Jan Ullrich (2014) | |
Zur Person | |
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Spitzname | Ulle |
Geburtsdatum | 2. Dezember 1973 (51 Jahre) |
Nation | Deutschland |
Disziplin | Straße |
Fahrertyp | Rundfahrer, Zeitfahrer |
Zum Team | |
Aktuelles Team | Karriereende |
Doping | |
2002 2006 |
6-monatige Sperre, Amphetamine in Dopingskandal Fuentes verwickelt |
Verein(e) | |
bis 1987 1987–1989 1991 1992–1995 |
SG Dynamo Rostock SC Dynamo Berlin SC Berlin RG Hamburg |
Team(s) | |
1995–2002 2003 2004–2006 |
Telekom Coast/Bianchi T-Mobile |
Wichtigste Erfolge | |
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Jan „Ulle“ Ullrich (* 2. Dezember 1973 in Rostock) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer.
Als erster und bisher einziger Deutscher gewann Ullrich 1997 die Tour de France. Darüber hinaus war er fünfmal Zweiter und einmal Vierter der Tour, Amateurweltmeister im Straßenrennen, zweimal Weltmeister im Einzelzeitfahren sowie Sieger im Olympischen Straßenrennen 2000.
Aufgrund seiner Verwicklung in den spanischen Dopingskandal „Fuentes“ wurde er von der Tour de France 2006 ausgeschlossen und sein Vertrag fristlos gekündigt. Nach jahrelangen Verfahren sprach der Internationale Sportgerichtshof (CAS) Ullrich 2012 in letzter Instanz des Dopings schuldig und annullierte seine Erfolge seit dem 1. Mai 2005.[1]
Am 26. Februar 2007 erklärte Ullrich seine aktive Radsportkarriere für beendet.
Sportliche Laufbahn[]
Die frühen Jahre[]
Ullrich kam bereits in seiner frühen Kindheit mit dem Radsport in Berührung. Als Neunjähriger gewann er sein erstes Schulrennen und 1983 sein erstes Rennen für die SG Dynamo Rostock auf einem geliehenen Rad in Turnschuhen. 1985 siegte er in einem Radrennen in Warnemünde und bei einem Querfeldeinrennen durch den Wald am „Sonnenberg“ in Parchim. Ullrich wurde durch das DDR-Leistungssportsystem gefördert und kam nach Spartakiade-Siegen 1986 mit 13 Jahren auf die Kinder- und Jugendsportschule (KJS) des SC Dynamo Berlin. 1987 wurde Ullrich DDR-Schülermeister im Bahnvierer und 1988 DDR-Jugendmeister im Straßenradfahren, 1990 DDR-Jugendmeister im Punktefahren.
Nach der Wende nahm ihn sein Trainer Peter Becker mit nach Hamburg zum neu gegründeten Team Panasonic Hamburg. 1992 siegte Ullrich u. a. bei den Norddeutschen Straßen-Meisterschaften der Amateure.
Im Jahr darauf gewann der 19-jährige Ullrich die Straßen-Weltmeisterschaft der Amateure in Oslo. Er wurde zum deutschen Radsportler des Jahres 1993 gewählt, gewann in diesem Jahr den Gesamt-Weltcup der Amateure und die Rad-Bundesliga. Rundfahrtsiege erzielte Ullrich 1993 bei der tschechischen Bohemia-Tour und dem Pazific Power Commonwealth Bank Cycle Classic (Australien).
Ullrich belegte den dritten Platz bei der erstmals ausgetragenen, sowohl für Amateure wie Profis offenen Zeitfahrweltmeisterschaft 1994 und gewann erneut die Rad-Bundesliga. Er siegte u. a. bei Etappen der Rapport Toer, wo er auch die Sprintwertung gewann, der Niedersachsen-Rundfahrt, der Pazific Power Commonwealth Bank Cycle Classic (Australien) und der Tour o’Hawaii.
Nach diesen Erfolgen wurde er vom Team Telekom unter Vertrag genommen und zog zu seiner Freundin nach Merdingen in Südbaden, wo er bis 2002 lebte. Dort wurde eine Straße nach ihm benannt.
1996–1999[]
Bei seiner ersten Tour de France im Jahr 1996 erreichte Ullrich, neben seinem ersten Sieg bei einer Tour-Etappe im letzten Zeitfahren, den zweiten Platz hinter seinem dänischen Teamkollegen Bjarne Riis, der im Mai 2007 bekannt gab, „mit unerlaubten Mitteln zum Toursieg 1996“ gekommen zu sein. Ullrich wird ebenso vorgeworfen, zu dieser Zeit gedopt zu haben, was er allerdings bestreitet. Kritiker werfen Ullrich aber aufgrund der inzwischen belegten Lügen im Zusammenhang mit dem Fuentes-Skandal Unglaubwürdigkeit vor.
1997 startete er ebenfalls als Helfer seines Kapitäns Riis in die Frankreich-Rundfahrt. Als er sich nach einem Etappensieg in den Pyrenäen bei einer Bergankunft in Arcalis (Andorra) erstmals das Gelbe Trikot des Führenden überstreifen konnte, kam in Deutschland eine Art „Tourfieber“ auf, und die französische Sportzeitung L’Équipe reihte ihn mit der Schlagzeile „Voilà le Patron“ in die Größen der Radsportwelt ein, während die italienische Gazzetta dello Sport am nächsten Tag „Ullrich il Kaiser“ auf dem Titelblatt schrieb und ihm damit seinen in Italien gebräuchlichen Spitznamen gab. Ullrich gewann noch eine weitere Etappe und schließlich, als erster Deutscher und mit 23 Jahren als einer der jüngsten Fahrer, die Gesamtwertung der Tour.
Sein Sieg machte Ullrich in Deutschland innerhalb kürzester Zeit zum populärsten aktiven Sportler; er wurde 1997 zum Sportler des Jahres gewählt. Allerdings konnte der neue Radstar die hohen Erwartungen der Öffentlichkeit (die eine Serie von Toursiegen erhoffte) in den nächsten Jahren nicht erfüllen.
Seit 1998 erlebte Ullrich regelmäßig ein schwaches Frühjahr, geprägt von schlechter Fitness, Übergewicht, Krankheiten und Verletzungen. Trotzdem erreichte er bei der Tour 1998 den zweiten Rang hinter Marco Pantani und holte sich drei Etappensiege. Am 24. Juli 2013 gab der französische Senat bekannt, dass er dabei mit EPO gedopt war.[2] Ein Jahr später verhinderte ein Sturz bei der Deutschland Tour 1999 seinen Start bei der Tour de France. Ullrich gewann dafür am Saisonende die Vuelta a España und die Zeitfahr-WM.
