rheno-Danubia mit unterschiedlicher Intensität. So hatte die Rheno-Danubia im Studienjahr 1995/96 erst zum zweitenmal seit dem Studienjahr 1961/62 den Vorsitz im ICV inne. In den 1990er Jahren kam es zu Konflikten mit dem Dachverband ÖCV. Es gab Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Auslegung der in der Cartellordnung festgelegten Verbindungsautonomie. Rheno-Danubia trat dafür ein, die Frage der Aufnahme von Studentinnen und die Aufnahme von "nicht-katholischen" Christen im Rahmen der Verbindungsautonomie zu lösen. In diesem Sinne solle jede Verbindung selbst darüber entscheiden, ob sie Studentinnen bzw. "nicht-katholische Christen" aufnehmen möchte oder nicht.
Mit diesen Forderungen kandidierte die Rheno-Danubia für den Vorsitz im ÖCV. Überraschenderweise wurde die Rheno-Danubia unter Christian Gehrer am 9. Jänner 1999 am Studententag in Wiener Neustadt in einer Kampfabstimmung gegen ein Team bestehend aus den Wiener ÖCV-Verbindungen Kürnberg/Austria Wien mit 21 Pro-Stimmen, 18 Contra-Stimmen bei 2 Enthaltungen zum Vorort für das Studienjahr 1999/2000 gewählt. Damit stellte die Rheno-Danubia erstmals in der Geschichte den Vorsitz (Vorort) im ÖCV. Unter Rheno-Danubias Vorsitz wurde eine notariell beglaubigte Meinungsbefragung zur Frage der Aufnahme von weiblichen Studierenden durchgeführt. Obwohl diese unter allen rd. 12.000 Mitgliedern der Verbindungen des ÖCV durchgeführt wurde (5 Verbindungen haben eine Teilnahme an der Befragung untersagt[2]), bei der sich eine Mehrheit von 60,2%[3] der CV-er dafür aussprach, die Frage der Aufnahme von Studentinnen verbindungsautonom zu regeln, gelang es Rheno-Danubia nicht, eine entsprechende Entscheidung auf Funktionärsebene auf der CVV in Brixen im Juni 2000 herbeizuführen. Das im Jahr 2000 auf Initiative der Rheno-Danubia auf der Gleirschspitze (Nordkette) aufgestellte Gipfelkreuz erinnert an den ersten Vorsitz der Rheno-Danubia im ÖCV. Seit dem Jahr 2000 hatte die Rheno-Danubia noch zweimal den Vorsitz im ICV, zuletzt im Studienjahr 2009/10.
Gründung der AV Meinhardia Bozen[]
Im Jahr 1999 gründete die Rheno-Danubia gemeinsam mit ihrer Mutterverbindung Austria die AV Meinhardia Bozen. Dies war eine Konsequenz aus der Errichtung der Freien Universität Bozen, um auch Studierenden in Bozen eine couleurstudentische Heimat auf Hochschulebene anzubieten. Die AV Meinhardia ist Mitglied des ÖCV. AV Meinhardia war von Beginn an pro-europäisch ausgerichtet; deshalb haben die Gründer beschlossen, allen drei Sprachgruppen die Aufnahme in die Verbindung Meinhardia Bozen (M-B) zu ermöglichen. Dieser Beschluss wurde von der Idee getragen, den Mitgliedern in völkerverbindender Gesinnung den Weg in ein geeintes Europa vorzuzeichnen.
Bekannte Mitglieder[]
- Kurt Schuschnigg, Bundeskanzler zur Zeit des Ständestaates (1934−1938); (Stifter)
- Eduard Reut-Nicolussi, Politiker, Abgeordneter in Wien und Rom (Stifter)
- Heinrich von Schwarzenberg (Gründer)
- Clemens Holzmeister, Architekt
- Gottfried Cremer, Unternehmer (Stiftung Keramion)
- Max-Joseph Halhuber, Kardiologe
- Reinhold Stecher, Bischof von Innsbruck
- Silvius Magnago, Landeshauptmann von Südtirol
- Luis Bassetti, Landesrat für Finanzen in Tirol
- Arnold Verhoeven, Abgeordneter zum Deutschen Bundestag
- Josef Bugl, deutscher Wissenschaftler und Politiker
- Gerd Bielowski, Unternehmer und Politiker, Ehrenringträger des ÖCV[4]
Weblinks[]
Einzelnachweise[]
- ↑ Michael Gehler, "Studenten und Politik - Der Kampf um die Vorherrschaft an der Universität Innsbruck 1918 - 1938", Seite 34, ISBN 3-85218-079-1; Haymon-Verlag, Innsbruck 1990
- ↑ "Ernst Bruckmüller, Kompetenz und Solidarität - 125 Jahre Norica", Seite 201, ISBN 978-3-205-78285-8, Böhlau-Verlag, Wien 2008
- ↑ "m.f.G. - mit freundlichen Grüßen", Zeitung des Vororts K.A.V. Rheno-Danubia, Nr.4 - Mai 2000, Seite 1, Seite 5
- ↑ Ehrenringträger
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