Jonathan Edwards (Jonathan David Edwards; * 10. Mai 1966 in London) ist ein ehemaliger britischer Dreispringer und Olympiasieger. Er ist der aktuelle Weltrekordhalter im Dreisprung und war 1995 der erste Dreispringer der Welt, der über 18 m sprang.
Edwards wurde als Sohn eines Vikars geboren. Sein erster Auftritt bei internationalen Wettkämpfen war mit einigen Hindernissen gespickt. Wegen seines damals streng christlichen Glaubens weigerte er sich zunächst, an Wettkämpfen teilzunehmen, die an einem Sonntag ausgetragen wurden. Dadurch verpasste er die Chance zur Teilnahme an der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 1991. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona schied er in der Qualifikation aus.
Zwei Jahre später, nach zahlreichen Diskussionen mit seinem Vater, änderte er diese Haltung. Er kam zu der Überzeugung, dass Gott ihm das Talent gegeben habe, um es auch im Wettkampf unter Beweis zu stellen. Bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 1993 startete er in der Qualifikationsrunde erstmals an einem Sonntag und gewann im Finale Bronze.
Im Vorfeld der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 1995 verbesserte Edwards am 18. Juli 1995 in Salamanca den zehn Jahre alten Weltrekord des US-Amerikaners Willie Banks um einen Zentimeter auf die neue Weite von 17,98 m. Der Wettkampf bei der Weltmeisterschaft in Göteborg drei Wochen später ging in die Geschichte ein: Mit seinem ersten Sprung landete Edwards bei der neuen Weltrekordweite von 18,16 m. 20 Minuten später verbesserte er in seinem zweiten Sprung den Rekord um weitere 13 cm und wurde mit dieser Weite von 18,29 m erstmals Weltmeister. Im gleichen Jahr wurde er von der BBC zum Sportler des Jahres gewählt.
Bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta musste sich Edwards dem US-Amerikaner Kenny Harrison geschlagen geben und gewann die Silbermedaille.
Auch in den folgenden Jahren stand er wiederholt bei internationalen Meisterschaften auf dem Treppchen: 1997 gewann er bei der WM in Athen Silber, 1998 sowohl bei der Halleneuropameisterschaft in Valencia wie auch bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Budapest Gold und 1999 bei der WM in Sevilla Bronze.
Dem Sieg bei Olympischen Spielen 2000 in Sydney folgte im Jahr darauf die Silbermedaille bei der Hallen-WM in Lissabon und der zweite Weltmeistertitel bei der WM in Edmonton. 2002 gewann er Gold bei den Commonwealth Games in Manchester und Bronze bei der EM in München.
Nach der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2003 in Paris/Saint-Denis, wo er nach einer Knöchelverletzung mit 16,31 m nur den zwölften Platz erreichte, beendete er seine Karriere.
Edwards schlug eine Laufbahn in der Medienbranche ein und präsentierte bis 2007 im Fernsehprogramm der BBC die Sendung Songs of Praise, in der christliche Lieder gesungen werden. Inzwischen hat Edwards sich vom Christentum und vom Glauben an göttliche Entitäten distanziert.
Weblinks[]
Jonathan Edwards in der Datenbank der IAAF (englisch)
- I lost my faith in God when I retired, says Olympic hero Jonathan Edwards, Interview mit der Daily Mail, 11. Juni 2007
1896: James Brendan Connolly | 1900: Meyer Prinstein & Raymond Ewry (aus dem Stand) | 1904: Meyer Prinstein & Raymond Ewry (aus dem Stand) | Zwischenspiele 1906: Peter O’Connor | 1908: Timothy Ahearne | 1912: Gustaf Lindblom | 1920: Vilho Tuulos | 1924: Anthony Winter | 1928: Mikio Oda | 1932: Chūhei Nambu | 1936: Naoto Tajima | 1948: Arne Åhman | 1952: Adhemar Ferreira da Silva | 1956: Adhemar Ferreira da Silva | 1960: Józef Szmidt | 1964: Józef Szmidt | 1968: Wiktor Sanejew | 1972: Wiktor Sanejew | 1976: Wiktor Sanejew | 1980: Jaak Uudmäe | 1984: Al Joyner | 1988: Christo Markow | 1992: Mike Conley | 1996: Kenny Harrison | 2000: Jonathan Edwards | 2004: Christian Olsson | 2008: Nelson Évora
1983: Zdzisław Hoffmann | 1987: Christo Markow | 1991: Kenny Harrison | 1993: Mike Conley | 1995: Jonathan Edwards | 1997: Yoelbi Quesada | 1999: Charles Friedek | 2001: Jonathan Edwards | 2003: Christian Olsson | 2005: Walter Davis | 2007: Nelson Évora | 2009: Phillips Idowu
1934: Willem Peters | 1938: Onni Rajasaari | 1946: Valdemar Rautio | 1950: Leonid Schtscherbakow | 1954: Leonid Schtscherbakow | 1958: Józef Szmidt | 1962: Józef Szmidt | 1966: Georgi Stoikowski | 1969: Wiktor Sanejew | 1971: Jörg Drehmel | 1974: Wiktor Sanejew | 1978: Miloš Srejović | 1982: Keith Connor | 1986: Christo Markow | 1990: Leonid Woloschin | 1994: Denis Kapustin | 1998: Jonathan Edwards | 2002: Christian Olsson | 2006: Christian Olsson
Personendaten | |
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NAME | Edwards, Jonathan |
ALTERNATIVNAMEN | Edwards, Jonathan David |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Dreispringer |
GEBURTSDATUM | 10. Mai 1966 |
GEBURTSORT | London |
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