2000–2003[]
Im Jahr 2000 traf Ullrich erstmals bei der Tour auf Lance Armstrong und wurde von ihm auf den zweiten Platz verwiesen. Wenige Wochen nach dem Ende der Tour gewann Ullrich das Straßenrennen der Olympischen Sommerspiele in Sydney und zudem Silber im Zeitfahren – vor Armstrong. Nach diesen Erfolgen übernahm Ullrich als erster Deutscher die Führung der UCI-Radsport-Weltrangliste.
Im Jahr 2001 landete Ullrich bei der Tour de France erneut auf Platz zwei hinter Armstrong. Im Herbst desselben Jahres gewann Ullrich zum zweiten Mal die Zeitfahr-WM.
Im Frühjahr 2002 verursachte Ullrich in Freiburg unter Alkoholeinfluss einen nächtlichen Autounfall. Nur wenige Wochen später wurde er während eines Aufenthalts in einer Rehabilitationsklinik positiv auf Amphetamine getestet. Ullrich erklärte, von Unbekannten „Pillen“ in einer Diskothek angenommen zu haben. Er wurde für sechs Monate gesperrt.[3] Nach späteren NADA/WADA-Codes wäre dies nicht der Fall gewesen, da Amphetamine als soziale Drogen nur noch im Wettkampf verboten sind.[4]
Im selben Jahr wechselte Ullrich gemeinsam mit seinem Mentor Rudy Pevenage vom Team Telekom zur Mannschaft Coast. Das von einem mittelständischen Textilunternehmer gesponserte Team geriet im Frühjahr 2003 allerdings in Finanzschwierigkeiten und wurde vom Radsportweltverband UCI zweimal suspendiert. Schließlich konnte Teammanager Pevenage den bisherigen Co-Sponsor Bianchi überzeugen, das Radsportteam zu übernehmen.
Nach einigen guten Platzierungen bei der Deutschland Tour und der Tour de Suisse ging Ullrich schließlich im Trikot des Teams Bianchi in seine sechste Tour de France, bei der er zunächst von einer Lebensmittelvergiftung geplagt wurde, seinen Rückstand in den Alpen aber begrenzen konnte. Am 18. Juli 2003 gewann Ullrich die 12. Etappe der Tour, das Einzelzeitfahren von Gaillac nach Cap’Découverte, mit über eineinhalb Minuten Vorsprung vor Lance Armstrong. Es war Ullrichs erster Etappensieg bei der Tour seit 1998. Obwohl Ullrich den Kampf um das Gelbe Trikot bis zum letzten Zeitfahren offen gestalten konnte, setzte sich Armstrong schließlich durch und feierte seinen fünften Toursieg in Folge. Ullrich belegte trotz eines Sturzes im Zeitfahren mit 1:01 Minuten Rückstand ein fünftes Mal den zweiten Platz.
Nach der Tour de France 2003 wurde Ullrich von der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) mit der Fair-Play-Plakette des deutschen Sports ausgezeichnet, weil er einen Doppelsturz Armstrongs nicht zum Angriff ausgenutzt hatte, sondern mit verlangsamtem Tempo weiterfuhr, bis sein Kontrahent wieder aufgeschlossen hatte.
Im Dezember 2003 wurde Ullrich von den deutschen Sportjournalisten zum zweiten Mal zum Sportler des Jahres gewählt.
2004[]
Wieder bei Telekom unter Vertrag, stieg Ullrich im Jahr 2004 zunächst bei dem Ardennenklassiker La Flèche Wallonne vorzeitig aus. Vier Wochen später kehrte er bei der Deutschland Tour ins Renngeschehen zurück und wurde Zweiter der ersten Etappe, einem Einzelzeitfahren. Die Bergetappen beendete er in vorderen Rängen. Mitte Juni 2004 gewann Ullrich bei seiner achten Teilnahme schließlich erstmals die Tour de Suisse, bei der er auch die erste Etappe und das abschließende Zeitfahren für sich entscheiden konnte.
Am 3. Juli 2004 ging Ullrich im belgischen Lüttich als einer der Anwärter auf den Gesamtsieg an den Start der Tour de France 2004, verlor jedoch schon im Prolog 15 Sekunden auf den Titelverteidiger Lance Armstrong. Durch eine Erkältung verlor Ullrich auf den beiden Pyrenäen-Bergetappen weitere fünf Minuten und damit jede Chance auf den Gesamtsieg. Nach seinem Einsatz in der letzten Tourwoche in den Alpen und bei den beiden verbliebenen Zeitfahren, in denen er sich jeweils nur Armstrong geschlagen geben musste, erreichte er in der Gesamtwertung noch den vierten Platz.
Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen trat Ullrich beim Straßenrennen als Gewinner von 2000 mit dem Ziel an, seine zweite Goldmedaille zu gewinnen. Der Kurs in der Innenstadt von Athen endete mit dem Sieg von Paolo Bettini. Beim Einzelzeitfahren wurde Ullrich nur Siebter.
2005[]
Bei der Tour de Suisse 2005 wurde Ullrich Dritter der Gesamteinzelwertung, hinter Aitor González Jiménez und Michael Rogers. Diese Platzierung wurde ihm Anfang Februar 2012 vom Internationalen Sportgerichtshof Cas wegen seiner Doping-Affäre aberkannt.[5]
Die Tour de France 2005 war für Ullrich die letzte Gelegenheit, gegen Lance Armstrong anzutreten, da dieser bereits vor Beginn der Tour seinen Rücktritt vom Radrennsport angekündigt hatte. Dennoch verfehlte er mit dem dritten Platz in der Gesamtwertung hinter Armstrong und Basso den Tour-Sieg. Der dritte Platz wurde ihm 2012 aberkannt.[6]
Das Abschneiden im 55-km-Einzelzeitfahren am vorletzten Tag der Tour (20. Etappe), bei dem Ullrich nur 23 Sekunden mehr als Armstrong benötigte, und der Podiumsplatz ließen ihn dann doch noch eine positive Bilanz ziehen.
2006[]
Am 1. November 2005 begann Ullrich die Vorbereitung für die Saison 2006 mit dem Ziel, die Tour de France zum zweiten Mal zu gewinnen. Seine Rennsaison wollte er, wie bereits 2003 und 2005, bei der viertägigen Sarthe-Rundfahrt (4.–7. April) beginnen. Nach erneuten Knieproblemen griff er aber erst bei der Tour de Romandie (25.–30. April) ins Renngeschehen ein.
Nach der Tour de Romandie ging Ullrich beim Giro d’Italia an den Start. Bei der elften Etappe, einem Einzelzeitfahren über 50 Kilometer, konnte Ullrich zum ersten Mal in dieser Saison anerkennende Aufmerksamkeit erzeugen, als er dieses Rennen gegen die Uhr gewann. Wegen Rückenschmerzen gab er den Giro während der 19. Etappe auf. Als letztes Rennen vor der Tour de France bestritt Ullrich die Tour de Suisse. Im abschließenden Einzelzeitfahren nach Bern konnte er den Spanier Koldo Gil noch auf den zweiten Platz verdrängen und somit seinen zweiten Gesamtsieg nach 2004 erringen. Dieser Sieg wurde wegen Ullrichs Verwicklung in den Doping-Skandal Fuentes im Jahr 2012 durch das CAS annulliert.
Am 26. Juni 2006, fünf Tage vor Beginn der Tour de France, tauchten erneut Doping-Gerüchte im Zusammenhang mit der Dopingaffäre um das Liberty-Seguros-Team in den Medien auf, wobei es der spanischen Zeitung El País zufolge Hinweise auf eine mögliche Verstrickung von Ullrich gegeben haben soll. Nachdem die Tour-Organisatoren eine Stellungnahme zu den Vorwürfen vom Team T-Mobile gefordert hatten, kam es zu Gesprächen zwischen der Tour-Organisation A.S.O. und T-Mobile, woraufhin die A.S.O. verlauten ließ, dass es keine triftigen Gründe gäbe, die Teilnahme von Ullrich bei der Tour in Frage zu stellen. Am Morgen des 30. Juni wurde Ullrich nach der nun erfolgten Akteneinsicht durch die Teamleitung zusammen mit seinem Betreuer Rudy Pevenage und Óscar Sevilla von der Teilnahme an der Tour de France ausgeschlossen.
2007[]
Auf einer Pressekonferenz am 26. Februar 2007 gab Ullrich das Ende seiner Laufbahn als aktiver Radsportprofi bekannt. Fortan wolle er als Berater, Repräsentant und Werbeträger für das österreichische Team Volksbank tätig werden. Das Team Volksbank setzte den Beginn von Ullrichs Tätigkeit jedoch bis auf Weiteres aus, nachdem sich der Dopingverdacht durch die eindeutige Zuordnung der in Spanien sichergestellten Blutkonserven zu Ullrich erhärtet hatte.[7]
Ullrich und der Dopingskandal Fuentes[]
→ Hauptartikel: Dopingskandal Fuentes
Zur Suspendierung kam es aufgrund neuer Indizien im Dopingskandal um Eufemiano Fuentes. Ullrich und Sevilla hatten eine Verstrickung stets bestritten. Die spanische Justiz hatte jedoch Dokumente übergeben, die nach Auskunft der T-Mobile-Leitung ernste Zweifel am Wahrheitsgehalt der Unschuldsbeteuerungen der beiden Fahrer aufkommen ließen. Es gäbe aber keine Hinweise, dass es zu einem persönlichen Treffen von Ullrich und Fuentes gekommen sei, so der Kommunikationschef Christian Frommert. Zusätzlich sind laut spanischer Ermittlungsbehörden Indizien für den illegalen Gebrauch von Wachstumshormonen aufgetaucht, die aber genauso wie alle weiteren Vorwürfe bisher weder gerichtlich angeklagt noch sonst offiziell und damit überprüfbar veröffentlicht worden sind.
Die Olaf Ludwig Cycling GmbH als Betreiber der T-Mobile-Mannschaft erklärte am 20. Juli 2006 die außerordentliche Kündigung des Fahrervertrags mit Ullrich, da trotz gegenteiliger Ankündigung ihrer Ansicht nach Ullrich keinen Beweis seiner Unschuld gegenüber seinem Arbeitgeber dargelegt habe. Ullrichs Rechtsbeistand hatte stattdessen auf das Fehlen einer entsprechenden vertraglichen Verpflichtung hingewiesen.
Zu dieser Zeit verkündete Ullrich auf seiner Homepage, dass er seine Karriere fortsetzen und 2007 zur Tour de France erneut antreten wolle. In diesem Zusammenhang äußerte er auch, bei einem Toursieg dann vom aktiven Leistungssport zurücktreten zu wollen. Der Veranstalter der Spanien-Rundfahrt Vuelta schloss Ullrich für 2006 von der Teilnahme aus.
Ullrich akzeptierte Ende August die Kündigung durch T-Mobile. Grund dafür war eine Äußerung seines Managers, die Ullrich die Grundlage für seine finanziellen Forderungen gegen das Team entzog. Sein Manager erklärte, dass Ullrich nicht mehr für T-Mobile fahren werde, selbst wenn die Kündigung zurückgenommen werde, doch Ullrich hätte sich weiter für Renneinsätze anbieten müssen, damit er Anspruch auf Gehalt oder eine Abfindung gehabt hätte.
Im Oktober 2006 trat Ullrich aus dem Schweizer Radsportverband aus, was juristische Folgen in der Schweiz für ihn jedoch nicht verhindern kann.[8] Seine Absicht, darauf in Österreich eine Lizenz zu lösen, beantwortete der Österreichische Radsportverband (ÖRV) allerdings in einer Presseerklärung mit den Worten, der Verband „benötigt keine zusätzlichen Herausforderungen oder Aufgaben im Zusammenhang mit dem Fall Ullrich“ und es habe außerdem „keinerlei Einladungen oder Angebote seitens des ÖRV an Herrn Ullrich gegeben, sich in Österreich um einen Wohnsitz und eine Lizenz zu bewerben“.[9]
Am 3. April 2007 wurde bekannt gegeben, dass die gefundenen Blutkonserven nach einem DNA-Vergleich eindeutig Ullrich zugeordnet werden konnten. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelte daher gegen Ullrich wegen „Betruges zum Nachteil seines früheren Arbeitgebers“ und gegen seinen Berater Rudy Pevenage wegen „Beihilfe und Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz“. Das Internationale Olympische Komitee (IOK) reagierte auf die Geständnis-Lawine von ehemaligen Radprofis des früheren Team Telekom und berief im Mai 2007 eine Disziplinar-Kommission. Das Gremium unter dem Vorsitz des Schweizers Denis Oswald soll mögliche Doping-Verstöße bei zurückliegenden Olympischen Spielen untersuchen. Damit drohte Ullrich die Aberkennung seiner Goldmedaille von den Spielen 2000 in Sydney.
Am 14. April 2008 stellte die Staatsanwaltschaft Bonn ihre Ermittlungen gegen Ullrich wegen der Betrugsvorwürfe seines ehemaligen Arbeitgebers Team T-Mobile ein. Ullrich müsse eine Zahlung „in sechsstelliger Höhe an gemeinnützige Institutionen und die Staatskasse“ leisten, dafür werde auf eine Klageerhebung verzichtet. Oberstaatsanwalt Fred Apostel sagte: „Unsere Ermittlungen über 21 Monate haben ergeben: Ullrich hat gedopt.“[10] Nicht zuletzt beruhte die Entscheidung der Staatsanwaltschaft auf Ullrichs subjektiver Einstellung, nichts Unrechtes getan zu haben, da „zu Ullrichs aktiver Zeit eine weithin verbreitete Doping-Mentalität vorherrschte“. Juristisch gilt Ullrich nun als unschuldig im Sinne des Betrugsvorwurfs, die Entscheidung hat aber keine Auswirkung auf weiter laufende zivilrechtliche Verfahren, etwa zwischen Ullrich und dem Molekularbiologen Werner Franke oder zwischen Ullrich und seinem früheren Teammanager Günther Dahms. Ullrich kommentierte die Einstellung auf seiner Homepage: „Die Zahlung ist kein Schuldeingeständnis. […] Ein Geständnis konnte es auch deshalb nicht geben, weil es keinen Betrogenen gibt.“[11]
Im Vorfeld der Tour de France 2008 wiederholte Ullrich erneut, er habe in seiner Karriere „nie jemanden betrogen“. Zudem beklagte Ullrich mangelnde Unterstützung durch den BDR-Präsidenten Rudolf Scharping nach dem Auftauchen des Dopingverdachts.[12]
Nach einem jahrelangen Rechtsstreit um die „spanische Doping-Affäre“ sah Anfang Februar 2012 der Internationale Sportgerichtshof (CAS) Ullrichs Schuld als erwiesen an und verurteilte ihn. Einher ging dies mit einer Annullierung aller Erfolge Ullrichs seit dem 1. Mai 2005, darunter der dritte Platz bei der Tour de France 2005 und der Sieg bei der Tour de Suisse 2006. Einen Antrag des Rad-Weltverbands UCI, Ullrich lebenslang für alle Aktivitäten im Radsport zu sperren, lehnte der CAS ab.[1] Nach dem Urteil räumte Ullrich öffentlich ein, Kontakt zu Fuentes gehabt zu haben, was er bis dahin abgestritten hatte.[13]
Im Juni 2013 räumte Ullrich in einem Interview mit der Zeitschrift Focus[14] erstmals explizit ein, mit Hilfe von Fuentes gedopt zu haben. Er habe keine anderen Dopingmittel als sein eigenes Blut verwendet. Betrugsvorwürfe wies er zurück, da er nichts genommen habe, „was die anderen nicht auch genommen haben.“ „Betrug fängt für mich dann an, wenn ich mir einen Vorteil verschaffe. Dem war nicht so. Ich wollte für Chancengleichheit sorgen.“[15]
Exklusiv-Vertrag mit der ARD[]
Wie am 5. September 2006 die Süddeutsche Zeitung berichtete, bestand ein Exklusiv-Vertrag zwischen Ullrich und der ARD. Der Vertrag existierte seit 1999 und hatte Ullrich Gelder für das Auftreten in ARD-Sendungen und das Bereitstehen für Interviews garantiert. Ullrich erhielt zuletzt 195.000 Euro pro Jahr und hätte dies durch weitere Prämien aufstocken können. So hätte es für einen Tour-Etappensieg 20.000 Euro, für den Gesamtsieg sogar 65.000 Euro zusätzlich gegeben.
Aufgrund der Dopingsperre, die aus dem positiven Dopingtest 2002 resultierte, löste die ARD den Vertrag auf, doch bereits zum 1. Januar 2003 wurde ein neuer Vertrag geschlossen. Dieser Vertrag wurde wegen Ullrichs Verwicklungen in den Dopingskandal Fuentes zum Jahresende 2006 gekündigt.[16]
Jan Ullrich im Spiegel der öffentlichen Meinung[]
Ullrichs Chancen, seine Fähigkeiten und sein Trainingszustand waren in den Jahren seiner aktiven Radsportkarriere regelmäßig Gegenstand lebhafter Diskussionen unter Journalisten, Radsportexperten und Fans. So schrieb beispielsweise der Sportjournalist Oskar Beck: „Kurzzeitig musste ganz Fahrraddeutschland ja befürchten, er würde sich mit diesen Eskapaden – zu viel Torte im Winter, ominöse Pillen in der Disco, umgefahrene Radständer und ähnliche Mißgeschicke – zugrunde richten.“[17]
Ullrich wurde von Kritikern ebenfalls häufig vorgeworfen, nicht über die Härte, den unbedingten Siegeswillen oder die akribische Saisonvorbereitung zu verfügen. So sagte zum Beispiel Eddy Merckx: „Wenn Ullrich in Belgien aufgewachsen wäre, hätte er schon dreimal die Tour gewonnen. Es liegt alles nicht am Körper, sondern am Kopf.“[18] In diesem Zusammenhang wurde oft auf den mehrfachen Tour-de-France-Gewinner Lance Armstrong verwiesen, bei dem allerdings Jahre später systematisches Doping nachgewiesen wurde und dem seine Siege aberkannt wurden.
Bedeutende Erfolge[]
Nachträglich aberkannte Siege sind getrennt aufgeführt.
- Eintagesrennen
- Olympisches Straßenrennen 2000
- Silber Olympisches Einzelzeitfahren Straße 2000
- Amateur-Straßenweltmeister 1993
- Bronze UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 1994 im Einzelzeitfahren
- Weltmeister im Einzelzeitfahren 1999 und 2001
- Deutscher Meister im Einzelzeitfahren 1995
- Deutscher Straßenmeister 1997 und 2001
- HEW Cyclassics 1997
- Coppa Agostoni 2000
- Giro dell’Emilia 2001
- Rund um Köln 2003
- Coppa Sabatini 2004
- Rundfahrten
- Tour de France 1997
- Nachwuchswertung Tour de France 1996, 1997 und 1998
- Vuelta a España 1999
- Tour de Suisse 2004
- Etappensiege bei Rundfahrten (Anzahl der Etappen/Jahr)
- 7 Etappen Tour de France: 1/1996, 2/1997, 3/1998, 1/2003
- 2 Etappen Vuelta a España: 2/1999
- 3 Etappen Tour de Suisse: 1/1997, 2/2004,
- Ehrungen
- Deutschlands Sportler des Jahres 1997 (Einzelwertung und Mannschaft des Jahres) und 2003 (Einzelwertung)
Vom CAS aberkannte Siege[]
- Rundfahrten
- Tour de Suisse 2006
- Etappensiege bei Rundfahrten
- Giro d’Italia: 2006
- Tour de Suisse: 2005, 2006
- Deutschland Tour: 2005
Persönliches[]
2002 fuhr Ullrich in Freiburg im Breisgau mit seinem Sportwagen in alkoholisiertem Zustand einen Radständer um und beging anschließend Unfallflucht. Für dieses Vergehen wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt.[19]
Jan Ullrich ist seit September 2006 mit Sara Steinhauser, der Schwester seines ehemaligen Trainingskollegen Tobias Steinhauser verheiratet. Mit ihr hat Ullrich drei Söhne sowie mit einer früheren Lebensgefährtin eine Tochter.[20]
Im August 2010 erklärte Ullrich, dass er am Burnout-Syndrom erkrankt sei,[21] kurz vor Weihnachten 2010 gab er an, davon wieder genesen zu sein.[22] Ab August 2011 nahm er wieder an Jedermannrennen teil, unter anderem für gemeinnützige Zwecke. In den Jahren 2011 und 2014 beteiligte er sich beispielsweise beim Ötztaler Radmarathon.[23][24]
Am Abend des 19. Mai 2014 verursachte Ullrich unter Alkoholeinfluss in Mattwil im Schweizer Kanton Thurgau einen schweren Verkehrsunfall mit zwei Verletzten und einem Sachschaden von mehreren zehntausend Schweizer Franken.[25][26] Unter anderem erklärte Ullrich, er sei „vom Bremspedal abgerutscht.“[27] Am 14. September 2017 wurde Ullrich wegen des Unfalls vom Bezirksgericht Weinfelden zu 21 Monaten Haft auf Bewährung sowie 10.000 CHF Geldstrafe verurteilt.[28]
Im August 2016 zog Ullrich mit seiner Familie von Scherzingen in der Schweiz nach Establiments im Norden der mallorquinischen Hauptstadt Palma.[29]
Anfang Juni 2018 gab Ullrich die Trennung von seiner Frau Sara bekannt. Sie sei mit den drei gemeinsamen Söhnen wieder zurück nach Deutschland gezogen.[30]
Am 3. August 2018 wurde Jan Ullrich auf Mallorca von der Polizei festgenommen, nachdem er auf dem Grundstück seines Nachbarn, des Schauspielers Til Schweiger, in alkoholisiertem Zustand randaliert und dessen Gäste bedroht haben soll.[31][32] Ullrich berichtete über seine Probleme mit ADHS.[33] Er kündigte nach dem Vorfall an, sich in Therapie zu begeben, und reiste zu diesem Zweck wenige Tage später nach Deutschland.
Am 9. August 2018 nahm ihn die Polizei im Luxushotel Villa Kennedy in Frankfurt am Main wegen gefährlicher Körperverletzung vorläufig fest. Er soll unter Alkohol- und Drogeneinfluss eine Escort-Dame „gewürgt haben, bis ihr schwarz vor Augen wurde“.[34] Nach seiner Freilassung aus dem Polizeigewahrsam wurde er aufgrund eines nicht näher beschriebenen Zwischenfalls vorübergehend in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.[35] Danach begab er sich in eine Entzugsklinik.[36]
Am 26. September 2018 erstattete ein Gastronomie-Angestellter Strafanzeige wegen Körperverletzung gegen Ullrich, weil dieser ihn am Hamburger Flughafen mit dem Daumen auf den Kehlkopf gedrückt haben soll.[37]
Literatur[]
- Hagen Boßdorf (Hrsg.): Jan Ullrich – Meine Lieblingsradtouren, Schwarzwald. Artbeer Creation, Freiburg 2001, ISBN 3-00-007288-8.
- Andreas Burkert: Jan Ullrich – Wieder im Rennen. Goldmann, München 2003, ISBN 3-442-15295-X.
- Jan Ullrich, Hagen Boßdorf: Ganz oder gar nicht – meine Geschichte. 1. Auflage, aktualisierte und erweiterte Ausgabe, Ullstein, Berlin 2005, ISBN 3-548-36783-6.
- Volker Kluge: Ullrich, Jan. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2, Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Weblinks[]
- Literatur von und über Jan Ullrich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jan Ullrich in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Jan Ullrich in der Datenbank der Tour de France (französisch/englisch)
- Jan Ullrich in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)
- Offizielle Website von Jan Ullrich
Einzelnachweise[]
- ↑ 1,0 1,1 Jan Ullrich wegen Dopings schuldig gesprochen, nzz.ch vom 9. Februar 2012
- ↑ Ullrich und Zabel bei Tour 98 gedopt (Memento vom 10. Februar 2014 im Internet Archive), sportschau.de.
- ↑ Ullrich gesteht Einnahme von Amphetamin, berlinonline.de vom 8. Juli 2002, abgerufen am 8. August 2008.
- ↑ NADA (Hrsg.): The 2014 Prohibited List International Standard. PDF
- ↑ Cas spricht Jan Ullrich wegen Dopings schuldig, sueddeutsche.de, 9. Februar 2012
- ↑ Sportgericht spricht Jan Ullrich schuldig, spiegel.de vom 9. Februar 2012
- ↑ Stellungnahme des Team Volksbank zur Entwicklung um Jan Ullrich auf team-volksbank.com vom 3. April 2007 (Memento vom 8. Juli 2007 im Internet Archive)
- ↑ radsportnews.net, 22. Oktober 2006: Österreichischer Verband buhlt um Jan Ullrich (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
- ↑ ÖRV-Stellungnahme zur Causa Jan Ullrich auf sportpress.at, 25. Oktober 2006 (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive). Vgl. sport.ard.de vom 26. Oktober 2006: Österreich erteilt Ullrich Absage (Memento vom 26. September 2007 im Internet Archive)
- ↑ Betrugs-Verfahren gegen Ex-Radprofi eingestellt (Memento vom 21. April 2008 im Internet Archive) auf: sport.ard.de vom 14. April 2008.
- ↑ Staatsanwaltschaft Bonn stellt Ermittlungen ein. Auf: janullrich.de, 14. April 2008. Vgl. Betrugs-Verfahren gegen Ex-Radprofi eingestellt. Staatsanwalt: „Jan Ullrich hat gedopt“ (Memento vom 21. April 2008 im Internet Archive). Auf: sport.ard.de, 14. April 2008.
- ↑ Medien: Jan Ullrich holt zum Rundumschlag aus, rad-net.de vom 2. Juli 2008.
- ↑ Ullrich gibt Kontakt zu Skandalarzt Fuentes zu, spiegel.de vom 10. Februar 2012
- ↑ Doping-Geständnis des Ex-Radprofis Jan Ullrich: „Ich wollte für Chancengleichheit sorgen“, Focus Online vom 23. Juni 2013
- ↑ Jan Ullrich gesteht Blutdoping, n-tv, 22. Juni 2013.
- ↑ Hans Leyendecker: Jan Ullrich und die Medien. Das goldene Lenkrad. Auf: sueddeutsche.de, 5. September 2006; ebenso Süddeutsche Zeitung, 6. September 2008.
- ↑ Stuttgarter Zeitung, 11. März 2004.
- ↑ dpa-Meldung, 21. April 2000.
- ↑ Fahrverbot und hohe Geldstrafe. In Spiegel Online. 11. Juni 2002, abgerufen am 21. Mai 2014.
- ↑ Exfreundin macht Jan Ullrich Vorwürfe. In: Rheinische Post. 4. Januar 2006, abgerufen am 12. August 2018.
- ↑ Burnout-Syndrom bei Ullrich. In: Eurosport, 13. August 2010.
- ↑ Website-Eintrag auf janullrich.de vom 20. Dezember 2010.
- ↑ Jan Ullrich erfährt enormen Zuspruch beim „Ötzi“. In: zeit.de, 29. August 2011.
- ↑ Ergebnisliste Ötztaler Radmarathon 2014 (Ullrich auf Platz 33).
- ↑ Jan Ullrich gibt Alkoholfahrt zu. In: Spiegel Online. 21. Mai 2014, abgerufen am 21. Mai 2014.
- ↑ Alkoholfahrt in der Schweiz: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Jan Ullrich. In: Spiegel Online, 29. Mai 2015.
- ↑ SID/moe: Jan Ullrich ist „vom Bremspedal abgerutscht“: Prozess wird neu aufgerollt. In: welt.de. 23. Juli 2015, abgerufen am 7. Oktober 2018.
- ↑ 21 Monate Haft auf Bewährung für Jan Ullrich. In: welt.de. 14. September 2017, abgerufen am 14. September 2017.
- ↑ Ullrich wandert nach Malorca aus. In: sport1.de, 17. August 2016.
- ↑ „Ich kenne den Grund für unsere Trennung nicht“. In: welt.de, 10. Juni 2018.
- ↑ Jan Ullrich in Polizeigewahrsam auf Mallorca. In: faz.net. Abgerufen am 5. August 2018.
- ↑ Jan Ullrich und Til Schweiger – Freunde, bis Differenzen eintraten. In: Mallorca Magazin, 5. August 2018.
- ↑ Jan Ullrich leidet an ADHS: Darum ist die Krankheit für Erwachsene so tückisch. In: Focus online, 9. August 2018.
- ↑ Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung: Jan Ullrich in Frankfurt festgenommen. In: Spiegel Online. 10. August 2018, abgerufen am 10. August 2018.
- ↑ „Jetzt kann Jan Ullrich nur noch ein Entzug retten“. Die Zeit, 11. August 2018, abgerufen am 11. August 2018.
- ↑ Jan Ullrich offenbar aus Psychiatrie entlassen. In: faz.net, 11. August 2018.
- ↑ Polizei ermittelt abermals gegen Jan Ullrich. In: faz.net. 26. September 2018, abgerufen am 26. September 2018.
1896: Aristidis Konstantinidis | 1936: Robert Charpentier | 1948: José Beyaert | 1952: André Noyelle | 1956: Ercole Baldini | 1960: Wiktor Kapitonow | 1964: Mario Zanin | 1968: Pierfranco Vianelli | 1972: Hennie Kuiper | 1976: Bernt Johansson | 1980: Sergei Suchorutschenkow | 1984: Alexi Grewal | 1988: Olaf Ludwig | 1992: Fabio Casartelli | 1996: Pascal Richard | 2000: Jan Ullrich | 2004: Paolo Bettini | 2008: Samuel Sánchez | 2012: Alexander Winokurow | 2016: Greg Van Avermaet
Liste der Olympiasieger im Radsport
1921 Gunnar Sköld | 1922 Dave Marsh | 1923 Libero Ferrario | 1924 André Leducq | 1925 Rik Hoevenaers | 1926 Octave Dayen | 1927 Jean Aerts | 1928 Allegro Grandi | 1929 Pierino Bertolazzo | 1930, 1932 Giuseppe Martano | 1931 Henry Hansen | 1933 Paul Egli | 1934 Kees Pellenaars | 1935 Ivo Mancini | 1936 Edgar Buchwalder | 1937 Adolfo Leoni | 1938 Hans Knecht | 1946 Henri Aubry | 1947 Alfo Ferrari | 1948 Harry Snell | 1949 Henk Faanhof | 1950 Jack Hoobin | 1952 Luciano Ciancola | 1953 Riccardo Filippi | 1954 Emiel Van Cauter | 1955 Sante Ranucci | 1956 Frans Mahn | 1957 Louis Proost | 1958, 1959 Täve Schur | 1960 Bernhard Eckstein | 1961 Jean Jourden | 1962 Renato Bongioni | 1963 Flavio Vicentini | 1964 Eddy Merckx | 1965 Jacques Botherel | 1966 Evert Dolman | 1967 Graham Webb | 1968 Vittorio Marcelli | 1969 Leif Mortensen | 1970 Jørgen Schmidt | 1971 Régis Ovion | 1972 Hennie Kuiper | 1973 Ryszard Jan Szurkowski | 1974 Janusz Kowalski | 1975 André Gevers | 1976 Bernt Johansson | 1977 Claudio Corti | 1978 Gilbert Glaus | 1979 Gianni Giacomini | 1980 Sergei Suchorutschenkow | 1981 Andrej Vedernikow | 1982 Bernd Drogan | 1983 Uwe Raab | 1984 Alexi Grewal | 1985 Lech Piasecki | 1986 Uwe Ampler | 1987 Richard Vivien | 1988 Olaf Ludwig | 1989 Joachim Halupczok | 1990 Mirco Gualdi | 1991 Wiktor Rschaksinski | 1992 Fabio Casartelli | 1993 Jan Ullrich | 1994 Alex Pedersen | 1995 Danny Nelissen
(anschließend wurde die Unterscheidung in Amateure und Profis aufgehoben, weitere Ergebnisse unter Weltmeister im Straßenrennen)
1994 Chris Boardman | 1995 Miguel Indurain | 1996 Alex Zülle | 1997 Laurent Jalabert | 1998 Abraham Olano | 1999 Jan Ullrich | 2000 Serhij Hontschar | 2001 Jan Ullrich | 2002 Santiago Botero | 2003–2005 Michael Rogers | 2006, 2007 Fabian Cancellara | 2008 Bert Grabsch | 2009, 2010 Fabian Cancellara | 2011–2013, 2016 Tony Martin | 2014 Bradley Wiggins | 2015 Wassil Kiryjenka | 2017 Tom Dumoulin | 2018 Rohan Dennis
1903: Maurice Garin | 1904: Henri Cornet | 1905: Louis Trousselier | 1906: René Pottier | 1907, 1908: Lucien Petit-Breton | 1909: François Faber | 1910: Octave Lapize | 1911: Gustave Garrigou | 1912: Odiel Defraeye | 1913, 1914, 1920: Philippe Thys | 1919, 1922: Firmin Lambot | 1921: Léon Scieur | 1923: Henri Pélissier | 1924, 1925: Ottavio Bottecchia | 1926: Lucien Buysse | 1927, 1928: Nicolas Frantz | 1929: Maurice De Waele | 1930, 1932: André Leducq | 1931, 1934: Antonin Magne | 1933: Georges Speicher | 1935: Romain Maes | 1936, 1939: Sylvère Maes | 1937: Roger Lapébie | 1938, 1948: Gino Bartali | 1947: Jean Robic | 1949, 1952: Fausto Coppi | 1950: Ferdy Kübler | 1951: Hugo Koblet | 1953–1955: Louison Bobet | 1956: Roger Walkowiak | 1957, 1961–1964: Jacques Anquetil | 1958: Charly Gaul | 1959: Federico Bahamontes | 1960: Gastone Nencini | 1965: Felice Gimondi | 1966: Lucien Aimar | 1967: Roger Pingeon | 1968: Jan Janssen | 1969–1972, 1974: Eddy Merckx | 1973: Luis Ocaña | 1975, 1977: Bernard Thévenet | 1976: Lucien Van Impe | 1978, 1979, 1981, 1982, 1985: Bernard Hinault | 1980: Joop Zoetemelk | 1983, 1984: Laurent Fignon | 1986, 1989, 1990: Greg LeMond | 1987: Stephen Roche | 1988: Pedro Delgado | 1991–1995: Miguel Indurain | 1996: Bjarne Riis | 1997: Jan Ullrich | 1998: Marco Pantani | 2006: Óscar Pereiro | 2007, 2009: Alberto Contador | 2008: Carlos Sastre | 2010: Andy Schleck | 2011: Cadel Evans | 2012: Bradley Wiggins | 2013, 2015–2017: Chris Froome | 2014: Vincenzo Nibali | 2018: Geraint Thomas
1935, 1936 Gustaaf Deloor | 1941, 1942 Julián Berrendero | 1945 Delio Rodríguez | 1946 Dalmacio Langarica | 1947 Edward Van Dijck | 1948 Bernardo Ruiz | 1950 Emilio Rodríguez | 1955 Jean Dotto | 1956 Angelo Conterno | 1957 Jesús Loroño | 1958 Jean Stablinski | 1959 Antonio Suárez | 1960 Frans De Mulder | 1961 Angelino Soler | 1962 Rudi Altig | 1963 Jacques Anquetil | 1964 Raymond Poulidor | 1965 Rolf Wolfshohl | 1966 Francisco Gabica | 1967 Jan Janssen | 1968 Felice Gimondi | 1969 Roger Pingeon | 1970 Luis Ocaña | 1971 Ferdi Bracke | 1972, 1974 José Manuel Fuente | 1973 Eddy Merckx | 1975 Agustín Tamames | 1976 José Pesarrodona | 1977 Freddy Maertens | 1978, 1983 Bernard Hinault | 1979 Joop Zoetemelk | 1980 Faustino Rupérez | 1981 Giovanni Battaglin | 1982 Marino Lejarreta | 1984 Éric Caritoux | 1985, 1989 Pedro Delgado | 1986 Álvaro Pino | 1987 Luis Herrera | 1988 Sean Kelly | 1990 Marco Giovannetti | 1991 Melchor Mauri | 1992–1994 Tony Rominger | 1995 Laurent Jalabert | 1996, 1997 Alex Zülle | 1998 Abraham Olano | 1999 Jan Ullrich | 2000, 2003, 2004, 2005 Roberto Heras | 2001 Ángel Casero | 2002 Aitor González Jiménez | 2007 Denis Menschow | 2006 Alexander Winokurow | 2008, 2012, 2014 Alberto Contador | 2009 Alejandro Valverde | 2010 Vincenzo Nibali | 2011 Juan José Cobo | 2013 Christopher Horner | 2015 Fabio Aru | 2016 Nairo Quintana | 2017 Chris Froome | 2018 Simon Yates
1975 Francesco Moser | 1976 Enrique Martínez-Heredia | 1977 Dietrich Thurau | 1978 Henk Lubberding | 1979 Jean-René Bernaudeau | 1980 Johan van der Velde | 1981 Peter Winnen | 1982 Phil Anderson | 1983 Laurent Fignon | 1984 Greg LeMond | 1985 Fabio Parra | 1986 Andy Hampsten | 1987 Raúl Alcalá | 1988 Erik Breukink | 1989 Fabrice Philipot | 1990 Gilles Delion | 1991 Álvaro Mejía | 1992 Eddy Bouwmans | 1993 Antonio Martin | 1994, 1995 Marco Pantani | 1996–1998 Jan Ullrich | 1999 Benoît Salmon | 2000 Francisco Mancebo | 2001 Óscar Sevilla | 2002 Ivan Basso | 2003 Denis Menschow | 2004 Wladimir Karpez | 2005 Jaroslaw Popowytsch | 2006 Damiano Cunego | 2007 Alberto Contador | 2008–2010 Andy Schleck | 2011 Pierre Rolland | 2012 Tejay van Garderen | 2013, 2015 Nairo Quintana | 2014 Thibaut Pinot | 2016 Adam Yates | 2017 Simon Yates | 2018 Pierre Latour
1933 Max Bulla | 1934 Ludwig Geyer | 1935 Gaspard Rinaldi | 1936 Henri Garnier | 1937 Karl Litschi | 1938 Giovanni Valetti | 1939 Robert Zimmermann | 1941 Josef Wagner | 1942, 1948, 1951 Ferdy Kübler | 1946, 1947 Gino Bartali | 1949 Gottfried Weilenmann | 1950, 1953, 1955 Hugo Koblet | 1952, 1954, 1957, 1958 Pasquale Fornara | 1956 Rolf Graf | 1959, 1962 Hennes Junkermann | 1960 Fredy Rüegg | 1961 Attilio Moresi | 1963 Giuseppe Fezzardi | 1964 Rolf Maurer | 1965 Franco Bitossi | 1966 Ambrogio Portalupi | 1967 Gianni Motta | 1968, 1972 Louis Pfenninger | 1969 Vittorio Adorni | 1970 Roberto Poggiali | 1971 Georges Pintens | 1973 José Manuel Fuente | 1974 Eddy Merckx | 1975 Roger De Vlaeminck | 1976 Hennie Kuiper | 1977 Michel Pollentier | 1978 Paul Wellens | 1979 Wilfried Wesemael | 1980 Mario Beccia | 1981, 1989 Beat Breu | 1982 Giuseppe Saronni | 1983, 1990 Sean Kelly | 1984 Urs Zimmermann | 1985 Phil Anderson | 1986, 1987 Andy Hampsten | 1988 Helmut Wechselberger | 1991 Luc Roosen | 1992 Giorgio Furlan | 1993 Marco Saligari | 1994 Pascal Richard | 1995 Pawel Tonkow | 1996 Peter Luttenberger | 1997 Christophe Agnolutto | 1998 Stefano Garzelli | 1999 Francesco Casagrande | 2000 Oscar Camenzind | 2002 Alex Zülle | 2003 Alexander Winokurow | 2004 Jan Ullrich | 2005 Aitor González | 2007 Wladimir Karpez | 2008 Roman Kreuziger | 2009 Fabian Cancellara | 2010 Fränk Schleck | 2011 Levi Leipheimer | 2012, 2013, 2014 Rui Costa | 2015, 2017 Simon Špilak | 2016 Miguel Ángel López | 2018 Richie Porte
1896, 1898 Alfred Köcher | 1910 Karl Wittig | 1913 Ernst Franz | 1919, 1923 Richard Golle | 1920 Paul Koch | 1921 Adolf Huschke | 1922, 1925 Richard Huschke | 1924 Paul Kohl | 1928 Felix Manthey | 1934 Kurt Stöpel | 1935 Bruno Roth | 1936 Georg Umbenhauer | 1937, 1941, 1950 Erich Bautz | 1938 Jupp Arents | 1939 Walter Löber | 1940 Georg Stach | 1946 Karl Kittsteiner | 1947 Georg Voggenreiter | 1948 Otto Schenk | 1949 Otto Ziege | 1951, 1952 Ludwig Hörmann | 1953 Heinz Müller | 1954 Hermann Schild | 1955 Hans Preiskeit | 1956 Valentin Petry | 1957 Franz Reitz | 1958 Klaus Bugdahl | 1959–1961 Hennes Junkermann | 1962 Dieter Puschel | 1963 Sigi Renz | 1964, 1970 Rudi Altig | 1965–1967 Winfried Bölke | 1968 Rolf Wolfshohl | 1969 Peter Glemser | 1971 Jürgen Tschan | 1972 Wilfried Peffgen | 1974 Günter Haritz | 1975, 1976 Dietrich Thurau | 1977 Jürgen Kraft | 1978, 1980, 1983 Gregor Braun | 1979 Hans-Peter Jakst | 1981, 1982 Hans Neumayer | 1984, 1986 Reimund Dietzen | 1985 Rolf Gölz | 1987 Peter Hilse | 1988 Hartmut Bölts | 1989 Darius Kaiser | 1990, 1995, 1999 Udo Bölts | 1991 Falk Boden | 1992 Heinrich Trumheller | 1993 Bernd Gröne | 1994 Jens Heppner | 1996 Christian Henn | 1997, 2001 Jan Ullrich | 1998, 2003 Erik Zabel | 2000 Rolf Aldag | 2002 Danilo Hondo | 2004 Andreas Klöden | 2005 Gerald Ciolek | 2006 Dirk Müller | 2007, 2008, 2012 Fabian Wegmann | 2009 Martin Reimer | 2010 Christian Knees | 2011 Robert Wagner | 2013, 2014, 2016 André Greipel | 2015 Emanuel Buchmann | 2017 Marcus Burghardt | 2018 Pascal Ackermann
Bis 1994 wurden die Meisterschaften getrennt nach Amateuren und Profis veranstaltet. Diese Liste führt bis 1994 die Profimeister auf, zu den Amateurresultaten → Deutsche Meister im Straßenrennen (Amateure)
1995 Jan Ullrich | 1996, 1998, 2002 Uwe Peschel | 1997, 1999 Andreas Walzer | 2000, 2003–2005 Michael Rich | 2001 Thomas Liese | 2006 Sebastian Lang | 2007–2009, 2011 Bert Grabsch | 2010, 2012–2018 Tony Martin
1996 Rossano Brasi | 1997 Jan Ullrich | 1998 Léon van Bon | 1999 Mirko Celestino | 2000 Gabriele Missaglia | 2001 Erik Zabel | 2002 Johan Museeuw | 2003 Paolo Bettini | 2004 Stuart O’Grady | 2005 Filippo Pozzato | 2006 Óscar Freire | 2007 Alessandro Ballan | 2008 Robbie McEwen | 2009, 2010 Tyler Farrar | 2011 Edvald Boasson Hagen | 2012 Arnaud Démare | 2013 John Degenkolb | 2014 Alexander Kristoff | 2015 André Greipel | 2016 Caleb Ewan | 2017 Elia Viviani | 2018 Elia Viviani
Bis einschließlich 2005 hieß das Rennen „HEW Cyclassics“.
1947: Gottfried von Cramm | 1948: Gottfried von Cramm | 1949: Georg Meier | 1950: Herbert Klein | 1951: Paul Falk und Ria Baran-Falk | 1952: Karl Kling | 1953: Werner Haas | 1954: Heinz Fütterer | 1955: Hans Günter Winkler | 1956: Hans Günter Winkler | 1957: Manfred Germar | 1958: Fritz Thiedemann | 1959: Martin Lauer | 1960: Georg Thoma | 1961: Wolfgang Graf Berghe von Trips | 1962: Gerhard Hetz | 1963: Gerhard Hetz | 1964: Willi Holdorf | 1965: Hans-Joachim Klein | 1966: Rudi Altig | 1967: Kurt Bendlin | 1968: Franz Keller | 1969: Hans Fassnacht | 1970: Hans Fassnacht | 1971: Hans Fassnacht | 1972: Klaus Wolfermann | 1973: Klaus Wolfermann | 1974: Eberhard Gienger | 1975: Peter-Michael Kolbe | 1976: Gregor Braun | 1977: Dietrich Thurau | 1978: Eberhard Gienger | 1979: Harald Schmid | 1980: Guido Kratschmer | 1981: Toni Mang | 1982: Michael Groß | 1983: Michael Groß | 1984: Michael Groß | 1985: Boris Becker | 1986: Boris Becker | 1987: Harald Schmid | 1988: Michael Groß | 1989: Boris Becker | 1990: Boris Becker | 1991: Michael Stich | 1992: Dieter Baumann | 1993: Henry Maske | 1994: Markus Wasmeier | 1995: Michael Schumacher | 1996: Frank Busemann | 1997: Jan Ullrich | 1998: Georg Hackl | 1999: Martin Schmitt | 2000: Nils Schumann | 2001: Erik Zabel | 2002: Sven Hannawald | 2003: Jan Ullrich | 2004: Michael Schumacher | 2005: Ronny Ackermann | 2006: Michael Greis | 2007: Fabian Hambüchen | 2008: Matthias Steiner | 2009: Paul Biedermann | 2010: Sebastian Vettel | 2011: Dirk Nowitzki | 2012: Robert Harting | 2013: Robert Harting | 2014: Robert Harting | 2015: Jan Frodeno | 2016: Fabian Hambüchen | 2017: Johannes Rydzek | 2018: Patrick Lange
Personendaten | |
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NAME | Ullrich, Jan |
ALTERNATIVNAMEN | Ulle (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 2. Dezember 1973 |
GEBURTSORT | Rostock |
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